28. Kapitel

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Irgendwann waren sie endlich im Reißerlager angekommen. 

Flutpfote wusste nicht, ob er erleichtert, weil das Laufen und der Schmerz endlich ein Ende hatte, oder entsetzt sein sollte, weil er jetzt vermutlich auf Blutfänger treffen würde. Aber eigentlich war es ihm egal. 

Er wollte sich einfach nur in sein Nest legen, einschlafen und dann mit dem Wissen aufwachen, dass das ganze nur ein Alptraum gewesen war. 

Und er machte sich Vorwürfe. 

Warum hatte er diese Maus nur essen müssen? Er hatte doch gemerkt, dass sie komisch schmeckte. 

Die Angst nagte an ihm wie eine hungrige Maus an einem saftigen Samenkorn. Er hatte Angst um sich, um den LaubClan, um seine Freunde. 

Als der Schüler den Kopf hob, machte ihn die Nervosität fast wahnsinnig. Alle starrten ihn an. Mittlerweile war es ja früher Morgen und viele hier schienen früh aufzustehen, denn überall saßen Katzen. 

Flutpfote ging es aber wieder besser, er hatte sich während der Reise ein wenig erholen können. 

Er versuchte, die Katzen zu identifizieren, und tatsächlich: Es klappte. Er konnte sich an alles erinnern, der Nebel war einfach verschwunden. Der junge Kater konnte wieder ohne Probleme klar denken. 

In einer Ecke saß ein rot-gelber Kater. Ara. 

Pischi saß auch in einer Ecke. 

Lilie, Sand, Brenn. 

Alle befanden sie sich im Lager. Ein paar Katzen waren zwar nicht da, aber der Großteil. 

Doch da fiel es ihm auf: Asche und Blume fehlten.  Sie waren nicht zu sehen. 

Flutpfote blieb ganz plötzlich wie erstarrt stehen. Der Schreck lähmte ihn, wie als hätte man ihm einen Schlag an die Schläfe oder ein giftiges Kraut gegeben. 

"Weiter", knurrte Dachs von hinten und schubste ihn. Aber der Gefangene rührte sich nicht. 

Der Schock, dass seine Geschwister nicht da waren, war zu groß. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf umher wie ein Wirbelsturm. 

Vielleicht sind sie ja nur jagen., sagte er sich. 

Und dann stößt Apfel sie plötzlich in ein Loch., meldete sich eine Stimme in seinem Hinterkopf. 

Oder sie üben kämpfen., dachte er. 

Doch wieder machte seine innere Stimme die Vermutung negativ: Und dabei bringen sie sich gegenseitig um. 

Inzwischen war Dachs mit seiner Geduld am Ende und versuchte, ihn mitzuziehen. 

Aber der Kater bewegte sich immer noch nicht. Er konnte einfach nicht. Die Realität rauschte an ihm vorbei, das aufkommende Murmeln der Katzen bemerkte er auch nicht. 

Schließlich schaffte Dachs es, ihn mit einem festen Biss ins Bein aufzuwecken und zerrte ihn weiter. 

Flutpfote wehrte sich nicht. Der Schmerz in seinem Bein war ihm egal. 

"Asche...", flüsterte er so leise, dass man es kaum hören konnte. Nur der gestreifte Kater vernahm das Wort. 

"Der ist mit Blume und Apfel jagen.", erklärte er und lachte boshaft. Den Namen der Lehrerin betonte er besonders, um ihm Angst zu machen, denn er wusste genau, wie er den Reißern entkommen war. 

Erdbeere hatte das mitbekommen und beschloss, ihn ein wenig zu ärgern. 

"Asche ist schwach. Er fragt ständig nach dir", stichelte sie. 

Der Schüler riss die Augen entsetzt auf. Apfel würde doch nicht...? Dachs grinste hämisch und nutzte die Chance, um ihn weiterzuschieben. 

"Beeil dich mal, Blutfänger wartet nicht gern.", meinte er und schubste ihn in den Bau des Anführers. 

Flutpfote stolperte und sein Kiefer knallte schmerzhaft gegen einen Stein. Er stöhnte leise. 

Nicht auch noch das. 

Erschöpft stand er auf und lief mit schmerzverzerrtem Gesicht weiter. 

"Ah, da ist unser Flut ja.", ertönte plötzlich ein Flüstern aus einer Ecke. Der Schüler drehte den Kopf hin und her, um die Katze ausfindig zu machen, die das gesagt hatte. 

Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sich jemand aus dem Schatten ganz hinten in der Höhle löste. 

Langsam wandte der junge Kater sich ihm zu. 

Kalte, bernsteinfarbene Augen blitzten in der Dunkelheit auf, dann kam der Kater zum Vorschein, den er erwartet hatte: Blutfänger. 

Hier in der finsteren Höhle wirkte sein Fell braun, doch Flutpfote wusste es besser. Das Fell des Anführers war blutrot, genau wie das seiner Opfer, wenn er ging. 

Ein Schauer lief ihm über den Rücken, doch er sah ihm mutig in die Augen. Seine Beine zitterten merklich, doch das bekam er nicht mit. Er war viel zu sehr auf Blutfänger fixiert. 

"Ich heiße Flutpfote!", sagte er und reckte das Kinn nach oben. 

Vielleicht lässt er mich in Ruhe, wenn er denkt, dass ich keine Angst habe., dachte er. 

Doch sofort wurde ihm bewusst, wie mäusehirnig der Plan war. Blutfänger kannte ihn, seit er ein Junges war. Er würde ihn vermutlich nicht täuschen können. Kaum merklich sank sein Kopf wieder ein wenig nach unten. 

"Ach ja?" Blutfänger lächelte amüsiert und musterte ihn. "Der Clan vertraut dir nicht. Du heißt nicht Flutpfote. Du heißt Flut. So hat deine Mutter dich genannt und so wirst du immer heißen. Du kannst deinen Namen nicht einfach ändern." 

Er blickte streng auf ihn herunter. Doch der Schüler ließ sich nicht so leicht einschüchtern. 

Er nahm all seinen Mut zusammen und entgegnete: "Ich bin eine Clankatze. Wir ändern unsere Namen nun mal. Mein neuer Name bedeutet, dass ich älter geworden bin." 

Er versuchte, überzeugend zu klingen. 

"Und schlauer." 

Blutfänger stieß einen seltsamen Laut aus, der wie das Keckern eines Eichhörnchens klang, vermischt mit dem Knurren eines Dachses. 

"Unsinn. Jetzt haben sie dir schon den Kopf komplett verdreht. Und ich dachte, du wärst noch zu etwas zu gebrauchen." 

Für einen Moment wich die Entschlossenheit der Verunsicherung. 

Vielleicht hat er ja recht?  

Aber er fing sich wieder. 

Er ist der, der Unsinn redet, nicht ich. 

Der Schüler sagte nichts und starrte den Kater herausfordernd an. 

Dieser seufzte leise und knurrte: "Bringt ihn weg. Ihr wisst schon, wohin." 

Fels nickte gehorsam und wollte den Gefangenen schon aus dem Bau ziehen, da fügte Blutfänger hinzu: "Fels, überlass das Erdbeere." 

Seine durchdringenden Augen fixierten Fels, der fassungslos stehenblieb und ihn ungläubig ansah. 

"Ist das... ein Scherz?", fragte er leise. 

"Nein!", blaffte der Anführer, "Ich mache nie Scherze!" 

Fels zog den Kopf ein und ging wortlos nach draußen, ohne sich nach hinten umzusehen. Irgendwie tat er ihm leid. 

Was denke ich da? Er ist mein Feind! Er hat mich entführt!, tadelte er sich. Vergiss ihn!  

Noch bevor Erdbeere ihn treten konnte, damit er sich bewegte, lief Flutpfote langsam los. Er wollte nicht noch mehr Verletzungen bekommen, weil Erdbeere das Gefühl hatte, er würde versuchen zu fliehen. 

Die rote Kätzin nickte Blutfänger zufrieden zu und meinte: "Ich werde mir Mühe geben.", bevor sie ihm folgte und ihm den Weg von der Seite abschnitt, damit er nicht fliehen konnte. 

Als ob das nötig ist., dachte er. 

Plötzlich ertönte ein lautes "Angriff!". 

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Endlich! Ich habe es geschafft. Ich habe das Kapitel beendet. Nach so langer Pause... Aber das nächste folgt. Und ich werde diesmal schneller sein, versprochen^^ Der nächste Fakt ist schon unterwegs, genau wie das nächste Kapitel! 


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