19. Kapitel

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Schmutzpfote erwachte mit dem dumpfen Geruch von Kräutern in der Nase, der ihre Geister zu wecken schien, doch als sie die Augen aufschlug, musste sie zunächst heftig blinzeln, um den verschwommenen Schleier zu vertreiben, der den Heilerbau in formlose Schatten verwandelte. Neben sich hörte die Schülerin, wie jemand in den Vorräten raschelte.

"Du bist wirklich gut darin, uns allen einen Schrecken einzujagen, weißt du das?"

Schmutzpfote drehte den Kopf und sah Ottersee in ihren Kräutern wühlen.

"Wie lange war ich weg?", fragte die braune Tigerkätzin und drängte den sich wieder anbahnenden Schwindel zurück.

"Nicht lange. Wir haben dich gerade erst in den Heilerbau geschafft", gab Ottersee zurück, bevor sie sich zu ihr umdrehte. "Was ist denn überhaupt passiert?"

Die Schülerin zuckte mit den Ohren und musterte ihre Pfoten. Sie wusste, dass es eine Panikattacke gewesen war, aber nicht, ob sie das Ottersee verraten sollte....vielleicht würde sie ihr dann verbieten, an der Beurteilung teilzunehmen.

"Es ist...gerade ein bisschen viel auf einmal", begann sie vorsichtig und wählte ihre Worte mit Bedacht. "Zuerst haben wir den Wettbewerb verloren...und Muschelklang bekommt bald ihre Jungen. Ich habe einen Mond an Kriegertraining verloren, aber vorhin hat Muschelklang mir gesagt, ich könnte trotzdem mit meinen Schwestern Kriegerin werden und....und damit habe ich nicht gerechnet. Und außerdem...außerdem habe ich so viele Albträume." Die Idee, es auf ihre Schlafprobleme zu schieben, war ihr wie ein Blitz gekommen, aber kurz fragte Schmutzpfote sich, ob sie Ottersee von Feldjägerins nächtlichen Besuchen erzählen sollte. Sie war schließlich Heilerin, sie kannte sich aus mit Sachen, die den SternenClan und seine Prophezeiungen betrafen.

"Albträume? Das würde erklären, warum dein Körper so erschöpft ist. Wie lange hast du schon nicht mehr die Nacht durchgeschlafen?", bohrte die braune Kätzin nach und ließ die Schülerin dabei nicht aus den Augen.

"Ich weiß nicht...einen Viertelmond? Ungefähr", gab Schmutzpfote vage zurück.

"Das ist nicht gut. Dein Körper braucht die Erholung. Du hättest zu mir kommen sollen."

"Ich wollte keine Umstände machen...."

"Red keinen Unsinn!" Die Heilerin drehte sich zu ihren Vorräten und fischte eine vertrocknet aussehende Kapsel heraus. "Du musst unheimlich müde sein. Wenn du das willst, kannst du ein paar Mohnsamen nehmen. Es ist Blattgrüne, ich habe genug davon im Vorrat."

Ottersee rollte ihr die Kapsel vor die Nase und kleine, schwarze Kügelchen purzelten heraus. Zweifelnd legte Schmutzpfote die Ohren leicht an den Kopf.

"Träumt man denn, wenn man Mohnsamen nimmt?", fragte sie.

Was ist, wenn sie nur bewirken, dass ich nicht aufwachen kann und in den Träumen gefangen bin?

"Soweit ich weiß nicht, nein. Aber ich möchte klarstellen, dass das keine Lösung für immer ist. Heilmittel sind kein Spielzeug. Du kannst sie benutzen, um den verlorenen Schlaf aufzuholen, mehr nicht. In der Zwischenzeit solltest du deinen Albträumen auf den Grund gehen. Vielleicht mit jemandem darüber reden, was du siehst und woher das stammen könnte." Ottersee warf ihr einen vielsagenden Blick zu und deutete dann auf die Mohnsamen. "Wenn du welche nehmen willst, dann nie mehr als zwei auf einmal, verstanden? Das kann sonst gefährlich werden."

