4. Kapitel

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Viel Tau lag an diesem Morgen in der Luft. Es hätte gut ein wundervoller Tag in der Blattgrüne sein können, aber Schneepelz' Tod hatte sich wie eine schwere Last an ihr Herz gekettet.

Sie hatte keinen Hunger, also ging sie achtlos am außergewöhnlich gut gefüllten Frischbeutehaufen vorbei. Schnell lief sie zu Blattschnauze.

Er hatte Flusspfotes Blutung mittlerweile mit Spinnenweben gestillt, seine Atmung ging wieder regelmäßig, aber er lag immer noch still in seinem Schilfnest.

Besorgt blickte Taufluss auf den sonst so eifrigen Schüler hinab. Blattschnauze kam gerade angelaufen mit Mohnsamen im Maul. „Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht ganz gut gegen seine Schmerzen ist.", miaute der dunkelbraune Kater.

Seine Augen ruhten auf Flusspfotes kleinem Körper. Taufluss warf ihm einen dankbaren Blick zu. Dann erhob sie sich auf die Suche nach Schilfschweif.

Sie traf die Kätzin vor den Bau der Krieger an. „Hast du Lust mit mir Jagen zu gehen?", fragte sie die hellbraune Kätzin. Schilfschweif nickte und zusammen verließen sie das Lager.

„Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann.
Ich brauche jemanden, der mich versteht.
Und ich brauche jemanden, dem ich mein Herz ausschütten kann.", versuchte Taufluss Schilfschweif von ihren Gefühlen zu erzählen.

Schilfschweif nickte: „Ich verstehe dich Taufluss. Aber Schneepelz' Tod ist nicht deine Schuld. Ich weiß, dass du schon immer etwas für ihn empfunden hast, aber du must seinen Tod hinter dir lassen."

„Sollte ich Schneepelz den Kater des FlussClans, der mir am meisten bedeutet hat einfach vergessen?", fragte Taufluss vorwurfsvoll. „Nein, so meinte ich das nicht.", versuchte Schilfschweif Taufluss zu beruhigen.

„Ich meinte nur: Es ist passiert. Du kannst es nicht mehr ändern. Ich weiß, dass der Clan um Schneepelz trauert, aber du musst akzeptieren, dass sein Tod nicht deine Schuld war und das es passiert ist. Er ist als Held gestorben...", sagte Schilfschweif.

Bei den Worten ihrer Freundin kam der erneute, stechende Schmerz in Taufluss Herzen wieder auf. Tiefe Trauer lag in ihren glasigen Augen und Schilfschweif leckte ihr tröstend über das silbrige Fell.

„Wollen wir noch ein bisschen Jagen gehen?", fragte Schilfschweif. Taufluss nickte beklommen und die beiden zogen los. Der Clan hatte noch andere Sorgen. Taufluss sah ein, dass sie das Ereignis einfach hinter sich lassen musste.

„Was könnte Morgenstern wohl mit den finsteren Mächten gemeint haben?", versuchte Taufluss also vom Thema Schneepelz abzulenken.

„Ich habe keine Ahnung. Aber ich habe Angst.
Angst davor, dass Krieg bevorsteht,
Angst vor den teuflischen Mächten,
Angst vor anderen Gefahren und vor allem
Angst jemanden zu verlieren.", gab Schilfschweif zu.

„Ich glaube diese Ängste teilen wir.", miaute Taufluss ihrer Freundin zu. Taufluss öffnete das Maul. Gerade als sie eine Wühlmaus wahrgenommen hatte, stürmte Tropfenpfote herbei.

„Sei das nächste Mal doch rücksichtsvoller! Du verscheuchst ja die Beute von hier bis zum Baumgeviert!", frauchte Taufluss die Schülerin an.

Tropfenpfote blickte beschämt zu Boden. „Tut mir leid Taufluss, das wollte ich nicht. Wenn du möchtest kann ich aber mit euch Jagen gehen.", bot die junge Schülerin an.

„Was wolltest du uns denn mitteilen?", fragte Schilfschweif neugierig. Tropfenpfote sah auf: „Ach ja! Das hätte ich fast vergessen: Flusspfote ist gerade aufgewacht. Er ist schwach, aber er lebt!"

Erleichterung durchströmte Taufluss Körper. Der Schüler hatte den Dachsangriff also überlebt! „Hat Blattschnauze gesagt, dass wir zu ihm dürfen?", forschte Taufluss.

„Ja, er hat gesagt, dass ich dir ausrichten soll, dass du gerne mit Flusspfote sprechen kannst. Du kannst ihm ja ein Stück Frischbeute mitbringen.", schlug Tropfenpfote vor.

„Werde ich machen...", versprach Taufluss.
Dann sprintete sie wieder zum Lager. Flusspfote lag in seinem Nest. „Oh, hallo Taufluss. Es tut mir soooo leid!", wurde sie von Flusspfote begrüßt.

„Es ist alles meine Schuld! Schneepelz Tod! Ich hätte vorher die Luft prüfen sollen! Verzeih mir bitte!", bettelte er und Taufluss konnte die Trauer in seinen Augen sehen.

Auf einmal bekam sie Mitleid mit dem kleinen Schüler. Er konnte nichts für den Fehler und man sah ihm an, dass es ihm aufrechtig Leid tat.

„Ich vergebe dir.", sagte Taufluss und Flusspfote schnurrte fröhlich. „Danke auch, dass du mich gerettet hast.", murmelte der dunkle Kater.

Taufluss blickte ihn an und verzieh ihm wirklich.
Als sie sich an diesem Abend mit Schilfschweif und Flusspfote eine Amsel teilte fühlte sie sich viel besser als am Vorabend.

Und das, obwohl sie immer noch die ganze Zeit an Schneepelz dachte...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro