Kapitel 10

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Triggerwarnung: Drug-Abuse


Als Greg die alte, verfallene Ruine betrat, in der er Sherlock das erste Mal gefunden hatte, als sie sich noch nicht einmal gekannten hatten und Sherlock gerade so volljährig gewesen war, war er nicht mehr wirklich überrascht darüber, dass er ihn hier fand. Er fand es nur sehr ironisch.
Und damit unfassbar passend für Sherlock.

Er betrat den Altarraum und ganz wie erwartet, lag Sherlock dort auf dem Boden, die verräterische Nadel direkt neben ihm. Vorsichtig ging er auf den Detektiv zu und ging neben ihm in die Knie.

„Ich dachte wir waren uns einig, dass du damit aufhörst...", sagte er leise und konnte den leicht bitteren Unterton nicht vollends verbergen. Langsam öffnete Sherlock die Augen, seine Pupillen geweitet.
„Greg?", fragte er verwirrt, seine Stimme verwaschen und müde. Greg selbst zog sich das Herz zusammen. Sherlock in so einer Situation zu finden war immer schlimm, aber wenn er ihn beim richtigen Namen nannte, war es aus irgendeinem Grund immer schmerzhafter als normalerweise. Er nickte und Sherlock murmelte ein:
„Tut mir leid." Greg kniff die Lippen zusammen.
„Warum Sherlock?", fragte er frustriert und Sherlock sah ihn aus stumpfen Augen an, in die sich ein wenig Trauer mischte, als er sagte:
„Weil ich es anders nicht aushalte."
„John?"
Ein knappes Nicken.
„Deshalb die Kirche", fuhr Greg fort und Sherlock wusste, das es keine Frage war.
„Warum?", kam es verzweifelt von Sherlocks Lippen und in seiner Stimme schwang so viel Schmerz mit, dass Greg diesen fast schon spüren konnte. Greg wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er ließ sich kurz Zeit um zu antworten, doch als er merkte, dass Sherlocks Augen dabei waren, sich wieder zu schließen sagte er:
„Weil du, wie wir alle, auch nur ein Mensch bist Sherlock. Ein Mensch mit Gefühlen."

Sherlock wollte etwas erwidern, irgendetwas sagen darüber, dass Gefühle ein Fehler waren, doch er war so müde. Er hatte diese Diskussionen so satt.

Vielleicht hatte er einfach einmal im Leben unrecht.

„Wir müssen dich nach Hause bringen Sherlock, Merlin macht sich schon Sorgen", sagte Lestrade nach einer Weile und als Sherlock Merlin in den Kopf kam, konnte er nicht anders, als sich schuldig zu fühlen. Greg verstand nicht alles, was er sagte, doch zwischendurch verstand er kurze Abschnitte wie:
„Eine Enttäuschung"
„Wie konnte ich nur?"
„Versprochen" oder
„So viel schwereres Schicksal."

Er verschwendete keine Zeit damit über die zusammenhangslosen Worte nachzudenken, zog Sherlock hoch und stützte ihn auf dem Weg zum Auto. Dann rief er Merlin an. Doch dieser hob nicht ab und als er auch beim zweiten Mal nicht dran ging, begann Greg sich Sorgen zu machen und fuhr einfach los. In der Baker Street hielt er an und hupte in der Hoffnung, dass Merlin ihn wenigstens jetzt hören würde. Nur Sekunden später stand der schwarzhaarige in der Tür, die Augen gerötet. Greg hatte sich von Anfang an gefragt, wie das mit den beiden gleichzeitig gut gehen sollte. Doch andererseits, so hatte er überlegt, war die Gesellschaft von jemandem, der seine Hilfe brauchte ja vielleicht genau dass, was Sherlock gerade helfen konnte. Merlin kam zum Auto und die Erleichterung, die auf sein Gesicht getreten war, als er Sherlock auf dem Rücksitz gesehen hatte, wich einem traurigen, müden Gesichtsausdruck, als er ihn genauer sah. Er und Greg wechselten einen vielsagenden Blick, dann halfen sie Sherlock zusammen aus dem Wagen und die Treppe hinauf. Sie legten, ihn in sein Bett, was Sherlock, der fast schon vollständig eingeschlafen war kaum noch mitbekam.

„Er sollte es überstehen, aber du darfst ihn die nächsten Tage nicht aus den Augen lassen." teilte Greg ihm mit, als er und Merlin wieder im Wohnzimmer standen. Merlin nickte müde und Greg sah ihn besorgt an.
„Kommst du damit klar, soll ich dir Hilfe besorgen?", fragte er doch Merlin schüttelte den Kopf und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, bevor er sagte:
„Das wird schon funktionieren, wenn nicht, kann ich ja immer noch Miss Hudson oder Mycroft Bescheid sagen." Greg nickte.
„Wenn es dir nichts ausmacht bleib ich über Nacht noch hier und fahre dann morgen früh.", ein weiteres Nicken folgte, dieses Mal von Merlin.
„Ich mach mein Bett frei", sagte er, doch Greg schüttelte vehement den Kopf.
„Die Couch reicht völlig", erwiderte er und Merlin, der für eine Diskussion inzwischen zu müde war, zuckte mit den Schultern, wünschte Greg eine gute Nacht und verschwand die Treppe hoch in sein Zimmer.

Als er am nächsten Morgen die Treppe hinunterkam, war Greg schon wieder weg und auf dem Tisch standen zwei Teller mit belegten Brötchen. Daneben lag ein Zettel.

„Für dich und Sherlock, esst es auf, ihr könnt es beide gebrauchen.
- Greg -"

Merlin tat es mit einem Nicken ab, biss schließlich aber doch in sein Brötchen und aß zumindest eine Hälfte. Dann wartete er darauf, dass Sherlock aufwachte. Er nahm sich ein Buch und begann zu lesen, als er einen Schlüssel im Schloss hörte. Verwundert stand er auf und ging zur Tür, nur um Sekunden später einem verdutzten John gegenüberzustehen.

„Morgen Merlin", sagte er mit einem freundlichen Lächeln.
„Ist Sherlock auch da?" Merlin räusperte sich, bevor er murmelte:
„Er schläft noch..."
Ganz wie erwartet zog John daraufhin ungläubig eine Augenbraue hoch.
„Sherlock?", wiederholte er und Merlin nickte.

John kam endgültig rein und sah sich in der Wohnung um. Als er Gregs Zettel sah, fragte er erstaunt, was es damit auf sich hatte und Merlin wollte es gerade mit irgendeiner Ausrede abtun, die vermeiden würde, dass er über den gestrigen Abend sprechen musste, als Sherlock aus seinem Zimmer kam. Sein Anblick war kläglich. Die Klamotten waren zerknittert, sein Haar zerzaust. Als er John sah, meinte dieser für einen kurzen Augenblick, eine Spur von Trauer in den Augen des anderen zu erkennen.

„Was ist hier los?", fragte er, doch Sherlock ging gar nicht darauf ein.
„Vielleicht solltest du mit Greg darüber reden", meinte Merlin ein wenig verlegen und John nickte bloß.
„Ich komme später vorbei", meinte er, dann drehte er sich um und verließ die Wohnung.

Als er bei Greg ankam, versuchte dieser es ihm möglichst schonend zu erklären und natürlich ohne ihm dabei den Grund für Sherlocks Handeln zu nennen, doch logischerweise, war das nicht so einfach.
„Aber warum?", fragte John wieder und wieder und Greg erwiderte jedes Mal, dass er das am besten Sherlock selbst fragen sollte und das er es ja selbst nicht so genau wisse.
„Es ist einfach unlogisch. Er hatte mir versprochen, dass er sich um Merlin kümmern würde. Und was macht er?" fragte John und bereute es sofort auch nur diesen Gedanken gehabt zu haben. Er wusste, wie schwer es manchmal für Sherlock wurde. Wie überwältigend es für ihn werden konnte alles wahrzunehmen. Aber trotzdem. Er hätte niemals erwartet, dass Sherlock so schnell, so irrational handeln würde. Greg sah ihn mitleidig an. Er konnte vermuten, was gerade in dem Kopf des Doktors vor sich ging.
„Ich denke ich werde wirklich mal mit ihm reden", sagte John schließlich und Greg bat ihn doch noch einen Tag zu warten.
„Ich glaube einfach nicht, dass er schon bereit ist darüber zu reden", sagte er und John nickte verständnisvoll.

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