Die Trennung

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Schwarzblüte fuhr hoch und schrie. Ihr ganzer Körper fühlte sich an, als würde er auseinandergerissen. Rabenflügel und Tatzenwolke wechselten einen erschrockenen Blick. Dann rannte die schwarze Königin nach draußen, während die andere sich an Schwarzblütes Seite hockte.

»Alles in Ordnung?«, fragte sie vorsichtig.

Schwarzblüte fauchte. »Mir tut alles weh und du fragst mich ob...« Die letzten Worte gingen in einem Schrei unter. Die schwarze Kätzin krümmte sich, doch dadurch wurde es nur noch schlimmer. Für kurze Zeit hörten die Schmerzen auf und Schwarzblüte konnte draußen Stimmen hören.

»Wir haben keinen Windwahrer!«, jaulte jemand gerade.

»Sie ist vom FeuerClan. Sie hat kein Recht darauf, hier ihre Jungen zu bekommen«, knurrte ein Kater.

»Du bist ein Mäusehirn, Spitzfell«, regte sich nun Rabenflügel auf. »Eine Königin kann ihre Jungen nicht dann gebären, wann es ihr passt!«

Schwarzblüte kniff die Augen zusammen. Ich bin verloren. Sie wollen mir nicht helfen. Keiner. Wie soll ich diese Schmerzen alleine durchstehen? Sie schrie auf, als ein weiteres Beben durch ihren Körper lief. Als sie sich auf die andere Seite drehte, sah sie das erschrockene Gesicht von Tatzenwolke. Die trächtige, hellgraue Kätzin schien einer Ohnmacht nahe, hielt sich aber gut.

Plötzlich fuhr ein lähmender Schmerz durch ihren Bauch. Doch Schwarzblüte konnte nicht mehr schreien. Ihre Augenlider waren erschöpft. Ihr Kopf lag bewegungslos auf dem Moosnest.

Auf einmal erschien eine Gestalt vor ihr. Eine Kätzin. Sie war vollkommen schwarz. Nur die beiden weißen Kreise um ihre Augen stachen deutlich hervor. Ihre Gesichtszüge erinnerten sie entfernt an die von Rabenflügel.

»Schwarzblüte, wach auf. Du darfst nicht aufgeben. Auch wenn der LuftClan jetzt keinen Windwahrer hat, heißt es nicht, dass er für immer fort ist. Ich bin Weise Amsel, die vorherige Windwahrerin.«

Schwach öffnete Schwarzblüte die Augen etwas mehr. Sie war zu erschöpft um erstaunt zu sein.

»Bleib einfach nur wach und halte durch«, sagte Weise Amsel, während ihre Konturen langsam verschwammen. »Einfach durchhalten.« Dann war sie weg.

»Schwarzblüte!« Tatzenwolke beugte sich über die schwarze Kätzin und rüttelte an ihr.

Diese konnte aber nicht antworten. Ein durchdringender Schrei verließ ihre Kehle, der von einem kleinen Maunzen abgelöst wurde.

»Das erste Junge ist da«, miaute Tatzenwolke und nahm etwas ins Maul, das wie ein nasses Moosbüschel aussah.

Mehr konnte Schwarzblüte nicht erkennen. Eine weitere Schmerzenswelle überrollte ihren Körper. Die Kätzin keuchte und atmete flach. Noch einmal schrie sie auf, bis die Qualen etwas nachließen.

Tatzenwolke legte das erste Junge an Schwarzblütes Bauch. Es war dunkelgrau, fast schwarz. Blind tapste es umher und suchte nach Wärme und Milch. Liebevoll betrachtete Schwarzblüte das kleine Kätzchen. Es sah aus wie sie, nur dass es etwas heller war.

Die hellgraue Königin brachte ein zweites Junges. Es war schwarz. Jetzt schon konnte sie die feinen Gesichtszüge erkennen, die das Junge aussehen ließen, als wäre es stolz darauf, geboren worden zu sein. Es war sehr stark und schnappte sich sofort eine Zitze, noch bevor sein Geschwisterchen dazu eine Chance hatte.

Schwarzblüte dachte nach. Bisher sahen alle Junge so aus wie sie. Was, wenn das dritte Junge auch so aussah. Wer war dann der Vater?

Sie wollte diesen Gedanken schon beiseite schieben, als sie das dritte Junge in Tatzenwolkes Maul sah. Es war rot. Feuerrot wie Flammenzorn. Mit schwarzen Sprenkeln. Ein zum Tode geweihtes Junges. Und ein Schicksalsschlag, den Schwarzblüte nie erwartet hätte.

