Maru...
Wo soll ich bloß anfangen, als mit einem Schreiben der Entschuldigung. Es tut mir so unendlich leid, Maru. Alles, jede dumme Bemerkung, jeder dumme Kommentar. Ich wollte es niemals soweit treiben, niemals deinen Namen besudeln, und trotzdem habe ich mich am Ende nicht gebessert und dich abgewiesen. Ich habe deine Worte verhöhnt, beschmutzt und du hast bloß dagestanden mit Tränen in den Augen. Kleine Saphire sind aus deinen Augen geflossen, ich habe dich bloß angesehen und über deine Dummheit gelacht. Im Nachhinein tut es mir leid. Alles. Maru, bitte vergib mir und lass uns von vorne anfangen, okay?
Dieser Brief wird dich niemals erreichen, denn sobald ich ihn beendet habe, werde ich ihn in den Müll schmeißen. Ich weiß auch nicht, weshalb mein dämlicher Verstand glaubt, es sei intelligent einen Brief an dich schreiben, während Mr. Callico dort vorne steht und uns etwas über die Verwendung von Dunenrunken erklärt. Ich erinnere mich, wie Thorian und ich dich mit diesen Pflanzen betäubt haben, als du wieder zu dir kamst warst du gefesselt und niemand war anwesend, du hast zwei Stunden einfach nur stumm dagelegen, bis unser Lehrer dich befreit hat. Aber Thorian und ich wurden nie zur Rechenschaft für diese idiotische Aktion gezogen. Je länger ich darüber nachdenke... hast du etwa nichts gesagt, Maru? Ich werde wohl nie eine Antwort von dir erhalten, weil du diesen Brief niemals lesen wirst. Ich schreibe ihn vermutlich auch nur, um mein eigenes Gewissen zu erleichtern.
Maru... alle Schikanen tun mir so unendlich leid.
Erinnerst du dich noch an den ersten Tag, als du mir sagtest, du seist ein Blutmagier? Ich wollte dir nicht glauben und habe es bis vor kurzem immer noch nicht getan. Aber ich habe dich trainieren sehen und wow, du bist wahnsinnig gut. Der Magiezirkel, den du gezeichnet hast... war perfekt.
L.

Kurz nachdem Loryk den Brief vollendet hatte, seufzte er und knüllte das Stück Papier zusammen. Mit einem gezielten Wurf steuerte das Papierknäuel den Papierkorb an und landete zentral in dem Eimer. Einige Tage vergingen, bis jemand den Brief in dem Abfalleimer auffand und sich zu Hause an den Schreibtisch setzte und begann, eine Antwort zu formulieren.