19. Nächtliche Simulation

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Mit einem durchaus existierenden, wenn auch nicht sonderlich großen schlechten Gewissen betrachtete Professor Surchlha Halsur am nächsten Morgen die Flüssigkristallanzeige im Cockpit des Raumschiffs. Aber es war ja schließlich nur aus Versehen passiert. Er hatte eine sehr interessante Nacht mit Navigationsdaten und Larven verbracht, da konnte man ihm dies hier sicher verzeihen, oder?

Auf der Anzeige stand:

ANZAHL DER SIMULIERTEN ÜBERFÄLLE DURCH RAUMPIRATEN:

543

Seufzend betätigte er den ‚Landung simulieren’ - Schalter.

Kurz darauf öffnete sich der Ausgang der Passagierkabine, und ein Wissenschaftler nach dem anderen stolperte hinaus und landete kopfüber im Sand.

„Willkommen auf Klnk, meine sehr verehrten Damen und Herren“, ertönte Halsurs Stimme aus den Lautsprechern des Raumschiffs. Kurz darauf stieg er selbst aus, frisch und munter wie ein Mann, der sich während der letzten Nacht in einem angenehm weichen Bett ganz und gar von der anstrengenden Forschungsarbeit im Müllschlucker in der Nacht zuvor erholt hat.

Mit ausgestreckten Armen ging er auf den Haufen stöhnender Forscher zu.

„Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, Ich habe zu meinem größten Erstaunen feststellen müssen, dass dieser Planet nicht unbewohnt ist. Eine Familie bewohnt nicht weit von hier ein kleines Haus, und ein Raumpilot ist derzeit bei ihr zu Gast. Darf ich vorstellen, das sind Cido, seine Schwester Eeea und Nhol Ukrot, der Pilot, den ich erwähnte.“

„Pilot?“ stöhnte Professor Nurazim.

Es war ihm gelungen, sich an der Wand es Raumschiffes halb aufzurichten, doch seine Beine zitterten merklich.

„Verdienen Sie sich etwa Ihren Lebensunterhalt damit, tagtäglich durch diese Hölle zu fliegen, die sich Weltraum schimpft? Sie müssen ja ein Teufelskerl sein!“

Nhol lächelte verwirrt.

„Wirklich? Na, vielen Dank für das Kompliment.“

„Was ist denn mit denen los?“, flüsterte er Professor Halsur hinter vorgehaltener Hand zu.

Die Ohren des Professors röteten sich schuldbewusst. „Ähh... Sie sind raumkrank.“

„Davon habe ich ja noch nie etwas gehört.“

„Nun, Sie sind so was ja auch gewöhnt.“

„Hm... Da haben Sie recht, aber...“

„Wir sollten sowieso von anderem reden“, fuhr Halsur hastig fort. „Wir sollten uns langsam daran machen, mit dem Bau der Maschine zu beginnen, immerhin haben wir keine Zeit zu verlieren.“

„S-sie haben recht, Herr Kollege“, keuchte Nurazim, und schaffte es sich in eine einigermaßen vertikale Haltung zu hieven.

„Wir gönnen uns nur ein paar Stunden Schlaf, d-damit wir uns besser konzentrieren können.“

Halsur zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie das für nötig halten...“

„Ja,“ erwiderte Nurazim und kippte nach vorne.

(<>..<>)

„Sie wollen also allen Ernstes das Universum umdrehen?“

Halsur nickte dem Raumpiloten zu, der ihn entgeistert anstarrte.

„Ja. Das heißt, natürlich nicht ich persönlich. Ich bin eigentlich nur dabei um das Raumschiff zu fliegen, und weil ich es war, der diese Sache ursprünglich entdeckt hat.“

Nhol kratzte sich am Kopf.

„Aber wozu braucht man dazu so einen Haufen Wissenschaftler? Mir kommt das ganz einfach vor.“

„So? Und wie würden sie das Universum umdrehen?“

„Zum Rand fliegen und so lange daran zerren bis es wieder richtig herum funktioniert.“

Halsur seufzte. Es war die Art von Seufzen die gebildete Leute benutzten um ungebildeten Leuten wortlos zu signalisieren wie naiv sie waren.

„Mein guter Mann, wie stellen Sie sich das denn vor? Sie selbst befinden sich doch innerhalb des Universums!“

„Na und? Ich befinde mich auch innerhalb meiner Weste, und könnte sie trotzdem umdrehen ohne sie ganz auszuziehen.“

„Nein, nein und nochmals nein! Ich selbst verstehe ja nicht viel von dem Gebiet, aber die einzige Chance die wir haben, ist, ein Wurmloch zu erzeugen und...“

Nhol deutete auf den Labortisch, den Halsur neben seinem Raumschiff aufgebaut hatte. Darauf lag, unter einem Mikroskop, was ursprünglich Cidos Frühstück hätte sein sollen. Eeea hatte ihn überredet, es im Namen der Wissenschaft zu opfern.

„Ich habe gedacht Sie interessierten für Schnecken und Larven, und nicht für Würmer, Professor.“

„Ein Wurmloch hat doch nichts mit Würmern zu tun! Es ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten.“

„Toll. Wenn ich also von hier nach dort drüben zu der Düne gehe, dann schreite ich durch ein Wurmloch. Grandios. Ich muss schon sagen, ihr Wissenschaftler denkt euch sehr nützliche Sachen aus.“

Halsur stöhnte. Es war die selbe Art Stöhnen wie sein vorheriger Seufzer.

„Werden Sie uns helfen, die Maschine zu bauen?“

Nhol kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Kommt darauf an. Eine Hand wäscht die andere. Habt ihr einen Informatiker dabei? Mein Bordcomputer scheint etwas aus der Fassung geraten zu sein, und wenn ihr ihn wieder geradebiegen könnt helfe ich euch gerne.“

Halsur winkte ab. „Oh, um ihren Navigationscomputer müssen sie sich keine Sorgen machen. Er funktioniert einwandfrei.“

„Aber er sagt er findet keine Planeten mehr.“

„Ja, ja. Aber das ist kein Computerfehler. Die Planeten sind einfach futsch.“

Nhol's Mund klappte auf.

„Und?“, fragte Halsur erneut, diesmal mit einem leichten Lächeln. „Werden Sie uns helfen die Maschine zu bauen oder nicht?“

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Jetzt geht's richtig los, und das Universum wird neu zusammengeschraubt ;) Seid ihr schon gespannt? :) :)

LG
Robert

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