23. Kapitel

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Flutpfote gähnte herzhaft. 

Rattenkralle war immer noch nicht aufgekreuzt, wahrscheinlich war ihm verboten worden, Training abzuhalten. Flutpfote hatte ja gesehen, dass sein Mentor Wunden gehabt hatte. Er war sicher in Minzbarts Bau. 

Müde stand er auf, erledigte seine Morgenwäsche vor dem Schülerbau und überquerte die Lichtung. Schon stand er vor dem Heilerbau. 

Er überlegte. 

Sollte er mal nachsehen, wie es seinem Mentor ging? Er war sicher noch erschöpft und verletzt von dem Grenzkampf mit dem LichtClan. 

Ein bitteres Gefühl machte sich ihn ihm breit. 

Und der hat nur wegen mir stattgefunden. 

Der Schüler seufzte resigniert. Immer drehte sich alles nur um ihn. Und das nur, weil er bei den Reißern geboren worden war. 

Er entschied sich, mal bei Rattenkralle vorbeizuschauen, um zu sehen, wie es ihm ging und ging in den Bau hinein. 

Innen roch es sehr nach Kräutern und es war eher dunkel. Er hörte ein leises Stöhnen. 

Rattenkralle! Er hat starke Schmerzen!  

Flutpfote tappte besorgt noch tiefer in den Bau hinein. 

Seine Augen gewöhnten sich langsam an die stärker werdende Dunkelheit und der Kräutergeruch nahm zu. 

Hoffentlich wird er wieder gesund..., dachte er sich. 

Er stand nun vor ein paar Nestern, die er im fahlen Licht erkennen konnte. Genau vor ihm befand sich das Nest seines Mentors. 

Es roch intensiv nach Blut und nach Rattenkralle, was ihn nicht sehr wunderte. In ihm lag der sonst so starke und unerschütterliche Krieger. Seine Augen waren geschlossen und seine Brust hob und senkte sich ungleichmäßig. 

Als Flutpfote das Moos berührte, blieb etwas Klebriges, Flüssiges an seiner Pfote haften. 

Blut. 

Der Schüler beugte sich tief zu dem Kater herunter und flüsterte: "Rattenkralle? Wie geht es dir?" 

Der Angesprochene öffnete erschöpft das eine Auge, dann antwortete er: "Schon besser... Und dir..?" 

Er klang, als ob er große Schmerzen hätte. 

"Mir geht es gut. Aber dir nicht... Wir werden erstmal keine Trainings machen, oder?", wisperte er. 

"Nein. Werden wir nicht", kam als Antwort. 

"Wo bist du verletzt?", wollte er wissen. 

Mühevoll erhob sich Rattenkralle. Das wenige Licht, das durch den Eingang gelangte, beleuchtete jetzt das Gesicht des Kriegers. 

Eine dicke Narbe zog sich über seine Wange und sein Ohr bestand nur noch aus Fleischfetzen. 

Entsetzt zog Flutpfote den Atem ein. Das hatte er nicht erwartet, jedenfalls nicht so schlimm. Offenbar hatte er gestern nicht genau genug hingeschaut. 

Als Rattenkralle sich drehte, um ihm seine Flanke zu zeigen, wich er leicht zurück. 

Überall waren Kratzer. Getrocknetes Blut klebte in seinem Fell und einige Kräuter und Spinnenweben hingen darin. Auch in seinem Gesicht hatte jemand sorgfältig die Wunden mit Kräutern und Spinnenweben bedeckt, um die Blutung zu stillen. 

"Vielleicht in ein paar Tagen wieder. Aber erst, wenn ich wieder gesund bin. Es tut mir leid, Flutpfote. Aber Minzbart besteht darauf", krächzte sein Mentor, bevor er sich wieder ins Nest sinken ließ. 

"Nicht schlimm. Du brauchst Zeit", schnurrte er sanft. "Ich gehe dann mal wieder. Bis später." 

Mit diesen Worten leckte er Rattenkralle kurz über den Kopf, bevor er den Bau verließ. 

Das wird ein langweiliger Tag, dachte er, als er auf der Lichtung saß. Und ich darf das Lager nicht mal verlassen. 

Er seufzte leise. Außer Minzbart, den Kranken, ein paar wenigen Kriegern oder Schülern, den Jungen und den Königinnen war niemand im Lager. 

Als er sich umblickte, sah er Lorbeerpfote ein paar Meter von ihm entfernt sitzen. Lorbeerpfote blickte ihn an, er schien nachzudenken.  Seine gelben Augen schimmerten, er war gestern nicht besonders stark verletzt worden, die LichtClankrieger hatten ihn nur niedergeschlagen. 

Sie betäuben ziemlich oft ihre Feinde, dachte er. Das scheint ihre Strategie zu sein. So haben sie weniger Gegner. 

Flutpfote begriff, wie klug das eigentlich war. Fasziniert dachte er an Wirbelpelz und seine Taktik, ihn zu betäuben. 

Schlau. Ich sollte das Rattenkralle erzählen. 

Er merkte, dass er Lorbeerpfote immer noch anstarrte. Blut schoss ihm ins Gesicht und wandte er den Kopf eilig ab. 

Das ist so peinlich!  

Plötzlich spürte er eine Berührung an der Pfote und jemand fragte: "Flutpfote?" 

Der Kater sah langsam auf. Zuerst tauchten schwarze, kräftige Beine auf. Nun hob er vollständig den Kopf und sah sehr zu seiner Überraschung Lorbeerpfote direkt ins Gesicht. 

"Was ist los?", erwiderte er ein wenig erstaunt. 

"Ich..." 

Es fiel dem anderen Kater sichtlich schwer, ihm zu antworten. Doch er fasste sich ein Herz und sagte leise, aber fest: 

"Ich habe nachgedacht und wollte mich entschuldigen. Ich habe dich wie ein Stück Krähenfraß behandelt, obwohl du mich vor deinen Geschwistern gerettet hast. Ich hätte an den Verletzungen, die ich hätte bekommen können, sterben können, wegen einer Infektion. Aber statt dir zu danken, habe ich dich gehasst." 

Er senkte den Kopf. 

"Es tut mir leid." 

Erstaunt sah Flutpfote den Kater an, der mit gesenktem Kopf dastand und sein Verhalten offensichtlich bereute. 

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", sagte er einfach und stand auf. "Versuch einfach, dich zu bessern, das reicht mir." 

"Wirklich? Du bist nicht sauer auf mich?", miaute Lorbeerpfote ungläubig. 

Flutpfote schwieg und ein unsicheres, aber breites Grinsen schlich sich in sein Gesicht. 

"Danke!" 

Lorbeerpfote schien ihm wirklich dankbar zu sein. 

"Bitte", brummte er und der schwarze Kater senkte den Kopf. 

"Dann will ich dich mal nicht weiter behelligen", murmelte er und schlurfte davon. Flutpfote sah ihm fassungslos hinterher. 

Was war das denn? Er kommt nach gefühlt hundert Hänseleien zu mir und entschuldigt sich einfach? 

Er ließ sich wieder auf sein Hinterteil plumpsen. 

Das hatte er nicht erwartet. Er hatte gedacht, es würde eine bissige Bemerkung oder dergleichen kommen, und was kam? Eine Entschuldigung! 

Er schüttelte immer noch fassungslos den Kopf. Er hätte nicht gedacht, dass man seine Meinung so plötzlich ändern könnte. 

Gedankenverloren sah er in den Himmel, der sich mit der Zeit langsam rosa und dann lila färbte. 

Da kam ihm eine brillante Idee. 

Er lächelte. So konnte er den Frieden mit Lorbeerpfote auch ausnutzen, immerhin war dieser ihm etwas schuldig. Jetzt musste er nur noch herausfinden, ob er Lorbeerpfote überreden konnte, ihn zu unterstützen.

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Hallo, liebe Leser! Frohe Weihnachten wünsche ich euch! :D Ich habe außerdem noch ein paar Frage an euch: 
Wie findet ihr das Buch und wen mögt ihr am liebsten? 
Habt ihr Tipps für mich?
Ich würde mich freuen, wenn ihr antworten würdet ;)


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