Kapitel 28 Tee und Tratsch

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„Tee?"

„Seit wann trinken Psychopathen Tee?"

„Verzeiht, was bin ich?"

„Ein... ach, vergiss es euer Vokabular ist zu begrenzt."

„Er ist nicht vergiftet. Ich hätte dazu ohnehin nicht die Gelegenheit gehabt. Seht."

Er hob meine Tasse an und trank ein Schluck daraus. Ich fragte mich, wofür er ein komplettes Teebesteck in seiner Kutsche brauchte, wenn er ohnehin seine Wachen und den Kobold laufen ließ. Der Mann musterte mich genauso ausführlich wie ich ihn zuvor.

Fast war mir sein Blick schon unangenehm. Ich fragte mich, ob niemand ihn an seinem Hof die einfache Regel bei gebracht hatte, dass man Frauen nicht anstarrte.

„Euer Name ist?", fragte er mich, dabei schenkte er sich noch mehr Tee in die weiße Tasse mit den goldenen Henkel ein.

„Bella", gab ich so knapp wie möglich zurück. Er lachte wirklich vergnügt auf: „Bella? Wie die kleinen Bällchen, welche mir mein Bäckermeister immer serviert?"
„Nein, Bella mit e und nicht ä", murmelte ich.
Dabei bedachte ich ihn mit einem eigenartigen Blick.
Er wirkte so verändert als noch vor Sekunden, als hätte man ihn komplett ausgetauscht.

„Na dann Lady Bella, was verschlägt Euch in meine Ländereien?", fragte mich der junge König.
Ich zog eine Augenbraue hoch und strich mir mit meinen wieder ungefesselten Händen die Haare zurück: „Ich habe geschlafen und bin hier aufgewacht und Ihr so?"

„Normale langweilige Kontrolle", erwiderte er. „Ach, es muss interessant sein zwischen den Welten zu reisen." Ich nickte und griff nun doch nach meiner Tasse.

Der Mann vor mir jagte mir recht wenig Angst ein, dazu kam mir Adrael gar nicht wie ein schlechter Mensch oder Elf vor.
Ich sprach meine Gedanken auch recht langsam aus: „Verzeiht die Frage, aber ich habe so viele schlimme Dinge über Euch gehört und Ihr scheint eigentlich ganz in Ordnung zu sein."

Ich war leicht stolz auf mich, dass ich komplett die höfliche Anrede benutzt habe, dabei kam es mir seltsam vor jemanden mit Euch anzusprechen. „Ach, Ihr meint die langweilige Politik. Darum kümmere ich mich selbst nur ungerne, dass meiste tut mein Berater. Er tut gut.
Bald haben wir mit Sicherheit die Hungersnot gelöst, aber sprecht Ihr lieber über Euch.
Ich bin gespannt mehr von Eurer Welt zu hören, Lady Bella", meinte er.

Sobald er das Wort Berater ausgesprochen hatte, kam in mir ein übler Verdacht auf, aber ich äußerte ihn nicht, sondern spielte schlicht mit. Ich sah ihn in die blauen Augen.
Blau?

Hatten sie nicht gerade eben noch einen goldenen Farbton gehabt?
Ich runzelte meine Stirn wie könnte das sein.

„Darf ich Euch zum Abendessen einladen? Ich weiß, dass es schon eine späte Stunde ist, aber ich hatte noch nichts und würde es gerne mit Eurer Gemeinschaft zu mir nehmen", fragte er mich.
Er konnte wirklich was die charmante Art angeht, an Estavio heranreichen und als I Tüpfelchen war die wahrscheinlich das er kriminell war recht gering.

Ein Traum von Mann, fast schon Philipp oder Avery Niveau, wenn da nicht der Hacken wäre, dass er nach mehreren Äußerungen ein Psychopath sein musste.

„Ich denke, ich würde gerne was essen. Ich hatte heute nur einen Burger", erwiderte ich. „Du hast einen meiner Bürger gegessen?", fragte er geschockt. Sein Mund stand vor lauter Empörung offen. Leise musste ich kichern: „Nein, ein Burger mit U. Das ist so Menschenessen. Kommt aus den USA."

