Emotionen

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Tim zündete im Nebenraum noch mal ein kleines Feuer an, ließ die Tür offen, während er mit einer Decke auf dem Arm zurückging und sie Tobi reichte. Dankend kuschelte dieser sich auch in die zweite Decke ein.
„ Gut geschlafen?", wollte Tim wissen und sah den anderen prüfend an. Er vernahm ein nicken, gefolgt von einem gähnen des anderen.
„ Ruh dich ruhig noch aus, es ist zu früh zum aufstehen und Stegi schläft auch noch." Gerade als Tim sich wieder zu Stegi legen wollte, murmelte jemand seinen Namen. Es dauerte ein bisschen, bis er begriff, dass es nicht Tobi sondern Stegi gewesen war. Der kleine redete im Schlaf, wie niedlich war das den bitte.
Bis jetzt hatte er zwar schon ein paar mal bei Stegi geschlafen, oder umgekehrt, aber Stegi war immer nach ihm eingeschlafen und vor ihm wach. Wie er das machte, war Tim ein Rätsel. Und das er dann scheinbar noch von seinem besten Freund träumte machte es noch mal süßer und ließ Tims Herz schmelzen. Jedoch gefror bei den nächsten Worten sein Herz.
„ Lss mch ncht allei. Btte ch brau di." So niedlich Stegis Schlaf brabbelei auch war, die Worte versetzten Tim einen Stich. Wie hatte er das nie merken können. Seinem Freund ging es schlecht und er schaffte es trotzdem normal auf Tim zu wirken.
„ Weck ihn Tim.", vernahm er Tobis Stimme leise neben sich. Es wäre wohl besser. Zumal er so vielleicht Dinge erfahren würde, die ihn nichts angingen. Auch wenn es schon seinen Reiz hatte.
Er legte Stegi eine Hand auf die Schulter und strich sanft über die Haut. Nach Möglichkeit wollte er ihn nicht wach rütteln.
Scheinbar funktioniert es auch, denn Stegi schlug langsam die Augen auf und schreckte nicht hoch.
„ Du hast nur geträumt kleiner. Versuch noch mal einzuschlafen.", flüsterte er ruhig, um Stegi vielleicht in dieser halbschlaf Phase zu lassen, damit er schnell wieder einschlief. Doch daraus wurde nichts, denn er warf sich mehr oder weniger in Tims Arme und drückte sich so fest es ging an ihn.
„ Bleib bei mir.", fiepte er panisch. Scheinbar kam Verlustangst auch noch dazu. Wann war das bitte passiert. Wenn Stegi eins nicht hatte, dann Angst. Was war in den letzten paar Stunden nur aus dem Stegi geworden, den er kannte, seit er zurück denken konnte.
Tim zog ihn auf seinen Schoß und nahm ihn dann in den Arm.
„ Stegi sieh mich an.", bat Tim sanft. Tatsächlich hob er seinen Blick und schaute ihn aus glasigen Augen an. In dem schwachen Licht wirkten sie ein wenig heller und Tim konnte zum ersten Mal Emotionen in diesen braunen Augen sehen.
Das war das erste mal, dass Stegi Emotionen wirklich zuließ. Bis jetzt hatte er sie immer versteckt. Wahrscheinlich hatte sich alles angestaut. Es war schwer ihn so zu sehen. Zu wissen, das er auch schwache und verletzliche Seiten hatte.
„ Ich werde immer für dich da sein, egal was ist." Und das meinte er auch so. Nichts könnte jemals diese Freundschaft zerstören. Egal was da noch tief in diesem Berg von Geheimnissen schlummerte. Nichts konnte so schlimm sein, dass Tim es ihm nicht verzeihen könnte.
Das manches vielleicht Zeit brauchte, damit er es verarbeiten konnte. Aber er würde bei Stegi bleiben, komme was wolle.
„ Sicher?", schniefte Stegi.
„ Ganz sicher." Tim erinnerte sich daran, dass er gestern noch Tee gemacht hatte.
Für den Fall, dass der kleine noch mal aufwachte. Er griff den Becher, wärmte den Tee noch mal auf angenehme trink Temperatur, ehe er den Becher Stegi an die Lippen hielt.
„ Trink bitte ein bisschen was. Danach kümmern wir uns mal darum, dass du wieder mehr wie eine Elfe und nicht wie ein Zombie aussiehst." Tim konnte ein ganz leises kichern von Stegi vernehmen.
Vorsichtig kippte Tim den Becher leicht, damit Stegi trinken konnte. Irgendwie fühlte Tim sich, als würde er ein Kleinkind mit der Flasche füttern. Auch wenn sie einundzwanzig und zweiundzwanzig Jahre alt waren und somit alles andere als Kinder. Niedlich war es alle mal.
Wenigstens trank er in kleinen Schlücken, die Augen geschlossen. Kaum war der Becher leer, richtete Stegi sich auf. Seine Hand griff nach dem kleinen Schränkchen und er holte ein paar Kontaktlinsen hervor, welche er auch ohne Probleme rein machte.
Da Stegi sich an ihn klammerte, hob er ihn kurzerhand mit hoch, als er aufstand.
„ Tobi schläfst du?", wisperte Tim. Sollte er noch mal eingeschlafen sein, wollte Tim ihn nicht aufwecken. Doch der erhob sich bereits, noch in die Decken eingewickelt.
Wieder konnte er ein Kichern von Stegi vernehmen.
„ Jetzt geb dem armen doch mal was zum anziehen.", gab der kleinste ziemlich hoch geraten von sich. Grinsend wuschelte er Stegi durch die Haare, ehe Tobi ein paar Klamotten von seinem Freund rauslegte.
„ Du kannst dich im Bad ein wenig frisch machen. Ich mach mit dem kleinen Anhängsel Frühstück." Nickend verschwand Tobi im Bad, während Tim in den Wohnraum ging. Er legte noch mal Holz nach, ehe er Stegi auf der Arbeitsplatte absetzte. In den Schränken suchte er sich die Zutaten für einen einfachen Brötchenteig zusammen und vermengte alles zusammen in einer Schale.
Der kleinere beobachtete jede von Tims Bewegungen. Wie er den Teig knetete und schließlich unförmige Brötchen formte und über das kleine Feuer auf einem Blech auslegte. Tobi kam nun aus dem Bad, die Haare noch leicht feucht und die Klamotten etwas eng. Definitiv sah er erholt und wacher aus. Im Bad flackerten Flammen, daher ging Tim davon aus, das Tobi Kerzen angezündet hatte.
„ Schaust du nach den Brötchen, ich versuch mal Stegi sauber zu bekommen." Wieder hob er den kleineren hoch und brachte ihn rüber ins Bad. Schwaches Licht tauchte den Raum in angenehm warme Farben. Hier drin war es extrem warm nicht zuletzt auch, weil der Wasserkessel angeheizt wurde.
Stegi zog sich bereits um, bat Tim dann aber rauszugehen. Er warf noch einen kurzen Blick auf Stegis nackten Rücken und das Tattoo, welches er so sehr mochte, ehe er raus ging und die Tür hinter sich schloss.
Die Ranken schlängelten sich von der Schulter über den Nacken den Rücken hinunter. Zwischendrin Vögel, Schnörkel und Schmetterlinge. Es passte zu Stegi und sah zudem extrem heiß aus.
Tobi holte bereits die Brötchen von der Feuerstelle. Auch jetzt noch waren sie unförmig, aber man konnte sie essen und das war die Hauptsache. Gemeinsam deckten sie noch den Tisch und warteten dann darauf, dass Stegi fertig war.

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