Kapitel 35

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Amalia Pov.:

In der ganzen nächsten Woche versuchte ich einen Zeitpunkt abzupassen in dem ich mich mit Undertaker allein unterhalten konnte. Jedoch war alles so durchgeplant, dass ich weder die Zeit hatte zu ihm zu fahren noch mit ihm zu reden, wenn er kurz vorbeischaute um mit dem Earl und Sebastian irgendetwas zu besprechen. Langsam beschlich mich das Gefühl das er mir aus dem Weg ging und das gefiel mir ganz und gar nicht. Doch darum würde ich mich später kümmern müssen. Zurzeit hatten wir größere Sorgen, außerdem musste ich mich auf das Training mit Sebastian konzentrieren. Nach langer Diskussion hatten wir beschlossen, dass er mir beibringen würde wie ich mich gegen überlegene Gegner verteidigen konnte. Dazu zählte neben den Kampfunterrichtstunden leider auch die Theorie. In dieser lernte ich die verschiedenen Schwachstellen von übernatürlichen Wesen und wie ich mir einen taktischen Vorteil verschaffte. Von Anfang an war ich mit Eifer dabei. Ich liebte Kampf- und Sportarten und endlich hatte ich einen würdigen Gegner gefunden. Wir verbrachten jeden Tag eine Stunde damit und versuchten den andren zum Aufgeben zu bewegen. Anfangs war mir der Dämon meilenweit überlegen, auch wenn ich wusste was ich tat waren seine Kraft und Schnelligkeit ein enormer Vorteil.

Doch wie immer lernte ich schnell und schon bald lieferten wir uns Trainingskämpfe in denen wir beide fast gleichauf waren. Meine sowieso schon guten Reflexe baute ich soweit aus das ich im Bruchteil einer Sekunde auf seine Angriffe reagieren konnte. Manchmal schien das selbst den Teufel zu überraschen. Auch meine Sinne waren aufs feinste geschärft. Am Ende der Woche war ich mir sicherer als je zuvor. Ich würde auf diesen Ball gehen und wenn mich diese ominöse Gestalt Angriff würde es böse für sie enden.

Als der Tag des Balles dann gekommen war, war ich doch ziemlich aufgeregt. Heute würde ich dem Chaos aus meiner Vision gegenübertreten und auch endlich herausfinden wer es auf mich abgesehen hat. Je näher der Abend rückte desto angespannter wurde ich. Mein Bauchgefühl sagte mir das diese Sache nicht gut Enden würde, zumindest für mich nicht.

Trotzdem schritt ich erhobenen Hauptes aus der Kutsche als wir vor dem Anwesen des Gastgebers ankamen. Vor der großen Treppe die ins Innere führte erwartete uns bereits der Bestatter. Nervös ging ich auf ihn zu. Er sah atemberaubend aus in seinen schwarzen Smoking. Seine sonst so wilden Haare hatte er an der einen Seite strähnchenweise nach hinten geflochten, sodass man seine Augen erkennen konnte und seine geflochtene Strähne fiel jetzt besonders auf.
"Hey, die Frisur und der Smoking stehen dir", grüßte ich ihn mit einem schüchternen lächeln. Ich hatte immer noch keine Ahnung wie ich nach alledem mit ihm umgehen sollte, schließlich hatte ich keinen Plan wie es genau zwischen uns stand. Überraschenderweise nahm er meine Hand und hauchte einen sanften Kuss darauf. "Hihi, danke. Du siehst aber auch umwerfend aus", gab er das Kompliment mit einem schelmischen grinsen und einem Augenzwinkern zurück.
Das brachte mich völlig aus der Bahn. Ich konnte deutlich spüren wie meine Wangen wieder rot wurden und ich bedankte mich stotternd bei ihm.

Als er mir seinen Arm anbot um zusammen ins Innere des Gebäudes zu gehen, nahm ich ihn mit einem Kopfnicken dankend an. Meine Gedanken purzelten querbeet durch meinen Kopf. Verzweifelt versuchte ich Ordnung hinein zu bringen doch es schien aussichtslos, deshalb beschloss ich mich auf andere Sachen zu konzentrieren. So gut es ging prägte ich mir die Architektur des Gebäudes ein während wir einen langen Gang entlangliefen um in den Ballsaal zu gelangen. Das Gebäude war pompös, sowohl von der Bauart als auch von der Einrichtung. An kostspieligen Dekorationen und Gemälden war nicht gespart worden.