"Ja, ich habe es verstanden", bestätigte Schmutzpfote.

Sie denkt bestimmt, das Sonnenstrahls Tod der Grund für meine Albträume ist...und vielleicht ist er das ja auch...ich wünschte, Feldjägerin würde mich einfach in Ruhe lassen, ich-

Schmutzpfotes Gedanken wurden von einem gequälten Schrei unterbrochen, der von draußen kam. Alarmiert stellte sie die Ohren auf.

"War das Leopardenschweif? Solltest du nicht bei ihr sein?"

Ottersee schüttelte den Kopf.

"Die Wehen sind noch nicht stark genug, es dauert noch ein bisschen, bis die Jungen kommen. Und Rabenpfote ist bei ihr, er regelt das schon."

Als jedoch noch ein Heulen aus der Kinderstube drang, wurde die Heilerin etwas unruhig. "Na gut, vielleicht sollte ich doch mal nach ihr sehen. Ich lasse die Mohnsamen hier für dich. Aber nimm ja nicht mehr als zwei!", miaute die Heilerin rasch, bevor sie aus dem Bau verschwand.

Schmutzpfote blickte ihr hinterher und dann hinunter auf die Mohnsamen. Die Aussicht auf erholsamen, traumlosen Schlaf wirkte sehr verlockend, vor allem, weil sich ein pochender Kopfschmerz in ihrem Schädel auszubreiten begann.

Aber das sind Heilmittel! Die Schülerin rang mit sich. Sie sind für Kranke und Verletzte und ich bin weder das eine noch das andere.

Es fühlte sich falsch an, aber gleichzeitig sehnte sie sich danach, einfach zu schlafen. Nicht mehr mitten in der Nacht aufzuwachen. Nicht mehr Sonnenstrahl und Schneeschweif zu sehen oder Feldjägerins Stimme zu hören.

Schließlich gab Schmutzpfote nach, leckte zwei der Samen auf und wartete, während sie ihrem eiligen Herzschlag lauschte, der nach und nach ruhiger wurde. Die Tigerkätzin spürte, wie sich der Schlaf wie ein warmer Schatten über sie legte und die Kopfschmerzen vertrieb. Und diesmal träumte sie nicht.



Die Mohnsamen wirkten wie ein Wunder. Als Schmutzpfote einige Tage später zur Beurteilung antrat fühlte sie sich viel besser, nachdem sie seit dem Gespräch mit Ottersee jede Nacht hervorragend geschlafen hatte. Sie fühlte sich ausgeruht und frisch und spürte außerdem, dass ihre Muskeln sich von den Anstrengungen des Wettbewerbs erholt hatten.

Nun stand die braune Tigerkätzin neben ihren Schwestern, während ihre Mentoren begannen, die Regeln zu erklären. Muschelklang war anwesend, jedoch würde sie Schmutzpfote nicht bewerten können, weil sie dank der Jungen in ihrem Bauch so schwerfällig geworden war, dass selbst ein Dachs eleganter wirkte als sie. Champions Geruch war auch in den Tagen nach der Nachtpatrouille die ihn zum ersten Mal entdeckt hatte, immer wieder aufgetaucht, manchmal am Rand des Territoriums und manchmal tiefer in den Gebieten des SumpfClans, was sie eindeutig nervös machte. Erwischt oder auch nur gesehen hatte ihn aber noch niemand. Er war vielleicht ein Hauskätzchen, aber dumm war er nicht.

