Toxic love

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„ Ich werde dich immer lieben, egal was auch passiert." Auch Jahre später halten diese Worte durch Tobis Gedanken. Die Wirkung könnte jedoch nicht unterschiedlicher sein. Während ihn diese Worte damals zum glücklichsten Menschen auf Erden gemacht hatten, wo sie frisch zusammen gekommen waren, so verursachten sie heute einen stechenden Schmerz in seinem Herzen und das unweigerliche Gefühl sich auf den Boden zu übergeben. Ihre Beziehung hatte so wunderbar harmonisch funktioniert, bis sie zusammen gezogen waren. Sie hatten so gut wie jeden Tag mehrere Stunden im Ts verbracht, hatten sich ausgetauscht und gezockt. In den Ferien waren sie dann abwechseln zueinander gefahren. Gerade im Winter und Frühling war er gerne nach Österreich gefahren, um Veni zu besuchen. Im Sommer und im Herbst, hatte Veni dann das schöne sehr warme Wetter in Deutschland genossen. Eigentlich waren sie so gut wie immer draußen gewesen, hatten sich trotz der täglichen Gespräche unheimlich viel zu erzählen gehabt. Wo sie dann so langsam sechzehn, siebzehn geworden waren, hatten sie sich mehr zurückgezogen, um die Zeit mit knutschen zu verbringen. Natürlich hatte es da auch nicht lange gedauert, bis sie das erste Mal zusammen im Bett gelandet waren. Es war eine milde Sommernacht im August gewesen, die sie oben auf dem Dachboden verbracht hatten, weil man dort den Himmel sehen konnte und durch die vielen Fenster frische Luft herein kam und den Raum kühlte. Unter diesem atemberaubenden Sternenzelt, begleitet vom Zirpen der Grillen und dem Rascheln der Blätter, hatten sie beide ihr erstes Mal gehabt. Tobi hatte sich immer gerne daran erinnert, weil es einfach ein unheimlich schöner und magischer Moment gewesen war. Seit sie in die WG gezogen waren, ging es langsam aber stetig Berg ab mit ihrer Beziehung. Zugegeben eine WG war nicht die beste Idee für Zweisamkeit, aber Tobi konnte nicht mehr mit seinem Ausbildungsgehalt zahlen und für ihn war es zweifelsohne nicht in Frage gekommen, Veni alles bezahlen zu lassen, obwohl Veni ohne zu zögern alles bezahlt hätte. Geld würde immer ein heftiger Streitpunkt in ihrer Beziehung bleiben, wenn er diese überhaupt noch weiterführen konnte. Seit sie hier wohnten, hatte Veni sich leider stark verändert. Am Anfang war es ihm nicht mal aufgefallen, doch mit der Zeit wurde es schlimmer und schlimmer. Sie stritten wegen der unnötigsten Sachen und Tobi war es ehrlich leid. Das war nicht mehr der Veni, der ihm dieses Versprechen gemacht hatte. Dieser Veni hätte ihn bedingungslos geliebt und ihn nie zu etwas gezwungen. Und das tat Veni. Er konnte selbst nicht glauben, wie sich ein so liebevoller Mensch in so etwas verwandeln konnte, doch es war passiert. Veni zwang ihm intensive Küsse auf, wenn ihre Mitbewohner da waren, obwohl er nicht wollte. Zog ihn an sich gegen seinen Willen und suchte körperliche Nähe, obwohl er sich dagegen sträubte. Veni drängte ihn teilweise zu lautem Sex, selbst außerhalb ihres Zimmers, wo sie jederzeit erwischt werden konnten, obwohl er wusste, wie unangenehm es ihm war selbst vor Veni laut zu werden. Mehr als einmal hatte er Veni erklärt, dass ihm dabei nicht wohl war, doch er tat es immer wieder. Sagte, er passe schon auf, dass niemand sie sehen konnte. Einmal waren sie sogar erwischt worden, doch Veni hatte einfach weiter gemacht und ihn vor den Augen seines besten Freundes gefickt. Eventuell war es ein bisschen auch sein Fehler gewesen, da er die Tür zum Badezimmer nicht abgeschlossen hatte. Tobi hatte Veni schließlich tränenüberströmt von sich gestoßen, war nur mit einem Handtuch bekleidet in ihr Zimmer geflohen und hatte sich darin eingeschlossen. Ob er es mitbekommen hatte, dass sie nicht alleine waren, bis Tobi ihn von sich gestoßen hatte, konnte er nicht recht sagen. Allein das war für ihn schon unerträglich und über der Grenze, die Tobi gesteckt hatte. Erinnerungen an ihre glücklichen Zeiten wichen immer mehr dem Gedanken, wie unglücklich er mit Veni im Moment war. Auch der Gedanke einer Trennung keimte in ihm auf, so recht brachte er es aber nicht übers Herz diesen Gedanken zuzulassen. Zu sehr hoffte er, dass es wieder so wurde, wie es damals war. Sein Herz arbeitete gegen seinen Verstand. Dieser schrie danach, dass Veni ihm nicht gut tat und das er seine Sachen packen und sich trennen sollte. So könnte er vielleicht eine gute Freundschaft zu dem gebürtigen Österreicher aufrecht halten. Sein Herz schrie jedoch, dass er Veni immer noch über alles liebte und es besser werden würde. Irgendwo tief in sich hoffte er das selbst, aber er wusste, dass es nicht mehr besser werden würde. Ihre Beziehung war verloren, auch ohne das, was in den letzten Wochen passiert war. Veni war des Öfteren nicht da, gerade abends und kam erst mitten in der Nacht heim. An sich wäre das in Ordnung und auch nichts ungewöhnliches, wenn ihm das, was er vorfand nicht das Herz zerbrochen hätte und ihn wirklich an allem zweifeln ließ. In Venis Sachen hatte er immer wieder Dinge gefunden, die ihm definitiv nicht gehörten. Anfangs war es nur harmlose Dinge. Mal ein Kondom in Venis Sporttasche, eine schriftliche Erinnerung an ein Treffen, eine Rechnung für einen Abend in einer Bar für zwei Leute. Diese harmlosen Dinge wurden dann aber immer mehr und deutlich weniger harmlos. Lippenstift, Hygieneartikel, ein Schminkspiegel und zu Tobis entsetzen ein negativer Schwangerschaftstest. Das allein kam ihm verdächtig genug vor, um den Verdacht zu äußern, dass Veni ihn betrog. Als er vor zwei Tagen dann Venis Sachen gründlich durchsucht hatte nach weiteren Hinweisen, weil er endlich mal alleine war und die Spitzenunterwäsche in Venis Sporttasche gefunden hatte, hatte es ihm den Boden unter den Füßen weg gezogen. Hatte seine Welt wie ein Kartenhaus in sich zusammen krachen lassen. Die Welt, die er mit einem liebevollen und zuvorkommenden Veni geteilt hatte. Er war sich sicher, dass er Veni nicht mehr vertrauen konnte. Hatte sich daher ohne Venis wissen sein Handy genommen und darin eine fremde Nummer gefunden, die als Babe eingespeichert war. Die Nachrichten darunter waren erschreckend. Veni hatte ihn nicht nur einmal betrogen, das ging schon seit zwei Jahren so. Hätte er dieses Gerät nicht als Beweis gebraucht, hätte er es aus Wut und Verzweiflung gegen die Wand geschmissen. Er war heulend in sich zusammen gebrochen und hatte vor Wut geschrien. Veni war natürlich nicht da gewesen, an dem er seinen Schmerz hätte auslassen können. Dafür war Nicklas für ihn da gewesen, hatte ihn getröstet und beruhigt, wie es eigentlich Venis Aufgabe wäre, wenn der nicht so ein mieses Arschloch gewesen wäre. Doch bei ihm hielt er es nicht mehr aus. Diese toxische Beziehung hielt er nicht mehr aus. Es gab nur noch eine Möglichkeit sich zu retten und