Begegnung

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Silberflügel musste grinsen. Seit sie Rob die Grundlagen der Jagd beigebracht hatte, ließ dieser keine Möglichkeit aus, sie zu testen. Natürlich war er schon älter als die meisten Schüler, die damit begonnen, doch da er das Jagen noch nie wirklich trainiert hatte, entkam ihm jede Beute.

Ständig musste die Kätzin ihn ermahnen, dass er neben ihr herlaufen solle, damit sie auch irgendwann auf die andere Gruppe stoßen würden.

Wieder prüfte der Kater die Luft, schlüpfte dann durch zwei Büsche und man konnte ein Knacken vernehmen. Die Kriegerin hörte ein lautes Zwitschern und kurz darauf, flatterte ein Vogel knapp an ihr vorbei.

Sie seufzte. "Rob, komm sofort wieder hierher!", rief sie den Hauskater zu sich. Stille. Dann kam er tatsächlich zwischen den Büschen hervor und sah sie stolz an. Zwischen den Zähnen des Schildplattfarbenen war eine tote Maus.

"Du hast wirklich eine Maus gefangen?", fragte sie erstaunt. Er nickte. "Das hätte ich jetzt echt nicht erwartet", gab Silberflügel zu und nickte ihm anerkennend zu.

Rob legte das Tier verlegen zu Boden. "Na ja, also wenn ich ganz ehrlich bin, ist die Maus auch nur weggehumpelt, als ich sie verfehlt hatte, deshalb konnte ich sie noch fangen. So gut wie du, werde ich wohl niemals jagen können".

Traurig sah er zu ihr auf und sie konnte sehen, dass er schwer schlucken musste.

Der Kater tat ihr leid, schließlich konnte er ja nichts dafür, dass er so lange bei den Zweibeinern hatte bleiben müssen. Es war einfach sein gewohntes Leben gewesen, auch wenn eine Katze, ihrer Meinung nach, dort nicht hingehörte.

"Das ist doch egal, Maus bleibt Maus und du hast sie gefangen. Jeder Schüler fängt mal so an, auch ich habe schon Beute entkommen lassen", versuchte sie ihn zu trösten.

"Mach dir keine Sorgen, wir trainieren einfach zusammen weiter und dann wird das schon. Bis wir zurück meinem Clan gefunden haben, wirst du so gut wie jeder andere Schüler jagen können", schnurrte die zweite Anführerin.

Erleichtert veränderte sich Robs Blick und seine Augen schimmerten wieder so vergnügt wie sie es sonst immer taten.

"Und was machen wir jetzt mit der Maus?", wollte er wissen und sah sie dabei fragend an.

"Na was wohl? Natürlich essen!", lachte die Silberne und stupste den Kater freundschaftlich an. "Oder willst du deinen ersten Fang hier etwa vergammeln lassen?"

Schnell schüttelte Rob den Kopf und beugte sich dann vor, um einen kleinen Bissen zu nehmen. Dann schob er die Maus seiner Begleiterin zu. Auch sie nahm einen Bissen und schob sie wieder zurück.

Als die beiden ihre kurze Zwischenmahlzeit beendet hatten  setzten sie ihren Weg fort, wobei das Gebiet der Kätzin immer bekannter vorkam.

Schließlich entdeckte sie den Geruch der anderen Katzen, die bei ihrer Reisepatrouille dabeigewesen waren.

"Das sind sie!", rief sie erfreut aus und behielt ihre Nase immer am Boden, um der Spur zu folgen. "Sie können noch nicht weit weg sein, ich rieche ihre Fährte, die sie hinterlassen haben."

Kurz blitzten ihre Augen auf, dann sprang die Clankatze los, Rob setzte ihr nach, fiel allerdings schnell zurück. Silberflügel rannte durch das Dickicht, bis sie auf einer kleinen Lichtung ankam.

Sie erkannte die Katzengruppe, die im Kreis um etwas herum saßen. Wieder blitzte in ihren Augen etwas auf, doch die Kätzin zwang sich zu einem normalen Gesichtsausdruck.

Erfreut brach sie auf die Lichtung und schnurrte laut. "Endlich habe ich euch gefunden! Ich dachte schon, ich hätte euch endgültig ver-".

Sie stockte. Auf dem Boden lag der leblose Körper einer ihr bekannten Kätzin. Meisenfeder, die zweite Anführerin des Smaragdclans war offensichtlich gestorben.

Die anderen drehten den Koof zu ihr und sahen sie an. "Silberflügel? Was machst du hier?", fragte Häherschwinge, ihre Augen waren zu schmalen Schlitzen verzogen.

"Ich hatte eine Prophezeiung bekommen, dass ich wieder zu euch zurückkehren muss", erklärte sie den Katzen und trat etwas näher.

