Die Botschaft

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»Licht gibt es nur, wenn es auch Dunkelheit gibt«, sagte ein hellgrauer Kater zu einer gelbbraunen Kätzin. »Sie gehören zusammen. Eines kann nicht ohne das andere sein. So bleibt beides für immer bestehen.« Er sah die Kätzin an. »Ich weiß, das ist noch alles verwirrend für dich, aber du musst verstehen. Es wird immer so sein. Wir sind diejenigen, die die größte Last tragen müssen.«

»Aber warum? Warum wir?«, fragte die Gelbbraune. »Wolken, erkläre es mir!«

Wolken starrte lange in die Pfütze vor seinen Pfoten. Zwei Augen, eins von einer Narbe entstellt. »Es gibt immer eine Bedrohung. So wird es immer sein. Die Katzen, die uns aufgegeben haben, sind blind. Sie müssen sehen, dass es uns, den SternenClan, noch gibt«, miaute er schließlich und deutete mit einer Pfote auf die Katzengestalt in der Pfütze. »Siehst du ihn? Seine Seele hat schon zu viel gelitten. Er hat Erinnerungen an seine Vergangenheit. Wiedergeburten dürfen das nicht haben. Oder hattest du als Leuchtflügel eine Erinnerung an dein früheres Leben? An Halber Mond, die du eigentlich bist?«

Die Kätzin schüttelte den Kopf.

»Doch es gibt Ausnahmen. Er ist eine davon. Seine Seele ist gefährlich. Sehr gefährlich. Sie ist fast dem Vergessen verfallen. Aber sie wurde frühzeitig getötet. Du weißt, wer er ist, oder?«

Halber Mond kniff die Augen zusammen. »Nein, ich weiß es nicht.«

»Nun, du beherrschst noch nicht die Gabe des Durchblicks. Du musst noch lernen. Aber ich, ich sehe seine Seele. Und ich werde sie dir zeigen.«

Wolken berührte mit einer Pfote die Pfütze. Konturen verschwammen, bildeten sich neu und verflüchtigten sich wieder. Dann wurde das Wasser ruhiger. Zwei gelbe Augen leuchteten auf. Umrahmt von schwarzem Pelz.

Halber Mond sprang erschrocken zurück. »Er ist doch schon so lange tot...«

Wolken nickte. »Jetzt weißt du, wer sich hinter Flammenzorn verbirgt. Du weißt, wie gefährlich er ist. Und du weißt, dass nur eine Katze ihn aufhalten kann.«

»Seine wahre Liebe«, murmelte die weiße Kätzin und setzte sich wieder hin.

»Ahornschatten.«

***

Schwarzblüte konnte sich nicht bewegen. Erschrocken starrte sie auf Rabenflügel. Die schwarze Kätzin keuchte. Ihre Flanken hoben und senkten sich schnell. Ihr Atem ging flach.

»Was ist hier los?« Luftstern stürmte in den Bau. Wütend blitze er Schwarzblüte an. »Was hast du gemacht?«

»Ich... « Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Flammenzorn jagte sie. Rabenflügel. Was ist mit ihr?Schwarzblüte jaulte laut auf, als scharfe Krallen sich in ihren Nacken gruben. Sie wurde zu Boden gedrückt.

»Was hast du mit ihr gemacht, du miese kleine Ratte!«, brüllte der Anführer des LuftClans sie an.

Hechtkralles Kopf tauchte hinter den massigen Schultern des weißen Katers auf. Seine blauen Augen wirkten verwirrt. Schwarzblüte meinte, einen Hauch von Angst darin zu sehen.

»Luftstern.« Rabenflügel blickte ihren Gefährten liebevoll an. »Sie war es nicht. Es war etwas anderes. Ich meine...« Sie stockte kurz und holte tief Luft. »Ich glaube, es hatte rotes Fell.«

Der Anführer ließ von Schwarzblüte ab. »Hechtkralle! Stelle sofort eine Patrouille zusammen. Vielleicht finden wir den Fuchs, der auch Tupfenmond getötet hat.« Der blaugraue Kämpfer wollte schon gehen, als Luftstern ihn zurückhielt. »Und bring Tatzenwolke her. Sofort!«

Hechtkralle verließ die Kinderstube.

Mit einem dankbaren Blick zu Rabenflügel setzte Schwarzblüte sich auf. Luftstern schaute sie noch einmal wütend an und ging dann auch auf die Lichtung.

»Du hast ihn auch gesehen, oder?«, fragte Rabenflügel nach einer Weile.

»Wen?«

»Den roten Kater. Flammenzorn. Ich habe ihn eindeutig erkannt. Er hat etwas zu dir gesagt.« Die schwarze Königin sah Schwarzblüte eindringlich an. »Was? Was hat er dir gesagt?«

Kurz zögerte sie, sagte es ihr aber schließlich. Warum vertraue ich ihr?, fragte Schwarzblüte sich. Warum konnte sie ihn auch sehen?

Plötzlich fuhr ihr ein Windhauch durchs Fell. Begleitet von einer lieblichen Stimme. »Du bist nicht Wind. Erinnere dich an die Vergangenheit! Finde deine wahre Liebe! Doch kehre nicht zu ihr zurück! Du hast eine andere Bestimmung! Vertraue mir! Nur mir, und niemand anderem!«

»Wer bist du?«, fragte Schwarzblüte und ignorierte Rabenflügels verwirrten Blick.

»Deine Lüge und deine Wahrheit. Deine Dunkelheit und dein Licht. Dein Verderben und dein Glück. Du findest mich in deinen Träumen. Durch dich habe ich mich erinnert. Ich bin Wind.«

Eine durchsichtige Silhouette formte sich vor Schwarzblüte. Sie erkannte die Kätzin, die ihr im Traum erschienen war.

Wenn sie Wind ist, wer bin ich dann?

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