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Von was redet er, von wem redet er? Ich verstehe nicht worauf er hinaus will. Sein Finger bohrt sich noch immer in meine Brust und in seinem Blick liegt so viel Schmerz, wie ich es bei ihm noch nie gesehen habe. ''Yoongi, was meinst du. Ich verstehe nicht. '', sage ich nervös und lege meine Hand um sein Handgelenk. Doch er reisst sich los und tretet einige Schritte zurück, so als ob er meine Nähe nicht ertragen kann. ''Dein ach so toller Bruder hat meinen Dad auf dem Gewissen. '' Seine Stimme ist ruhig, zu ruhig. Seine Augen fixieren mich, sind geweitet und es scheint fast als ob er nicht einmal blinzelt. Sie schimmern im Licht der Laterne, welche auf uns nieder scheint.
Seine Worte dringen nur ganz langsam zu mir durch. ''Er hat ihn auf dem Gewissen! Er ist ein Mörder, er hat mir das wichtigste genommen! '' Von Sekunde zu Sekunde wird er lauter, immer wieder schreit er, dass Taemin ein Mörder ist. Mein Bruder soll das Leben seines Vaters auf dem Gewissen haben? Das kann nicht sein, er hätte nicht mal einer Fliege etwas zu leide getan. Dennoch, warum sollte Yoongi lügen? Es stellt sich aber die Frage wie er darauf kommt, von wo er das wissen will. Mein Herz rast, meine Gedanken überschlagen sich und ich weiss nicht mehr wo oben und unten ist. Was geschieht hier bloss?

''Taemin würde niemals- '', ich breche ab, weiss nicht was ich sagen soll. ''Meine Mutter hatte nicht aus eigenem Verschulden die Kontrolle über ihr Auto verloren. Es war Taemin welcher auf die gegenüberliegende Fahrbahn kam, so dass meine Mum ausweichen musste! '' Mein Körper fühlt sich taub an, vergesse wie man atmet, wie man geht oder redet. Alles in mir fühlt sich leer an und als ich sehe wie Tränen über Yoongis Gesicht laufen, setzt mein Herz komplett aus. ''Er hätte nicht sterben müssen. '', der schwarzhaarige kommt auf mich zu. ''Er würde noch leben, wenn dein Bruder nicht gewesen wäre. '', mit jedem Wort schubst er mich so, dass ich immer wieder etwas zurücktaumle. ''Er ist ein Mörder und hat seinen eigenen Tod mehr als nur verdient! '' Mit diesen Worten und einem weiteren Schubser, lande ich auf dem harten Asphalt, meine Handflächen aufgeschürft vom Versuch nicht hart mit dem Kopf aufzuschlagen.
Nun laufen auch mir Tränen über die Wangen, während ich Yoongi anblicke. Taemin hat den Tod nicht verdient, kein Mensch hat das. Ich kann sein Schmerz fühlen, er ist zum Greifen nahe und es ist als ob mein Herz immer und immer wieder in tausend Stücke gerissen wird. Jetzt weiss ich warum er mich so verachtet, wieso er mich ignoriert hat und mich behandelte wie ein Fremder. Ich würde lieber für immer seinen kalten Blick auf mir spüren, als all diese Worte noch einmal hören zu müssen. Ich kann es einfach nicht glauben, es nicht wahrhaben, dass irgendwas an dem dran sein könnte. Verschliesse ich meine Augen davor? Ich muss wissen was passiert war, kann dem doch keinen Glauben schenken, oder? Falle ich meinem Bruder nicht in den Rücken, wenn ich Yoongis Worten glaube?

Es herrscht Stille, bloss von weitem hört man den Bass der Musik, welcher von Jungkooks Haus herkommt. Ist es nicht verrückt, dass nicht unweit von uns gerade eine Party stattfindet, während Yoongi mir etwas so Schreckliches offenbart? Mit meinen Handrücken fahre ich über meine Augen und langsam stehe ich auf. Meine Augen liegen auf dem Mann den ich doch so sehr liebe, auf dem Mann welcher wohl gerade die Hölle durch macht mit dem Wissen in ihm, dass ich mit dem vermeidlichen Mörder seines Vaters das gleiche Blut teile.
Erneut rollt eine Träne aus meinem Augenwinkel. Das kann so doch nicht sein, er soll mich nicht hassen, soll seine Wut nicht auf mich projizieren, obwohl ich mit dieser Sache nichts zu tun habe. ''Yoongi. '', hauche ich und gehe langsam auf ihn zu, versuche meine Arme um den Grösseren zu legen, was er jedoch nicht zulässt. Doch ich lasse mich nicht abwehren, versuche es so lange bis er es einfach zulässt, es aber nicht erwidert.
''Ich habe dir gesagt ich lasse deine Hand niemals los, ich habe dir gesagt ich werde immer für dich da sein. '', weine ich gegen seine Brust. ''Ich verstehe deinen Schmerz, du weisst das tue ich. Wir teilen so viel leid, wissen wie sich der andere fühlt. Aber lasse es nicht zu, dass dies unsere Wege trennt. Er war mein Bruder, ja, aber habe ich nichts mit seinen Taten zu tun und tief in deinem Herzen weisst du das. Du versuchst deinem Schmerz, deiner Wut platz zu machen in dem du sie auf mir niederlässt. In deinen Augen bin ich genau so schuld wie er, doch tief in deinem Herzen '', ich löse mich etwas von ihm und lege meine Hand auf seine Brust. ''Weisst du das ich genau so wenig dafür kann wie du es tust. '' Mein Gesicht ist nass von meinen Tränen und auch seines glänzt im Licht der Laterne. So emotional habe ich ihn noch nie gesehen, nun endlich lässt er das zu was er so lange verdrängt hatte.

Auch wenn ich mich zwischen den Stühlen befinde und ich mich schlecht fühle zu glauben das Taemin etwas mit diesem schrecklichen Ereignis zu tun haben könnte, so glaube ich Yoongi trotzdem. Ich will für ihn da sein, so wie ich es ihm und mir versprochen habe. Ich werde nicht zulassen, dass er mich von sich stösst und mich weiterhin wie ein Fremder behandelt. Langsam schüttelt er den Kopf, entfernt meine Hand von seiner Brust und sieht mich traurig an. ''Wie soll ich dir je wieder in die Augen sehen, ohne daran zu denken, dass du der Bruder von diesem Typen bist welcher Schuld am Tod meines Vaters hat. Seit Tagen schlafe ich nicht mehr, esse ich nicht mehr und lebe noch extremer als zuvor. Seit ich von all dem erfahren habe kann ich nicht mehr klar denken Jimin, es ist als ob ich in einem noch stärkeren Strudel in die Dunkelheit gezogen werde. Sag mir, wie soll ich unter Wasser atmen, wie soll ich zurück an die Oberfläche gelangen, wenn diese Gefühle tonnenschwer an meinem Fuss hängen und drohen mich in die tiefe des Meeres zu reissen? '' Seine Stimme zittert, seine Wimpern glänzen von der Nässe seiner Tränen und in all seinen Worten höre ich diese Gefühle, welche so schwer auf ihm lasten, heraus.
''Ganz einfach Yoongi. '', schluchze ich auf. ''Greife nach meiner Hand, greife nach ihr und lass mich dich an die Oberfläche ziehen. Ich meine es ernst, alles was ich gesagt habe meinte ich genauso. Du Yoongi, hast mich vor dem Ertrinken gerettet, also lass mich auch dich retten. '' Wieder weine ich auf und nehme die Hände meines Gegenübers in meine. ''Glaube mir, wenn ich sage das wir uns gegenseitig heilen können. ''

Eine ganze Weile blickt er mich bloss an, so als ob er irgendetwas in meinem Gesicht findet, das ihm die Bestätigung dafür gibt, dass ich ihn retten kann. Bitte lass es mich versuchen. Er löst seine Hände aus meinen und entfernt sich von mir. ''Ich kann das nicht. '', sagt er schwach und tretet erneut einen Schritt zurück. ''Ich kann das nicht. '', wiederholt er und blickt mich ein letztes Mal an, ehe er sich umdreht und zu seinem Motorrad rennt, welches nicht weit von uns gestanden hatte. ''Yoongi! '', rufe ich weinend hinter ihm her, doch er hat seinen Helm schon aufgesetzt, startet seine Maschine und verschwindet in der Dunkelheit der Nacht.
Traurig, enttäuscht und so unendlich erschöpft lasse ich meine Schultern hängen. Er ist wieder davongerannt, doch lasse ich es nicht zu, dass er sich erneut vor mir verschliesst. Wieder einmal fasse ich den Entschluss hartnäckig zu bleiben. Wir müssen dieses Thema ausdiskutieren, sonst ist alles verloren.

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