Kapitel 12 - Häherfeder hatte mal wieder Recht

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"Warum lasst ihr mich einfach nicht sterben?", wollte Erlenherz von seiner Schwester elendig wissen. Funkenpelz hatte Erlenherz gegen die Entscheidung ihrer Eltern zum Felsvorsprung geführt, um seinen Lebenswillen zurückzuholen. Es tat ihr im Herzen weh, ihren Bruder so zu sehen. Er hatte erschreckenderweise bereits in der letzten Nacht sein vollständiges Augenlicht verloren. Dazu nahm sein Geruchssinn stetig ab.

Häherfeder hielt ihm nach dem Aufwachen Mäusegalle unter die Nase, um die Sensitivität zu überprüfen, doch Erlenherz bemerkte die Galle nicht mal. Danach entschied die rote Kätzin, ihn hier hochzubringen, auch wenn sie eine ordentliche Strafe von Brombeerstern und Eichhornschweif zu erwarten hatte.

Ihre Hoffnung verschwand während des Erreichens. Erlenherz legte sich in den Schatten der Bäume, anstatt sich in die Sonne zu legen, was er normalerweise tat. Mühevoll zog seine Schwester ihn ins Licht.

Während Funkenpelzs Fell brannte, zeigten sich weiße Haare in Erlenherzs Pelz. Das gewöhnliche Leuchten blieb aus. Eine Fähigkeit, die ihr Bruder meisterlich beherrschte, fiel einfach weg. Dazu offenbarte die Sonne die schmächtige Figur. Die Rippen waren deutlich zu erkennen und die kräftigen Muskeln fehlten.

"Hier seid ihr! Wir haben uns Sorgen gemacht", rief Eichhornschweif besorgt, als sie das kleine Plateau betrat. Hinter ihr tauchte Brombeerstern auf, der seine Tochter laut anknurrte: "Willst du deinen Bruder töten? Ich dachte, wir wären deutlich genug gewesen!"

"Ich will meinem Bruder helfen! Ihr macht ja nichts, außer ihn in deinen Bau einzusperren!", fauchte Funkenpelz ihren Vater an. "Glaubst du wirklich, wir machen nichts? Wir kümmern uns die ganze Zeit um ihn", entgegnete Brombeerstern wütend. "Sagt der, der ihn vor einigen Sonnenaufgängen noch angegriffen hat.", grollte dessen Tochter. "Ich würde alles machen, um meine Familie zu schützen!", reagierte Brombeerstern fauchend. "Und wieso traut sich dann deine eigene Gefährtin nicht zu sagen, dass sie schwanger ist!", knurrte Funkenpelz ohne zu bemerken, was sie gerade tat. Erst als sie das Gesicht ihres Vaters sah, verstand Funkenpelz ihren Fehler.

Brombeerstern drehte sich mit dunkler Miene zu seiner Gefährtin um: "Wir waren uns doch einig, dass wir keine mehr bekommen!" "Wir haben uns nie auf irgendetwas geeinigt! Als ich das angesprochen habe, hast du meine Treue gegenüber dem Clan bezweifelt!", fauchte Feuersterns Tochter.

Als Funkenpelz ihre Eltern zur Ruhe bringen wollte, bemerkte sie, wie Erlenherzs Ohren das Gespräch genau fixierten. Anscheinend lenkte der Streit ihrer Eltern ihn ab.

"Was willst du jetzt machen? Mich verbannen, weil ich deine Kinder bekomme?", warf Eichhornschweif ihrem Gefährten vor. "
"Du untergräbst ständig meine Autorität und jetzt willst, dass ich froh bin, weil du es schon wieder getan hast", wütete Brombeerstern. Dies erzürnte die Kätzin nur noch mehr: "Es war also auch nur ein Befehl von dir, dass ich mit Erlenherz und Funkenpelz schwanger wurde. Wenn du lieber eine akkurate Befehlsempfängerin als Gefährtin haben willst, kannst du ja einer Kätzin befehlen, deine neue Gefährtin zu sein. Es wird sicher jemand geben, der dir den ganzen Tag erzählt, wie großartig du bist!"

Eichhornschweif drehte sich entrüstet von ihrem Gefährten weg, um dann ihren puscheligen Schwanz auf Erlenherzs Gesicht zu legen, der abrupt zusammenzuckte. Sie gab ihrem Sohn die Anweisung, ihren Schwanz immer zu berühren, wenn sie laufen. Dieser nickte kurz, um dann seiner Mutter zu folgen. Jene würdigte Brombeerstern keines Blickes.

Funkenpelz wollte zu ihnen zu stoßen, doch ihr Vater hielt sie mit wütender Miene auf: "Wie lange wisst ihr schon davon? Wer weiß davon?" In seinen Augen brannte blanker Hass. Die rote Kätzin erkannte, dass ihr Vater nur darauf wartete, sich auf jemandem zu stürzen.
"Fahr deine Krallen ein! Und du wunderst dich, warum deine ganze Familie es dir verschweigt.", fauchte Funkenpelz und stürmte hinter ihrer Mutter hinterher. Bei ihnen allen lagen die Nerven blank, aber er hatte nicht das Recht, sie so zu verletzen.

Es dauerte nicht lange, bis die rote Kätzin die beiden einholte. "Es tut mir leid", murmelte Funkenpelz zu Eichhornschweif. Die zweite Anführerin begutachtete Erlenherz, der auf einer großen Wurzel ruhte. Seine Klarheit von vorhin schien wieder verflogen. "Es war fahrlässig von dir, Erlenherz aus dem Lager zuführen", äußerte Eichhornschweif ohne sie anzuschauen.

"In den nächsten Tagen wird dein Bauch wesentlich größer sein. Spätestens dann wäre es herausgekommen", erwähnte Erlenherz müde. Er guckte mit seinen glasigen Augen zwischen die beiden. Schmerz lag in seinem Blick. Funkenpelz konnte es sich nicht mal ansatzweise vorstellen, wie es für ihn war, nicht nur langsam sein Augenlicht zu verlieren, sondern auch zu sterben. Seit Lerchenlieds Tod fühlte sie sich ihrem Bruder umso näher. Er war da, als sie ihn brauchte und jetzt musste sie für ihn da sein.

"Ist es möglich, dass Katzen in Schattenhelles Träumen wandeln konnten?", platzte es aus Funkenpelz heraus. Sie hoffte, er sei in der Lage, diese Frage zu beantworten. "Es ist möglich ... Schattenhelles Geist ist nicht sehr widerstandsfähig ...", erwiderte Erlenherz langsam und träge. "Es muss doch eine Möglichkeit geben, dies auszunutzen", hoffte seine Schwester.

Eichhornschweif näherte sich wieder ihrem Sohn, der sichtlich um Fassung kämpfte: "Wir sind uns ähnlicher, als du denkst ... Unsere Verbindung zum Sternenclan war jedenfalls, bevor er mich verlassen hat, gleich stark ... Mit Häherfeders Unterstützung  könnte es dir ebenfalls gelingen, in seinen Träumen zu wandeln." Ein starker Hustenanfall verhinderte weitere Worte. Ihre Mutter wies Funkenpelz mit einem vielsagenden Blick dazu an, ihn nicht weiter zu löchern.

Als sie das Donnerclan Lager erreichten, entdeckte Funkenpelz ihren Vater, der sich mit Häherfeder zankte. Sie trennten sich voneinander, nachdem sie die Rotpelze sahen. Der blinde Heiler fragte Erlenherz nach einigen Dingen aus, doch dieser war wieder nicht Herr seiner Sinne.

Auf Ruf seines Bruders tauchte Löwenglut auf, der Erlenherz in Brombeersterns Bau trug. Dort brach er in seinem Nest zusammen. Er hatte zwar die Augen geöffnet, mit geistlicher Anwesenheit beglückte er seine Familie aber nicht. Häherfeder fauchte mehrfach Funkenpelz dafür an, so mausehirnig gewesen zu, weil der Heiler befürchtete, die Zeit laufe schneller vorbei, als sie dachten.

Brombeerstern betrat leise die Höhle, um Erlenherz zu begutachten, machte aber dabei keinen Hehl daraus, dass er die Anwesenheit der Katzen in seinem Bau missbilligte. Alle in ihr hatten vor ihm Kenntnis von der Schwangerschaft. Funkenpelz vermutete, er fühle sich von seiner ganzen Familie betrogen.

Ein mit seinem Schweif peitschender Häherfeder zog die Aufmerksamkeit auf sich: "Erlenherz liegt im Sterben und ihr habt nichts Besseres zu tun, als euch über etwas zu streiten, was unumkehrbar ist. Wir sperren euch in den Schülerbau ein, wenn ihr euch weiter wie Schüler verhaltet."

Leicht schuldbewusst blickte der Anführer zu seinem Sohn, der zwar seine Augen geschlossen hatte, sie aber mit den Ohren beobachtete. Seine Reaktion auf den Streit zeigte den Verlust des Lebensmutes deutlich. Üblicherweise würde er wenigstens mit den Augen rollen.

"Eichhornschweif, wir sollten vielleicht unter vier Augen miteinander sprechen", schlug Brombeerstern wehmütig vor, wenn auch mit einem leichten wütenden Unterton.


Ein Warrior Cats Buch wäre doch nie gut, wenn es keinen Streit zwischen Brombeerstern und Eichhornschweif bzw. Feuerstern und Sandsturm gibt. Das wäre dann doch einfach nur öde. Wieso sollten sich Eltern auch um ihren sterbenden Sohn kümmern, wenn sie sich doch ihre Zeit mit Streiten vertreiben können? ;)

Vergesst natürlich nicht zu voten.


PS. Den Namen des Kapitels ändere ich noch. :)

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