das war die Trennung. Er konnte Veni nicht länger in die Augen sehen, ohne zu zerbrechen an dem Schmerz und Verrat, den er erfahren hatte. Zu sehr hatte er ihn verletzt. Das konnte nichts auf der Welt wieder gut machen. Mit den anderen hatte er bereits geredet und ihnen mitgeteilt, dass er ausziehen würde. Den genauen Grund kannte nur Nicklas. Er war einfach nicht so eng mit ihnen, als das es sie was angehen würde. Natürlich war allen klar, dass zwischen ihm und Veni irgendwas vorgefallen sein musste und sie sich wahrscheinlich getrennt hatten. Mehrmals wurde ihm versichert, dass sie gemeinsam Veni aus der WG kicken könnten, aber er wollte hier weg. Alles hier drin erinnerte ihn an Veni und er würde ersticken an diesen Gefühl. Ein Auszug war das einzig richtige. Seine Sachen waren bereits gepackt und er wartete nur noch darauf, dass Veni heim kam, um ihm eine Standpauke zu halten, ihm seinen Schlüssel vor die Füße zu werden, so wie ihr Pärchenfoto, welches immer auf seinem Nachttisch gestanden war und dann einfach zu gehen. In seinem Kopf hatte er schon genau formuliert, was er zu Veni sagen wollte, bevor er endgültig einen Schlussstrich zog. Davon würde er sich auch nicht abbringen lassen.


Tobi hockte im Wohnzimmer, als er die Haustür aufgehen hörte. Nicklas war sonst wo und ihre beiden Mitbewohner Beni und Jan waren so weit er wusste feiern. Die würden heute wohl nicht mehr zurück kommen. Also gab es nur eine Person. Und natürlich waren sie genau jetzt alleine, wo Tobi Beistand bräuchte. War ja mal wieder typisch. Auch wenn Tobi tierische Angst vor Veni hatte, er musste sich dem stellen und ein Ende setzen. Sonst zerbrach er vollkommen an der Situation. Er würde in den nächsten Tagen schon genug Ablenkung darin finden, schnell wieder eine WG zu finden, wo er unter kommen konnte, sowie einen neuen Ausbildungsbetrieb. Als er jedoch den Flur betrat und Veni sah, hätte er direkt kotzen können. Veni roch nach Rauch und Alkohol, was er in letzter Zeit öfter mal tat. Und als er sich umdrehte und die leicht geröteten Augen sah, wusste er sofort, dass Veni getrunken hatte und wahrscheinlich in einer Bar gewesen war. Noch eine Sachen, die er nicht ab konnte. Gerade wenn man so über die Stränge schlug. Tobi hätte am liebsten gar nichts gesagt und wäre straight durch die Tür verschwunden, aber Veni hatte ihn eh schon gesehen. Also konnte er ihm auch seine Standpauke halten. Als er jedoch die Lippen öffnete, um Veni zu konfrontieren, war sein Kopf wie leer gefehlt und er brachte keines der Worte Ober die Lippen, die er eigentlich hatte sagen wollen. Stattdessen brachte sein Kopf den einzigen im Moment greifbaren Vorwurf hervor, den es finden konnte. „ Hast du schon wieder getrunken?" Veni sah ihn einen Moment lang irritiert an, wohl aufgrund seines vorwurfsvollen Tons und der Distanz, die er aufbaute, als Veni versuchte auf ihn zu zu kommen und ihn zu umarmen. Veni sah ein bisschen gekränkt aus, ließ ihm aber den Abstand und erklärte sich ruhig. „ Entspann dich bitte. Es war ein Bier mit Tim. Sonst hab ich nichts getrunken. Außerdem was heißt denn schon wieder? So oft geh ich nicht mit Freunden trinken. Außerdem weißt du, dass ich nie betrunken nach Hause kommen würde Tobi." Das wusste er also? Im Moment wusste er gar nichts mehr, was Veni betraf. Veni hatte ihn belogen. Zwei Jahre lang jeden verschissenen Tag und er war auch nich so dumm darauf