Alles auf einmal

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Plötzlich klopfte es an der Tür. Stegi wusste, dass dir zwanzig Minuten um waren. Er hatte gehofft die Zeit würde reichen. Warum jetzt alles auf einmal. Das war überhaupt nicht gut. Das ganze würde eskalieren. Hoffentlich kam Tim vielleicht noch dazu und schafft es de Situation zu entschärfen. „ Ganz ehrlich geh mir aus den Augen. Du bist echt das letzte. Für mich bleibst du tot. Lukas.", meinte Tobi verbittert. Stegi trafen die Worte wie ein Schlag ins Gesicht. Tobi hatte ihn abgestempelt. Endgültig. Wir würden das dann erst Veni und Basti aufnehmen? Die würden ihm wahrscheinlich nich mehr an den Kopf werfen. Er würde wieder alles verlieren. Würde wieder alleine dastehen und von vorne anfangen. Würde wieder alle belügen müssen um dann die Wahrheit zu sagen und wieder alles zu verlieren. Gab es überhaupt einen Weg aus diesem Teufelskreis? Stegi sank kraftlos vor Tobi auf die Knie. Sah aus fehlenden, verheulten Augen zu Tobi auf und wiederholte das Wort bitte wie eine Mantra. Er konnte einfach nicht mehr. Wenn Tobi jetzt ging, hatte er ihn für immer verloren, so viel war sicher. Tobi warf ihm einen letzten abschätzigen Blick zu, bevor er die Tür aufriss und nach draußen stürmen wollte und dabei voll in Veni rein knallte. „ Wow was ist den hier los. Und vor allem wer ist das?", fragte Veni und hielt Tobi unterbewusst noch in den Armen, wägend er die kleine, blonde gekauerte Person auf dem Boden musterte. „ Darf ich vorstellen mein tot geglaubter Freund Lukas. Oder euch bekannt als Stegi. Er hört auf beides.", spuckte Tobi abschätzig aus. Stegi traute sich nicht mal mehr den Blick zu heben. Er wusste, dass es vorbei war. Sie würden im Zweifel zu Tobi halten. Veni auf jeden Fall und Basti zog dann nach. „ Was? Das glaub ich jetzt nicht.", stieß Basti aus. „ Ist das wahr Stegi? Bist du wirklich eine Eiselfe?", fragte Veni als einziger ruhig und mit noch ein bisschen Mitgefühl in der Stimme. Stegi nickte mit Tränen in den Augen. Das ging alles nach hinten los. Er hatte gehofft das Ritual ließ Tobi entspannter werden. Das er besser mit der Situation umgehen konnte. Veni und Basti hätten sicher eingelenkt, wenn Tobi auf seiner Seite war. Jetzt waren sie zu dritt und er so ziemlich alleine. „ Es tut mir leid.", brachte er in einem letzten Anflug von Verzweiflung heraus. „ Ich glaub's nicht. Neun Jahre. Jeden gottverdammten Tag. Glaubst du ernsthaft, ich glaub dir noch irgendwas. Wenn du so mit allen Leuten umgehst, wirst du alles verlieren. Wieder und wieder. Und das hast du auch schon. Für mich bist du ab sofort gestorben.", warf Basti ihm entgegen. Sein Herz fing an zu zersplittern. Tobi hatte es bereits brechen lassen. Doch jetzt fing es an in seine Einzelteile zu zerfallen. Nur Veni hatte bis jetzt nichts gesagt und doch auch er würde ihn fallen lassen. Trotzdem wollte er Gewissheit. Dieses schweigen war schlimmer als alles andere. „ Veni?", fragte er brüchig und mit letzter Kraft. Unbewusst suchte er den Blick seines Freundes. Bei Veni fand er keine Wut, keinen Hass. Nur bittere Enttäuschung und Unglauben. Trotzdem behielt er den Blick zu Stegi noch ein wenig aufrecht, bevor er bedauernd den Kopf schüttelte. „ Sorry Stegi aber das geht gar nicht. Geh bitte einfach. Ab sofort gehen wir getrennte Wege." Stegis Herz sprang nun endgültig in all seine Einzelteile. Hemmungslos fing er an zu schluchzen. Wieder mal stand er vor einem Scherbenhaufen. Nur diesmal war er selbst Schuld. Er hatte diesen Haufen verursacht und das nahm er diesmal voll wahr. Stegi konnte nicht mehr, er musste hier weg. Ohne groß drüber nachzudenken stand er auf und rannte raus, an den drei vorbei. Basti hatte recht. Was wollte er noch hier auf dieser Welt. Ihm blieb eh nichts mehr. Da konnte er genauso gut den Freitod wählen. Hatte er Tobi seinen Wunsch erfüllt, all sein Leiden hatte ein Ende und er war wieder mit seiner Familie vereint. Wie konnte etwas so endgültiges so schön und beruhigend klingen? Beinahe machte ihm das Angst. Doch es war egal. Alles war egal. Auf ihn achtete keiner mehr. Er war nichts als Luft, eine langsam verblassende Erinnerung. Keiner würde ihn vermissen. Sein vernebeltes Gehirn wollte den Weg zum See einschlagen und sich ertränken. Doch das ging ihm zu langsam und war zu qualvoll. Ihm kam eine bessere Idee. Stegi versuchte sich über die Augen zu wischen, um wenigstens etwas klarer zu sehen. Es würde der Wald werden. Eine Klippe, tief genug, dass er sich das Genick oder gar sämtliche Knicke brach. Wenn er sich in Trance setzte, würde er friedlich sterben. Fast wie einschlafen und nicht mehr aufwachen. Nur eben das er es selbst in der Hand hatte.

Kaum war Stegi nach draußen gestürmt, brach Tobi vor ihnen zusammen und fing bitterlich an zu weinen. Wie hatte Lukas ihm das antun können? Damals war er so lieb und fürsorglich. Er war immer für ihn da gewesen. Und vom einen auf den anderen Tag war er tot gewesen. Angeblich. Alle hatten in dem Glauben gelebt Lukas sei tot. Selbst seine Eltern, die bis zu ihrem tot die Wahrheit erfahren hatten. Er wusste gar nicht mehr, was er glauben sollte. So belogen zu werden war beschissen. Behutsam legte sich eine Hand an seine Schulter und er sah auf. Veni hatte sich zu ihm runter gekniet und hielt für ihn einladend die Arme auf. Tobi ließ sich in die Umarmung fallen und vergrub das Gesicht in Venis Brust. Beruhigend strich dieser ihm über den Rücken und drückte ihn weiter an sich. „ Das wird wieder. Wir kommen auch ohne ihn klar. Das Leben geht wieder Berg auf. Vertrau mir." Leichter gesagt als getan. Er hatte gerade erfahren, dass ihm ruf Jahre lang war vorgelogen worden war. Lukas hatte sein Leben nicht nur einmal zerstört, er hatte es gleich zwei mal zerstört. Diesmal würde er sich aber nicht alles nehmen lassen. Nochmal machte er das nicht mit. Lukas konnte ihm egal sein. In seinem Leben würde er nicht noch ein drittes Mal alles kaputt machen. „ Ok ich glaub Stegis Plan ist nach hinten los gegangen. Was ist hier passiert?"

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