Zum Glück schien Leopardenschweifs problemlose Niederkunft Muschelklang ein wenig zu beruhigen. Die gefleckte Kätzin hatte tatsächlich einen großen Wurf auf die Welt gebracht- vier Junge- und alle waren gesund und stark. Bis jetzt hatte Schmutzpfote noch keinen Blick auf die neuen Clanmitglieder werfen können, aber sie wusste, dass es zwei Kater und zwei Kätzinnen waren. Eulensprenkel glühte seit der Geburt sichtbar vor Stolz und erzählte jedem der ihm zuhören wollte, wie wunderschön und stark und außergewöhnlich sein Nachwuchs war.

Schmutzpfote war froh, dass Muschelklang gemeinsam mit ihrer Schwester in der Kinderstube war und die Erfahrung mit ihr teilte. Nicht nur würden die Jungen gemeinsam groß werden, auch brauchte die graue Königin die Unterstützung ihrer Familie ganz besonders, da der Vater der Jungen sich wie ein Fuchsherz aufführte.

"So, Himmelspfote, Schmutzpfote und Schwanenpfote, wir haben uns etwas besonderes ausgedacht, um euch zu beurteilen", fing Rußnarbe an. "Eigentlich war es Muschelklangs Idee." Dabei sah er zu der flauschigen Kätzin hinüber, in seinen blauen Augen lag ein liebevolles Funkeln, das jedoch sofort verschwand, weil Muschelklang starr auf die Schülerinnen fokussiert war.

"Ihr werdet eine Hetzjagd veranstalten", sprang Gelbschweif ein. "Einer von euch ist der Gejagte, die Maus, wenn man es so will. Wenn ihr die Maus seid, wollen wir sehen, wie schnell ihr seid, wie gut ihr das Gelände kennt und eure Umgebung ausnutzt, sowie eure Jäger einschätzen könnt. Wenn ihr Jäger seid, achten wir vorallem auf eure Künste im Spuren suchen und wie ihr im Team zusammenarbeitet um die Maus aufzustöbern. Ihr sollt dabei aber nicht kämpfen, die Jäger haben gewonnen, wenn sie die Maus an einem Ort festhalten können. Ich will keine Krallen sehen!", warnte der goldene Tigerkater.

"Und wie kann die Maus gewinnen?", fragte Himmelspfote, die begierig auf die Hetzjagd mit dem Schweif zuckte.

"Das Ziel der Maus ist es, die hohe Fichte an der SeeClan-Grenze zu erreichen", erklärte Muschelklang. Schmutzpfote kannte den Baum, er war einer der höchsten in der Umgebung.

"Und wer ist die Maus?", wollte Schwanenpfote wissen.

"Das entschiedet der Zufall", miaute Rußnarbe und deutete auf Muschelklangs Schweif, unter dem vier Grashalme gerade so hervorlugten. "Sucht euch einen Grashalm aus. Wer den kürzesten zieht, ist die Maus."

Schmutzpfote fühlte schon ein wenig Aufregung, als zuerst Schwanenpfote, dann Himmelspfite und zuletzt sie einen Halm unter dem Schweif der grauen Kriegerin hervorzogen, doch diese verschwand gleich, als klar wurde, dass ihr Halm der kürzeste war.

"Gut, Schmutzpfote ist unsere Maus", verkündete Gelbschweif.

Die getigerte Kätzin schluckte und sah zu ihren Schwestern. Himmelspfote streckte ihre Beine, vermutlich, um sich aufzuwärmen, aber Schwanenpfote grinste sie überlegen an.

Sie macht mich fertig, dachte Schmutzpfote und plante in ihrem Kopf bereits den schnellsten Weg zur großen Fichte. Die Vegetation war ziemlich dicht, viele Ranken und umgefallene Bäume, das würde sie verlangsamen.

"Gut, Schmutzpfote, du bekommst einen Vorsprung, du kannst dich gleich auf den Weg machen. Rußnarbe wird dich im Auge behalten und deine Fähigkeiten beurteilen. Himmelspfote und Schwanenpfote, ihr wartet noch hier, bis wir sagen, dass ihr loslaufen könnt", erklärte Gelbschweif und bedeutete Schmutzpfote, dass sie loslaufen konnte, was sie auch tat, ohne Zeit zu verlieren.

Die Blätter der Büsche schlugen ihr ins Gesicht, während sie nach einem geeigneten Pfad suchte, der sie so schnell wie möglich von der Lichtung wegbrachte. Je weiter sie von ihren Schwestern entfernt war, bevor diese ebenfalls starten durften, desto besser.

Um ihren Geruch zu verstecken, wälzte sie sich kurz in einem dichten Bündel Farne und rannte dann weiter zu einer Lichtung. Es gab einige Auswege, aber statt nur einen zu wählen, lief sie bei jedem Weg ein kleines Stück, verteilte ihre Spuren und kehrte dann um. Wenn sie Glück hatte, würde das Himmelspfote und Schwanenpfote ein wenig verwirren.

Der Pfad, den sie schlussendlich nahm, war überwuchert von Moos und Büschen, gut versteckt, aber leider langsamer, als sie anderen. Sie zwängte sich zwischen den Ästen durch. Bestimmt waren ihre Schwestern schon auf ihrer Spur, sie musste sich beeilen. Ihr Atem ging bereits schnell in ihrer Brust und die Hitze pumpte durch ihren Körper mit jedem Herzschlag.

Vielleicht bildete sich das ein, aber hinter sich hörte sie auf einmal Schwanenpfotes Stimme, die etwas rief, aber sie konnte nicht verstehen was.

Sie haben mich so schnell aufgetrieben? Verdammt!

Schmutzpfote verlangsamte ihre eher kopflose Flucht und achtete darauf, nicht im Unterholz zu rascheln, während sie weiterlief. Sie hatte erst die Hälfte der Strecke zurückgelegt und ihre Schwestern waren ihr schon auf den Fersen.

"Hier ist sie langgelaufen!", kam es auf einmal von maximal zwei Baumlängen entfernt und Schmutzpfote fuhr beinahe aus dem Fell vor Schreck. "Da ist sie!"

Die getigerte Schülerin gab es auf, sich leise zu verhalten und begann so laut durch das Unterholz zu brechen wie eine Herde Hirsche. Schwanenpfote war langsamer im Laufen als sie, bei Himmelspfote sah es jedoch anders aus.

Ich muss schneller laufen. Da vorne bei dem Baum muss ich abbiegen, sonst laufe ich direkt ins Schattenmoor.

Schmutzpfotes Hinterbeine entglitten ihr beinahe, als sie um die Kurve scherte. Sie hörte hinter sich das hektische Trommeln von Pfoten, die versuchten sie einzuholen und leider wurden sie immer lauter.

Die getigerte Kätzin schlug ein paar Haken und schaffte es so, den Abstand zwischen sich und ihren Jägern ein wenig zu vergrößern, aber es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis ihr die Puste ausging.

Fuchsdung, sie werden mich erwischen! Ich muss irgendwie schneller sein, als sie...

In dem Moment fiel ihr Blick auf eine nahe Föhre, die schon so alt und morsch war, dass der nächste Sturm sie vermutlich umstürzen würde. Sie besaß nur einen Ast, der tief genug wäre, um hinaufzuklettern und Schmutzpfote sah, dass er kurz davor war, abzubrechen. Das war ihre Chance! Auf den Bäumen war sie auf jeden Fall schneller, als ihre Wurfgefährtinnen.

Ihre Krallen kratzten in den Nadeln und wirbelten sie hinter ihr auf, als sie den Kurs änderte und mit einem Satz auf den Ast sprang. Er knirschte gequält unter ihr und es knackte, aber er brach nicht ab! Im Augenwinkel sah die Schülerin, wie sich ein weißer Fleck schnell näherte und sie begann, auf dem Ast herumzuspringen, damit er herabfallen und den Weg auf den Baum zunichte machen würde. Die Rinde sprang in großen Stücken ab und die ganze Föhre ächzte, als der Ast sich langsam nach unten neigte, knarrte und schließlich kippte. Im letzten Moment, bevor er herunterstürzte, machte Schmutzpfote einen Satz und klammerte sich an dem Stamm des Baumes fest.