rein zu fallen. „ Sicher das sie nicht vielleicht doch Tina hieß?", spuckte Tobi verächtlich aus und wagte es den Blick in Venis Augen aufrecht zu erhalten. Im ersten Moment sah er Verwirrung, dann Erkenntnis und Fassungslosigkeit. Für einen kurzen Moment glaubte er, dass er Veni unrecht tat, aber das verwarf er schnell. Die Beweislage sprach klar gegen ihn. „ Wie kommst du darauf? Glaubst du allen Ernstes, dass ich dich betrüge? Tobi das ist lächerlich und das wissen wir beide." Versuchte Veni es wirklich abzustreiten? Früher hätte er wenigstens zugegeben, wenn er scheiße gebaut hatte und das machte Tobi sauer. Vor ihm stand wirklich nicht mehr der Mann, in den er sich damals Hals über Kopf verliebt hatte und das war traurig. Tobi könnte weinen, aber die Blöße gab er sich nicht vor Veni. Er sollte nicht auch noch sehen, wie sehr er ihn verletzt hatte. „ Ja. Erst der Lippenstift und die Hygieneartikel. Allein das hat mich schon misstrauisch gemacht. Aber die Unterwäsche und der Chat haben mir den Rest gegeben. Du bist ein verlogenes Arschloch.", schrie Tobi wütend und brach in Tränen aus. Er konnte es einfach nicht mehr zurück halten. Zu sehr kränkte ihn die Situation einfach. Vor ihm stand der Mann, den er immer noch über alles liebte und es war wahrscheinlich das letzte Mal, dass er ihn sah. Bedacht machte Veni einen Schritt auf ihn zu und hob seine Hand, um sie an seine Wange zu legen und die Tränen weg zu wischen, doch Tobi schlug sie weg. Veni sollte es nicht wagen ihn auch nur einmal noch anzufassen. „ Tobi wovon redest du? Ich betrüg dich nicht kleiner. Das könnte ich nie. Glaub mir bitte.", versuchte Veni sich ahnungslos zu geben und trat weiter auf ihn zu. Ängstlich wich er weiter zurück und stieß ein wimmern aus. Erst da schien Veni seine Angst zu registrieren, denn er wich von ihm zurück und sah ihn flehend an. Er spielt dir nur was vor, redete Tobi sich ein. Gerade konnte er Veni gar nichts mehr glauben. „ Ich glaub dir gar nichts mehr. Du hast mich belogen und benutzt. Schock zeichnete sich in Venis Gesichtszügen ab. Es kam so schnell und natürlich, dass Tobi wieder kurz davor war zu glauben, dass Veni das ganze hier doch nicht spielte, aber das tat er und er sollte es verdammt noch mal endlich zugeben. Machte es für sie beide leichter. „ Ich hab weder gelogen, noch hab ich dich zu irgendeinem Zeitpunkt benutzt Tobi. Wenn du das anders empfindet, sollten wir darüber reden.", versuchte Veni es weiter auf die ruhige Art. Damit biss er gerade bei ihm auf Granite. Veni wollte reden, gut dann würde er das tun. „ Lüg mich nicht an. Du weißt genau, dass das nicht stimmt. Deine scheinheilige Art kannst du dir sonst wo hin schieben. Du bist ein Arsch, der mich benutzt und zu Dingen zwingt, die ich nie wollte. Ich hab dir oft genug gesagt, dass ich nicht will und du hast trotzdem weiter gemacht. Was ist aus deinem ich liebe dich geworden? Ich hab wirklich gedacht, du meinst es ernst. Wie konnte ich mich nur so sehr in dir täuschen? Sieh zu, dass du mir aus den Augen trittst, bevor ich mich ganz vergesse." Tobi schrie diese Worte regelrecht vor Wut und erkannte sich dabei selbst nicht wieder. Klar war er öfter mal lauter geworden, auch Veni gegenüber, aber geschrien hatte er dabei nie. „ Wow fahr mal nen Gang runter Tobi. Wenn ich von Veni eins behaupten kann, dass er dich definitiv nicht betrügt." Tobi drehte sich zu der Seite, von der er auf einmal angesprochen wurde. Tim stand neben ihm und kam wohl gerade aus Richtung des Bades. Also hatte Veni zumindest einmal die Wahrheit gesagt. Hieß aber nicht, dass da nich jemand dabei war. Mit Tim hatte er jetzt nie viel zu tun gehabt, konnte also gut sein, dass Tim was vertuschte. „ Bist du jetzt auch auf seiner Seite? Wenigstens du kannst ehrlich zu mir sein.", zischte er Tim an. Er wollte ihn jetzt nicht anschreien, oder gemein zu ihm sein. Immerhin hatte Tim nichts damit zu tun, dass Veni ein Arsch war und ihn betrog. „ Ich bin auf gar keiner Seite Tobi, aber ich kenne Veni. Sowas könnte er dir nicht antun.", gab Tim scharf von sich, als wolle er ihm das wirklich glaubhaft versichern. Aber er konnte dem kein Vertrauen schenken. Selbst wenn Tim nichts mit ihrem Drama zu tun hatte und unparteiisch war, wie er sich im Moment gab. Was er gesehen hatte, sprach einfach zu sehr dagegen. „ Ach ja und was ist das? Komm entsperr dein Handy und geh auf die archivierten Chats. Den ganz oben mit Babe. Und ließ laut." Veni nahm ihm mit entsetzen sein Handy ab und entsperrte es. Seine Finger zitterten deutlich, als er WhatsApp öffnete und ganz oben auf die Archivierten Chats ging. Seine Augen weiteten sich in entsetzen und er klickte hastig auf den Chat. Konnte man das wirklich so gut spielen? Konnte Veni ihn wirklich so gut hinters Licht führen. Zwei verdammte Jahre jeden Tag? Konnte Veni das wirklich, nachdem er so grauenhaft darin war ihm Dinge vorzulügen. Oder war das alles Teil seines Plans gewesen und er tat nur so, um sein richtiges Schauspieltalent zu verstecken. Was war überhaupt echt gewesen von Venis Gefühlen? „ Was das glaub ich nicht. Veni was zur Hölle ist das?", fragte nun auch Tim entsetzt, als er wohl ein paar Zeilen mitlas. Je weiter Veni in dem Chat hoch scrollte, desto größer wurden seine Augen und desto bleicher sein Gesicht. Tobi wusste wirklich nicht mehr, was er glauben sollte. Konnte man das so gut Schauspieler, dass man wirklich das blanke entsetzen in den Augen sah und man selbst blass wie ein Geist wurde? War das möglich? „ Das ist der Beweis, dass du mich seit fucking zwei Jahren betrügst. Glaub es ruhig Tim. Wie konntest du nur? Du mieses.", brauste Tobi auf, wurde aber von einem hilflosen, fast schon verzweifelten stottern unterbrochen. „ Tobi ich, es. Verdammt ich schwöre, dass ich das nie geschrieben hab. Tobi bitte du musst." „ Ach komm spar's dir.", unterbrach Tobi ihn zischend und schlug den Arm weg, den Veni nach ihm ausstreckte. Veni sollte einfach aufhören mit dem ganzen Zirkus. „ Du wusstest, dass ich weg bin, wenn es raus kommt. Mach mir doch nichts vor. Ich verfluche den Tag, an dem ich dich kennengelernt hab. Du allein hast mich in den Abgrund gezogen. Deswegen rette ich jetzt noch das von mir, was zu retten ist, bevor wir beide unten auf dem Boden ankommen und zerbrechen. Ich zieh aus." In Venis Augen sah er eine Welt zusammen brechen, bei seinen Worten. Wieder fragte er sich, was davon echt war und was nicht. Doch egal was am Ende davon echt war und was nicht, auszuziehen war die beste Option. So konnte es nicht weiter gehen. So konnte er einfach nicht weiter machen. Warum tat es dann nur so unheimlich weh? Veni hatte ihn verletzt und zu Tode gekränkt und ihm liefen Tränen die Wangen hinunter, weil sein Herz schrie wegen dem Verlust. „ Tobi bitte. Ich weiß nicht was das ist. Ich schwöre, ich." „ Hör auf. Hör bitte einfach auf Veni. Du hast mich genug verletzt.", schluchzte Tobi und wich weiter von Veni weg, um seine Entscheidung deutlich zu machen. Er durfte jetzt keinen Rückzieher machen und sich wieder in dieser toxischen Beziehung verlieren. Wer weiß, ob er da jemals wieder raus fand. „ Das ist nicht von mir. Ich schwöre es bei allem was mir heilig ist, dass ich das nicht geschrieben hab.", beteuerte Veni. Auch ihm stiegen Tränen in die Augen und er versuchte weiter auf ihn zuzugehen. Ängstlich wich Tobi weiter nach hinten, presste sich mit dem Rücken an die Wand. Mit einem mal stieg die Angst vor Veni in ihm hoch. Er könnte sich gerade verkriechen und nie wieder hervor kommen. Als Veni etwa nur noch eine Armlänge von ihm entfernt stand und eine Hand ausstreckte, um sie an seine Wange zu legen, zwang Tobi sich dazu Veni Einhalt zu gebieten. „ Stopp. Keinen Millimeter weiter, oder ich rufe die Polizei.", drohte Tobi nicht sehr überzeugt von sich und seinen Worten. Das konnte er Veni doch nicht antun. Er hatte ihn geliebt und tat es noch immer. Und auch wenn längst alles verloren war, so hatte er Dank Veni doch ein paar schöne Jahre gehabt. Veni blieb wenigstens stehen, wich sogar einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. „ Tobi, ich wollte dir keine Angst machen. Wirklich nicht. Aber du musst mir glauben, dass das nicht von mir ist.", bat Veni verzweifelt und fiel vor ihm auf die Knie. Über seine Wangen liefen noch immer Tränen und er sah fast schon verzweifelt zu ihm hoch. Tobi konnte es einfach nicht mehr an sich halten. Aus ihm brach alles raus, was er im Moment verspürte. „ Natürlich ist es deine oder willst du leugnen, dass es dein Handy ist, was du gerade entsperrt hast?", schrie er verzweifelt vor Wut und brach in einen neuen Heulkrampf aus, der ihm fast schwindelig werden ließ. „ Nein natürlich ist es mein Handy, aber das hab ich wirklich nicht geschrieben, ich.", versuchte Veni verzweifelt sich weiter raus zu reden. Gerade als er zu einer weiteren Beleidigung ansetzten wollte, um es sich selbst leichter zu machen, Veni loszulassen und ihn zu hassen, für das, was er ihm antat, wurde er sanft an der Schulter gepackt von Tim. „ Tobi kann ich dich bitten mal runter zu kommen. Können wir für einen Moment unter vier Augen reden? Veni du gehst am besten in euer Zimmer. Gerade störst du ziemlich.", sprach Veni sanft auf ihn ein und begann ihn ins Wohnzimmer zu schieben. Tobi ließ es widerstandslos über sich ergehen. Mit Tim redete er immer noch zehn Mal lieber, als mit Veni im Moment. Bis jetzt hatte er sich ja stark zurück gehalten. Vielleicht war er wirklich unparteiisch, was er sich sehr wünschen würde. Doch schon als Tim ihn zu sich drehte wusste er, dass es nicht so war. „ Was willst du? Wenn du Veni verteidigen möchtest, dann kannst du dir das sparen. Ich vertrau ihm nicht mehr." Tim nickte verstehend und bedeutete ihm auch gleich, dass er nichts in der Richtung vorhatte. „ Ich verteidige niemanden. Was du gesehen hast, möchte ich auch nicht leugnen. Ich versuche lediglich ein ganz großes Missverständnis aus dem Weg zu räumen." Missverständnis? Das Veni ihn betrog, war ein Missverständnis? Höhnisch lachte er auf. Was sollte daran nicht zu verstehen sein? „ Welches Missverständnis Tim? Der Fall ist klar. Veni ist ein gottverdammtes Arschloch, was mich seit zwei Jahren betrügt. Ich bin so dumm." Ein bisschen zu