Ist das etwa wirklich zu viel verlangt?

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Liebe Leute,

Was ich euch noch fragen wollte: "Ist das etwa wirklich zu viel verlangt?"

Erstmal zu den Basics: Es gibt da einen Verein. Ihr kennt ihn, ihr seid in ihm aktiv. Dieser Verein arbeitet vollständlich ehrenamtlich und unentgeltlich, für eine, wie ich finde, gute und wichtige Sache. Und Spaß kann es auch noch machen. Nur eben jetzt gerade nicht, zumindest mir nicht.

Ich bin hier seit mittlerweile zwanzig Jahren im Vorstand aktiv, wollte mich eigentlich vor Jahren schon rausziehen, aber mein unmittelbarer Nachfolger macht seinen Job einfach nicht gut, dann kam Corona, und irgendwie hänge ich da jetzt immer noch mit drin. Scheiß Pflichtgefühl.

Innerhalb dieses Vereins gibt es eine Whatsapp-Gruppe, mehrere sogar. Diese Gruppen wurden vor Jahren angelegt, damit die einzelnen Bereiche des Vereins gut miteinander kommunizieren können. Innerhalb und untereinander. Man sollte meinen, dass Whatsapp eine Plattform ist, auf die jeder und jede schnell und unkompliziert Zugriff hat, um mal kurz auf Anfragen zu antworten.

Ehrlich, eine kurze Nachricht dauert nicht mal ne Minute. Vielleicht auch fünf, wenn wir sehr großzügig rechnen und ihr vielleicht auch noch kurz über eure Antwort nachdenken müsst.

Früher ging das so: Jemand brauchte Unterstützung bei einer Veranstaltung. Meistens, weil derjenige kurzfristig krank geworden war und eine Vertretung brauchte. Er schrieb in die Gruppe, und nach einer gewissen Zeit und mehreren Absagen hat sich dann irgendjemand gefunden. Dann gabs nur noch kurz organisatorische Details zu klären, und gut wars.

Heute geht es eher so, und es ist neulich tatsächlich genau so geschehen: Ich wusste, dass ich bei einer Gruppenstunde ausfalle. Drei Wochen im Voraus. Also habe ich in die Gruppe gefragt, ob jemand übernehmen kann. Schweigen im Walde. Noch mal gefragt. Weiterhin schweigen. Nochmal gefragt, immer mit ein paar Tagen Abstand, man will ja keinen nerven. Der Termin rückte mittlerweile immer näher. Schweigen.

Erst als ich angekündigt habe, die Stunde abzusagen, wenn sich nicht bis zum nächsten Tag jemand meldet, bekam ich zwei Absagen und dann irgendwann auch eine Zusage. Ich kann doch jetzt aber nicht jedesmal damit drohen, eine Veranstaltung abzusagen, nur damit ich Antworten bekomme.

Heute wieder genau das Gleiche: Eine Veranstaltung, seit Wochen und Monaten geplant. Vor ziemlich genau sechs Wochen habe ich angefangen, Helfer zu suchen. SCHWEIGEN IM WALDE!! Keine Zusagen, keine Absagen. Nichts.

Zwei Wochen lang habe ich euch zugespamt, dann wurde ich zugegebenermaßen abgelenkt. Ich habe ein Privatleben, was nicht nur aus dem Verein besteht. Und manchmal sind die Themen darin einfach wichtiger und drängender als der Verein.

Gestern Abend haben wir die Veranstaltung abgesagt, aus Mangel an Helfern. Morgen wäre sie gewesen.

Jetzt kommt heute die Rückmeldung, dass ein "Hilferuf" zeitnaher zum Termin vielleicht gut gewesen wäre, man hätte die Veranstaltung gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt.

Gut, hätte ich sicher machen können. Hab ich vergessen, und meine Motivation war auch nicht mehr ganz so prickelnd.

Auf der anderen Seite: Was war das Problem, vor vier Wochen in den Kalender zu schauen und zu sagen, da hab ich Zeit, ich meld mich an. Oder eben ab, wenn man keine Zeit hat. Sich dann den Termin im Kalender zu vermerken, und schwuppdiwupp, ist alles geplant, alle wissen Bescheid, und man muss kurz vorher nur noch Kleinigkeiten organisieren.

Ist das wirklich zu viel verlangt, manche Termine ein paar Wochen im Voraus zu planen? Was hält euch ab??

Ist das ein Generationenproblem? Ich kann mich düster erinnern, dass ich früher meine Termine spontaner planen konnte. Wenn ich da Freunde treffen wollte, hieß es immer: Kannst du heute/morgen/maximal am Wochenende? Heute plane ich Treffen teilweise Monate im Voraus, weil vorher immer schon alle verplant sind. Und ja, ich auch.

Liegt das an Corona? Ist ja eine beliebte Erklärung für alles Mögliche. Dass die Kommunikation und der Zusammenhalt in den Jahren gelitten hat? Aber wurde die Kommunikation nicht stark ins Digitale verlagert? Warum bekomme ich dann digital keine Antwort?

Ist es die Überlegung, es könnte ja noch was Besseres reinschneien? Bloß nicht festlegen, nicht dass ich am Ende noch DIE Party des Jahres verpasse? Oder mal schauen, wie das Wetter wird?

Habt ihr alle keinen Kalender? Also früher musste man ja noch auf einen aus Papier zurückgreifen, aber heutzutage haben doch alle ein Handy, oder?

Was genau ist das Problem, kann mir das bitte jemand erklären? Ich verstehe es nämlich wirklich nicht.

So kann ich jedenfalls nicht arbeiten. Und ich will es auch nicht. Das ist meine Lebenszeit, die ich damit verbringen soll, euch den Arsch hinterherzutragen. Da hab ich keinen Bock drauf.



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