Zerstörung

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NAVAKIN - LOKEYS SICHT!

Schleunigst suchte ich das Weite. So schnell wie möglich wollte ich weg von dieser Person. Ich hatte nicht vor seine Aufträge zu erfüllen. Immerhin war Navakin mein geliebtes Heimatland, warum sollte ich es zerstören? Schnell machte ich mich auf den Weg, um mir einen groben Überblick über die Situation zu verschaffen. Dann sollte mir schleunigst etwas einfallen wie ich die Zeit, bis unsere Nava zurückkehren würde, gut überbrücken könnte.

Ich hetzte über den Dorfplatz. Hier hatte das Chaos Gott sei Dank noch nicht gewütet. Im Laufschritt ging ich weiter zum nächstgelegenen Portal, dem Ostportal. Oh nein! Dieser Ort sah schrecklich aus. Das Portal war zur Gänze zerstört. Lauter Steintrümmer lagen auf der einst so schön blühenden Wiese herum. Schnell lief ich zu den übrigen Portalen. Auch die anderen drei Portale waren dem Erdboden gleich gemacht. Es war schrecklich! Ich konnte nur hoffen, dass unsere Nava trotzdem einen Weg finden würde zu uns zurückzukehren.

MENSCHENWELT - FLYNNS SICHT!

Ich war unendlich froh, dass Freya mir diese Geschichte nicht übel nahm. Seit ich Freya kennengelernt hatte, schleppte ich schon diese furchtbare Wahrheit mit mir herum. Nun war es endlich ausgesprochen und ich war mit mir selbst ins Reine gekommen. Eine schwere Last fiel von meinen Schultern ab und ich konnte tief durchatmen. Freya war einfach die beste. Mein Herz schwoll an vor lauter Glück und Liebe zu ihr. "Mein Mädchen!", schwärmte ich in Gedanken. Ich nahm mir fest vor sie nach einem Date zu fragen, wenn dieser ganze Horrortrip endlich vorbei wäre. Mit einem dümmlichen Grinsen im Gesicht packte ich meine Sachen zusammen. Denn der nächste Tag war angebrochen und wir wollten möglichst zügig weiterziehen.

Kaum hatte ich den letzten Gegenstand in meiner Tasche verstaut, legte sich eine Hand auf meine Schulter. Ich wusste sofort, dass sie zu Solosh gehörte. Langsam richtete ich mich auf und blickte ihn an. "Gut gemacht, Mann!", flüsterte er mir zu. Verwirrt sah ich mein Gegenüber an. Doch dann verstand ich. Ich spürte, dass er einerseits stolz auf mich war und andererseits froh, dass Freya sich nicht wütend von uns abgewandt hatte. Ich bedankte mich bei ihm. Gemeinsam gingen wir zu den Mädchen hinüber.

Freya lächelte mich schüchtern an. Ohne darüber nachzudenken nahm ich ihre Hand in meine. Dann marschierten wir los. "Welches Abenteurer uns wohl heute bevorstehen wird?", überlegte Freya laut.

MENSCHENWELT - SISILAS SICHT!

Solosh und ich folgten den beiden Turteltauben vor uns. Ich war froh, dass die zwei sich endlich gefunden hatten. Sie waren einfach für einander bestimmt.

Ungefähr eine halbe Stunde spazierten wir noch durch den Wald. Dann kamen wir endlich an eine schwach befahrene Straße, die wir entlang gingen. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Hier und da fuhr ein Auto an uns vorbei, das auch schnell wieder hinter der nächsten Kurve verschwand.

Es war Mittagszeit als die Straße plötzlich endete. Während wir uns beim Gehen unterhalten hatten, hatten wir gar nicht auf die Beschilderungen geachtet. Vor uns war ein riesiger Graben, der abgesichert war. Die Absperrbänder flatterten sanft im Sommerwind. "Und jetzt?", fragte Freya verwirrt. Flynn und ich schüttelten entschuldigend unsere Köpfe. Wir wussten nicht was wir tun, geschweige denn wohin wir gehen sollten. Solosh prustete: "Keine Ahnung, du bist doch hier die Nava!" Über diese Aussage musste Freya schmunzeln. Auch Flynn und ich lachten mit.

Da uns nichts einfiel, wie wir den Graben umrunden oder gar überspringen könnten, drehten wir um. Einen anderen Weg zu finden würde uns zwar mehr Zeit kosten, war aber immer noch besser, als hier doof in der Gegend herum zu stehen.

NAVAKIN - LOKEYS SICHT!