jammern war zwar nicht seine Art, aber wer konnte es ihm in der Situation verübeln? Auch wenn sie sich nie sonderlich nah gewesen waren, nahm Tim ihn in den Arm und drückte ihn beruhigend an sich. Das war genau das, was er sich im Moment von Veni wünschte. Jedoch tat es unheimlich gut und er klammerte sich fast schon verzweifelt an Tim. Beruhigend streichelte der ihm über den Rücken. „ Bist du nicht Tobi. Bitte komm runter. Veni hat dich nicht betrogen, dass kann ich dir versprechen.", wisperte Tim in seine Haare und drückte ihn dann leicht von sich, um ihm die Tränen von den Wangen zu wischen. Verheult sah er zu Tim auf, schöpfte neue Hoffnung, dass Veni doch ehrlich gewesen war, doch dass zerstörte ihn nur noch mehr. Diese kleine Funken Hoffnung, die in ihm aufkeimten, machten den Schmerz danach nur noch schlimmer. Er konnte das einfach nicht mehr. „ Und wo kommt das ganze Zeug in Venis Sachen her? Der Chat? Wie kannst du so blind sein und ihm immer noch vertrauen." Pure Verzweiflung steckte in seinen Worten und er drückte sich wieder näher an Tim, damit dieser seine Tränen nicht sah. Er durfte jetzt nicht schwach werden und Veni nachgeben. Wer wusste, wie es dann ausging. So konnte er wenigstens noch einen Funken gute Erinnerung mit Veni verbinden, wenn er später mal an diese Zeit zurück dachte. „ Ich kann ihm vertrauen, weil ich weiß, dass er dich nie betrügen würde. Wie du letzten Endes entscheidest, ist allein seine Sache. Ich möchte dich nur auf etwas hinweisen, was mir beim durchscrollen durch diesen sündhaften Chat aufgefallen ist. Kannst du dich erinnern, dass ich dir mal geschrieben hab, dass ich mit Veni im Schwimmbad bin und er gerade verzweifelt sein Handy sucht?" Tobi sah nun doch auf. Was hatte das denn jetzt mit dem ganzen zu tun. Daran konnte er sich noch erinnern. So lang war es jetzt auch noch nicht her. Um das zu bestätigen nickte er, damit Tim seinen Gedanken weiterführte. Ihn interessiere es wirklich, was Tim eventuell gefunden hatte, um Veni zu entlasten. Sein Herz schrie beinahe schon, das er dem Glauben wollte, egal wie lächerlich und banal der Hinweis war. Er wollte es wirklich glauben. Um ihres Willens. Egal wie schlecht es ihm auch tat. „ Ich hatte dich gebeten daheim zu suchen und du hattest gesagt, dass es auf dem Wohnzimmertisch liegt. Das ganze war vor zwei Wochen. Und jetzt schau dir das hier an. Wir waren nicht vor acht wieder hier." Tim hielt ihm Venis Handy hin, auf dem er bereits in dem Chat weiter nach oben gescrollt, um ihm etwas zu zeigen. Tobi warf einen Blick auf den Chat und hätte am liebsten gekotzt. Sie hatten sich nicht nur verabredet und dann wahrscheinlich miteinander geschlafen, nein sie hatten auch noch Sex Talk über diesen Chat gehabt. Tobi war dankbar, dass da keine Bilder waren. Auf den ersten Blick sah er jedoch nichts. Es war nicht ganz der Schreibstil, den Veni hegte, wenn er mit ihm schrieb, aber sonst? Tobi rief sich noch mal ins Gedächtnis, was Tim gerade gesagt hatte. Er hatte das Schwimmbad erwähnt und, dass Veni sein Handy gesucht hatte, was er auf dem Wohnzimmertisch gefunden hatte. Tobi wollte fast schon fragen, was dieses Rätselraten sollte, als er einen Blick auf das Datum der Nachrichten warf. Tim hatte explizit diesen Tag heraus gesucht und als er die Uhrzeit der Nachrichten sah, verstand er, was Tim ihm mitteilen wollte.

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