Kapitel 101

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Völlig schockiert sauste Herbstbrise die nächstbeste Felswand hinauf. Oben angekommen blieb sie stocksteif stehen.

Sie war umzingelt von aggressiven Katzen. Ihre Augen loderten böse und sie bissen und kratzten brutal aufeinander ein.

Herbstbrise merkte kaum, wie es allmählich anfing zu regnen. Die gnadenlose Art der Katzen um sich nahm ihr schier den Atem.

Ehe sie sich versah, hörte sie auch schon jemanden ihren Namen rufen. "Herbstbrise, bist du das?" Kaum hatte er oder sie aufgehört zu sprechen,

richteten sich sämtliche Augenpaare auf sie. Wenn auch nur kurz. Denn die Katzen hatten im Moment wichtigeres zu tun, als sie zu begrüßen.

Einer von ihnen aber kämpfte sich zu Herbstbrise vor. Eulenschlag. Mit offenenstehendem Maul musterte er seine Schwester. "Du lebst!?"

Herbstbrise nickte langsam. Mit traurigen Blick musterte sie ihren Bruder, merkte sich seinen braun gefleckten Pelz

und die freundlichen bernsteinfarbenen Augen. Sie hatte ihn so sehr vermisst. Leider aber blieb ihr nicht viel Zeit, ihn zu begrüßen,

denn schon im nächsten Moment schlugen ihr harte Krallen gegen die Schulter und warfen sie um.

Ein dunkelroter Pelz blitzte Herbstbrise entgegen und sie erkannte Rosenblut. Die Kätzin zischte mit feurigen Augen:

"Woher wusste ich nur, dass ich dich hier wiedersehe?" Ehe Herbstbrise zu einer Antwort kommen konnte, traf sie ein Schlag am Rücken.

"Du dummer kleiner Schwächling" ,machte Rosenblut gehässig weiter, "verzieh dich gefälligst!" Herbstbrise fuhr langsam die Krallen aus.

Wut kam in ihr hoch. Kochend heiße Wut. Sie schien bis in ihre Fellspitzen zu dringen und ließ jeden Muskel, jedes Haar zittern.

Herbstbrises Krallen schrien danach, in Rosenbluts Fleisch einzudringen und der arroganten Kätzin mit Leid und Schmerz ihre Überheblichkeit aus dem Gesicht zu kratzen.

Und das werden sie auch. Herbstbrise zählte bis drei, dann stürzte sie vor und ging ihrem Wille nach, die Krallen in Rosenbluts zarte Wangen zu bohren.

Die böse Katze heulte auf, wild vor Wut. Doch Herbstbrise zauberte ihr Klagelaut nur ein Lächeln in Gesicht, fies und gemein, aber für jemanden wie Rosenblut mehr als verdient.

Sie verdiente nicht nur das. Herbstbrise würde ihr langsam aber sicher das Leben nehmen, ebenso wie Sturmblüte, auf deren Tod sie schon seit Jahren wartete.

Sie ist so eine dumme alte Heilerin!  Zorn schürte Herbstbrise, als sie an sie dachte. Im Moment kann ich dich nicht sehen, Liebe ,sagte sie in Gedanken.

Aber noch heute werde ich dich finden und umbringen! Zuvor aber musste sie Rosenblut los werden. Und das würde sich garantiert nicht als leicht erweisen.

Doch Herbstbrise versuchte alles was in ihrer Macht stand, um die Feindin zu besiegen. Sie kratzte, biss und trat wie wild um sich.

Zu ihrem Pech war Rosenblut stärker als erwartet. Sie prügelte sie auf grausame Weise zusammen und war zudem noch flink wie eine Schlange.

Herbstbrise kam erst von ihr los, als Eulenschlag mit seinen Gegnern fertigwurde und ihr endlich helfen konnte.

Seite an Seite trieben die Geschwister Rosenblut zurück in die Masse. Zusammen stellten sie sich gegen den nächsten Rivalen.

Diesmal gegen eine Katze, die Herbstbrise nicht kannte: Einer kleinen orange getigerte Kätzin mit großes, kugelrunden Augen.

Sie sah so verängstigt aus, dass Herbstbrise beinahe Mitleid mit ihr bekam. Schon bei einem einzigen Schritt, den sie ihr nähertrat,

wich sie mit gesträubtem Fell zurück und wimmerte: "Bitte tu mir nichts! Ich verschwinde schon!"
"Finsterglut, ich warte!" ,

ertönte eine barsche Stimme hinter ihr. Finsterglut zuckte zusammen und trabte mit einem hilflosen Blick zu Brombeertod, um sich von ihm einen teuflischen Schlag einzufangen.

"Hiergeblieben!" ,fauchte der massige Kater. "Du sollst kämpfen, Feigling!" Finsterglut nickte zaghaft und ging erschöpft auf einen Angriff über.

Herbstbrise drehte ihr traurig den Rücken zu und suchte sich einen stärkeren Rivalen. Sie wollte dieser armen Kätzin nicht wehtun.

Also attackierte sie Blitzkralle, der sich bis jetzt nach Gegnern umgesehen hatte. Kannst gerne haben, Dachsherz!

Doch kaum landete sie auf ihm, vernahm sie einen kräuterigen Geruch. Irgendeine Heiler-Katze musste in ihrer Nähe sein.

