30. Kapitel

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Flutpfote vernahm Stimmen. Leise Stimmen. 

Langsam spitzte er die wunden, verklebten Ohren, um zu hören, was sie sagten. Er wollte die Stimmen noch glauben lassen, dass er schlief, damit er lauschen konnte. 

Lauschen gehörte sich nicht, das wusste er. Aber er wollte hören, was los war, und das ging nur so. 

"Aber wann wacht er denn endlich auf?", fragte jemand. Sie klang weiblich. 

Irgendwoher kenne ich sie. 

Er dachte angestrengt nach, doch ihm fiel nicht ein, wer das sein könnte. 

"Das weiß ich nicht. Aber er wird bald aufwachen, keine Sorge. Ich habe seine Wunden behandelt und wenn er sich nicht zu sehr anstrengt und genug frisst und trinkt, ist alles wieder in Ordnung. Seine Wunden müssen nur noch heilen", antwortete jemand sanft. 

Der junge Kater war sich ziemlich sicher, dass es Minzbart war, der da mit jemanden sprach. Nur er konnte Wunden behandeln, er war ja der Heiler des Clans. 

Dann bin ich vermutlich im Heilerbau, schlussfolgerte er. 

"Aber er schläft doch schon seit drei Sonnenaufgängen!", klagte die Kätzin. 

Minzbart antwortete nicht und drehte sich zu ihm um. 

"Er müsste eigentlich langsam wach sein", murmelte er und befühlte sein Bein. 

Schmerz durchfuhr ihn und die Wunde kribbelte unangenehm. Er schlug die Augen auf und entzog dem Heiler das Bein. 

"Oh!" 

Minzbart machte ein überraschtes Gesicht und nahm die Pfoten weg. 

"Tut mir leid, Flutpfote", entschuldigte er sich und sah auffordernd hinter sich. Der junge Kater konnte gerade noch einen Blick auf die Kätzin erhaschen, mit der der Heiler geredet hatte. Ihr braunes Fell blitzte noch kurz auf, ehe sie verschwunden war. 

Hmm. Es gibt nur drei Kätzinnen mir braunem Pelz hier. Kleefall, Himbeersturm und Rosenpelz, dachte er sich. Warum sie wohl hier waren? 

Er setzte sich auf und streckte sein Bein langsam. Klebrige, grüne Paste bedeckte die große Wunde, und auch auf seine anderen Kratzer und Bisse war dieses ekelige Zeug aufgetragen. 

Flutpfote rümpfte die Nase und versuchte, das Jucken der Wunden zu ignorieren. 

"Kratz nicht an den Wunden, sonst reißen sie wieder auf", wies der Heiler ihn an und befühlte seine Stirn, bevor er zufrieden brummte. 

"Kein Fieber, das ist gut." 

"Wer war das?", wollte der junge Kater wissen. "Rosenpelz, Himbeersturm oder Kleefall?"

Minzbart schnaubte amüsiert. "Gleich so neugierig? Na, das wirst du gleich erfahren", sagte er geheimnisvoll und wandte sich seinen Kräutern zu. 

Flutpfote hatte eigentlich noch fragen wollen, wie es Rattenkralle, Lorbeerpfote, Asche und Federpfote ging, doch er überlegte es sich anders. Es war offensichtlich, dass der Heiler keine Fragen mehr beantworten würde. 

Seufzend ließ er sich wieder ins Moos sinken und wartete darauf, dass etwas passieren würde. 

Hoffentlich sitze ich jetzt nicht einen Mond lang hier drin.

Schließlich beschloss er, es nochmal zu versuchen. 

"Minzbart?"

Der Ältere ließ ein leises Grummeln hören. Nun war der Schüler sich sicher, seine Aufmerksamkeit erlangt zu haben und sprach weiter. 

"Was ist passiert, als Blutfänger wollte, dass ich Federpfote töte?" 

Minzbart fuhr zu ihm herum. 

"Nenn ihn nicht beim Namen", knurrte er. "Namen haben Macht." 

Flutpfote zuckte erschrocken über den Tonfall, den der Kater angelegt hatte, zusammen. Doch bevor er weiterfragen konnte, unterbrach der ihn: 

"Dieser Kater hat zu viele Katzen verletzt. Viel zu Viele."

"Aber... Was ist jetzt passiert, als er  wollte, dass ich Federpfote töte?", drängte er. 

"Das wird dir deine Familie gleich erzählen", erwiderte Minzbart. "Aber jetzt hör auf, mich mit deinen Fragen zu löchern." 