Verständnisvoll nickte Häherschwinge ihr zu. "Wir haben auch einen Traum vom Sternenclan erhalten, der besagte, dass wir auf dich warten sollen", erzählte sie.

Still setzte sich Silberflügel zu den Katzen. "Wie ist das passiert?", fragte sie ihren Clangefährten Blutwind. "Sie wurde von einem Dachs geholt. Wir konnten ihn glücklicherweise besiegen, doch es war schon zu spät", murmelte er leise.

Sie Kätzin seufzte. "Das ist schade um sie. Wir müssen dem Smaragdclan beibringen, dass er seine zweite Anführerin verloren hat", meinte sie und vergrub ihre Nase kurz im Fell von Meisenfeder.

Plötzlich ertönte hinter ihnen ein Knacken. Ruckartig drehten sich alle Köpfe der kleinen Patrouille zu dem Geräusch um.

"Ups...Tut mir leid, ich wollte euch nicht stören", maunzte Rob kleinlaut, als er aus dem Gebüsch trat. "Aber ich bin außversehen auf diesen Stock getreten, diese Dinger liegen hier überall rum".

"Das macht ja auch Sinn, wenn du durch einen Wald läufst", knurrte Tropfenfall. "Und jetzt verschwinde, siehst du nicht, dass wir um eine Katze trauern?"

Mit eingezogenem Kopf lief der Kater näher auf Silberflügel zu. "Ich wollte euch nicht stören, wirklich, aber ich musste doch zu Silberflügel und dann hatte ich sie hier eben gesehen und-"

Häherschwinge unterbrach ihn. "Moment mal, du bist mit Silberflügel unterwegs gewesen?" Die Kätzin sah sie fragend an. Dann schien ihr das Halsband an Rob aufzufallen. "Silberflügel? Ein Hauskätzchen?! Ist das dein Ernst?", fragte sie.

Die Erdclankriegerin zuckte nur mit den Schultern. "Beruhigt euch mal. Es ist doch nur ein Kater, der eben unbedingt mitwollte. Als ich euch verlassen hatte, bin ich von einem Dachs angegriffen worden und er hat mir dann das Leben gerettet.", erklärte sie den Katzen.

Blutwind sah den Hauskater finster an. "Das ist ja alles schön und gut, aber du kannst ihn doch nicht hier in den Wald bringen. Wie stellst du dir das vor?", fragte er.

"Ich wollte ihn ja auch nicht mitbringen, aber er musste mir erst den Weg zeigen und dann sind wir auf einen Dachs getroffen, da konnte ich ihn doch unmöglich zurücklassen.", rief sie entrüstet aus.

"Und warum nicht?", warf Häherschwinge ein. "Es ist doch nur ein Hauskätzchen, sein Zweibeiner hätte ihn doch sicherlich gefunden. Solange er bei uns ist, sind wir alle in Gefahr!"

"Darf ich auch mal was sagen?", unterbrach Rob das Gespräch leicht empört. "Schließlich geht es hier ja um mich."

Alle Katzen, Silberflügel inbegriffen,  schüttelten den Kopf. "Das geht dich nichts an, du bist nunmal keine Clankatze", fauchte Blutwind. "Und Clankatzen sind normalerweise nicht mit Hauskätzchen unterwegs". Er warf Silberflügel einen unmissverständlichen Blick zu.

"Wie redest du eigentlich mit mir, ich bin immerhin deine zweite Anführerin!", entrüstete sie sich. "Wir können ihn nicht zurücklassen, er würde sterben, Ende der Diskussion".

Widerwillig sah Tropfenfall sie an. "Er ist ein Hauskätzchen, wie willst du ihn denn bitte durch die Wildnis bringen. Und wenn wir beim Clan angekommen sind? Willst du ihn dann etwa aufnehmen?", fragte er die Kätzin.

"Er schlägt sich ganz gut, immerhin bin ich schon mehrere Sonnenaufgänge mit ihm gereist. Im Übrigen hat er sogar schon eine Maus selbstständig erbeutet", erwiederte sie.

Auf welchem Weg das war, müssen sie ja nicht erfahren.

Häherschwinge seufzte. "Macht, was ihr wollt, mir ist das eigentlich egal. Aber das das klar ist: Wenn er in Gefahr ist, bin ich nicht für ihn verantwortlich"

Tropfenfall nickte. "Und Beute werde ich ganz sicher auch nicht für ihn jagen", knurrte er und sah dann zu seinem Clangefährten Blutwind.

"Ich bin zwar immer noch dagegen, aber wenn ihr damit einverstanden seid, kann ich wohl nichts ausrichten. Wehe aber, wenn er neben mir schläft, ich will nicht nach Hauskätzchen stinken", meinte er nur angewidert.

Erleichtert stellt sich Rob zu seiner Freundin. Er wusste, hätte er nicht mitkommen dürfen, wäre er gestorben.

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