Alle Portale wurden bereits zerstört. Ich hatte Angst davor, was das nächste Ziel sein könnte. Niedergeschlagen machte ich mich auf den Weg in die Bibliothek. Dort konnte ich am besten nachdenken. Also machte ich mich auf dem Weg zum Dorfplatz, in dessen Nähe sich die Bücherei befand.

Das Grauen packte mich, als ich über den Marktplatz ging. Alle Bewohner waren wie ausgewechselt. Die Angst machte sie verrückt. Deshalb hörten sie auf jeden seiner Befehle. Jedoch von diesem Ausmaß an Zerstörung war ich wahrlich schockiert. Laternen wurden umgerissen und Mistkübel überall auf der Straße entleert. Die Wände der Gebäude begannen zu bröckeln. Fassaden waren beschmiert und in Scherben lagen alle Fenster.

Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte einfach nur die Augen schließen und beim abermaligen Öffnen  wäre alles wieder wie immer. Ich ging weiter in den Trümmern der Stadt. Die Glasscherben knirschten gefährlich unter meinen Schuhen. Mit jedem Schritt brach mein Herz mehr und mehr.

"Nein! Das darf doch nicht wahr sein!" Meine Schreie erstickten in der Luft. Ich hatte das Gefühl kaum mehr Atmen zu können. Die Zerstörung hatte auch vor meinem Lieblings Ort, der Bibliothek, keinen Halt gemacht. Das sonst so anmutige Gebäude sah schäbig und komplett ruiniert aus. Bücher wurden vor den Mauern des einst so prächtigen Bauwerks gestapelt und in einem riesigen Lagerfeuer verbrannt. All das Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, war nun dabei, einfach vernichtet zu werden. Was für eine Schande! Wie konnte man Tradition nur so mit Füßen treten?

Ich kochte vor Wut. Ich hörte mein Blut in den Ohren rauschen. Ich wartete nicht mehr länger, sprintete zu dem Stapel, noch nicht brennender Bücher, und versuchte so viele wie möglich davon zu retten. Plötzlich schnalzte eine Hand auf mich herab. Erschrocken fuhr ich herum. "Was glaubst du was du da tust?", brüllte mich der Diktator an.

Alle Blicke waren jetzt auf mich gerichtet. Viele wollten den selbsterkorenen Schreckensherrscher nicht auffällig anstarren. Deshalb fuhren sie mit ihrem Auftrag fort und schielten nur immer wieder zu mir herüber. Die meisten ängstlich, manche von ihnen auch mitleidig. Alle jedoch waren gespannt, was als nächstes passieren würde. "Nicht nur, dass du dich meinen Befehlen widersetzt! Nein, du hintergehst mich und somit unser geliebtes Land auch noch!", spuckte der Teufel höchstpersönlich. Seine Worte brachten das Fass entgültig zum Überlaufen. Denn was zu viel war, war einfach zu viel.

Trotzig sah ich ihm tief in die Augen, stets darauf bedacht, dass er meine Verachtung sehen konnte. Was er als nächstes sagen wollte nahm ich gar nicht mehr wahr. Stattdessen unterbrach ich ihn: "Das Land verraten? Weißt du eigentlich was du da sagst? Du bist doch derjenige der unser schönes Navakin zu Grunde richtet! Du bist nicht mein König! Ich zu meinem Teil weigere mich, mich dir zu unterwerfen! Ich glaube an ein starkes, friedvolles Land unter liebevoller Führung. Ich warte lieber in Angst auf die Rückkehr der Nava, als mich deiner Schreckensherrschaft zu beugen!"

"Du Narr!", lachte er höhnisch, "Du möchtest wohl auf diesem Scheiterhaufen verbrennen." Sein Tonfall verriet mir, dass er seine Drohung ernst meinte. Ein Schauer lief mir kalt den Rücken hinunter. Der Typ war doch verrückt. Jetzt half nur noch ein Wunder.

"Weißt du was. Für dich organisiere ich etwas ganz besonderes. Schon bald wird hier ein riesiger Scheiterhaufen entstehen. Auf diesem sollst du dann vor allen anderen lebendig verbrannt werden. Jeder soll sehen, was mit Verrätern passiert!", platzte aus ihm heraus. Erneut fröstelte mich bei seinen Worten. Immerhin hatte er mir einen Aufschub gewährt. Schon packten mich die Wachen, auf seinen Befehl hin, und transportierten mich ab. Sich zu währen hatte keinen Sinn. Sie würden mich so oder so in den Kerker werfen.

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