Er fragte sich, was mit "seiner Familie" gemeint war. Vielleicht war Blume ja auch mitgekommen?

Nein. Sie mag uns doch nicht mehr. 

Bitterkeit erfüllte ihn. Was hatten sie getan, dass Blume sie nicht mehr mochte? 

Reis ist bestimmt auch nicht hier. Aber ich habe doch nur noch Asche, dachte er. 

Ungeduldig wartete er darauf, dass Asche kam. Oder vielleicht kam ja Kleefall, Himbeersturm oder Rosenpelz? 

Nach wenigen Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen, war Pfotengetrappel vor dem Bau zu hören. Gespannt blickte Flutpfote zum Eingang, um zu sehen, wer ihn besuchen würde. 

Herzschläge später trat wieder die braune Kätzin ein, dicht gefolgt von Asche und einem grauen Kater. 

Hey, das sind ja... Rauchkralle und Kleefall!

Verwundert starrte er die beiden Krieger an. Sie gehörten doch nicht zu seiner Familie! Er war nicht im Clan geboren! 

"Flutpfote", hob Rauchkralle an. 

"Flutpfote!", wurde er von Asche unterbrochen, der mit leuchtenden Augen auf ihn zustürmte. "Dir geht es gut!" Stürmisch leckte er seinem Bruder über die Ohren. 

"Ja, mir geht es gut", schnurrte er. 

Minzbart grummelte in seiner Ecke. "Sei vorsichtiger mit deinem Bruder", mahnte er unwirsch.

Asche sah kurz zu ihm, bevor er ihn ignorierte und seinen Bruder anlächelte. 

Rauchkralle startete derweil einen neuen Versuch. 

"Flutpfote, Aschenpfote... Erinnert ihr euch noch an die Augenblicke eurer Geburt?" Als er bemerkte, wie mäusehirnig die Frage war, verdrehte er die Augen. 

"Natürlich nicht. Niemand erinnert sich daran", sagte er fast schon zu sich selbst und fasste sich wieder. 

"Wisst ihr, wir hatten Jungen", meinte er und sah liebevoll zu Kleefall. 

"Aschenpfote?", fragte der Schüler verwirrt. 

"Ja, Regenstern hat mich zum Schüler und Sturmherz zum Krieger ernannt, als du noch ohnmächtig warst!", erzählte der aschgraue Kater begeistert. 

Flutpfote blickte Aschenpfote enttäuscht an. Er wäre gerne dabei gewesen. Doch dann hellte sein Gesicht sich auf, er müsste sich doch freuen! 

Ich will kein Egoist sein. Er ist mein Bruder, sagte er sich streng und spähte dann zu Rauchkralle und Kleefall hoch, die sie verunsichert beobachteten. 

Rauchkralle merkte, dass Flutpfote ihm zuhörte und fing wieder an, zu sprechen. 

"Und diese Jungen... wurden gestohlen." Ein Schleier legte sich über das Blau seiner Augen, doch er riss sich zusammen. 

"Kleefall wurde niedergeschlagen, sie konnte sich an nichts erinnern. Wir vermuten, dass das die Reißer waren. Wer hat euch aufgezogen?" 

Der Kater fragte sich, warum der Krieger ihnen das erzählte. Die Fragen nach seiner Zeit bei den Reißern kannte er schon; schließlich war er schon von den Anführern befragt, oder, wie man es eher nennen konnte, verhört worden. 

"Eine Kätzin namens Reis", antwortete Aschenpfote. 

"Und wer ist euer Vater?", fragte Rauchkralle mit einem drängenden Unterton in der Stimme. 

Die Brüder sahen sich ratlos an. Das hatten sie nie gefragt und es war ihnen auch nie erzählt worden. Sie wussten es nicht. Reis hatte auch nie Zuneigung zu einem der Kater gezeigt. 

Endlich antwortete er ehrlich: "Das wissen wir nicht. Hat uns nie jemand erzählt." 

Die Gefährten sahen sich bedeutungsvoll an.  

"Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, warum ich euch das erzähle und diese Fragen stelle", sagte er langsam. "Nun, ich tue das, weil wir eine Vermutung haben: 

Wir glauben, dass ihr und eure Schwester, Blume, unsere Jungen seid." 

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Kleiner Cliffhanger ;) Ich habe es jetzt wieder so gemacht und werde das ganze Buch mit Absätzen füllen! Und ja, ich glaube, dass jeder am Anfang, also im Prolog verstanden hat, wer diese gestohlenen Jungen sind. Ich wollte nur noch eine dramatische Auflösung ^^


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