Rückkehr

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Silberflügel führte ihre Gruppe sicher in die Richtung ihrer Territorien. Es waren jetzt zwei Sonnenaufgänge vergangen, seit sie sich in der Nacht mit Blut getroffen hatte.

Der Kampf schien dem Kater wirklich wichtig zu sein und Silberflügel hatte gesehen, dass er durchsichtiger als sonst gewesen war. Sie konnte nicht leugnen, dass sie teilweise Zweifel daran hegte, ob dieser Plan wirklich sinnvoll war.

Natürlich waren die Clans für einiges Leid verantwortlich gewesen, hatten Katzen im Stich gelassen, aber rechtfertigte das einen Hinterhalt?

Dann dachte sie wiederum daran, was sie alles hatte hergeben müssen, um sich die Position, die sie in den Clans nun genießen durfte, zu erkämpfen und an ihren Gefährten Blut, welcher unglaublich stolz auf sie wäre, wenn der Kampf gewonnen war.

Dann könnten wir vielleicht endlich richtig zusammenleben und uns würde nichts mehr trennen...

Während sie noch weiter in Gedanken schwelgte, schien Rob neben ihr immer unruhiger zu werden. Immer wieder lief der Kater ein wenig vor der Gruppe her, nur um sich dann wieder ein Stück zurückfallen zu lassen.

Man sah ihm seine Nervosität deutlich an, seine Pfoten schienen nicht müde zu werden, auch wenn er durch sein ständiges Hin- und Herhuschen scheinbar den doppelten Weg der anderen zurücklegte.

"Silberflügel?", hörte sie schließlich seine aufgeregte Stimme neben sich, "glaubst du, die Clans werden mich akzeptieren?".

Silberflügel schnurrte. "Also zunächst einmal muss dich nur ein Clan akzeptieren, weil du nicht allen gleichzeitig treu ergeben sein kannst", hob sie an.

"Am liebsten wäre ich ja im Erdclan, dann könntest du meine Mentorin werden und wir wären für immer befreundet. Ich glaube, der Erdclan ist der beste Clan von allen", fiel ihr Rob ins Wort.

Die Kriegerin musste lachen. "Ja, es wäre schön, wenn du bei mir bleiben könntest. Aber mach dir nichts draus, die Clans werden dich schon irgendwie akzeptieren. Du riechst ja nicht einmal mehr nach Hauskätzchen", schnurrte sie.

"Ich bin ja auch keins mehr. Außerdem möchte ich nach dem Gesetz der Krieger leben, aber ich vergesse immer die Regeln. Ich kann mich nur daran erinnern, dass man keine Frischbeute verschwenden darf, Jungen retten muss und irgendwas war doch noch mit dem Vollmond oder?". Rob senkte enttäuscht den Kopf.

"Ich glaube, du meinst unsere Mondversammlungen. Ja, die gibt es. Sei nicht so enttäuscht von dir, du wirst das Gesetz schon noch rechtzeitig lernen", versuchte Silberflügel ihn aufzumuntern.

Sie legte ihm einen Schweif um die Schultern und die beiden trotteten mehr oder weniger still nebeneinander her.

Immer wieder musste die Kriegerin Rob von den Geschichten der Clans erzählen, seine Kampftechniken überprüfen oder das Gesetz der Krieger mit ihm durchgehen. Es war wirklich offensichtlich, dass das ehemalige Hauskätzchen ein Teil der Clans werden wollte.

Ein wenig schlecht fühlte sie sich schon dabei, ihn jetzt auf das Leben im Erdclan vorzubereiten, wenn sie genau wusste, dass es in ein paar Sonnenaufgängen keinen Erdclan mehr geben würde. Und sie selbst war der Grund dafür.

Rob kann ja trotzdem noch mit uns leben und muss nicht zurück zu seinen Zweibeinern...Das will ich auch gar nicht mehr, wenn ich ehrlich bin.

In Gedanken daran, dass Rob für den Rest ihres Lebens zwischen ihren Pfoten herumwuseln würde, musste sie lächeln. Auch wenn sie sich noch gar nicht so lange kannten, war der Kater schon jetzt ein sehr guter Freund für sie geworden.

Ein wenig dickköpfig, kindisch und unerfahren vielleicht, aber dennoch ein unglaublich treuer Freund.

Das Laub knisterte unter ihren Pfoten und Silberflügel atmete tief die kühle Luft ein. Es fühlte sich schon fast gewohnt an, in der kleinen Reisegruppe nebeneinander herzulaufen und gemütlich miteinander zu reden.

Die fünf war einfach zusammengewachsen, auch wenn natürlich klar war, wer aus welchem Clan stammte.

Langsam lichtete sich der Wald, aus dem sie soeben gekommen waren und die Katzen traten auf eine weniger bewachsene und nach einigen Schritten nur noch mit Gras bedeckte Fläche.

Die Umgebung kam Silberflügel immer bekannter vor und schließlich erreichten sie einen Überhang, von dem aus sie auf die unter ihnen befindliche Landschaft schauen konnten.

Nach und nach erkannte die Graue einzelne Teile des Territoriums und begann Rob zu erklären, welches Gebiet dem Erdclan und welches den anderen beiden Clans gehörte.

"Wow, das ist ja riesig", staunte der Kater mit vor Begeisterung weit aufgerissenen Augen. Man sah, wie er seinen Blick über all das schweifen ließ es zu genießen schien.

Immer wieder stockte er und wollte dann von Silberflügel wissen, ob der Fluss noch zu den Territorien gehören würde, der Baum schon einen Namen habe oder man sich auf den Felsen gut sonnen konnte. Die Kriegerin musste jedes Mal grinsen, wenn Rob ihr seine neuen verrückten Ideen mitteilte und sich wie ein Junges benahm, das zum ersten Mal die Kinderstube verlassen hatte.

Schließlich schnippte Blutwind mit dem Schweif als Zeichen, dass die Gruppe herabsteigen sollte. "Immerhin müssen wollen wir das alles ja heute noch mit unseren Pfoten betreten, oder?", schnurrte der Kater.

Rob nickte sofort heftig mit dem Kopf und so machte sich die Gruppe an den Abstieg. Unter ihnen breitete sich eine Graslandschaft aus, die bis an den Rand der Territorien grenzte.

Die Schritte der Reisegruppe wurden immer schneller, bis sie schließlich fast auf ihre Heimat zurannten. Die Aufregung aller war deutlich zu spüren, wenn auch aus verschiedenen Gründen.

Mit einem Mal verlangsamten sich ihre Schritte wieder, sie hatten die Duftmarkierungen des Erdclans erreicht. Häherschwinge senkte höflich den Kopf.

"Ich werde mich dann wohl auf den Weg in mein Territorium machen. Es war wirklich schön, mit euch zu reisen. Ich werde Meisenfeders Tod meinem Clan verkünden, wer wird es dem Smaragdclan sagen? Sie haben immerhin ihre zweite Anführerin verloren...", gab sie zu bedenken.

Silberflügel trat hervor und nickte den drei Katzen ihrer Gruppe zu. Dann stellte sie sich etwas näher zu Häherschwinge, welche die freundschaftliche Geste dankend annahm.

"Wenn du möchtest, begleite ich dich bis zu deinem Lager. Danach werde ich dem Smaragdclan verkünden, dass seine zweite Anführerin gestorben ist und dann zu meinem Clan zurückkehren", schlug sie vor.

"Blutwind und Tropfenfall, ihr könnt schon einmal in das Lager vorlaufen. Rob, du kannst entweder mit ihnen gehen oder du wartest hier an der Grenze auf mich. Ich muss auf dem Rückweg sowieso noch vorbei und könnte dich dann einsammeln", erklärte die Kätzin ihm.

Die umstehenden Katzen murmelten zustimmend, weshalb Häherschwinge ihnen nochmal zum Abschied zurief, was für eine schöne Reise sie zusammen hatten, bevor sie den drei Katzen endgültig den Rücken zuwandte und mit Silberflügel zum Sonnenclan wanderte.

Die Erdclankriegerin war etwas nervös, doch sie versuchte, sich dies nicht anmerken zu lassen. Dennoch musste sie immer wieder daran denken, welche Situation sie im Sonnen- oder auch später im Smaragd- und Erdclanlager vorfinden würde.

Sind sie schon am Kämpfen oder doch noch nicht? Oder ist der Kampf vielleicht schon lange vorbei?

Nachdenklich und still schritten die beiden Katzen nebeneinander her. Schließlich erreichten sie das Territorium des Sonnenclans und wenig später war auch das Lager in sich.

Doch je näher die beiden kamen, desto lauter wurden die Geräusche, welche offensichtlich bei einem Kampf ihren Ursprung hatte.

Erschrocken sprang Häherschwinge los, um ihrem Clan zur Hilfe zu eilen und Silberflügel folgte ihr dicht.

Sie waren zwar noch ein gutes Stück vom Lager entfernt, doch schon jetzt konnte die Graue die Lage relativ tut einschätzen.

Offensichtlich war der Angriff im Smaragdclan wir geplant verlaufen und nun kämpfte die Gruppe im Sonnenclan weiter. Sie hörte nun einzelne Stimmen heraus und musste feststellen, dass die Situation gar nicht so eindeutig war.

Schnell fixierte sie Häherschwinge und warf sich auf deren Rücken. Völlig überrascht wurde diese zu Boden gestoßen und sah Silberflügel verwirrt in die Augen.

"Silberflügel, warum? Selbst wenn dein Clan angreift, musst du dir doch erst einmal ein Bild davon machen. Vielleicht kämpfen wir gerade zusammen gegen eine Horde voller Dachse", versuchte diese sie zu besänftigen.

Die Kätzin hingegen schüttelte ihren Kopf und bohrte die Krallen tiefer in Häherschwinges Flanken, wodurch diese laut aufjaulte vor Schmerzen. Sie nagelte sie mit den Hinterbeinem am Boden fest, sodass ihr Opfer sich nicht mehr wehren konnte und legte eine Pfote an ihre Kehle.

"Silberflügel?"

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