Kapitel 11

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Gegenwart

Mein Mund wurde staubtrocken.
Ich wusste, ich würde kein vernüftiges Wort zustande bekommen.

"Komm doch erstmal hoch und schließ die Tür auf, Süße."
Er lächelte. Ich war Denny noch nie über den Weg gelaufen.
Kannte ihn nur aus Erzählungen, von Fotos.
Alles, was Luc mir über ihn erzählt hatte.
Kurz zusammengefasst - er war ein Arschloch.
Ein Verbrecher. Der Kopf der ganzen, großen Sache.
Und ich wusste, wir hatten große Schwierigkeiten, wenn er vor unserer Haustür stand.

Wir waren vor 2 Monaten umgezogen.
Luc sagte, ihm gefiele das alte Viertel nicht mehr so gut, er hatte Menschen auf den Straßen getroffen, die ihm das Gefühl vermittelt hatten, ich sei dort nicht mehr in Sicherheit.
Mein Gehirn schaltete schnell. Er hatte Denny dort getroffen.
Was hatte Luc getan, weswegen ich in Gefahr war? Hatte er sich ihm wiedersetzt?
Gab es noch mehr Geheimnisse? Noch mehr Lügen?

"Ich werde dich nicht reinlassen." krächzte ich. Verunsichert.
"Ich denke nicht, dass das was wir zu besprechen haben für den Treppenflur geeignet ist."
In seiner Stimme schwang ein Hauch Sarkasmus mit.
Er schien der Typ Mann zu sein, der in allem etwas Ironie fand.
Meine Augen suchten sein Gesicht ab.

Es war markant. Wurde von dunkelbraunen, kurzen Haaren umrandet.
Seine grünen Augen stachen direkt heraus. Ich blieb kurz an Ihnen hängen.
Er war tätowiert. Luc war es auch, doch bei ihm konnte ich außer seinem Gesicht kaum eine freie Stelle Haut finden. Seine schwarze Lederjacke betonte seine kräftige Figur.
Ich sollte Angst haben, dass wusste ich, doch irgendetwas zog mich augenblicklich in seinen Bann.

"Bist du fertig?" Noch mehr Ironie. Ich fühlte mich ertappt, schaute Weg.
Überlegte nach einer Möglichkeit hier raus zu kommen. Weg von ihm.
Wenn ich nur einen Knopf an meinem Handy lange genug drücken würde, würde meine Notfallkontakte informiert werden, würde Luc informiert werden.
Ich bewegte meine Hand langsam in Richtung Hosentasche.

"Du bist tot, bevor du Hilfe rufen konntest."
Jetzt schwang in seiner Stimme keine Ironie mehr mit.
Sie war genauso bedrohlich wie sein Äußeres.
"Und jetzt schließ die verdammte Tür auf." sagte er streng.
Mein Herz raste. Ich war noch nie in solch einer Situation, hatte keine Ahnung, was das schlauste wäre. Schickte ein kurzes Stoßgebet in den Himmel das Luc ebenfalls bald nach Hause kommen würde, doch wusste, dass dieses Gebet sowieso nicht erhört werden würde.
Also lief ich die letzten Stufen hoch. Er machte mir Platz, ein Lächeln auf seinen Lippen.
Dann schloss ich die Tür auf.

Diesen Mann in mein sicheres zu Hause zu lassen, war das letzte, was ich wollte.
All diese privaten Momente gingen ihn überhaupt nichts an. Nicht das geringste bisschen.
Noch bevor ich die Wohnung betreten hatte, stand er auch schon im Flur.
Umgeben von Luc's und meinen Sachen, Bildern, Blumen, Büchern, es war absurd.
Er hätte kaum irgendwo weniger rein gepasst.
"Setzen wir uns doch." wies er mich an.
Ich zog meine Schuhe nicht aus, behielt meine Jacke an. Ich hatte das Gefühl, es war besser so.
Fühlte mich fremd in meinem eigenen zu Hause.

Ich führte ihn in unsere Küche. Sie war klein, unpersönlich. Keine Bilder von uns, keines meiner Bücher auf dem Tisch. Nicht mal eine Pflanze. Wir hatten noch keine Zeit gehabt.
Er ließ sich auf den Küchenstuhl fallen, zündete sich kaum das sein Arsch den Stuhl berührt hatte, eine Zigarette an. Ich traute mich nicht es ihm zu untersagen, also öffnete ich nur still das Fenster und stelle ihm ein kleinen Teller auf den Tisch.
Dann setzte ich mich ihm gegenüber.

Sein Blick lag auf mir. Er musterte mich für meinen Geschmack ein wenig zu lang.
Nervös verschränkte ich die Hände vor der Brust.
"Ich kann verstehen, was Luc an dir findet, Süße."
Mein Mund blieb verschlossen. Ich starrte nur stumm auf den Tisch.
"Kein Smaltalk also? Okay. Wie du möchtest. Wir werden jetzt Luc anrufen."
Mein Blick schnellte zu ihm.
"Nein. Wir werden Luc jetzt nicht anrufen." wiedersprach ich ihm.
Schatten huschten über seine Augen.

"Doch Süße. Denn sonst funktioniert das alles nicht. Ich weiß nicht, wie gut du informiert bist. Was der gute Luc dir alles erzählt hat. Doch er muss ein bisschen was begleichen und dafür brauche ich dich." Ich schüttelte instinktiv den Kopf. Ich wusste nicht, wie weit Luc gehen würde, wenn es um mich geht. Wie weit er noch gehen würde. Was könnte da noch kommen? Gibt es noch mehr, als das Leben dreier Menschen für meins aufs Spiel zu setzen?
Ich hatte nicht die geringste Ahnung.

"Du hast keine Ahnung wozu dein Freund im Stande ist."
Den Nachdruck, den er diesem Satz verlieh, gefiel mir ganz und gar nicht.
"Weck einmal seine Monster und naja - ich denke das wirst du bald selber rausfinden."
Leichtigkeit. Für ihn klang es so als wäre das alles leicht.

Er zückte sein Handy und noch bevor ich etwas sagen konnte, klingelte es bereits.
"Kurzwahl." lächelte er spöttisch.
Es piepte einmal, dann hörte ich seine Stimme am anderen Ende der Leitung.
Mein Herz schnellte in die Höhe.
"Lass mich in Ruhe." Er klang aufgelöst.
"Das würde ich ja gerne, aber wir sind leider nicht quitt."
Stille. Denny schaute mich erwartungsvoll an.

"Hör zu Luc." Er sprach seinen Namen hart aus, spuckte ihn förmlich. Es ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen, wie jemand den Mann, den ich liebte, so sehen konnte.
"Wir hätten das ganze einfacher über die Bühne bringen können. Aber dann ist mir deine kleine Freundin in die Hände gelaufen anstatt dir." Er wurde unterbrochen.
"Nein. Lass die Finger von ihr." zischte Luc.
"Unhöflich, mich nicht einmal ausreden zu lassen. Eigentlich wollte ich dich zu Hause antreffen, aber wie es das Schicksal so will, war es Alora. Also wirst du erledigen, was du erledigen musst. Oder sie wird es tun."

Worum zur Hölle geht es?
Was soll er tun, oder ich an seiner Stelle?
Dachte Denny wirklich ich sei zu so etwas nützlich, überhaupt fähig?
"Oder naja, wenn sie es eben auch nicht tun will, nimmt die Geschichte ein wirklich unschönes  Ende á la Shakespeare. Ach warte, nein, die Bücher die ihr so liebt waren von Jane Austen. Ich glaube aber das ist mir nicht...-"
Er nahm einen langen Zug von seiner Zigarette, bließ den Rauch in meine Richtung.
"...tragisch genug." Selbstgefällige Ironie.
"Ich glaub dir kein Wort. Alora ist in London unterwegs. Sie kriegt den Kopf frei."
Er klang selbstsicher und an allen anderen 365 Tagen wäre ich nach einem Streit auch noch spazieren gegangen, aber nicht heute.

"Sag was Süße, sei nicht so schüchtern."
Ich schüttelte den Kopf.
Wenn Luc dachte ich sei in Sicherheit, war er in Sicherheit.
Und das war gerade das einzige woran ich denken konnte.
"Sag was!" Seine Stimme erhob sich. Erfüllte den ganzen Raum.
Er war aufgestanden, sei Stuhl mit einem lauten Knall umgefallen.
Plötzlich war er hinter mir, eine Klinge schnitt sanft in die empfindliche Haut meines Halses. 

"Sag was oder wir beenden das jetzt, sofort." Jetzt war seine Stimme nur noch ein leises flüstern.
"Alora. Wenn du da bist, mach was er sagt, bitte. Ich könnte mir nie verzeihen wenn dir etwas passiert. Ich -" flehte er.
"Luc. Bitte mach es nicht. Ruf die Polizei. Aber tu nichts von dem, was er von dir verlangt"

Denny lachte.
"Die Polizei? Süße, Luc hat viel zu viel Scheiße am stecken um mit irgendwas zur Polizei zu gehen. Du oder Sie, Luc. Du oder Sie. Du hast 2 Tage."

Dann war die Leitung tot.

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