„Mein Koch kann Euch sicher so ein ähm Bürger mit u anrichten, wenn ihr es wünscht", lachte der Adelige auf. Anscheinend belustigte ihn meine Kultur wirklich.
„Ne, ich pass mich an, solange Ihr keine Froschschenkel isst, bin ich mit allen cool", meinte ich grinsend.
Angeekelt zogen sich seine Mundwinkel herab. „Ich esse mit Sicherheit keinem Frosch, welche Wilden tuen das bitte?", fragte er mich.

Nun könnte ich es kaum noch an mir halten. Mein Lachen brach wie der Kohlenstoff aus einer geschüttelten Cola aus mir heraus.
„Franzosen", brachte ich heraus, bevor mich der nächste Lachschub einholte. Es war einfach zu komisch nun auch noch das verwirrte Gesicht von Adrael zusehen und dazu, dass er eine Delikatesse schlechthin als Wildenfrass betitelte.

In Frankreich wurde man ihn für diese unverschämte Äußerung sicher Steinigen.
Verena hat Papa mal dazu überredet ein verlängertes Wochenende mit uns nach Paris zufahren.
Für solchen Ideen liebte ich meine Stiefmutter einfach. Papa war eher ein Gewohnheitstier, der jedes Jahr zur Ostsee wollte.
So war mein vierzehnjähriges Ich ihr so unfassbar dankbar für diesen Trip gewesen.

Damals habe ich mich fast schon vorbildlich vorbereitet. Neben meinem Französischvokabeln, die ich besser als jemals zuvor oder danach gelernt habe, habe ich mir noch unzählige unwichtige Fakten angelesen.

Eine davon war, dass Frankreich die größte Esskultur von Europa angeblich hatte.
Meiner Meinung nach wahr ja Duckefett mit Kartoffelklößen das Beste.

~○~○~○~○~○~

Die Kutsche hielt recht abrupt an. Leider waren die schweren Samtvorhänge zugezogen so, dass ich nicht sehen könnte, ob wir nun angekommen sind oder nicht.

Nur Sekunden später würde ich aufgeklärt.
Omar öffnete die Kutschtür seines Herren. Als er mich erblickte funkelte, er mich besonders böse an.
Tolle Kröte, Jame schien in Gegensatz zu ihn wie ein Sympathieträger der Traumwelt Nation.

Adrael stieg als erster aus und bot mir, dann ganz prinzenhaft seine Hand an. Grinsend nahm ich sie entgegen. Langsam fragte ich mich wirklich was alle gegen ihn hatten.
Er hatte es sicher auch nicht einfach, so jung schon ein Königreich zu leiten. „Lady Bella und ich werden gemeinsam speisen.
Könntest du der Lady bitte zu der Kleider- und Kostümkammer meiner Schwester bringen.

Es wird Azuria nun ohnehin nicht mehr stören und sag einer der Mägte Bescheid, dass man ihr helfen soll", bat er sein Diener.
Selbst mit seinem Angestellten ging er nett um.
Er bedeutete mir Omar zu folgen. Während ich das tat, ließ ich meinen Blick umherwandern.

Der Platz, auf den wir gingen war rund und mit breiten gelben Steinen gepflastert.
Hinter mir war ein blaues Tor, vielleicht bestand es aus Kristallen, dass wir gerade passiert hatten.
Dort waren auch die Ställe, welche Holzbauten waren.

Vor mir ging es wesentlich prächtiger fort.
Während hinter mir nur die Festungsmauer sich in die Höhe erhob und Schutz vor Feinde bot, bohrte sich vor mir ein Turm in die Höhe. Wie eine Mayapyramide ging der Palast zu den Wolken, eine Ebene nach der anderen. Die Steine und Mauern selbst waren weiß, aber verziert waren sie wieder mit diesem blauen Gestein. Ich musste Adrael unbedingt fragen was es war. Ich folgte, aber zunächst erst einmal Omar mit etwas Wehmut. Ich hätte gerne noch länger den Palast betrachtet.

Drinnen ging es jedoch genauso schlicht und elegant weiter.
Die Wände waren weiß, auch hier zeichnete sich das blaue Material ab und der Boden war aus Marmor.
Es war minimalistisch.

Kein Gold, keine Gemälde oder verstaubte Kronleuchter nur das nötigste und trotzdem war es in seiner eigenen Art Atemberaubend.

Die Völker von Nox Mundi hatten wohl alle ihre eigene Weise ihre Paläste und Thronsäle zu schmücken.
Wir gingen mehrere Treppen hinauf und meine Beine begannen schon zu schmerzen.

Mit den Schmerzen nahm auch meine Lust ab, alles Bewunderung zu zollen. So nahm ich außer den Schmerz in meinen Füßen kaum was war. Inzwischen war ich mir sogar relativ sicher, dass Azuria nicht von Adrael entsorgt würde, sondern einfach beim Treppensteigen umgekommen ist.

Wird Ger sicher enttäuschen.

Ich stolperte schon fast über den Kobold, der mich dafür böse ansah. Was könnte ich dafür, wenn er so plötzlich innehielt?
Ich entschuldigte mich nicht.
Das Biest hat mich gebissen, da war ein Sorry, wohl kaum nötig.

Wir standen vor einem großen Durchgang mir war schon davor aufgefallen, dass es in den Palast keine Türen gab.
Sondern dass die Türrahmen mit Perlenvorhängen verhangen waren.

„Hier ist es. Geh! Such Kleid!", schnauzte er mich an.
Jame war auch noch höflicher als Omar, zumindest wenn er eine Gegenleistung vermutete.

Das hässliche Geschöpf wartete noch ab, bis ich die Perlenketten passierte und huschte dann davon.
Ich verdrehte noch meine Augen und sah erst dann mich richtig um.
Fast stoppte es mir den Atem.

Zum ersten Mal hatte ich Nox Mundi wirklich das Gefühl zu Träumen.
Ich stand in den Träum von wohl jedes Mädchen und meine beste Freundin wäre wohl bei diesem Anblick in Tränen ausgebrochen.
Der Raum vor mir war voller Kleider, Schuhe, Hüte und Schmuck.

In der Mitte des Raumes stand ein kleines Podest, das aussah wie die Säulen aus den alten Rom.
Darauf auf einem blauen Kissen befand sich ein Diadem.
Mit großen Augen ging ich darauf zu. Meine Füße vergruben sich dabei in den flauschigen weißen Teppich.
Eins musste ich dieser ominösen Prinzessin lassen.

Ihr Teppich war toll.
Mit großen Augen sah ich es an.
Adraels Hirschkrone war schon atemberaubend, aber Azurias Diadem brachte mich richtig zu Stauen.
Es waren drei sanft rosa Muscheln, die dort an einem Haarreif in die Höhe standen.
Ihre Ränder waren fein golden lackiert und der Haarreif selbst war mit kleinen silbernen Perlen bestickt.

Sanft führ ich mit dem Finger über das Kunstwerk, welches doch nur Haarschmuck war.

Schließlich wandte ich mich ab und sah mich erneut um.
Es gab ein zweiter mit Perlen verhangener Zugang, dieser musste wohl auf ein Balkon führen. Es müsste definitiv unglaublicher Luxus sein in seinem Ankleidezimmer noch ein Balkon zuhaben, aber was sollte ich sonst von einer Prinzessin erwarten?

In einer Ecke stand ein großer Spiegel mit goldenem Rahmen, wo man sich begutachten könnte.
Der Rest des Raumes würde allein von Stoff vereinnahmt.
Die Kleider waren nicht wirklich geordnet oder ich sah ihre Ordnung schlicht nicht.

Zumindest waren sie weder nach Größe, Art oder Farbe sortiert.
Ich ließ die Finger über dem Stoff eines knallroten gleiten.
Ich hatte nicht sehr viel Zeit.
Zumindest bezweifelte ich, dass Adrael ewig wartete.

Ich zog es jedoch nicht hervor.
Sondern nahm, dass hinter diesen.
Es war in einen zarten Rosa.
Prüfend hob ich es vor mich und betrachtete es.

Die Ärmel waren aus einem leichten durchsichtigen Stoff und der Rock war wohl recht eng.
Nein, das war es definitiv nicht.
Ich ging die Reihen weiter durch.
Da war ein grünes, welches mir gerade zu den Knien reichen würde mit seinem Rock aus Tüll und ein weißes welches ich zu gern zu meiner Hochzeit tragen würde.

Schließlich blieb ich an einen Hellblauen hängen.
Sie könnte unmöglich den Film kennen, aber doch schien es aus meinem Lieblingsfilm von meinem Kindheitstagen entsprungen zu sein.

Es war schlicht perfekt jedes Detail stimmte.
Grinsend sah ich zu meinem Spiegelbild.
Wenn meine Haare nun noch blond wären könnte ich wirklich Cinderella sein.
Ich zog meine eigenen Klamotten aus und dafür den Traum von einem Kleid an.

Ich hatte keine Ahnung wie mein Abschlusskleid werden wird, aber nach diesen kann es nur noch enttäuschend sein.
Ich drehte mich leicht hin und her vor den Spiegel und war mir dabei immer sicherer das es perfekt war.

Plötzlich raschelte hinter mir die Perlen.
Dort stand Adrael.
Mit Verwirrtheit sah ich ihn sein nun wieder kaltes Gesicht.
Es schien wie versteinert, als hätte man alle Neugier und Freundlichkeit von zu vor davon gewischt.

„Und wie sehe ich aus?", fragte ich ihn. Keine Antwort.
Finster schreitet er auf mich.

„Adrael?"
Keine Reaktion.

„Adrael!"
Kein Wimpernzucken.

Stolpernd wich ich ein Schritt zurück. Dann bemerkte ich das goldene in seinen Pupillen.
Hals über Kopf drehte ich mich um und hetzte zu der einzigen Tür in Reichweite.
Der kalte Nachtwind hieß mich Willkommen, aber die Brüstung des Balkons war schon das Ende meiner Flucht.

Erschrocken sah ich in die Tiefe und das zu dem so veränderten König.
Was war mit ihn?
Mit pochenden Herzen stieg ich auf das Geländer und wenn ich nur daran dachte was ich da tat würde mir schon übel.

Meine Gedanken drehten sich wieder Mal im Kreis, aber ich versuchte es mir in Erinnerung zu rufen, dass mir nichts passieren könnte.
Es war nur ein Traum!
Es war nur ein Traum nicht mehr nicht weniger.

Ich tat den Fehler und sah hinab.
Gott wie war ich nur hierherauf geraten.

„Lady Bella bitte kommt herunter."
Ich sah weg von dem Abgrund und damit in seine blauen Augen.
„Warum? Du bist wahnsinnig?", brach es mir über die Lippen.
In sein Gesicht trat etwas Verletzliches, aber woher sollte ich wissen, dass es ihn ernst war?

Ich könnte es nicht.
Keinen Moment länger sah ich ihn mehr an.
Ich schloss meine Augen mir war schmerzlich klar geworden, dass wenn ich hier stehen bleibe.
Er wohl mich umbrachte oder noch schlimmeres antat.
So blieb mir nur der Schritt zurück.

Ich werde aufwachen, versprach ich mir selbst gedanklich. Das letzte was ich vernahm war ein Schrei und ein einfacher Satz 'Bitte lass mich nicht auch allein.'

Puh, langes Kapitel. Ich habe überlegt es zu splitten, aber habe es schlussendlich nicht getan. Die nächsten werden auch wieder etwas kürzer. Ich wollte halt die Handlung hier abschließen.

Jetzt sagt mir noch eure Träume, damit ich das endgültig abschließen kann:D

Bis zum nächsten Sonntag●

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