Kapitel 78

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Trommelnde Schritte kamen auf Herbstbrise zu. Eine helle Gestalt raste aus weiter Ferne mit wirbelnden Pfoten in ihre Richtung.

Mondstrahl! Herbstbrises Atmung wurde wieder ruhiger. Sobald ihre Freundin sie erreicht hatte,

deutete sie mit dröhnendem Kopf auf das Junge in den gierigen Wellen, die drauf und dran waren, die winzige Katze zu verschlingen.

Noch immer bewegte sich das schlaffe Fellbündel nicht. Ihm schien die Kraft zu fehlen, sich über Wasser zu halten,

denn es tauchte mehrmals unter. Vielleicht war es auch schon tot. "Trotzdem muss ich es ans Ufer bringen",

knurrte Herbstbrise mehr zu sich selbst, als an Mondstrahl gewandt. Gesagt, getan. Sie kniff die Augen zusammen

und war ehe sie sich versah in den tosenden Wellen. Eisige Kälte kroch Herbstbrise den Rücken hoch,

als sie in dank des stürmischen Windes in die Tiefe gedrückt würde. Tiefschwarzes Wasser trübte ihr Blickfeld.

Zu allem Überfluss verlor Herbstbrise nun auch noch das Junge aus den Augen. Mit schmerzenden Pfoten,

schwamm sie gegen die Strömung ankämpfend auf die Wasseroberfläche zu.

Mit aller Anstrengung gelang es ihr, sich langsam aber sicher nach oben zu bewegen. Als ihre Schnauze endlich ins Freie brach,

rang sie gierig nach Luft. Sie schmeckte so süß wie noch nie. Doch kaum war Herbstbrise wieder zu Atem gekommen,

schwabbte auch schon die nächste, riesige Welle auf sie zu. Ängstlich strampelte die rotgoldene Kriegerin mit den Pfoten,

in der Hoffnung nicht unterzutauchen. Diesmal hatte sie Glück: Sie bekam nur einen Schwall Wasser ins Maul, ansonsten passierte nichts.

Das Flusswasser schmeckte dreckig und nach kaltem Gestein. Angewidert spuckte es Herbstbrise wieder aus.

Mit freien Lungen, machte sie sich auf die nächste Gefahr gefasst. Doch der Fluss wimmelte vor lauter Risiken.

Nicht nur die Wellen konnten
Katzen außer Gefecht setzen, sondern auch Gegenstände,

die zusammen mit übergroßen Ästen durch den Fluss gespült wurden. Wenn sie gegen einen prallten,

dann würde es für ihn zur Unmöglichkeit gehören, über Wasser zu bleiben. Und den kalten Fängen der Tiefe hilflos ausgesetzt,

wären die Überlebenschancen des Betreffenden gleich null, da er durch den Zusammenstoß mit was auch immer jegliche Kraft verlieren müsste.

Die Kraft, die er bräuchte, um wieder nach oben zu schwimmen. Herbstbrise erschauderte.

Sie konnte nur hoffen, dass der Sternenclan ein anderes Ende für sie vorherbestimmt hatte.

Doch nicht nur die Geisterkatzen, sondern auch sie selbst konnten Einfluss auf ihre Zukunft haben.

Herbstbrise musste einfach genügend Willenskraft beweisen, heil wieder aus dem Fluss rauszukommen

und dann würde sie schon auf ihren Pelz aufpassen können. Hoffentlich. Mit ihren Gedanken ganz von ihrer Lage abgelenkt,

spürte sie, wie plötzlich etwas Schweres gegen sie krachte. Das große Etwas drückte ruckartig ihren gesamten Körper, inklusive Kopf in die Flut.

Herbstbrise jaulte überrascht auf. Bröckelndes Gehölz versperrte ihr die Sicht und klebte sich wie Lehm an ihren Bauch.

Durch das Gewicht, das an ihr haftete sank Herbstbrise allmählich - ganz so wie sie es befürchtet hatte.

Sie schnaubte wütend. Warum war ich auch nur so unaufmerksam?
Herbstbrise schüttelte sich.

Würde sie ihre Energie dafür vergeuden sich über ihre vorherige Handlung aufzuregen, dann hätte sie später noch einen Grund mehr, sich zu ärgern.

Also startete, sie ihren ersten Versuch, das Unglück zum Guten zu wenden. Sie rollte sich nämlich langsam zur Seite,

in der Hoffnung, dadurch unter dem Ast hervorkriechen zu können. Doch das gelang ihr nicht auf Anhieb.

Erst als sie die Krallen  einsetzte, sie in die morsche Rinde grub und sich langsam aber sicher von dem riesigen Ast wegschob.

Als dies geschafft war, packte Herbstbrise kurzerhand das Stück Holz und zerrte es an die Wasseroberfläche.

Erst dann schwamm sie selbst nach oben. Da der Ast gut gleitete, hatte Herbstbrise nun etwas, das sie in Zukunft über Wasser halten würde.

Sie schlang ihre Vorderpfoten um ihn und schlug die Krallen erneut ins Rindenholz. Mit Erleichterung

setzte Herbstbrise ihre Suche nach dem schwarzen Jungen fort.
Doch in den hungrigen, schwarzen Wellen war nicht der kleinste Schimmer von dunklem Fell auszumachen.

Herbstbrise schluckte. Komme ich zu spät? Mit mulmigem Gefühl im Magen, paddelte sie schneller,

und hielt erst an, als sie einen schwarzen Fleck im Wasser erkannte. Schnell ruderte sie darauf zu.

Zu ihrer Entäuschung aber, erkannte sie von Näherem, dass das vermeintliche Junge, nur eine Ente mit schwarzem Gefieder war.

Mit kribbelnden Pfoten, drehte Herbstbrise sich im Kreis und hoffte darauf, wenigstens eine Spur zu finden,

die sie zu der Jungkatze brachte. Nichts. Nicht der kleinste Punkt schwarz - mal abgesehen von den düsteren Wellen - war zu sehen.

Herbstbrise stieß verzweifelt die Luft aus. Großer Sternenclan, wo bist du wenn man dich braucht?

Doch eine innere Stimme riet ihr, nicht aufzugeben und weiter nach dem armen Jungen zu suchen.

Also paddelte Herbstbrise weiter. Diesmal war ihr egal, wohin. Die schwarze Katze konnte nicht weit von ihr entfernt sein - sie DURFTE nicht weit weg sein!

Wieder erlaubte sich Herbstbrise einen Klagelaut. Sie hatte echt größere Sorgen, als die, nicht die Beherrschung zu verlieren.

Es kostete sie größte Anstrengung, nicht davongetrieben zu werden, hinaus in die unendliche Weite,

die weg von dem Zweibeinerort, dafür ins Unbekannte führte. Nach einiger Zeit und viel Kraftaufwand,

fand sich Herbstbrise vor einem Moor wieder. In ihm roch es um einiges natürlicher, als inmitten der Stadt,

trotzdem war das Schlammwasser mit Zweibeinermüll übersät. Herbstbrise zog die Nase kraus.

Wie eklig! Aber da war auch etwas anderes zu wittern. Die Luft, welche ihre Schnurrhaare umwehte,

trug noch einen ganz anderen Geruch, als Wasser und Erde mit sich. Katze! Mit pochendem Herzen, schwamm Herbstbrise schneller

und hielt dabei die Augen offen. Wasser, überall Wasser - Aber warte! War da nicht von den dutzenden Grasbüscheln verborgen,

ein winziger Bündel Fell zu erkennen? Herbstbrise stockte für einen Moment lang das Herz. Tatsache!

Ein nachtschwarzer Pelz, der kaum von den Schatten zu unterscheiden war, lugte unter einem riesigen Grasbüschel hervor.

Schnell paddelte Herbstbrise auf ihn zu. Sie schob das Gras beiseite und endlich war der mickrige Körper des schwarzen Jungen zu sehen.

Es war zierlich und ausgemergelt. Herbstbrise bekam augenblicklich Mitleid mit der kleinen Katze.

Schnell packte sie sie am Nackenfell und zog sie vorsichtig aus dem Wasser, hinauf aufs trockene Land.

Erst dann machte sie sich daran, sich selbst zurück aufs Ufer zu schleppen. Vor lauter Erschöpfung unfähig,

noch einen Schritt weiter zu gehen, ließ Herbstbrise sich fallen und schloss dann die Augen. Sie rollte sich eng um den dürren Körper der Jungekatze,

um sie aufzuwärmen und fiel in einen traumlosen Schlaf.

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