Der Hormetos (Teil Drei)

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng




Antylar nickte, nahm einen schmalen Löffel aus Welaneidja-Holz, ein Messer aus einem rötlichglänzenden Metall und eine Schale, in der sich noch Reste irgendeines grünlichen Pulvers befanden. Er blies kräftig hinein und das Pulver verteilte sich in der Umgebung. Danach streckte er die Hand in Richtung Sioda aus. Der Niom sah ihn kurz verständnislos an. Lorcan summte: „Die Blume." Der Grünhäutige warf ihm einen undurchdringlichen Blick zu und holte sie aus seiner Hosentasche. Wann hatte er sie dort hingesteckt? Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Ein Blatt glitt Sioda aus der Hand und segelte zu Boden. Der Stängel bei der Blüte war geknickt. Alles in allem sah sie so niedergeschlagen aus wie Lorcan sich fühlte.

Jetzt verglich er sich schon mit Blumen, schöne Korallenkacke!

Der Hormetos nahm die Ejeluro an sich. Er gab sie in die Schüssel und zerkleinerte sie mit dem Stößel, bis sie nur noch ein dunkles Pulver war. Danach fuhr Antylar mit dem Messer in die Schüssel und holte ein winziges bisschen auf die Spitze, träufelte sie in den Kessel, in dem das Wasser bereits auf da wartete, was auch immer Antylar reinwarf. Der Hormetos nahm den Löffel, hielt aber noch einmal inne, bevor er ihn in den Kessel tauchte. Er ballte seine freie Hand zur Faust, streckte nur Daumen und kleinen Finger weg. Er bewegte sie von unten vor seiner Brust und seinem Gesicht nach links. Danach schüttelte Antylar kurz seine Hand aus, krümmte anschließend seine Hand wieder zu einer Faust. Dieses Mal streckte er nur den Zeigefinger aus und fuhr vor seiner Brust von der einen Seite zur anderen. Lorcan verstand nicht, was diese Geste bedeuten sollte, doch Sioda hob einen Finger und wiederholte die erste Geste des Hormetos', woraufhin dieser nickte. Er rührte einmal in Schneckenwirbelrichtung und anschließend in die entgegengesetzte. Danach griff er ein Fläschchen mit einem viel zu großen Korken aus einem schmalen Regal hinter ihm. Antylar öffnete es und gab zwei Tropfen einer zähflüssigen, grünlichen Substanz hinzu.

Das Wasser verfärbte sich, nachdem Antylar noch zweimal, genauso wie zuvor, umgerührt hatte. Nun hatte es eine ähnliche Farbe wie Siodas Haut, nur dunkler. Sonst geschah nichts. Lorcan war enttäuscht. Er hatte etwas mehr ... Spektakel erwartet.

„Ist das alles?", summte er und Sioda, der bis jetzt die Flüssigkeit angestarrt hatte, drehte seinen Kopf zu ihm. Er warf einen Seitenblick zu dem Hormetos und gestikulierte. Wenn der Schatzsucher gewusst hätte, dass er mal so viel Zeit unter den Xina verbringen würde, hätte er ihre Sprache gelernt. Denn nicht zu wissen, was vor sich ging, ärgerte ihn ziemlich. Lorcan kam sich übersehen vor, wie er nur dastand, während Antylar Sioda etwas vorgestikulierte. Die Augenbrauen seines Muschelschnittchens zogen sich immer mehr zusammen und er knabberte auf seiner Unterlippe. Was auch immer gerade erfuhr, waren keine guten Nachrichten. Lorcans Verärgerung war wie weggeblasen und er trat zu Sioda. Er legte ihm eine Hand auf den Rücken, um ... Ja, was? Ihn zu beruhigen. Ihm zu zeigen, dass er nicht allein war? Er, der ewige Einzelgänger zeigte einem anderen, dass er für ihn da war. Liebe stellte wirklich seltsame Dinge mit einem an. Sioda lehnte sich in die Berührung und pfiff: „Um in die Vergangenheit zu Arianwen zu reien, muss ich jemand anderen, einen Niom aus meiner Gegenwart opfern." Er erwähnte es nicht, aber Lorcan wusste, dass er ihn meinte. Wie er es gefürchtet hatte. „Der Zauber wirkt personenbezogen und verlangt diesen Tribut. Der andere wird im Jetzt sterben und sich im Damals an nichts erinnern, mich nicht kennen, als hätten wir uns nie getroffen. Alles bisher Erlebte wird ausgelöscht, als wäre es nie passiert."

Lorcan verstand. Sioda erklärte ihm gerade die Gebärden des Hormetos', damit er auch wusste, worum es hier tatsächlich ging. In seinem Hals bildete sich ein Kloß.

Im nächsten Moment nahm Sioda den Becher, den ihm Antylar reichte. Er tauchte ihn in den Kessel und hob ihn, bis zum Rand gefüllt, an seine Lippen. Lorcan stolperte zurück, als hätte ihn etwas mit aller Macht zurückgestoßen. Seine Augen brannten und sein Herz fühlte sich an, als würde es die Vasixaras in die Mangel nehmen. Sioda entschied sich wirklich gegen ihn ...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro