16. Februar - Der Hengst wird zum Wallach

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16. Februar

21.21 Uhr (irische Zeit)

Tag 13/91

Heute war ein sehr nervenaufreibender Tag. Mein Morgen bei den Pferden begann damit, drei von den ganz jungen, die wir gestern in den Stall gebracht haben, Halfter anzuziehen. Durch noch weniger Kontakt mit den Menschen als bei den anderen vier und einem noch jüngeren Alter, war es für sie mit das erste mal überhaupt richtig angefasst zu werden, was die Aufgabe ziemlich erschwert hat. Begonnen habe ich bei dem Hengst, da es bei ihm am Wichtigsten war, das Halfter drauf zu bekommen. Später sollte nämlich der Tierarzt vorbei kommen um ihn zu kastrieren.

Er war sogar am liebsten von den dreien. Hat sich das Halfter ohne große Gegenwehr über die Nase ziehen lassen und es mich über seinem Nacken schließen lassen. Die nächsten beiden waren nicht mal annähernd so leicht. Sind die ganze Zeit geflüchtet vor dem Halfter, durch die Box gelaufen und ich musste mich in Acht nehmen, nicht versehentlich hinter sie zu geraten. Wollte ja keinen Tritt riskieren. Hab zwischendurch mal die Pferde gewechselt und es bei dem anderen versucht, das hat aber noch weniger geklappt. Also zurück zur ersten Stute und es mit einer anderen Taktik versucht. Die Halfter konnte man nicht nur am Nacken öffnen, sondern auch über der Nase. Also habe ich beides geöffnet, bin wieder rein zur Stute und habe mich an ihre Seite gestellt. Ich habe sie vorsichtig mit dem Halfter am Hals gestreichelt und bin langsam weiter hoch in Richtung Kopf gewandert. Dort habe ich das Nackenteil dann vorsichtig um den Hals gelegt und schnell geschlossen. Nach ein bisschen Gezappel stand die Stute still und ließ mich tatsächlich das Halfter über der Nase schließen. Blöd nur, dass es zu klein war. Ich also schweren Herzens das Halfter wieder abgemacht und das andere, größere geholt. Das ganze von neuem. Diesmal ging es etwas schneller und ich konnte das Halfter ebenfalls über der Nase schließen.

Die zweite Stute war noch schwieriger, da sie mir immer den Hintern zugedreht hat und ich weiß, dass sie auch treten würde. Ich musste also mit weitaus mehr Vorsicht an sie heran gehen. Bei ihr habe ich denselben Trick angewandt wie bei der ersten Stute, was auch ganz gut funktioniert hat.

Zusammen mit Ann habe ich von dem Hengst noch Schweif und Mähne etwas gestutzt, genau wie den Schweif der Fuchsstute. Bei der grauen haben wirs gelassen, da sie versucht hat nach mir zu treten.

Schließlich kam der Tierarzt. Ich bin mit ihm in die Box zu dem Hengst und habe ihn festgehalten. War wirklich lieb. Der Tierarzt hat ihn sediert und schließlich kastriert, was ekelhaft und interessant zugleich war. Vorher hatte ich so was noch nie gesehen, jetzt war ich hautnah dabei und habe den Hengst festgehalten. Zwischendurch hat er sich etwas gewehrt, aber nicht wirklich schlimm. Was natürlich an der Sedierung lag.

Die Kastration ist fürs erste gut verlaufen und der Tierarzt erwartet keine Komplikationen innerhalb der nächsten Woche. Werde ab jetzt jeden Tag beim Reinholen mal einen Blick drauf werfen, ob ich eine Entzündung oder ähnliches ausmachen kann.

Nachdem der Tierarzt weg war, sind wir nach oben um Lunch zu essen. Ein Mann, Paddy, der hier auf dem Hof manchmal Arbeiten für Ann erledigt und seine Tochter haben mit uns gegessen. Er hatte einen so starken Akzent, dass ich ihn wirklich so gut wie gar nicht verstanden habe. Nach dem Essen haben wir gemeinsam mit seiner Hilfe einen Heurundballen in die kleine Wiese gepackt, auf der vor einer Woche noch die drei alten Pferde standen. Auch einen großen Eimer und Wasser haben wir dort vorbereitet. Der Grund dafür ist, dass auf der einen Wiese fünf Pferde sind, wir aber nur vier Boxen haben. Daher möchte Ann zwei Pferde trennen und auf diese Wiese stellen. Wir könnten sie dort auch gut füttern.

Schließlich war derselbe Schmied vom letzten Mal da, diesmal mit Unterstützung eines weiteren Mannes, worüber ich wirklich froh war. Er hat die Pferde festgehalten und ihnen dabei einen Futtereimer unter die Nase gehalten, um sie von ihrem ersten Schmiedbesuch abzulenken. Sie waren teilweise wirklich schwierig, haben um sich getreten und sind gesprungen um den Männern zu entkommen. Die beiden haben aber einen guten Job gemacht.

Für eines der Pferde hatten wir kein Halfter, die Schmiede hatten aber eines dabei. Sie haben also versucht die junge Stute einzufangen, was nicht geklappt hat. Sie haben schließlich aufgegeben und jetzt wird es meine Aufgabe sein, die Stute in den nächsten Tagen ins Halfter zu kriegen. Vielleicht funktioniert es ganz in Ruhe ja besser, ich hoffe es.

Nachdem die Schmiede wieder weg waren, haben wir die vier Pferde mit Halfter und hergerichteten Hufen rausgelassen, das andere musste leider drin bleiben. Ich hab dann die drei anderen Boxen gemistet, neues Wasser und Heu gegeben und bin nach oben zum Dinner gegangen. Habe für Ann noch Champignons geschält (was ich immer noch etwas befremdlich finde), schließlich gegessen und geduscht.

Morgen früh kommen die anderen vier Pferde wieder rein, wovon wahrscheinlich eines auf die extra Koppel kommt, zusammen mit einem aus der anderen Herde. Ann ist sich noch nicht sicher. Mal sehen.

Liebe Grüße nach Deutschland!

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