Unter ihr rauschte der Ast in die Tiefe und Schmutzpfote war im Begriff, weiter nach oben zu klettern, als er unten aufkam und ein spitzer Schrei ertönte. Schmutzpfote zuckte zusammen und rutschte ein Stück ab. Schmutzpfote zuckte zusammen und verlor für einen Moment den Halt. Rinde bröckelte unter ihren Krallen und bröselte ihr ins Gesicht, während sie versuchte, einen Blick nach unten zu werfen. Alles was sie sah, waren Zweige, Nadeln und...ihre Schwester!

"Schwanenpfote!"

Schmutzpfotes Ohren rauschten so laut, dass sie nicht erkennen konnte, wer den Namen gerufen hatte. Aus dem Gebüsch brach Himmelspfote, dicht gefolgt von Rußnarbe, beide mit einem panischen Ausdruck in den Gesichtern. Schmutzpfote wurde kalt. Die Zweige erschwerten die Sicht, aber Schwanenpfotes schneeweißes Fell leuchtete aus ihnen hervor, wie die Sonne.

Hektisch versuchte Schmutzpfote, so schnell wie möglich von dem Baum herunterzukommen, ohne zu fallen, aber die Rinde unter ihren Krallen war so locker, dass sie abbrach. Mit wirbelnden Pfoten plumpste die braun getigerte Kätzin herab und landete federnd in den Nadeln. Kurz sandte der Aufprall einen Blitz durch ihre Glieder, aber das Gefühl verschwand schnell. Nur das Herz raste ihr immer noch in der Brust, schneller als das einer Maus. Leichter Blutgeruch stieg ihr in die Nase.

"Schwanenpfote!", jaulte sie und schlug einen Zweig beiseite, der promt zurückschnalzte und sie beinahe im Gesicht traf.

"Hilfe!", kam ein leises Röcheln unter dem Ast hervor und Schmutzpfote sah, wie ihre Schwester mit den Pfoten hilflos in der Luft ruderte.

"Der Ast wird sie noch erdrücken!", rief Himmelspfote, die sich einen Weg durch die verworrenen Zweige bahnte, um zu Schwanenpfote zu gelangen. Rußnarbe tat es ihr gleich und zerbrach jedes Holzstück, das ihm den Weg zu versperren wagte. Schmutzpfote wand sich durch das Gewirr und hörte den Ast knistern, der Boden war bedeckt von Splittern, die ihr in die Pfoten stachen.

"Wir sind da, Schwanenpfote, wir holen dich raus!", versprach Rußnarbe, der der weißen Schülerin am nächsten war.

"Ja, wir holen dich!", bekräftigte Schmutzpfote.

"Wenn ich hier rauskomme, bringe ich dich um!", fauchte Schwanenpfote, aber die getigerte Kätzin konnte hören, wie wenig Luft sie zum Sprechen hatte.

In diesem Moment stolperten Gelbschweif und Muschelklang aus dem Gebüsch.

"Was ist passiert? Wir haben euch aus den Augen verloren und dann jemanden schreien gehört?", wollte der goldene Tigerkater wissen.

"Schwanenpfote steckt unter dem Ast fest", gab Rußnarbe knapp und konzentriert zurück. "Wir brauchen sofort Ottersee!"

Muschelklang fackelte nicht lange und preschte los zum Lager, während Gelbschweif sich an Schmutzpfptes Flanke schlug und ihr half, zu Schwanenpfote zu kommen.

Was habe ich getan? Ich wusste nicht, dass sie schon so nah dran ist! SternenClan, bitte mach, dass es ihr gut geht!

Der Ast drückte Schwanenpfote auf der Höhe ihrer Schulter zu Boden und hatte ihr Fell mit schmutzig-braunen Nadeln gespickt.

"Wir müssen den Ast irgendwie anheben", sagte Gelbschweif und verharkte seine Schulter unter einer Astgabel. Das Holz wackelte leicht und Schwanenpfote stöhnte auf. "Halte durch, wir haben dich gleich raus."

Schmutzpfote klemmte ihre Schulter ebenfalls unter den Ast und stemmte sich auf ein Zeichen Gelbschweifs mit aller Kraft dagegen. Mit der Hilfe von Rußnarbe und Himmelspfote, die von der anderen Seite drückten, konnten sie den Ast ein Stück anheben und Schwanenpfote schaffte es, nur der SternenClan wusste wie, sich zu befreien und sich ein Stück wegzuschleppen. Der Blutgeruch wurde stärker.

"Schwanenpfote, kannst du mich hören?!", fragte Rußnarbe, der ziemlich plötzlich zurücktrat und den Ast nach unten knallen ließ.

"Wenn du weiter so schreist, werde ich noch taub!", knurrte Schwanenpfote, die heftig atmend auf der Seite liegen geblieben war. Ihr Gesicht war von einem queren Schnitt in zwei ungleiche Hälften geteilt, Blut lief ihr ins Auge und über die Wange. Bei dem Anblick wurde Schmutzpfote leicht schlecht.

"Es tut mir so leid! Ich wollte nicht-"

Schmutzpfote wurde unterbrochen, als Ottersee aus dem Unterholz sauste.

"Weg da, ich brauche Platz!", verlangte die kleine, braune Kätzin und alle wichen ein Stück zurück.

"Was hast du nur gemacht, Schmutzpfote?!", fuhr Himmelspfote sie auf einmal an und die getigerte Kätzin zuckte zusammen.

"Ich wollte das nicht! Es war ein Unfall!", beteuerte sie, konnte aber den Zorn in Himmelspfotes funkelnden blauen Augen nicht besänftigen.

"Du hast den Ast absichtlich fallen gelassen!"

"Aber ich wusste nicht, dass Schwanenpfote schon so nah hinter mir war!", verteidigte sich Schmutzpfote und fühlte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. So hatte sie das nicht gewollt! Sie hatte ihren Verfolgern nur den Weg abschneiden wollen, nicht sie mit dem Ast zerschmettern!

"Ich wollte nur...ich wollte...."

"Ach, halt doch die Klappe!"zischte Himmelspfote und ließ Schmutzpfote dann einfach stehen. Wie ein Karpfen machte die Tigerkätzin den Mund auf und zu, aber kein Ton kam heraus. In ihrem Bauch breitete sich ein ziehender Schmerz aus...Schuld.

"Sie wird schon wieder", sagte Ottersee dann, während sie sich über Schwanenpfotes zitternden Körper beugte. "Sie steht nur unter Schock. Abgesehen von der Wunde im Gesicht ist sie unverletzt. Keine gebrochenen Knochen. Aber jemand muss ihr ins Lager helfen."

"Ich helfe ihr", bot Schmutzpfote sofort an, aber sowohl Rußnarbe als auch Himmelspfote verstellten ihr den Weg zu Schwanenpfote.

"Du hast genug geholfen!", fauchte die weiße Kätzin schwach und ließ sich von ihrem Mentor auf die Pfoten hieven. Immer wieder stolperte sie und ihr Blut malte einen roten Weg bis ins Lager, dem Schmutzpfote mit hängendem Kopf als Schlusslicht folgte.

Es war keine Absicht gewesen, aber es wollte ihr gerade einfach keiner zuhören. Muschelklang war die Einzige, die sich letztendlich zurückfallen ließ um neben Schmutzpfote herzulaufen, aber sie sagte nichts.

Das wird Schwanenpfote mir nie verzeihen...




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