Vielen Dank für nichts

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Liebe Frau K,

Was ich Ihnen noch sagen wollte: „Vielen Dank für nichts."

Wissen Sie, wir rufen Sie selten an. Wirklich selten. Erstmal versuchen wir alles selbst zu regeln und alle Probleme selbst zu lösen. Bis wir Sie anrufen, sind alle Stricke gerissen, das Kind ist im Brunnen ertrunken und alle Netze und doppelten Böden sind aus Überlastung durchgebrochen.

Heißt aber auch, wenn wir Sie dann mal anrufen, ist wirklich Not am Mann. Wir reden hier nicht von ein bisschen Personalknappheit, von ein bisschen Unterbesetzung oder einem kurzzeitigen Engpass.

Wir reden davon, dass die Kollegin morgen die Station allein schmeißen muss. Der Rest ist krank, hat Urlaub, frei oder ist in Quarantäne. Eine ganze Stelle ist überhaupt nicht besetzt. Und natürlich hilft der therapeutische Dienst aus, das war wie immer Plan A. Nur ist der halt aktuell auch massiv unterbesetzt, weil Urlaub, krank oder Quarantäne.

Am Freitag waren von eigentlich 16 Personen nur drei anwesend. Wir arbeiten alle gerne und viel, sind kompetent und motiviert. Aber teilen können wir uns eben doch noch nicht.

Daher der Anruf bei Ihnen, Plan B.

Sie sind eine vielbeschäftigte Frau, das ist uns bewusst. Deshalb sind Sie heute wahrscheinlich auch den ganzen Tag nicht ans Telefon gegangen. Aber uns dann um 15:30 Uhr (erst da haben wir Sie tatsächlich mal erreicht) zu fragen, was Sie denn jetzt so kurzfristig machen sollen, das ist blanker Hohn.

Genau das ist Ihr Job: Schicken Sie uns jemanden aus dem Springerpool, dafür ist er da. Und gehen Sie verdammt noch mal an Ihr Telefon, dann wissen Sie auch früher Bescheid.

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