Träume

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Ich flog. Unter mir befand ich ein Gebirge. Meine großen Schwingen breiteten sich aus und meine Adleraugen funkelten in der Sonne. Ich genoss meine Tiergestalt- sie war so wunderschön...

,,Aufwachen, Leonie! Steh auf, heute ist Schule!" Oh. Das war also nur ein Traum? Ich streckte mich. Ich musste erstmal wieder in die Realität zurück kommen...in meinem Kopf entstand ein Bild. Das Bild meiner Tiergestalt. Ich dachte gleich an was anderes, ich wollte mich hier nicht verwandeln. Nicht jetzt.

,,Na, freust du dich schon?", rief mein Vater. Er ist eine Smaragdeidechse. Meine Mutter ist ein ganz normaler Mensch. Die beiden haben sich kennengelernt, weil mein Vater unbedingt Menschen ausspionieren wollte. Ich bin aber keine Eidechse. Nein, ich habe die Tiergestalt meiner Großmutter. Sie ist ertrunken, als ich noch ganz klein war.

,,Hallo? Erde an Leonie!", versuchte mein Vater, mich in die Realität zurückzuholen. Ich entdeckte schon kleinen grünen Schuppenschimmer auf seiner Haut...

,,Papa, also bitte. Du weißt, dass die Schule zurzeit ziemlich langweilig ist..." Schließlich hätte ich auch Verwandlungen üben oder meine Verteidigung trainieren können, statt den normalen Menschenstoff lernen zu müssen, zusammen mit meinen normalen Klassenkameraden.

Ein paar Stunden später saß ich im Biologie-Unterricht. Leider bin ich an einer normalen Schule, da meine Eltern mich nicht auf ein Internat schicken wollen. ,,Heute behandeln wir Wirbellose. Weiß jemand, woran man Wirbellose erkennen kann? Theo?" Der eben genannte antwortete: ,,Alle sind total eklig. Können wir nicht mal Tiger behandeln?" Idiot, dachte ich. ,,Falsch, Theo. Wirbellose haben keine Wirbelsäule." Trotzdem kicherte meine Klasse. Warum sollte sich irgendjemand für Wirbellose interessieren?

Ich verdrehte nur die Augen und schlug Seite 47 auf, dort war eine Übersicht aller Wirbellosen. Ich schaute nicht hin. Die Gefahr war zu groß. ,,Leonie? Kannst du da sagen, was du da alles siehst?" ,,Ich...Ich...sehe..." Da war meine Tiergestalt. Eine kleine, schüchterne Strandkrabbe.

Ich versuchte das Kribbeln zu Unterdrücken, dagegen anzukämpfen. Mir kamen die Tränen und bevor ich mein Geheimnis verraten konnte, rannte ich auf die Mädchentoilette. Dort begannen die ersten Teilverwandlungen- dagegen anzukämpfen war zwecklos.

Mein Panzer kam zum Vorschein, meine Arme waren nun Scheren und selbst meine Augen waren anders. Ich hörte Schritte und aufgeregte Rufe. Meine Lehrerin war auf dem Weg. Mein Körper zitterte vor Angst und bald war ich vollständig in Tiergestalt. Blitzschnell versteckte ich mich- so klein, wie ich war, würden sie mich eh übersehen.

,,Sie hat wohl ihre Tage." ,,Sie ist so ein Emo, warum fängt sie bei diesen ekelhaften Tieren an zu weinen?" ,,Jetzt seid mal ruhig! Leonie muss ihre Gründe haben. Ich geh da jetzt mal rein." Das war meine Lehrerin mitsamt ein paar meiner Klassenkameraden. Wenn ich die Augen verdrehen könnte, dann würde ich es jetzt tun.

Natürlich fanden sie nur meine Klamotten, sonst nichts. Ich harrte in der Ecke aus, bis die Schule meine Eltern anrief- sie dachten sich schon, was passiert war. Ich war heilfroh, als ich mich zuhause zurückverwandeln konnte und mit meinen Eltern zum Strand gehen konnte, um nochmal alles zu besprechen.

,,Leonie...Ich weiß, das ist nicht ganz optimal gelaufen. Aber ein Internat können wir uns einfach nicht leisten!", selbst mein sonst fröhlicher Vater war besorgt. Ich nickte betrübt. Meine Mutter schaute mich an und meinte: ,,Jeder von uns träumt von einem besseren Leben. Aber das wird uns nicht gegönnt..." Da hat sie Recht, dachte ich und fing an zu schluchzen.

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