8. Kapitel

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Mit leiser Stimme flüsterte Tigerblüte ihrer Clankameradin den Plan ins Ohr, den sie sich spontan ausgedacht hatte. Das, was sie vor hatte, war simpel, aber trotzdem genial. Tigerblüte hoffte nur, dass es funktionieren würde und dass Fischfang überhaupt damit einverstanden war, ihr zu helfen.

Fischfang trat einen Schritt zurück, die graue Kätzin wirkte sichtlich nervös. "Du weißt, was passieren wird, wenn dieser Plan schief geht", vergewisserte sie sich. Tigerblüte lächelte schief und schnaubte amüsiert: "Dann werde ich sterben, vermute ich", Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Otterstern's Anhängerin biss sich sichtlich unentschlossen auf die Lippe, nickte dann aber knapp. "Ich werde sehen, was ich tun kann", versprach die Kriegerin, dann sah sie sich kurz um und sagte rasch: "Ich muss gehen, sonst schöpft Otterstern verdacht!"

Ohne ein Wort des Abschieds drehte sich Fischfang um und tappte hinter dem Felsen hervor. "Hier sind sie nicht", rief die graue Kätzin ihrem Anführer zu, der vermutlich ein paar Fuchslängen weiter weg nach Tigerblüte und Donnerpfote suchte. "Lasst uns ins Lager zurückkehren"

Als Otterstern verärgert knurrte, konnte sich Tigerblüte sein vor Wut verzerrtes Gesicht nur zu gut vorstellen. Dem braunen Kater musste es echt stinken, dass sie und ihr Bruder entkommen waren. Beziehungsweise, dass sie hinter einem Felsen kauerten und er zu mäusehirnig war, um sie zu finden. Aber das musste er ja nicht wissen.

Tigerblüte spitzte die Ohren und lauschte den sich entfernenden Pfotenschritten des Suchtrupps. Otterstern, Fischfang und Algennase kehrten wohl nach Hause zurück. Aber was war mit ihr und Donnerpfote? Das Lager des Strandclans zu betreten wäre für die beiden, als würden sie in eine Höhle hungriger Füchse spatzieren. Wo sollen wir nur hin? Fürs Erste würden Tigerblüte und Donnerpfote nicht mehr zu dem Clan zurückgehen können, in dem sie geboren worden waren. Aber wenn mein Plan aufgeht, dann wird das Versteckspiel ein Ende haben!

Die Tigerkätzin erhob sich langsam und leckte sich ein wenig Staub aus dem Fell. "Ich gehe jetzt zur Klippe", sagte sie entschlossen und straffte dabei die Schultern. "Du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst" Donnerpfote's bernsteinfarbene Augen blitzten gekränkt auf. "Sagst du das, weil ich nicht kämpfen kann und du mich deshalb für nutzlos hältst?" Tigerblüte schnaubte entrüstet: "Natürlich nicht! Ich will dich nur beschützen!" Der rote Tigerkater hob feierlich den Kopf "Wir stehen das gemeinsam durch!", sagte er entschieden. Sie widersprach nicht.

Und so liefen sie gemeinsam los, in Richtung der Klippen. Gemeinsam erklommen sie den Felspfad und setzten sich unter den großen Laubbaum neben dem Bach, in den Donnerpfote vor wenigen Momenten fast hineingestoßen worden war. Und so warteten sie, beobachteten die Wanderung der Sonne über den Himmel. Schweigend sahen die beiden Geschwister zu, wie der Horizont sich rot färbte. Blutrot. Und Tigerblüte wusste, dass es vor Mitternacht auf der Klippe ebenso aussehen würde. Rot von vergossenem Blut.

Es waren bereits die ersten Sterne zu erkennen, als Pfotenschritte zu hören waren. Tigerblüte drehte den Kopf und sah sich Otterstern gegenüber, der neben Fischfang her tappte und sie aus seinen durchdringend gelben Augen fixierte. Die braun getigerte Kätzin erhob sich langsam und stellte sich ihrem Anführer breitbeinig in den Weg. "Du bist gekommen", stellte sie fest.

Der dunkelbraune Kater musterte seine Gegenüber kalt von oben bis unten, während Fischfang neben ihm unruhig von einer Pfote auf die andere trat. "Ich habe dich von Anfang an durchschaut", knurrte er selbstgefällig. "Denn ich habe mitbekommen, wie du Fischfang auf deine Seite gezogen hast" Er funkelte die dunkelgraue Kätzin neben ihm böse an. "Wie du ihr deinen ach so tollen Plan erzählt hast. Dass sie mich hier her locken soll" Seine Stimme triefte fast schon vor Verachtung.

"Dafür, dass sie dich unterstützt hat, wird Fischfang natürlich ihre gerechte Strafe bekommen" Bei diesen Worten zuckte die Angesprochene zusammen. "Aber erst", fuhr Otterstern seelenruhig fort.  "Werde ich dich und Donnerpfote töten" Der Kater fuhr seine Krallen aus. "Du willst einen Kampf, Tigerblüte?", säuselte er zuckersüß. "Den kannst du haben! Aber ich verspreche dir, dass du ihn nicht überleben wirst!" Und mit diesen Worten ging er auf die getigerte Kätzin los.

Diese war so unvorbereitet, dass er sie einfach überrumpelte und hart auf den Boden warf. Tigerblüte schlug um sich, vor Angst, Wut und Entschlossenheit. Eigentlich sollte sie sich glücklich schätzen. Otterstern hatte keine Verbündeten dabei. Das war ihr Ziel gewesen. Fischfang sollte dafür sorgen, dass der Kater alleine zu den Klippen kam, sodass es ein fairer Kampf werden würde. Katze gegen Katze. Alle anderen sollten sich raushalten.

Einer ihrer Schläge erwischte Otterstern im Gesicht. Der Anführer des Strandclans zuckte vor Schmerz zurück und Tigerblüte konnte sich aus seinem Griff befreien. Es erfüllte sie ein wenig mit Befriedigung, das Blut von seiner Wange tropfen zu sehen.

Doch sie hatte nur wenig Zeit, schadenfroh zu sein, denn Otterstern startete mit einem wütenden Jaulen seinen nächsten Angriff. Diesmal schaffte sie es, im letzten Moment auszuweichen, aber seine Pfote erwischte ihre Flanke. Ein hässliches Reißen ertönte, als seine Krallen ihr Fell und Fleisch aufschlitzten. Schmerz schoss durch ihren ganzen Körper. Tigerblüte krümmte sich und konnte sich keinen schmerzerfüllten Schrei verkneifen.

Ihr Leid schien ihn nur noch mehr anzuspornen, denn begeistert kam er näher und stieß sie grob in den Dreck. "Dachtest du wirklich, die könntest gegen mich ankommen?", höhnte der braune Kater und stieg mit Absicht auf ihren Schweif, sodass sie überrascht nach Luft schnappte.

Otterstern kämpfte so anders als Tigerblüte's ehemaliger Mentor. Sandfunke hatte nie gemeine Tricks angewandt, hatte nie wie ein Streuner gekämpft, nie seinen Gegner unnötig gequält. Doch Otterstern schien Tigerblüte's Leid jeden Herzschlag auszukosten, von ihrem Schmerz zu leben, von ihren Blut Energie zu schöpfen.

Sie schaffte es kaum mehr, einen klaren Gedanken zu fassen, denn ihr Kopf drönte unaufhörlich. Ihr ganzer Körper tat weh. Tigerblüte lag am Boden, zerschlagen, fast besiegt, nach noch nicht einmal ein paar Momenten. Sie spürte, wie Fischfang und Donnerpfote sie anstarrten, spürte deren Zweifel, dass sie es überleben würde. Ich darf nicht aufgeben!, sagte sie sich in Gedanken. Da gibt es so viele, die ich nicht enttäuschen darf! Ich muss weiter kämpfen! Für Donnerpfote, Fischfang, Sandfunke, Seerosenherz, Lachspfote, Streifenflug, den Strandclan... Und für meine Mutter!

Als Tigerblüte an ihre Mutter dachte, fuhr sie wieder entschlossen die Krallen aus. Ich bin noch längst nicht besiegt, denn ich werde bis zum Tod kämpfen! Also nahm sie ihre letzten Kräfte zusammen und stemmte sich hoch, stand aus ihrem eigenen Blut wieder auf und sah sich um. Otterstern hatte sich von ihr abgewandt und schlich bedrohlich auf Donnerpfote zu, der ängstlich die Ohren angelegt hatte.

"Otterstern! Dreh dich zu mir um!" Der braune Kater tat es, seine Augen waren vor Überraschung weit aufgerissen. "Ich habe dich doch besiegt!", entfuhr es ihm verärgert. Tigerblüte hob herausfordernd den Kopf, wobei sie versuchte, sich ihre Schmerzen nicht anmerken zu lassen. "Wie kann das sein, wenn ich noch nicht tot bin?", fragte sie mit einem provozierenden Lächeln. "Du wirst Donnerpfote und Fischfang nicht anrühren! Nur über meine Leiche!" Otterstern schlich langsam auf sie zu, auf seinem Gesicht lag ein breites, schadenfrohes Grinsen. "Das lässt sich einrichten", sagte er.

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