»Es tut mir leid, Schwarzblüte«, sagte Tatzenwolke und legte das dritte Junge an ihren Bauch. »Es ist das einzige Weibchen.« Sie schaute betreten zu Boden. »Ich hole Luftstern.« Die hellgraue Kätzin verschwand aus der Kinderstube und ließ Schwarzblüte mit ihren Sorgen allein.

Sie schaute auf ihre Jungen. Zwei Gefühle kämpften in ihr gegeneinander. Liebe und Hass. Hass darauf, dass der Vater Flammenzorn war. Dass das einzige Weibchen sterben würde. Dass dieses Weibchen Flammenzorn und sie selber verkörperte. Doch dann war da noch der Drang ihre Jungen liebevoll zu streicheln.

Das geht nicht. Flammenzorn ist ihr Vater!, redete sie sich ein.

Plötzlich hörte sie draußen Stimmen und kurze Zeit später betrat Luftstern die Kinderstube. »Überlebt?«, fragte er befehlerisch.

»Ich? Ja«, antwortete Schwarzblüte.

»Nicht du. Die Jungen. Haben sie überlebt?«

Natürlich. Kätzinnen sind ihm egal.

»Ja, aber...«

Bevor Schwarzblüte weitersprechen konnte, fiel Luftsterns Blick auf das feuerrote Junge. »Ein zum Tode Geweihter. Wir müssen ihn sofort töten.« Der weiße Kater fuhr die Krallen aus und hob die Pfote. Schwarzblüte wusste nicht, wo diese Kraft plötzlich her kam, doch sie sprang auf die Pfoten und stieß ihn weg, bevor die Müdigkeit sie erneut übermannte. Sie fuhr die Krallen aus und klammerte sich mit ihnen am Boden fest, um nicht zusammenzubrechen.

»Warte!«, fuhr sie ihn an. »Es hat auch ein Recht darauf, zu leben!«

»Du weißt nicht, was du sagst. Und jetzt geh mir aus dem Weg!« Luftstern sah Schwarzblüte direkt in die Augen. Als würde er das Innerste ihrer Seele sehen. Und anscheinen sah er etwas Besonderes. Denn sein Blick wurde weich. »Aber wenn ich es mir so recht überlege, hätte ich eine Idee.« Der Anführer setzte sich und gab der schwarzen Kätzin zu verstehen, es ihm gleich zu tun. Dankbar nahm sie sein Angebot an. »Wir haben keinen Windwahrer. Das Junge könnte ihm LuftClan bleiben. Dafür musst du aber fort. Deine Jungen bleiben hier. Alle drei. Du gehörst nicht in unseren Clan.«

Erschrocken und gleichzeitig erleichtert schaute Schwarzblüte Luftstern an. »Du möchtest, dass ich meine Jungen hier lasse?«

Der Kater nickte.

»Oder du wirst Sprenkeljunges töten?«

»Wenn Sprenkeljunges das zum Tode Geweihte ist, ja.«

Schwarzblüte schaute von ihren Jungen zu dem Anführer und wieder zurück. »Ich bin einverstanden«, murmelte sie schließlich und trat zurück, sodass Luftstern ihre Jungen zu sich schieben konnte. Innerlich hörte sie ihr Herz in zwei Stücke zerbrechen.

»Wie heißen sie denn?«

Die schwarze Kätzin überlegte kurz, halb betäubt von der Trauer, die sie auf einmal überschwemmte. »Sprenkeljunges ist die Rote mit den schwarzen Sprenkeln. Dunkeljunges der starke Kater und Nebeljunges der Erstgeborene.«

Sprenkel, die Flammen und Schwärze vereinigen. Dunkel wie das Herz des Vaters und Nebel, der den Weg meines Schicksals verschwimmen lässt.

Noch einmal sah sie ihre Jungen an, wandte sich dann ab und ging. Zum FeuerClan. Zu ihren vermeintlichen Freunden. Und zu Krallenmond.

.................................................................................

Hallöchen. Oben ist ein Bild eingefügt. Das ist ein "Finstere Wolken Kartenspiel", das ich gerade mache. Wie findet ihr es?

Edit: Weil so viele gefragt haben, schreibe ich es provisorisch nochmal hierhin. Was »Sieg« auf den Karten bedeutet, ist im zweiten Band im Kapitel »Die Regeln zum Kartenspiel« weiter zum Ende hin erklärt.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro