Streuner & Hauskätzchen - 1

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Wolke

Die Sonne schien auf einen Felsen, auf dem ein weißer Kater schlief. Neben ihm saß eine weißblaue, silber getigerte Kätzin und sah ihn besorgt an. Der Kater hatte nun schon einen Mond lang seltsame Zuckungen im Schlaf und tagsüber wusste er nicht mehr, was nachts alles geschah. Die Kätzin überlegte, ob sie den Kater wecken sollte, entschloss sich aber dagegen, da sie damit sowieso nicht weiterkommen würde. Sie streichelte sein Fell und hoffte, dass er nicht allzu schlimmes in seinen Träumen durchmachen musste.
Finde mehr! Bilde mehr! Diese Aufforderungen kamen jede Nacht. Er sah Schatten, Blut, scharfe Klingen und Käfige, Katzen, unendliche Katzen und Dunkelheit. Das muss aufhören...! Der Kater schreckte aus seinen Träumen hoch. "Regen!" Er schaute erleichtert auf seine Freundin. Diese schaute ihn besorgt an. "Und...?" "Ähh, ich..." Der weiße Kater überlegte. Tagelang hatte er Regen alles verschwiegen. Er hatte sie belogen, gesagt, er hätte alles vergessen. Ich werde es ihr sagen müssen... "Ich hatte einen Traum", erzählte er, "fremde Katzen sprachen mit mir, ich sah seltsame Dinge, Katzen und Blut." Regen schaute besorgt. Dann fragte sie: "Was haben die Katzen gesagt?" "So etwas wie Finde mehr und Bilde mehr." Der weiße Kater schaute verwirrt. Regen blickte auf. "Ich hatte einen ähnlichen Traum. Nur bei mir haben die Katzen gesagt, Bilde eine Gemeinschaft! Finde mehr! Finde Freunde! Beeil dich! Weißt du, was das bedeuten könnte, Wolke?" "Nein, ich habe keine Ahnung", antwortete der Kater. "Lass uns jagen gehen", schlug er dann vor, "Ich habe Hunger." Die beiden kletterten den Felsen herunter und liefen durch einen Wald, bis sie an einer Steppe angelangt waren. "Hier finden wir bestimmt ein paar Mäuse", meinte Regen. "Ja, das ist ziemlich sicher", stimmte Wolke ihr zu, "Ich war hier schon oft jagen und habe ziemlich viel Mäuse entdeckt." "Warte." Regen blieb stehen. "Bist du immer durch diesen Wald gelaufen?" "Klar, wieso nicht?", rief Wolke. "Dieser Wald gehört anderen Katzen. Sie haben mich schon einmal beim Jagen erwischt und gesagt, ich soll von ihrem Territorium verschwinden. Ich wollte nicht gehen und dann haben sie mich angegriffen", erklärte Regen und zeigte auf eine alte Narbe auf ihrer Schulter, "Die nennen sich FeuerClo... ähh... ach ja, FeuerClan oder so und sind gefährlich. Wir sollten nicht mehr durch den Wald gehen." "Wenn du meinst." Wolke zuckte mit den Schultern. Regen starrte plötzlich ängstlich auf die weite Fläche vor ihnen. "Was ist, wenn das hier auch schon anderen Katzen gehört?", flüsterte sie, "Vielleicht greifen die uns dann auch an?" Wolke verdrehte die Augen. "Dann verteidigen wir uns halt", erklärte er. Regen nickte nur stumm und dann liefen die Freunde weiter. "Stopp!" Wolke blieb plötzlich stehen. Regen prallte in ihn herein. Sie wollte gerade protestieren, doch dann zuckte ihre Nase. "Maus!", flüsterte sie. Wolke nickte und zeigte auf ein kleines, braunes Wesen. "Ich schnapp sie mir", erklärte er. Er schlich sich an das Tierchen heran und verlagerte dabei sein Gewicht auf die Hinterpfote. Nur wenige Sekunden später hatte er eine tote Maus im Maul. "Du bist so gut!", lobte Regen. Wolke schaute sie dankbar an. "Jetzt bist du dran", meinte er. "Okay", lachte Regen. Sie hörte ein Rascheln hinter einem Gebüsch und schlich sich heran. Die Kätzin machte sich bereit und sprang elegant über den kleinen Strauch. Sie spürte Fell unter ihren Pfoten und fuhr ihre Krallen aus, um die Maus zunichte zu machen. Die Maus war jedoch zu groß für eine Maus. Regen sah plötzlich in das Gesicht einer knurrenden Katze. Sie zog die Krallen ein und wollte sich zurückziehen, doch der Kater bohrte seine Krallen in ihr Bein und sie fiel ungeschützt auf den Boden. "Regen?", rief Wolke beunruhigt von der anderen Seite, "Ist alles okay bei dir?" "Regen ist also dein Name", knurrte der fremde Kater und zog seine Krallen aus ihrem Bein, "Und wer ist dein netter Freund da drüben?" Er zeigte auf den Busch. Regen erschrak und spürte, wie warmes Blut an ihrem Bein heruntersickerte. Wolke schnupperte entsetzt. Blut! Frisches Blut! "Ich kommen jetzt zu dir", rief er mit zitternder Stimme. "Nein, lauf! Lauf um dein Leben!", keuchte Regen. "Wer bist du?", fragte sie dann vorsichtig den Kater. Dieser pflanzte sich vor ihr auf den Boden und berichtete: "Ich bin Lichttänzer und das hier ist das Territorium des SonnenClans. Ich bin zweiter Anführer im Clan und wenn du nicht bald verschwindest, bist du nur noch ein armseliger Haufen aus Knochen, Fleisch und Blut." Regen schaute ängstlich auf den Kater. "Hilfe", flüsterte sie. Lichttänzer schaute die Kätzin an und überlegte. "Weißt du was, das war nur Spaß. So fies bin ich nicht. Komm mit, Löwenblüte, unsere Heilerin, kann dir helfen. Und dein Freund, Wolke, kann auch mitkommen. Ihr bekommt etwas zu fressen und könnt euch auch gerne ein bisschen bei uns umschauen. Bestimmt wisst ihr noch gar nichts über Clanleben", meinte er. Regen nickte vorsichtig. "O.. okay, wir kommen mit", antwortete sie, "Komm rüber, Wolke." Sie erklärte ihrem Freund, was sie vorhatten und der willigte sofort ein. Die Kätzin stand langsam auf und humpelte vorsichtig Lichttänzer hinterher, der sich schon in Bewegung setzte. Wolke stützte sie und nach ungefähr 50 Fuchslängen waren sie in einer Art Felshöhle angekommen. "Das ist das SonnenClanLager", erklärte Lichttänzer, "Ich werde Sonnenstern kurz Bericht erstatten, dann können wir zu Löwenblüte." Der große Kater trennte sich von den Streunern, die sich mittlerweile staunend umschauten. Sie standen in einer runden Höhle mit direktem Ausgang und vielen, noch kleineren Höhlen, anscheinend die Baue, in denen Moosnester lagen. Wolke fühlte sich ein wenig unwohl, da sie von allen Katzen angestarrt wurden. Unter den Clankatzen herrschte eine sonderbare Stimmung und Wolke war froh, dass Lichttänzer ziemlich schnell zurückkehrte. Der zweite Anführer berichtete dem Clan schnell, was Sache war, dann lief er mit Regen und Wolke zu einem etwas größeren Bau. "Das ist der Heilerbau. Hier leben Löwenblüte und Sandpfote. Löwenblüte ist unsere Heilerin und Sandpfote Heilerschülerin. Regen, du kannst dich hier gerne kurz ausruhen, Löwenblüte wird dich gleich behandeln. In der Zeit erzähle ich euch etwas über die Clans. Ihr wisst doch sicher überhaupt nichts, oder?", fragte er. Die Streuner schüttelten ihre Köpfe. "Okay, dann fangen wir mal an, also: In jedem Clan gibt es viele verschiedene Katzen, wie ihr sicher schon gemerkt habt. Es gibt Anführer, zweiter Anführer, Heiler, manchmal Heilerschüler, Krieger, Schüler, Königinnen, Junge und Älteste. Anführer heißen immer -stern als Zweitsilbe, Schüler -pfote und Junge -junges. Zweite Anführer, Heiler, Krieger, Königinnen und Älteste dürfen beliebige Nachsilben haben. Ein Junges wird meist mit 6 Monden zum Schüler, ein Schüler oft mit 12 Monden zum Krieger. Wenn Kriegerinnen Junge erwarten oder haben, ziehen sie in den Königinnenbau. Dort bleiben sie, bis ihre Jungen Schüler werden. Wenn Krieger ihre Pflichten nicht mehr erfüllen können, werden sie zu Ältesten. Stirbt der Heiler, oder tritt zurück, wird der Heilerschüler zum Heiler. Soweit verstanden?" Wolke nickte. Sein Kopf schwirrte. So viel... Lichttänzer erzählte weiter: "Jeder Clan hat sein eigenes Territorium. Wird auf anderem Territorium gejagt, ist dies ein Verstoß gegen das Gesetz." Lichttänzer listete ihnen noch das Gesetz der Krieger, die Zeremonien und alles weitere im Clanleben auf und die Köpfe der Streuner brummten. Lichttänzer trennte sich noch einmal kurz von den Freunden, um Löwenblüte zu holen. Als diese da war, schaute sie sich sofort Regens Wunde an. "Und das warst wirklich du?", fragte sie Lichttänzer schmunzelnd, während sie Kräuter zu einem Brei zerkaute und auf Regens Bein schmierte. "Ja, es tut mir leid", gab Lichttänzer zu. Löwenblüte schaute zufrieden auf ihr Werk. Sie hatte die Wunde gereinigt und Sonnenhut darauf gegeben. Dieser würde den Schmerz lindern und Entzündungen vermeiden. "Jetzt ruht euch aus", riet sie. Die Streuner nickten, liefen zu einem Nest, kuschelten sich ein und schlossen die Augen.

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