Niemals

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Gelangweilt saß Tobi auf einem dieser viel zu unbequemen Stühle, die er noch aus der Schule kannte und über alles gehasst hatte. Ihr Lehrer war jetzt schon zehn Minuten zu spät. Wenn hier nicht langsam jemand auftauchte und diesen Haufen pubertärer achtzehnjähriger unter Kontrolle brachte, in den er geworfen wurde, drehte er bald durch. Mit seinen zweiundzwanzig war er zwar ein bisschen älter, aber deutlich reifer, als die Clowns vor ihm, die vor ein paar Wochen ihr Abitur bestanden hatten und sich jetzt wie die größten aufführten. Ihnen würde schon noch das Lachen vergehen, wenn sie mitbekamen, dass das ganze hier kein Ponyhof war. Gerade flog ein Mäppchen quer durch den Raum, als die Tür aufging. Vor Schreck fing das arme Mädchen nicht und der Inhalt verteilte sich auf dem Boden vor den Neuankömmlingen. Und das war niemand geringeres, als die Rektorin an ihrer Uni. Die arme wurde kreidebleich, bevor sie eine Entschuldigung murmelte und zügig ihre Sachen wieder zusammen sammelte. „ Herr Lake das gibt nachsitzen. Ich hab genau gesehen, dass Sie das Mäppchen geworden hatte. Kommen sie nach der Stunde bitte in mein Büro." Jetzt war dem Jungen nicht mehr nach lachen zumuten und er setzte sich stumm hin. Hinter der Rektorin trat nun eine weitere Gestalt ein, die sich auf den Boden kniete und dem Mädchen half ihre Sachen zusammen zu sammeln. Mit roten Wangen und ein paar gemurmelten Worten, setzte sie zügig auf ihren Platz und senkte den Blick, um ihre roten Wangen zu verstecken. „ Ja wie ihr seht ist Herr Jakobi heute nicht da. Er wird vorerst bedauerlicherweise ausfallen aufgrund mehrerer Verletzungen und Operationen. Keine Sorge, er ist auf dem Weg der Besserung und erholt sich gut. Bis er wieder da ist, wird Herr Eisler den Unterricht übernehmen. Er ist neu hier und hat gerade frisch seine Ausbildung hier beendet, um nun selbst als Lehrer bei uns tätig zu werden. Mehr als dem Kollegen viel Glück zu wünschen bleibt mir nicht übrig. Alles Gute für Sie." Damit verschwand ihre Rektorin wieder und sein Blick fiel zum ersten Mal auf den Aushilfslehrer, der vor ihnen stand und ihm blieb der Atmen stehen. Mit weitem Abstand war das wohl der best aussehende Lehrer ihrer Uni und wohl auch der jüngste. Er sah wirklich unheimlich gut aus. Der Meinung war wohl nicht nur er, denn die Mädchen quietschten und seufzten, als der Lehrer Stück für Stück mehr seiner Kleidungsstücke ablegte und damit seinen traumhaften Körper enthüllte. Schließlich stand er in einem dünnen Pulli und Jeans vor ihnen. Beides zeigte sehr gut, was man darunter erwarten durfte. Auf jeden Fall mal ein ordentliches Sixpack. Der neue Lehrer lächelte einmal in die Runde, bevor er zu sprechen ansetzte. „ Guten Morgen allerseits. Wie schon gesagt wurde lautet mein Name Eisler, Rafael mit Vornamen. Ihr dürft mich ansprechen, wie ihr wollt, obwohl ich das respektvolle du fast angenehmer finde, als wenn ihr mich siezt. Sonst komm ich mir so alt vor. Für die heutige Stunde bitte ich euch erstmal einen Sitzplatz zu erstellen, damit ich weiß, wie ihr alle heißt. Wenn es geht würde ich euch bitte die nächsten zwei Wochen so sitzen zu bleiben, damit ich eure Namen lernen kann. Fängst du da hinten bitte einen Plan an und gibst ihn reihum durch?" Tobi blinzelte verwirrt, bevor er nickte. Er hatte nicht erwartet direkt angesprochen zu werden, geschweige denn irgendwas tun zu müssen. Tobi holte eilig ein Blatt hervor und schrieb seinen Namen darauf. Danach gab er das Blatt zu seiner Rechten weiter. Sein Blick ging wieder nach vorne und flog noch mal kurz über die Erscheinung ihrer Lehrers. Als er jedoch auf Augenhöhe ankam, sah ihm sein neuer Lehrer direkt in die Augen. Tobi wurde knall rot auf den Wangen und senkte schnell seinen Blick, um die Situation für ihn selbst nicht noch peinlicher zu machen. Zum Glück sprach er ihn nicht drauf an. „ Während ihr einen Sitzplatz erstellt, möchte ich euch etwas über mich erzählen. Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt und habe letztes Jahr meinen Abschluss hier gemacht. Ich war mir sicher, dass ich neben meinem Hobby genau das hier machen will. Man könnte sagen, ich bin zusätzlich als Content Creater und Komedien tätig. Kommt mir allerdings nicht auf die Idee, es zu googeln. Ihr werden nichts dazu finden. Dafür sorge ich schon. Ich bin nicht unter meinem echten Namen tätig, ihr könnt es also gerne probieren, es wird nichts bei rum kommen. Und wer denkt mich über ein Bild, zu finden, ich bin nicht zu sehen. So da das geklärt ist und wohl sämtliche Mädchen in diesem Raum, sowie einige Jungs mir auf den Bauch oder andere Regionen des Körpers gestarrt haben, würde ich gerne mit dem Unterricht beginnen." Tobi sah, wie er bei dem Jungs in seine Richtung sah und ihm dann auch noch zuzwinkerte. Gott er wollte im Boden versinken und sterben. Ihm war noch nie etwas so peinliches passiert. Zumal durfte er sowas überhaupt als Lehrer? Immerhin war er sein Schüler. „ Zuerst würde ich gerne wissen, wo ihr im Moment seid. Möchtest du mir das nicht sagen..... Tobi?" Spätestens jetzt war er komplett sprachlos von dem Verhalten ihres neuen Lehrers. Er wollte sich in Grund und Boden schämen. Er provozierte ihn und das absichtlich. Und er musste ihm lassen, dass es wunderbar funktionierte. Sein Kopf war leer und er brachte nichts weiter als ein:„ Ähm.", heraus. Das machte er sowas von mit Absicht. „ Kommt da auch noch was, oder soll ich jemand anderen fragen?", stichelte er weiter und Tobi wurde zunehmend unwohl unter seinem intensiven Blick, der sich regelrecht in seine Haut zu boten schien. Seine Wangen brannten so heiß, wie noch nie in seinem Leben und er war sicher dunkelrot auf den Wangen. Wenn das überhaupt noch reichte. „ Okay ich seh schon, du bist ein bisschen durcheinander. Keine Panik, die Stunde werte ich nicht. So eine Gewöhnungsphase an einen neuen Lehrer kann schon in bisschen dauern. Möchtest du nicht ein wenig aushelfen Lania?" Ein Mädchen in der ersten Reihe beantwortete die Frage souverän, während er abschaltete und den Kopf in den Händen vergrub. Er hatte sich vor dem gesamten Kurs zum Affen machen lassen von ihrem Lehrer.

Wenn er allerdings gedacht hatte, dass es vorbei war, hatte er sich mächtig geirrt. Gegen ende der Stunde, von der er nicht viel mitbekommen hatte und meist einfach nur gedankenverloren in die Luft gestarrt hatte, wurde er eines besseren belehrt. Gerade verabschiedete er sie ins Wochenende, ohne Hausaufgaben oder viel nachzuholende Aufgaben, weil die Stunde noch nicht viel passiert war, da wurde es für ihn besonders schlimm. „ Tobias könnte ich dich bitte noch einen Moment unter vier Augen sprechen. Keine Sorge, es ist nichts schlimmes." Die ruhige Stimme machte es nicht besser. Ausnahmslos jeder im Raum starrte ihn an. Jetzt wurde er kreidebleich im Gesicht und packte seine Sachen zusammen. Ihm war überhaupt nicht wohl. Unauffällig versuchte er in dem Strom von Schülern unterzugehen und zu verschwinden, doch ihr Lehrer merkte es sofort. „ Tobias hatte ich dich nicht gebeten zu mir zu kommen?" Seufzend blieb Tobi stehen und wartete, bis alle anderen weg waren, bevor er sich umdrehte und ein paar Schritte zurück zum Lehrerpult ging. Den Blick an ihrem Lehrer vorbei gerichtet, um nicht zu starren. „ Du weißt, warum ich dich sprechen wollte, oder?" Unsicher schüttelte er den Kopf. Klar war er die Stunde ein bisschen abwesend, aber das war kein Grund ihn nach dem Unterricht dazubehalten. Sowas passierte fast immer bei jemandem. „ Ich hab deinen Blick vorhin gesehen. Bei den Mädchen ist es mir egal. Sollen sie so viel starren, wie sie wollen. Damit werde ich keine Probleme bekommen, weil ich weiß, dass ich nicht auf Frauen stehe. Ich möchte aber keinesfalls Probleme wegen dir bekommen. Ich hab den Fehler selbst in meiner Ausbildungszeit gemacht und mein Lehrer hat seinen Job verloren. Ich will gar nicht wissen, ob du bi oder schwul bist. Es ist mir auch egal. Ich werde nichts mit einem meiner Schüler anfangen. Mach dir also keine Hoffnungen." Tobi begann trocken zu husten. Bitte was? Er sollte was von ihm wollen? In welcher Welt lebte er eigentlich. Nur weil er ihn ein bisschen zu lange angestarrt hatte. Wie eingebildet musste man eigentlich sein. „ Hab ich was falsches gesagt?" Allerdings und zwar ne menge. Tobi brachte sein husten unter Kontrolle, bevor er ihn ankeifte. „ Was erlauben Sie sich eigentlich? Nur weil ich ne Sekunde zu lang geschaut hab, heißt das gar nichts. Was bilden Sie sich eigentlich ein? Das ich so ne kleine Schlampe bin, die sich von jedem ficken lässt? Sie sind ein arroganter Idiot." Tobi wollte bereits gehen, da wurde er am Arm gepackt und zurück gehalten. Am liebsten hätte er geschrien, aber er bleib stumm, weil er Angst vor ihrem Lehrer hatte. Wenn er handgreiflich wurde, sollte er sich schleunigst einen Plan überlegen, wie er dem entging. „ So war das nicht gemeint. Du bist sicher nicht billig. Ich weiß nur, wie es bei mir angefangen hat. Es war auch nur ein kurzer Blick. Ein kurzer Blick zu viel. Danach hab ich mich in ihn verliebt und er sich in mich. Wir waren zwei Jahre zusammen, bis wir verpetzt worden sind. Einer meiner besten Freude hat mich verpetzt, ohne meinen Namen zu nennen. Für mich hatte es keine Konsequenzen, weil man nie herausgefunden hat, dass ich sein Freund war, oder in irgendeiner Weise bevorzugt worden bin, aber mein Freund ist damals suspendiert worden und hat seine Zulassung verloren. Er darf nie wieder als Lehrer arbeiten. Wir waren uns beide des Risikos bewusst und haben es dennoch aus voller Überzeugung getan. Um mich zu schützen hatten wir uns getrennt. Ich will nicht, dass du den selben Fehler machst, wie ich.
Das bleibt aber bitte unter uns. Sonst bekomm ich noch Probleme und verlier vielleicht meine Zulassung wieder. Wenn du willst, kannst du gehen. Es gibt keinen Grund dich weiter hier zu behalten." Das musste er jetzt erstmal verdauen. Ihr Lehrer hatte also letztes Jahr selbst es mit einem der Lehrer hier angefangen, hieß er war schwul, oder zumindest bi. Den Rauswurf von Herr Janke hatten sie vage mitbekommen und noch schwammiger war die Erklärung gewesen, warum er von heut auf morgen nicht mehr da war. Persönliche Probleme. Das was im Busch war, hatten sie alle mitbekommen. Hieß die Männer, die damals immer durchs Schulgebäude gelaufen waren, gehörten einer Kommission an, die den Fall untersucht hatte und ihn letzten Endes rausgeschmissen hatte. Und ihr neuerer Lehrer war mit ihm zusammen gewesen, hatte sich strafbar gemacht, wissentlich und sagte ihm das jetzt einfach so. Hatte er keine Angst, dass er es ausplaudern könnte und er ebenfalls suspendiert wurde? „ Du hast, also vertraust du mir, dass ich..." „ Tue ich. Und selbst wenn du es ausplauderst, ist es relativ egal. Sie haben damals jede Arbeit seiner Schüler mehrfach prüfen lassen. Es wurde nie eine Bevorzugung oder Benachteiligung festgestellt. Zudem hab ich meine Abschlussprüfungen nicht bei ihm abgelegt. Ich bin aus der Nummer raus und dafür hat er dankenswerterweise gesorgt." Mit dem Wissen ließ er ihn einfach stehen und verschwand aus dem Raum. Tobi ließ die Erkenntnis sacken und bereite es sofort wieder. Denn sie löste bei ihm ein Kopfkino aus. Eines in dem er sich von Rafael. Nein das würde ganz sicher nicht passieren. Dafür war er nicht der Typ. Er würde mit Rafael nicht ins Bett steigen. An eine Beziehung wollte er schon gar nicht denken. Rafael war so alt wie er, aber trotzdem. Mit den Augen rollend löste Tobi sich aus seiner Starre und ging nach Hause. Ihr Lehrer hatte doch echt nicht mehr alle Tassen im Schrank, wenn er dachte, dass er so billig war, dass er sich auf ne schnelle Nummer einlassen würde. Das war ja mal unter aller Würde. Wütend stapfte Tobi durch die Uni, was zum Glück bei der Menge an Schülern kaum auffiel. Er war eben nur einer von vielen, niemand der groß auffallen würde. Eher jemand, der in der Masse unter ging und das wollte er im Moment. Einfach von der Bildfläche verschwinden. Ihn gehen kramte er seine Kopfhörer heraus und steckte sie sich in die Ohren. Musik hatte eigentlich immer eine beruhigende Wirkung auf ihn, die er sich auch jetzt erhoffte. Was er hörte, war ihm schon fast egal. Hauptsache Musik. Die fünf Minuten, die er noch auf den Bus warten musste, zogen sich mal nicht ewig hin, was auch daran liegen konnte, dass er ausnahmsweise mal pünktlich war. Tobi ließ sich auf einem Platz ganz hinten fallen und ignorierte die ganzen kleinen schreienden Kinder, die in den Bus stiegen. Heute war wieder einer dieser Tage, wo der Bus brechend voll war und sich die Leute in den Gang quetschten, um überhaupt einen Platz zu bekommen. Bei den Temperaturen keine sonderlich angenehme Vorstellung. Nach und nach stiegen dann die alle aus. Er hatte es fast am weitesten, dafür aber auch seine Ruhe. Als dann endlich seine Haltestelle angekündigt worden war, stieg er mit einem anderen Mädchen aus. Er kannte sie nur flüchtig, aber er wusste, dass sie eine der WG's unter ihm bewohnte. Zum Glück hatte konnte er das mit einem Job umgehen und sich eine kleine Wohnung für sich leisten. Alles was man brauchte auf engstem Raum, aber es gab einem das Gefühl von Freiheit. Einen Rückzugsort nur für sich zu haben, wo er unantastbar war. Wo er sein konnte, wie er wollte, ohne das es jemanden störte. Dieses kleine Reich zu betreten und sich darin zu verschließen war genau das, was er jetzt brauchte. Ein paar Stunden zocken, die Welt um ihn rum vergessen, ein bisschen was für die Uni machen und entspannen. Das klang nach einem sehr angenehmen Freitag Nachmittag. Seine Tasche landete in der Ecke und keine fünf Minuten später saß er mit einer kühlen Limo und dem Rest warmer Lasagne von gestern vor dem Pc und schaute sich während dem essen ein Video an. Lasagne schmeckte aufgewärmt fast noch besser, als frisch aus dem Ofen, aber nichts tippte die Lasagne seiner Oma, die er nie so hinbekam, wie sie es tat. Trotzdem war er mit seiner sehr zufrieden. Mit vollem Magen ging er dann schließlich online und zockte einfach eine Runde mit den Leuten, die gerade aus seiner Gruppe online waren. Er könnte sich keine bessere Ablenkung vorstellen, als das. Später ging er dann noch einkaufen, damit er was fürs Wochenende da hatte und setzte sich danach noch an die Aufgaben für die Uni. Somit hatte er zwei ganze Tage zur freien Verfügung, die er hauptsächlich draußen mit Freunden verbrachte und sein Leben chillte.

Der Montag Morgen begann leider wieder mit zwei Stunden bei ihrem neuen Lehrer. Schon als er den Raum betrat hörte er das Getuschel. In den Wortfetzen, die er vernahm, hörte er geschwärme raus. Und zwar für ihren neuen Lehrer. Wenn sie bloß wüssten, was Freitag Nachmittag passiert war, als sie bereits alle weg gewesen waren. Sicher würden sie dann nicht mehr so denken. Tobi setzte sich und schaltete innerlich ab. Den Stoff würde er nachgeholt bekommen, also musste er nicht zwingend aufpassen. Zumal er vieles eh schon wusste. Und selbst wenn er schlecht abschnitt, es war nicht zwingend notwendig gut in diesem Bereich zu sein. Er bekam nicht mit, wie sich Ella neben ihn setzte, oder wann ihr Lehrer den Raum betrat und mit dem Unterricht begann. War ihm auch herzlich egal. Er war anwesend, mehr durfte nicht von ihm verlangt werden. Was er wahrnahm, war das erlösende klingeln, welches das Ende der Stunde signalisierte. Endlich. Tobi packte seine Sachen schnell zusammen und verschwand mit der Masse aus dem Raum. Doch die laute Stimme, die seinen Namen sagte, ließ ihm inne halten und umdrehen. Was wollte er denn jetzt noch von ihm? Es war alles gesagt. Dennoch widersetzte er sich nicht. Am Ende bekam er wirklich noch Ärger. Im vorbei gehen hörte er Ella im vorbeigehen sagen:„ Nächstes mal würde ich aufpassen. Er hat das mitbekommen. Würde mich nicht wundern, wenn du Ärger bekommst." Na ganz klasse. Sein Tag war offiziell gelaufen. Sich jetzt zu streiten und nachsitzen, oder gar eine extra Arbeit zu riskieren, wäre einfach nur sinnlos und dumm. Lustlos trottete er vor zum Lehrerpult und blieb mit verschränkten Armen davor stehen. Er wollte ihn hier haben, was nicht hieß, dass er begeistert sein musste, oder auch nur einen Funken Nettigkeit mitbringen sollte. Eine Strafe würde er sich nach dem Verhalten nicht aufbrummen lassen. Nachdem alle den Raum verlassen hatten, wand er sich ihm zu. Er sah viel zu entspannt aus, als das er böse auf ihn sein konnte. Aber das konnte täuschen. Herr Eisler richtete sich auf und kam extra um den Tisch herum, setzte sich dann aber locker auf die Tischkante. Den Blick immer noch bei ihm, auf den Lippen ein entschuldigendes lächeln. Moment mal entschuldigend? „ Ich wollte mich bei dir für Freitag entschuldigen. Ich hab es nicht so gemeint, wie du es aufgefasst hast und das ist mir erst im Nachhinein bewusst geworden. Ich wollte dich nicht als billig darstellen. Ich mach mir einfach nur Sorgen um dich. Bei mir hat es damals auch so angefangen, obwohl ich immer gedacht hab, ich fang doch nichts mit meinem Lehrer an. Das ist reiner Schutz. Zu deinem und meinen besten. Als Entschuldigung würde ich dich gerne auf einen Kaffe einladen, wenn du willst. Meld dich einfach, wenn du willst und Zeit hast. Das war auch schon alles. Sorry nochmal." Also er hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Eine Entschuldigung war schon mal angemessen und er hatte es ja nur falsch aufgefasst. Von daher sollte alles gut sein. Ob er mit seinem Lehrer Kaffee trinken gehen würde, wusste er allerdings noch nicht. Die anderen würden sicher lachen und darauf hatte er keine Lust. Es gab eigentlich immer jemanden, der sowas mitbekam, egal wie sehr man versuchte es geheim zu halten. „ Ich überleg es mir.", waren seine klug gewählten Worte, bevor er zügig den Raum verließ. Irgendwo war er ja schon recht in Ordnung, aber er war immer noch sein Lehrer. Da sollte besser gar nichts laufen. Wenn sie allein schon zusammen gesehen wurden, konnte das Konsequenzen haben, oder Fragen nach sich ziehen, die wohl keiner von ihnen beantworten wollte. Besser sie blieben in einer normalen Lehrer Schüler Beziehung. Dann gab es keine Probleme für keinen von ihnen und die Sache von vor einem Jahr rutschte wieder unter den Tisch, wo sie hingehörte. Er hatte jedoch nie ahnen können, wie schnell sich die Dinge ändern können, wenn man es drauf ankommen ließ und eine simple Einladung zu einem Kaffee annahm.
29.05.23

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