Aber der Heiler roch weder nach Himmelclan, noch nach irgendeinem anderen Waldclan. Nein - bitterer Dämmerclan Gestank hing an ihm.

Herbstbrise spürte wie ihr Herz höher schlug. Sie kämpfte sich rasch von Blitzkralle frei und rannte der Spur nach.

Dabei hieb sie jede Katze beiseite, die sie auf dem Weg angriff. Die Duftspur führte die Felswand hinab, hin zu einer abgelegenenen Stelle vor einem riesigen Stein.

Dahinter war der rasselnde Atem einer Katze zu hören. Herbstbrise fuhr die Krallen aus und schleckte sich gierig über die Lippen.

Sie konnte ihr Blut schon schmecken. Der Geruch nach Kräutern mischte sich mit Angst. Sturmblüte musste sie bereits gewittert haben.

Langsam streifte Herbstbrise den Felsbrocken entlang und blieb auf dessen anderer Seite stehen.

Mit dem Rücken zu ihr stand eine zierliche Kätzin mit grau getigertem Fell. Herbstbrise kräuselte die Lippen.

Ich hatte also recht. Hier befindet sich Sturmblüte!
"Sturmblüte..." ,murmelte sie zunächst leise, dann aber schrie sie auf:

"STÜRMBLÜTE!!!!" Der Name klang in ihren Ohren, wie ein schrecklicher Fluch. Sturmblüte fuhr erschrocken zu ihr herum und starrte sie ängstlich an.

Herbstbrise kniff die tränengefüllten Augen zusammen und knurrte zornig: "Wie konntest du mir das antun?

Warum musstest du mein Leben ruinieren und mich an Gewitterstern verraten? Dafür wirst du bezahlen!"

Zähnefletschend trat sie vor. Wohl wissend, dass die kleine Heilerin keine Chance gegen sie hatte.

Sie würde sterben müssen, wenn es Herbstbrise so wollte. Und das wird sie! Sturmblüte stolperte mit flachgelegten Ohren zurück.

"Nein, bitte nicht! Das kannst du nicht tun! Ich... es war meine Pflicht, Gewitterstern von meinem Traum zu berichten.

Wie hätte ich ahnen können, dass er dir das Leben zur Hölle machen wollte?" Wütend kratzte ihr Herbstbrise über die Schnauze.

"Indem du dein Mäusehirn eingeschaltet hättest, um zu wissen, wie grausam dein ehemaliger Anführer war.

Außerdem glaubte er sowieso nicht mehr an den Sternenclan und hätte sich diese Botschaft nicht verdient!"

Sturmblütes Blick verdüsterte sich. "Das ist ja alles schön und gut", fauchte sie ,"aber ich WOLLTE auch, dass Gewitterstern von dir erfährt.

Ich war damals beinahe am verhungern und hätte wirklich ALLES für ein vernünftiges Zuhause getan, das ich beim Himmelclan bekommen hätte."

Herbstbrise blieb stehen und stieß ihr die Schnauze ins Gesicht. "Dann steht dein Wille eben gegen meinen. Du willst dass ich sterbe, ich will dass du stirbst.

Los, greif mich an, bevor ich es zu erst tue und dich töte!" "Ich möchte aber nicht MEHR deinen Tod" ,wandte Sturmblüte ein.

Herbstbrise schüttelte mit gespielter Bedauerung den Kopf. "Das bezweifle ich, denn nur eine von uns wird den heutigen Tag überleben.

Es liegt also an uns, wer das sein wird. Ich bin zwar stärker als du, aber vielleicht möchtest du ja noch mehr als ich überleben."

Sturmblüte schloss geqäult die Augen. "Herbstbrise, bitte nicht!"
"Oh doch"
Sturmblüte richtete sich traurig wieder auf.

"Nun gut" ,schniefte sie, "du lässt mir schließlich keine Wahl." Damit stürzte sie vor, mit dem Ziel, Herbstbrise von der Seite anzuspringen.

Doch diese wich ihr geschickt aus und warf sie an ihrer Stelle um.

Zu langsam, dachte sie triumphierend.

Sturmblüte stöhnte beim Schlag auf dem Boden und versuchte sich aufzurappeln, doch schon landete Herbstbrise auf ihr.

Mit ihrem gesamten Körpergewicht drückte sie die Kätzin zu Boden. Blind vor Zorn zerkratzte sie ihr das Gesicht und arbeitete sich langsam zum Hals runter.

Sturmblüte wehrte sich grob, allerdings zu schwach um gegen Herbstbrise anzukommen.

Diese kam mit den Krallen bereits bei ihrer Kehle an und hielt sie fest. Sturmblütes Schläge wurden wilder, verzweifelter, doch hielten sie Herbstbrise immer noch nicht davon ab,

weiter zu machen. Die rotgoldene Kriegerin neigte sich zu Sturmblüte herab und schloss das Maul langsam um ihren Hals. Die Zähne gruben sich bis unter ihre Haut.

Für kurze Zeit wurde das Gezappel stärker, bevor es erschlaffte. Mit ihm Sturmblütes gesamter Körper.

Zufrieden richtete Herbstbrise sich auf. Sie hatte es geschafft und ihre ganze Wut endlich an der grau getigerten Feindin ausgelassen.


Sturmblüte

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