Endlich öffnete sich der Gang und wir traten in einen riesigen Saal. Fasziniert blickte ich mich um. Alles war in weiß-gold Tönen gehalten und ein riesiger Kronleuchter thronte in der Mitte der Decke, um ihn herum mehrere kleinere um den ganzen Raum auszuleuchten.
Obwohl wir pünktlich waren, war der Saal schon voller edel aussehender Leute. Plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher ob es so eine gute Idee gewesen war hierher zu kommen. Ich fühlte mich zwischen all den Edeldamen mehr als nur fehl am Platz, obwohl ich rein vom Stand her dazugehörte. Jedoch war ich noch nie auf einem so großen Ball, geschweige denn auf irgendeiner Feier gewesen. Am liebsten hätte ich mich in die nächstbeste Ecke des Raumes gestellt oder wäre wieder gegangen.

Undertaker schien bemerkt zu haben dass ich mich unwohl fühlte in der Menschenmenge und stupste mich mit seinem typischen Grinsen im Gesicht solange in die Seite bis ich es nicht mehr aushielt und endlich reagierte. Mit einem leisen quietschen wollte ich seiner nächsten Attacke ausweichen, kam jedoch nicht weit weil ich immer noch bei ihm untergehakt war. Lachend versuchte ich ihn meinerseits zu kitzeln. Mein Versuch wurde aber je unterbrochen als sich seine kalte Hand um meine Schloss. Während unserer kleinen Rangelei waren wir uns um einiges näher gekommen und standen nun dicht voreinander. Mein Herz machte augenblicklich einen Sprung als ich das realisierte und als sich der silberhaarige Shinigami nun auch noch zu mir runterbeugte fing es an in doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen.

"Schenkst du mir einen Tanz Mylady?", fragte er mich mit einem mir undefinierbaren Unterton.

Ich machte einem kleinen Knicks und antwortete charmant:
"Mit dem größten Vergnügen Mylord!"

Dennoch war ich ziemlich unsicher. Zwar hatte ich Tanzstunden gehabt, aber das war schon länger her und mit dem langen Kleid und den Absatzschuhen schien es mir eine der größten Herausforderungen des Abends zu sein. Trotz meiner Zweifel flogen wir wenig später nur so über die Tanzfläche. Undertaker führte mich Problemlos und ich lies mich irgendwann einfach mitziehen und verlor mich in den Augen meines Partners. Auch ihm schien es Spaß zu machen. Ohne auf die Zeit zu achten Tanzten wir immer weiter bis wir zu einem sehr ruhigen Lied kamen. Ohne weiter darüber nachzudenken lehnte ich mich an ihn und wir gingen in einen langsamen Walzer über. Wir stoppten erst als die Musiker aufhörten zu spielen um eine Pause zu machen. Als ich aufschaute versank mein Blick wieder in den Smaragdgrünen Augen von Undertaker. Der Moment schien ewig anzudauern. Als ich es schaffte meinen Blick von ihm zu lösen hauchte ich ihn einen Kuss auf die Wange. "Danke für die Tänze und den bis jetzt wundervollen Abend", bedankte ich mich verträumt bei ihm, ehe ich mich umdrehte und zu den Getränken ging.

Ich brauchte jetzt erst einmal etwas Zeit um mich zu sammeln. Es hatte sich so richtig angefühlt in seinen Armen zu liegen und auch der kurze Kuss auf die Wange. Erst jetzt wurde mir klar was ich gerade getan hatte und wurde augenblicklich rot. Oh Gott! Ich hatte ihn tatsächlich geküsst! Einmal mehr wünschte ich mir das Grell hier wäre. Mit ihm könnte ich frei über mein Gefühlschaos reden und vielleicht eine Lösung finden. Doch noch war er suspendiert und hatte seine Strafe abzusitzen. Seufzend nahm ich mir ein Glas Wein von einem Tablett das ein Diener trug. Während ich meinen Blick durch den Saal schweifen ließ nippte ich sachte daran. Vom Bestatter war nichts zu sehen und auch Sebastian und Ciel fand ich nicht. Mein Blick blieb an der großen Glasfront hängen. Bald würde es soweit sein. Das Chaos würde ausbrechen und aus der prunkvollen Feier würde ein blutiger Schauplatz des Schreckens werden.

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