15. Eine Tüte, bitte

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Lustlos knabberte Nhol an einer Wüstenlarve.

'Stell dir einfach vor es seien Pommes', sagte er sich. 'Die Larve ist wirklich knusprig. Die Konsistenz ist wirklich Pommes-ähnlich.'

Er hätte mit weitaus mehr Enthusiasmus gegessen wenn der Geschmack auch im entferntesten dem von Pommes geähnelt hätte.

Laut und vernehmlich klopfte er auf die Außenhülle seines Raumschiffs.

Ja?“

„Hast du inzwischen deine Lochkarten lange genug hin- und hergeschoben?“

Lochkarten? Du willst mich wohl beleidigen! Lochkarten wurden seit tausenden von Jahren nicht mehr in Rechenmaschinen verwendet! Ich bin ein moderner Hochleistungscomputer!“

„Oh, du arbeitest schon mit Lochstreifen? Wie unhöflich von mir.“

Du sitzt genau über einem meiner Lasergeschosse. Ich könnte dir den Hintern wegpusten.“

„Ja, aber du wirst es nicht tun.“

Warum denn nicht?“

Nhol erlaubte sich ein breites Grinsen. „Weil kein Tankwart einem Raumschiff ohne Pilot dem Tank nachfüllt.“

Leider wahr.“ Aus den Lautsprechern des Raumschiffs kam etwas das wie ein digitalisierter Seufzer klang. „Das ist eigentlich eine unverschämte Diskriminierung.“

„Du kannst dich ja beim Intergalaktischen Gericht für Lebensformrechte beschweren.“

Sehr witzig. Willst du jetzt meine Ergebnisse hören oder nicht?“

„Schieß los.“

Wenn du darauf bestehst...“

Etwas klickte direkt hinter ihm.

Hastig sprang Nhol auf. „ LassdieFingervonderLaserpistole! So habe ich das ganz und gar nicht gemeint! Warum müsst ihr Computer aber auch immer alles so wörtlich nehmen!“

Ein Gelenkarm, an dem eine Flüssigkristallanzeige befestigt war, schob sich aus dem Inneren des Raumschiffs. Darauf blinkte ein teuflisch grinsender Smiley in hübschem neon-grün.

Weil es so viel lustiger ist, deshalb.“

„Ich warte immer noch auf die Ergebnisse...“

Ergebnisse?“

Nhol winkte in Richtung des Tunneleingangs.

„Du weißt schon... die komischen Lichter am Himmel.“

Ach, das von vorhin... Das war eine Nukleare Orbitalinterferenz zweier auf der Basis der Verschmelzung von Heliumkernen basierenden intergalaktischen Energielieferanten.“

„Drücke es bitte in einem Satz aus, in dem kein Wort vorkommt, dass ich im Fremdwörterlexikon nachschlagen muss.“

Ach du meine Schaltzentrale, wie quält es mich, von einem so ungebildeten Mann herumgeflogen zu werden. Er könnte mich ja direkt in einen Mond fliegen, oder versuchen auf einem See zu landen,“ bemerkte der Computer in einem gut hörbaren Flüstern.

„Ich habe das sehr gut verstanden, was du wahrscheinlich auch beabsichtigt hattest! Raus mit der Antwort, oder ich werfe eine halb verspeiste Wüstenlarve in deine Wasserkühlung!“

Es waren zwei Sonnen, die zufällig auf der gleichen Bahn flogen. Mit anderen Worten: Es hat ordentlich gekracht! Einfach genug formuliert?“

Die Wüstenlarve fiel aus Nhols schlaffer Hand, vollkommen vergessen.

„J- ja, danke.“

Zwei Sonnen, die kollidieren. So etwas kam einmal in einer Million Jahren vor. Nhol hatte es in seinem gesamten Leben als Raumpilot noch nie gesehen. Und jetzt plötzlich passierte es? Das konnte kein Zufall sein. Das Universum wurde anscheinend etwas enger.

(<>..<>)

Der Stewardess-Roboter rollte den Mittelgang des Raumschiffs hinunter. Es war ein einfacher Plastik-Roboter, aus unerfindlichen Gründen in vage weiblicher Form gehalten. Eine säuselnde Stimme drang aus dem Lautsprecher, der den Mund ersetzte.

Wünschen der Herr eine Tasse Kaffe? Tee? Limonade?“

Der Professor im Passagiersitz über den der Roboter sich fürsorglich beugte, winkte schwach ab. Er war grün im Gesicht, und das nicht etwa weil er zu einer außerirdischen Rasse von auf Chlorophyll basierenden Lebensformen gehörte. „Nein d-danke. Du hast n-nicht zufällig eine Tüte?“

Papier oder Plastik?“

„Plaaastik! Und zwar fix!“

Hier, bitte schön.“

„Wüüüäääärglmpf!“

Den Professor mit dem Kopf in der Tüte hinter sich lassend, rollte der Roboter zum nächsten Sitz weiter.

Und die Dame? Parfüm? Pralinen? Ein Gesichtstuch?“

„Nein, ich h- hätte gernaaaaaaah!“

Das Raumschiff machte einen abrupten Ruck nach rechts als ein gewaltiges Etwas gegen die Bordwand schmetterte.

„Keine Sorge“, erklang Professor Halsurs Stimme aus dem Cockpit. „So ein Asteroidentreffer macht überhaupt nichts aus. Nach meinem ersten Flug sah das Rumschiff aus wie eine Banane, die man durch einen Fleischwolf gedreht hat, aber die Außenhülle war noch ganz.“

Führsorglich beugte sich der Stewardess-Roboter über die Passagierin.

Wie lautete ihr Wunsch noch einmal? Ich habe Sie leider nicht verstanden.“

Die Wissenschaftlerin blickte flehend zu der Maschine hoch. „H-haben Sie eine Beruhigungsspritze?“

Leider befindet sich kein solcher Gegenstand in meinem Vorrat.“

„Dann Spirituosen. Haben Sie irgendwelchen Alkohol?“

“Sicher, alles von Whiskey über Bier bis hin zu Aluhanischem Magenhammer.“

„Dann das Stärkste was Sie haben. Und zwar einen Bierkrug voll!“

In der Hüfte der Stewardess öffnete sich eine Klappe. Darin stand ein großer Krug, mit einem Hahn darüber, aus dem sich leise gluckernd die bernsteinfarbene Flüssigkeit in den Behälter ergoss. Die Wissenschafterin griff danach und-

Es krachte! Das Raumschiff machte einen Salto, und ein Mann auf der anderen Seite des Passagierraumes bekam eine unangenehme Überraschung, als der Inhalt des Bierkrugs mit der Zigarre in seinem Mund in Kontakt kam. Eine Explosion erschütterte das innere des Raumschiffs. Diesmal kam die Erschütterung nicht von einer Kollision mit einem Asteroiden.

Feine Bindfäden aus Wasser regneten auf die Wissenschaftler nieder, als sich die Feuerlöschanlage aktivierte.

„Was für ein Flug“, seufzte die Wissenschaftlerin und strich sich durch ihr von Alkohol und Wasser durchnässtes Haar.

„Stewardess, haben Sie ein Handbuch?“

Nur parfümierte Gesichtstücher, gnädige Frau.“

„Geben Sie mir drei davon. Und wenn möglich, stellen Sie einen Eimer mit kaltem Wasser auf die Tür zum Cockpit. Diesen Looping möchte ich dem wahnsinnigen Schneckenforscher heimzahlen! Erzählt uns, er könne ein Raumschiff steuern!“

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