Kapitel 100

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Schweigend streifte Herbstbrise die alten Steinwände der Versammlungshöhle entlang. Dutzende Gerüche hafteten an ihnen,

gemischt mit Spuren und alten Erinnerungen. Die Düfte der Clankatzen schienen Herbstbrise zu überwältigen. Jahrelang hatte sie so etwas gutes nicht mehr gerochen.

Doch nicht nur der Geruch, der die Luft umhüllte nahm Herbstbrise den Atem sondern auch die vier legendären Flüsse.

Das Licht des Vollmonds tauchte sie in Silber. Mit vor Staunen offenem Maul trabte Herbstbrise auf das leise plätschernde Wasser zu,

um ihre Pfote in die wohlige Nässe eintauchen zu lassen. Sie seufzte genießerisch auf, als die kühlen Wellen durch ihre Haut drangen.

Von dem angenehmen Gefühl berauscht lehnte sie sich zurück und entspannte sich. Doch lange konnte sie nicht so verharren.

Sie musste bald weiter, das wusste sie genau. Der Himmelclan war ihr so nahe. Also stand Herbstbrise nach wenigen Minuten wieder auf und trottete zum Höhleneingang.

Sie wartete noch kurz auf die anderen, bevor sie müde ihren Weg fortsetzte. Sie hatte in den letzten Tagen kaum geschlafen,

weshalb sie nun die Erschöpfung plagte. Auch Hagelbruch, Mondstrahl und Blaubeerfluss sahen ziemlich fertig aus.

Sie schleppten sich mit hängenden Köpfen und matten Augen voran. Keiner sagte ein Wort.

Herbstbrise schloss sich willig ihrem Schweigen an. Es gab nichts zu besprechen. Der Weg war nun klar.

Die Nacht war stockdunkel, was die reisenden Katzen allerdings nicht störte. Sie befanden sich auf einer riesigen Wiese,

auf der man die wenigen Gerüche, die sie besaß gut unterscheiden und ordnen konnte. Außerdem gab es keine im Weg stehenden Büsche oder Stämme.

Nein - das Land war leer, eben und zumindest für Herbstbrise wunderschön. Obwohl sie nichts sehen konnte, war es dennoch lebendig.

Voller Geschmäcker und  Klänge. Und wieder einmal sagte sie sich, dass dies ihr Heimatsort war.

Sie würde ihn niemals aufgeben und für ihn kämpfen. Selbst wenn sie dadurch starb. So einen wundervolles Territorium konnte sie doch nicht einfach aufgeben.

Und das werde ich auch nicht. Die Dämmerclan Katzen werden Angst vor mir haben, wenn sie versuchen, mir mein Gebiet streitig zu machen.

Mit erhobenen Kopf zügelte Herbstbrise das Tempo. Sie musste schneller laufen. Zu sehr trieb sie der Drang, endlich anzukommen.

In ihrem Zuhause würde nicht nur ihr heißgeliebtes Territorium auf die warten, sondern auch ihre Clankameraden die wie eine Familie für sie waren.

Aber am allermeisten schlug ihr Herz bei dem Gedanken, Schilfherz wiederzusehen. Wie sehr sie doch den grauen Kater vermisst hatte.

Ob er überhaupt noch der alte war? Vielleicht lebte er bereits nicht mehr oder hatte sich charakterlich verändert.

Zu viele Fragen schwirrten Herbstbrise durch den Kopf. Sie meinte schier zu platzen. Ich brauche endlich Antworten auf sie!

Nach einer Weile wandern bog die Katzengruppe nach rechts ab und lief dann einen schmalen Bach entlang.

Der Bach führte zu einem Fluss, der Herbstbrise äußerst bekannt war. Er teilte nämlich alle vier Clanterritorien voneinander.

Leise vor sich hinsummend trabte sie neben ihm her und hielt immer wieder an, um sich das gurgelnde Wasser anzusehen.

Beim Anblick der blauen Wellen erwachten alte Erinnerungen in ihr wieder zum Leben: Wie sie als kleine Schülerin beinahe ertrunken war,

aber zu ihrem Glück von Schilfherz gerettet wurde. Von diesem Tag an war ihr der getigerte Kater nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

Sie hatte sich nachts heimlich mit ihm getroffen und anschließend sogar zu seinem Clan gewechselt.

Größtenteils lag dieser Tausch an ihm. Herbstbrises sehnlicher Wunsch war damals gewesen, bei ihm zu sein.

Und nach ihrer Rückkehr zum Himmelclan hatte sie das auch gedurft.

Doch wegen Gewittersterns Verrat hatte sie ihn wieder verlassen müssen. Dafür aber hatte Herbstbrise ihr eines Junges wieder. Nämlich Blaubeerfluss.

Was wäre sie nur ohne ihre wunderbare Tochter? Würde der Himmelclan im Kampf gegen die Dämmerclan Katzen siegen,

dann würden sie, Mutter und Kind, in ihrem Zuhause Frieden finden. Nur siegten die Feinde, dann musste sich Herbstbrise wohl endgültig von dieser Vorstellung verabschieden.

Sie seufzte kläglich. Die Ahnungslosigkeit bereitete ihr Angst. Bitte Sternenclan, mach dass mein Clan noch da ist!

Der steinige Pfad endete und endlich schlug Herbstbrise Himmelclan Geruch entgegen. Mit leuchtenden Augen machte diese halt und sog gierig die Luft ein.

Sie war umhüllt von dem Duft ihrer Familie. Doch leider mischte sich noch ein anderer Geschmack unter.

Er war stark und unverkennbar. "DÄMMERCLAN!" ,rief Herbstbrise schrill vor Entsetzen. Augenblicklich sträubten sich auch die Pelze ihrer Begleiter.

Herbstbrise winkte sie rasch zu sich und stürmte dann über die Wiese. Schon so oft war sie dort durchgefegt, damals noch als Schülerin und junge Kriegerin.

Leider konnte sie diesmal nicht das berauschend schöne Gefühl, vom Wind umweht zu werden, genießen.

Die Dämmerclan Katzen befanden sich bereits auf ihrem Territorium! Sie musste schleunigst zu ihren Clankameraden, um für sie zu kämpfen.

Kaum hatte sie angefangen zu rennen, war Herbstbrise auch schon bei den Felswänden vor ihrem Lager angekommen.

Dort blieb sie mit vor Schreck gesträubtem Fell stehen. Auf den hohen Felsbrocken waren überall Katzen.

Sie kämpften gefährlich nahe an den Felskanten, so dass sie jeden Moment abstürzen konnten. Auf dem Boden lagen schon ein paar zerschmetterte Körper.

Allesamt blutend und mit verdrehten Gliedern. Die Katzen über Herbstbrise rangen wütend miteinander, wobei sie sich immer wieder gegen große Steine schmissen.

Ihre Schreie zerrissen die Nachtluft. Herbstbrises geliebtes Lager bestand nun aus einem tötlichen Schlachtfeld.

Bedeckt mit sich zerfetzenden Katzen und leblosen Gestalten.

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