Der Tod

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Die schwarze Kätzin starrte Wasserstern erschrocken an. Er ist ein Kater! Es ist klar, wer gewinnen wird. Trotzdem muss ich kämpfen. Vielleicht hole ich dann mehr Zeit für die anderen heraus, damit sie fliehen können. Keuchend stand Schwarzblüte auf. Von dem Aufprall war ihr immer noch schwindelig und sie musste erst auf ihre Pfoten gucken, um nicht zusammenzubrechen.

»Bist du bereit, du niederträchtige Kätzin? Bereit für den Tod?«, ertönte die bedrohliche Stimme des WasserClan-Anführers an ihrem rechten Ohr.

Er hat sich meine blinde Seite ausgesucht. Ich kann ihn nicht sehen, wie soll ich mich dann verteidigen?

Plötzlich fiel ihr ein Kampftrick von Flammenzorn ein. Ihr früherer Gefährte hatte ihn oft im Kampf gebraucht, wenn ein Gegner dachte, dass er ihm auf seiner blinden Seite schutzlos ausgeliefert war.

Schwarzblüte schloss ihr linkes Auge und horchte.

Die schweren Pfoten von Wasserstern kamen auf den sandigen Boden auf. Die kleinen Steine knirschten und rutschten hin und her. Auf einmal spürte sie einen Luftzug. Nicht von der rechten, sondern von der linken Seite. Panisch riss sie die Augen auf, um den Krallenhieb, der auf ihre Kehle zielte auszuweichen, doch es war zu spät. Der Schlag traf sie hart am Hals und zerfetzte ihn. Warmes Blut tropfte auf den Boden. Schwarzblüte röchelte und sah ihrem Angreifer in die Augen. Es war ein gelbbrauner Kater.

»Sei auf alles vorbereitet. Der Feind wartet auch hinter dir«, zischte Wassersterns Stimme. Der graue Kater trat in ihr Blickfeld und bedeutete dem gelbbraunen Kater, zu gehen.

Schwarzblüte fühlte, dass sie viel Blut verloren hatte. Noch konnte sie ihren Kopf oben und ihre Augen offen halten, doch es würde nicht mehr lange dauern, bis sie zu schwach dafür war.

Die schwarze Kätzin blickte dem WasserClan-Anführer in die Augen. Sie waren blau. Ein stetiges, warmes Blau, an dessen Rand ein schwarzer Kreis war. Sie sah nichts anderes als diese Augen, die ihr den Tod herbeigeführt hatten. Ihr Kopf sank nach hinten.

»Dies ist das Ende, Kätzin«, hallte Wassersterns Stimme von irgendwo her zu ihr rüber. Schwarzblüte schloss die Augen. »Wir werden deine Anhänger töten, einen nach dem anderen, bis nichts mehr von diesem Abschaum übrig ist.«

Die letzten Worte gingen in einem lauten Rauschen unter. Wie Wind, der über Heidebüsche einer flachen Landschaft weht. Seltsamerweise fühlte die Kätzin nichts mehr, sie hörte nichts mehr. Aber sie sah etwas.

Trübe Nebelschwaden waberten um Schwarzblüte herum und versperrten ihr die Sicht auf mehrere Gestalten, die sich dahinter abzeichneten. Plötzlich teilte sich der Dunst und zwei Katzen traten vor. Die schwarze Kätzin erkannte sie sofort: Es waren Wind und Donner.

»Hallo, Schwarzblüte«, sprach Wind und lächelte ihr aufmunternd zu.

»Wo bin ich? Was ist passiert? Bin ich tot?«

»Du bist beim SternenClan, meine Liebe«, miaute die braun getigerte Kätzin sanft und blieb direkt vor ihr stehen. Sie beugte sich runter und berührte ihre Stirn mit der Nase. »Ja, du bist tot.«

»Aber... Die Katzen brauchen mich! Sie werden den Kampf verlieren und die Überlebenden werden sich zerstreuen!«, begehrte Schwarzblüte auf und peitschte entschlossen mit dem Schweif.

Wind schloss niedergeschlagen die Augen und sah weg. Doch nun trat Donner auf sie zu. Seine großen, weißen Pfoten verschwanden fast vollständig in dem Nebel, der auf dem Boden herumwaberte.

»Komm mit, ich muss dir etwas zeigen.« Der rote Kater ging einmal um sie herum und blieb dann stehen. Er deutete mit dem Kopf auf eine Stelle im Nebel, die sich aufgetan hatte. Dahinter war alles schwarz. »Da geht's lang.«

Unsicher auf den Pfoten folgte Schwarzblüte Donner, bis sie zu einem großen See kamen. Doch er schien nicht aus Wasser zu bestehen, sondern aus einer anderen bunten Flüssigkeit.Erst als Schwarzblüte näher trat erkannte sie, dass es der Kampf war, den der See zeigte. Und zwar genau in der Sekunde, in der sie gestorben war. Als wäre das Wasser eingefroren.Vorsichtig berührte die schwarze Kätzin den See mit einer Pfote. Die Oberfläche war wirklich aus Eis und bewegte sich nicht.

»Was ist hier passiert?«, fragte die schwarze Kätzin Donner.

»Es sind die Katzen aus dem Wald der Finsternis. Als Flammenzorn dich bei dem LuftClan aufgesucht hat, hat er gesagt ›Ich bin immer da. Und ich werde dich jagen, dich finden und dich töten‹.«

»Und was hat er damit gemeint? Ich dachte, er wollte mich töten und nicht dieser gelbbraune Kater.« Die schwarze Kätzin deutete auf den besagten Kämpfer, der ebenfalls auf dem See zu sehen war. Er wurde gerade von Traumschweif angegriffen, die sich fest in seinen Rücken gekrallt hatte.

Donner schmunzelte. »Das stimmt. Er wollte dich töten. Doch er hat sich ein viel besseres Ziel ausgesucht. Den SternenClan. Er hat deinen Fluch mit uns verbunden. Wenn du stirbst, wird dieser See für immer gefroren sein. Der SternenClan wird nicht mehr sehen können, was bei den Clans passiert. Er wird ihnen keine Botschaften mehr schicken und sie nicht beschützen können.«

»Aber das ist schrecklich!«, miaute Schwarzblüte und erschauerte. »Was kann ich tun, damit es wieder so wird wie vorher?«

»Die Frage ist nicht, was du für uns tun kannst...«, erklärte Donner mit funkelnden Augen, »... sondern was wir für dich tun können.«Der große Kater drehte sich zu ihr um und sah ihr tief in die Augen. »Schwarzblüte, der SternenClan hat beschlossen, dich als Anführerin anzuerkennen. Wir werden dir neun Leben geben, damit du wieder unter den Lebenden weilen kannst. Der See wird wieder klar werden und der SternenClan wird sehen können.«

Die schwarze Kätzin schaute Donner erstaunt und begeistert zugleich an. Ich hätte nie im Leben daran gedacht, Anführerin zu werden! »Aber wie werde ich dann heißen?«, fragte sie perplex, ohne zu wissen, was sie überhaupt tat.

»Deinen Namen werden wir dir nachher geben«, schnurrte der ehemalige Anführer und erhob sich wieder auf die Pfoten. »Du musst nun mit mir kommen. Deine Zeremonie ist schon vorbereitet. Nur du fehlst noch.«

Schwarzblüte stand ebenfalls auf und als Donner losging, folgte sie ihm. Ein letztes Mal blickte sie zu dem See. Sie meinte, dort schon einen Riss zu sehen, der breiter und breiter wurde. Bald wäre das Eis vollständig aufgetaut. Und sie würde als Anführerin zu ihren Clan-Gefährten zurückkehren.

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Was denkt ihr, wer wird ihr die Leben geben? Und wie wird sie heißen? Bin schon gespannt auf eure Vermutungen.

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