4. Kapitel

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Flut riss die Augen auf. 

Er sollte gegen Erdbeere kämpfen? Was? Aber er kannte doch noch gar keine Kampftricks!
Mit einem leisen Seufzer dachte er an den Morgen. 

Er war früh - und unsanft - geweckt worden, hatte nicht einmal mehr Zeit gehabt, etwas zu fressen und jetzt sollte er auch noch gegen eine weitaus überlegene Gegnerin kämpfen, obwohl er dazu noch nicht in der Lage war. 

„Los!", rief Schaufel. 

Augenblicklich setzte sich Erdbeere, die vor ihm stand, in Bewegung. 

Zwei Sekunden später flog  Flut durch die Luft und landete schweratmend auf dem Boden, niedergestreckt von einem heftigen Schlag an die Wange. Leichte Schrammen zierten sein Gesicht. 

Jetzt kam die rote, gelb gesprenkelte Kätzin auf ihn zu und zischte: „Du kannst dich ja nicht mal wehren, Kleiner! Schwache können wir nicht gebrauchen!" 

„Wenn man mir sagen würde, wie man kämpft, hätte ich wenigstens eine Chance!", stieß er hervor. 

„Das glaube ich nicht." 

Erdbeere presste ihm eine Pfote auf die Brust, sodass er festgenagelt unter ihr lag, ohne Luft zu kriegen. Flut keuchte. Seine Lunge würde nicht lange standhalten. 

„Lass... Mich..." 

„Aber nein", sagte sie so sanft und warm, als wäre sie seine Mutter und würde ihn sanft zurechtweisen. Doch er wusste, dass das täuschte. Jetzt grinste sie und zerkratzte ihm die Flanke. 

Flut sah sie flehentlich an. Doch seine Peinigerin lächelte nur überlegen und fuhr mit der Kralle über seine Brust. Es tat so weh. Langsam fing  seine Lunge an, zu brennen und nach Luft zu verlangen. 

Luft. Sofort. 

Da begriff er, dass Erdbeere mit ihm spielte. Würde sie Ernst machen, würde er sterben. Seine Lieder flatterten, und sie beugte sich mit entblößten Fängen zu ihm hinunter. 

Plötzlich schoss ein Schatten von der Seite heran und schubste Erdbeere von ihm herunter. 

Luft! Er holte ein mal tief Luft. Noch einmal. Und noch einmal.  

Langsam kam er wieder zu Atem und erhob sich schwankend. Vor ihm sah er Asche und Erdbeere mit einander verknäult beißend und kratzend über den Boden rollen. 

Was ist das für eine Methode, Katzen das Kämpfen zu lehren?, fragte er sich. 

Nun hatte Erdbeere Asche unter sich begraben und bearbeitete seinen Bauch mit den Hinterpfoten. 

„Stopp!", rief er. Niemand hörte auf ihn. 

„STOPP!!", brüllte er, so laut er nur konnte. 

Diesmal mit Erfolg. Erdbeere hielt inne, Schaufel funkelte ihn wütend an, Apfel fuhr die Krallen aus, bereit, ihm eine Lektion zu erteilen und alle Augen richteten sich auf ihn. 

„Was ist?", knurrte Apfel gefährlich leise. 

„Das ist doch keine Art, Katzen zu zeigen, wie man kämpft! Ihr zeigt uns ja nicht einmal, wie es geht!", miaute Flut aufgebracht. 

„Ja, weil jeder dann seine eigene Weise entdeckt, zu kämpfen. Verstehst du das nicht?", erwiderte Apfel. 

„Aber so lernt man doch nichts!", schrie Flut. 

„Doch", antwortete Erdbeere gelassen. „Schau dir doch mal mich an. Ich kann kämpfen. Ich besiege dich, ohne einen Funken Energie zu vergeuden. Aber hat mir je jemand gezeigt, wie man kämpft? Nein." 

Das stimmte, das musste er zugeben. Ärgerlich und enttäuscht zog Flut den Kopf ein. Diesen Kampf konnte er nicht gewinnen, das wusste er. 

Sturköpfe! Denkt doch mal nach, ihr Mäusehirne! So verwundet ihr die Katzen, die gegen Gegner gewinnen sollen, statt ihnen mehr Kraft zu geben! 

Hast du's kapiert?",   fragte Apfel. 

Nein, hätte er am liebsten gesagt. Doch stattdessen antwortete er: „Ja." 

„Gut", knurrte Schaufel. „Das Training ist für heute beendet!" 

Diese Art zu lernen mag ich nicht, dachte er. Er ließ ein leises, missmutiges Knurren ertönen, bevor er wieder in Richtung Lager tappte. Doch eine Stimme hielt ihn zurück. 

„Warte. Du bleibst hier." 

Genervt drehte Flut sich um. Vor ihm stand Schaufel und blickte ihn finster an. Er ahnte, was jetzt kommen würde. Und er hatte sich nicht geirrt. 

„Was sollte das vorhin? Warum hast du erst Blutfänger und dann unsere Lernmethoden hinterfragt?", fragte Schaufel und blickte ihn durchdringend an. 

„Ich finde einfach, so lernt man nichts", miaute er zögerlich. Er wollte nicht mit seinem Gegenüber reden. 

Komm schon! Lass mich einfach gegen, okay? 

Du hast hier nichts zu sagen. Sollte das nochmal vorkommen, werden wir dir eine Lektion erteilen, und das willst du nicht, glaub mir. Du wirst dir morgen beim Jagen Mühe geben. Verstanden?" 

„Ja", murmelte er und wandte sich ab, um zu gehen. Schaufel ließ ihn gewähren. 

Als Flut in Richtung Lager lief, spürte er den stechenden Blick seines Lehrers im Rücken. Er erschauderte unwillkürlich. 

Zurück im Lager wich er Erdbeeres verachtenden Blick aus und ging zum Frischbeutehaufen. Dort lag nur noch ein magerer Frosch. Er mochte keine Frösche.
Hinter sich hörte er ein schadenfrohes Lachen. Blitzschnell drehte er sich um. 

„Warum lachst du?", fauchte er den hämisch keckernden Brenn an. 

„Dein Gesicht", gluckste dieser und grinste ihn voller Hohn an. „Zum Kaputtlachen!" 

„Ich finde das gar nicht lustig!", miaute Flut grimmig und ging weg. Er wollte den Frosch nicht. Er sehnte sich nur nach Freundlichkeit und einfach nur etwas Leckeres zu essen, das er auch mochte. Einsam setzte er sich auf den sandigen Boden. 

Will ich hier wirklich aufwachsen? Niemand ist nett zu mir. Nur Asche ist mein bester Freund, sonst behandeln mich alle wie den letzten Dreck. Das ist so gemein. Warum mag mich niemand?

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Wie findet ihr die Geschichte bislang? Wen mögt ihr am liebsten? Schreibt ruhig Kommentare, ich beantworte sie gerne!

Übrigens... Das da oben ist eine veraltete Zeichnung XD

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