28. Kapitel

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Weil sie scheitern würden! Weil sie scheitern würden!

Schmutzpfote schrak von ihrem Traum auf. Ihr Herz raste und vor ihrem inneren Auge sah sie immer noch Feldjägerins wütenden Blick. Die Worte der SternenClan-Kätzin echoten in ihrem Kopf, wirbelten wild herum und ließen sie keinen klaren Gedanken fassen. Die bekannte Kurzatmigkeit ergriff ihre Brust.

Ich muss raus!

Die Schülerin verließ überstürzt ihr Nest. Es war ihr egal, ob sie jemanden aufweckte, sie brauchte frische Luft!

Es war immer noch dunkel draußen und über den wolkenlosen Himmel zog sich das Silbervlies. Ein stummes, leuchtendes Sternenband, bestehend aus Katzen - ihren Ahnen - die sich weigerten, ihr zu sagen, was sie tun sollte.

Naja...sie haben gesagt, ich muss den Clan verlassen und etwas suchen. Die Blüte der Blattleere und das trauernde Wasser...aber was soll das sein..oder wer? Wohin soll ich gehen?

Schmutzpfote sog die beruhigende, kühle Luft in sich ein und genoss für einen Moment, wie sie sich in ihrer Lunge ausbreitete. Das klamme Gefühl in ihrer Brust ließ zum Glück nach, aber die Angst, dass es wiederkam, ließ Schmutzpfote nicht los.

Am liebsten hätte sie mit jemandem gesprochen, der sich auskannte. Ottersee oder Ameisenstern. Prophezeiungen waren nicht ihre Sache...es sollte nicht ihre Verantwortung sein, den Clan zu beschützen.

"Schmutzpfote? Warum bist du denn noch auf? Oder bist du schon wieder auf?"

Erschrocken wirbelte die Tigerkätzin herum und sah Muschelklang am Rand der Lichtung sitzen. Im Dunkeln konnte man sie fast nicht sehen, ebensowenig wie die beiden kleinen Fellknäule, die leise quietschend um sie herumrannten.

"Hm...das selbe könnte ich dich auch fragen."

Auf leisen Pfoten tappte sie zu der Königin hinüber. Sie sah erschöpft aus.

"Brombeerjunges und Igeljunges können nicht schlafen. Ich dachte, wenn sie ihre Energie loswerden, können wir uns endlich ausruhen, aber bis jetzt hat es nicht funktioniert", miaute die graue Kätzin. Brombeerjunges war Schatten der Nacht fast unsichtbar und jagte seinem Bruder unermüdlich hinterher. "Was ist mit dir? Warum bist du wach?"

"Hab schlecht geträumt", murmelte Schmutzpfote und ließ sich neben ihrer Mentorin fallen, bedacht, die Jungen nicht versehentlich zu zerquetschen. "Kann ich ein  bisschen bei dir bleiben?"

"Klar", gab Muschelklang zurück und leckte der Schülerin über die Ohren. "Ich werde glaube ich noch eine Weile nicht schlafen."

"Fang mich, Brombeerjunges!"

"Ich habe gesagt, ihr sollt leise sein, Igeljunges. Der Clan schläft. Wenn du weiterhin so schreist, gehen wir wieder in die Kinderstube!", warnte Muschelklang. Igeljunges nickte knapp, kehrte aber sofort wieder dazu zurück, seinen Bruder zu ärgern.

"Du bist jetzt mit Fangen dran!", beschwerte sich der kleine, schwarze Kater.

Schmutzpfote beobachtete die beiden ein wenig, bis Igeljunges auf die großartige Idee kam, ihren Schweif zu jagen. Sie schmunzelte und ließ ihre Schweifspitze zucken wie eine Schlange, während die beiden Jungen sich immer wieder darauf stürzten. Ihre kleinen Krallen und Bisse taten schon etwas weh, aber das war es wert.

"Schmutzpfote?", fragte Igeljunges, der sich kräftig an ihr festklammerte. "Hast du schon einmal eine Schlange gesehen?"

"Ja, das habe ich. Ich war sogar ziemlich nah dran. Aber es war sehr gefährlich. Ihr dürft einer giftigen Schlange nie zu nahe kommen, nicht wahr Muschelklang?"

Schmutzpfote drehte sich zu ihrer Mentorin, aber die lag mit dem Kopf auf ihren Pfoten, eingeschlafen.

Sie muss so erschöpft sein. Vielleicht kann ich die Jungen ja ein bisschen müde machen.

"Hey, ihr zwei, habt ihr Lust, ein leises Wettrennen zu machen? Bis zur Kinderstube und wieder zurück?"

Kaum hatte sie das gesagt, sausten die zwei Kater davon.

"Jetzt habt ihr einen Vorsprung, das ist ungerecht!", lachte Schmutzpfote, stand leise auf und lief ihnen hinterher. "Ich erwischt euch schon noch!"

Die Kleinen waren überraschend schnell, aber nach ein paar Runden hin- und herlaufen, hörte die Schülerin sie keuchen. Als Brombeerjunges und Igeljunges endlich einschliefen, hatte die Sonne sich schon ein Stück über den Horizont gewagt und breitete ihre goldenen Strahlen über den nun die Farbe veränderten Himmel aus.

Die zarten Körper der Jungen lagen nun zwischen ihren Pfoten, die Augen fest geschlossen. Ihr Anblick verzückte die Kätzin, sie konnte sich nicht vorstellen den Clan zu verlassen und ihre Liebsten zurückzulassen. Wer weiß, wie lange sie weg sein würde.

Aber was hat Feldjägerin gemeint, etwas schlimmes wird passieren. Ist nicht schon genug schlimmes passiert? Champion hätte es fast geschafft, seine Jungen zu entführen. Streifenpfote war gestorben. War das nicht schlimm genug?

Die Ruhe war erneut eingekehrt und ließ die Schülerin mit ihren Gedanken alleine. Feldjägerin meinte es ernst, das wusste sie nun, aber die Angst war schlimmer. Die Angst, dort draußen zu sterben. Die Angst sich zu verirren. Nicht mehr wieder nach Hause zu finden. Das war vielleicht sogar schlimmer als zu sterben!

Schmutzpfote drängte die Tränen zurück, als Brombeerjunges sich im Schlaf drehte. Sein flauschiges, schwarzes Fell strich gegen ihres und sie spürte, wie sich seine Flanke beim Atmen gegen ihre Pfote drückte. Er war so klein und verletzlich, wie sie sich fühlte.

Auf einmal überkam Schmutzpfote jedoch eine neue Angst, als sie ihn so sah. Es kam ihr wie ein Fehler vor, vom Clan wegzugehen, aber was ist wenn zu bleiben der eigentliche Fehler war? Würde sie das verantworten können?

Ihr Herz fing an schneller zu schlagen. Was wenn sie blieb, und deswegen ihre Clan-Gefährten leiden mussten? Was wenn jemand starb? Wegen ihr? Ihre Schnurrhaare zittern, als sie zu Brombeerjunges herunterschaute und sich vorstellte, Sterne in seinem Pelz zu sehen. Nein! Das konnte sie nicht!

Wenn wegen mir...jemand stirbt...das würde ich mir nie verzeihen!

Der Gedanke, dass Muschelklangs Jungen eine gefährliche Zukunft bevorstand, ließ sie erzittern. Ja, sie hatte Angst...aber der SternenClan - und Feldjägerin - hatten ihr die Prophezeiung nicht umsonst gegeben. Auch wenn es schwer werden würde, wäre es egoistisch den Anweisungen ihrer Ahnen nicht Folge zu leisten. Ihre Furcht durfte sie nicht davon abhalten, ihrem Clan zu helfen! Sie wollte, dass Igeljunges und Brombeerjunges und auch alle anderen Jungen in Sicherheit groß wurden.

Aber ich weiß immer noch nicht, wohin ich gehen soll. Die Prophezeiung enthält keine Wegbeschreibung.

Zweifelnd sah die Tigerkätzin zu ihrer Mentorin, die friedlich schlief. Bestimmt wurde sie nicht nachts von SternenClan-Katzen besucht.

Das ist es! Wenn ich einschlafe, vielleicht kommt Feldjägerin noch einmal zu mir in meinen Traum!

Vorsichtig, um die Jungen nicht zu wecken, legte die Schülerin den Kopf auf ihre Pfoten und schloss die Augen.

Ich suche dich, Feldjägerin. Bitte komm zu mir! Du musst mir sagen, wohin ich gehen soll!

Doch egal wie sehr die Kätzin in Gedanken flehte, als sie einschlief, träumte sie nicht.

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