-16-

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Yoongi

Selten habe ich das Gefühl das mich jemand verstehen könnte, habe eigentlich nie das Gefühl das jemand den Schmerz in mir, den ich so sehr unterdrücke, versteht. Manchmal da fühle ich mich gefangen in meiner eigenen Unterdrückung, stürze mich mit ganzer Kraft in den Kampf des Vergessens. Ich will nichts fühlen, über nichts nachdenken als an den Moment in dem ich gerade lebe. Mein Motto; Live fast, die Young. Ich stürze mich in Dinge, welche mich meine eigentlichen Sorgen vergessen lassen, aber mir theoretisch neue einbringen könnten. Doch diese sind mir lieber als diese die ich verdränge.

Als ich aber Jimin in dieser Gegend gefunden habe und ihm in seine verweinten Augen geschaut habe, hatte ich das Gefühl mich selbst zu sehen, mein Ich welches ich nicht sein will, mein Ich das ich tief in mir vergrabe. Auch ich habe manchmal den Drang zu weinen, doch meine Mauer welche ich errichtet habe, hält das Wasser zurück, das durchbrechen will. Jimin verkörperte in diesem Augenblick alles was ich nicht sein will, er zeigte all die Emotionen durch seine Augen, welche ich dank meiner Mauer verdecken kann. Manchmal da widert mich mein eigener Blick an, Augen voller Gleichgültigkeit und Kälte, doch ist es das was ich nun geworden bin. Jimin scheint genau so zu sein wie ich und dennoch anders. Es scheint so als ob er mein vergrabenes Ich ist. Er zeigt seine Trauer, ich verstecke sie. Emotionen zeigen ist schwach, weinen ist schwach, aber vor allem sind Gefühle eine Angriffsfläche für jeden der dir schaden will. Dennoch konnte ich Jimin da nicht stehen lassen, oder genau aus dem Grund was ich in ihm sah habe ich ihn mitgenommen. Vielleicht wollte ich mich dadurch selbst retten, auch wenn ich weiss das mich niemand retten kann. Nicht einmal ich selbst kann es.

Nun sitzt dieser Knirps schon das zweite Mal heute vor mir und starrt gedankenverloren an die Wand hinter mir. Seine Augen sind rot und das bestimmt nicht, weil er Kifft. Dieser Junge ist so unschuldig und man sieht ihm an, dass er keine Ahnung von solchen Dingen hat, mit welchen ich in meiner Welt zutun habe. Was auch besser so ist, nicht jeder muss so verdorben sein wie ich. Normalerweise würde es mich nicht im Geringsten interessieren warum er geweint hat, doch irgendwie will ich wissen was in seinem Leben passiert das er schon das zweite Mal in dieser kurzen Zeit traurig ist. Doch ich werde ihn definitiv nicht danach fragen, entweder er rückt selbst mit der Sprache raus oder er hat Pech gehabt.
Ich widme mich wieder meiner Zeichnung vor mir. Ein Junge den ich in schwarz- weiss halte und aus dessen Brust wachsen die schönsten Blumen. Es ist die Hoffnung, die Zuversicht und die Liebe welche die Blumen verkörpern sollten. Auch wenn du noch so traurig bist, noch so viel durchmachen musstes; Mit Hoffnung, Zuversicht und Liebe kannst du es schaffen wieder zu strahlen.
Die meisten meiner Zeichnungen haben eine tiefere Bedeutung, viele repräsentieren mein Innerstes. Doch sind wir ehrlich, ich bin ein hoffnungsloser Fall. Die Liebe in mir ist gestorben, die Hoffnung zieht sich immer und immer weiter zurück und die Zuversicht verabschiedet sich demnächst auch noch.

''Yoongi Hyung? '' Wir sind bereits beim Hyung angelangt? Dieser Junge hockt zu viel in meinem Studio, er fängt schon an sich an mich zu gewöhnen und auch mich stört er nicht wirklich. Er ist einer der ruhigeren Sorte, null aufdringlich und lässt mich meine Arbeit tun. ''Hm. '' Ich gebe mir nicht einmal Mühe aufzusehen. ''Findest du das Leben fair? ''
Nun doch überrascht hebe ich den Kopf und blicke direkt in Jimins braune Augen. In ihnen schimmern erneut Tränen und ich kann sehen, dass er diese Frage zu hundert Prozent ernst meint. ''Das Leben ist niemals fair. Zumindest nicht zu allen. Wir können darüber weinen, oder uns dafür entscheiden dem Leben den Mittelfinger zu zeigen. Du bist der Drahtzieher deines Lebens, du entscheidest wie sehr du dich von deinem Leben und deinem Selbstmitleid beeinflussen lässt. ''
Mein Gegenüber schaut mich einige Sekunden mit grossen Augen an, ehe er sich mit seinen viel zu grossen Ärmeln über die Augen wischt. Schüchtern lächelt er mich an, was ich aber nicht erwidere. Ich lächle nicht aus Nettigkeit, ich lächle selten bis gar nie.
Einige Sekunden vergehen in der Stille herrscht, bloss mein Stift der über das Blattpapier streift.
''Yoongi, lass mich dich einladen. Als Danke für gestern. '' Na toll, nun will er auch noch ausserhalb des Studios etwas mit mir unternehmen, doch was solls, dieses eine Mal werde ich es schon überleben. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro