Kapitel 13

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Gegenwart

Luc's Sicht

"Alora? Alora! Verdammt."
Die Leitung war tot.
Ich hatte nie gewollt, dass es soweit kommt. Hatte nie gewollt dass sie in die
Schusslinie kommt. Oder überhaupt auf das Radar von diesem beschissenen Typen.
Ich wählte ihre Nummer erneut, doch niemand hob ab.
Die Mailbox begrüßte mich. Ich hörte ihre Stimme.
Mein dummes verliebtes Lachen im Hintergrund.
Wir waren so glücklich.

Ich könnte nach Hause fahren, aber Denny wäre nicht so dumm, dort einfach mit ihr
zu warten. Er würde sie mitnehmen, irgendwo hinbringen. Blieb die Frage bestehen wohin.
Oder ich konnte tun, was er von mir verlangte.
Wieder stelle mich das Leben auf die Probe.
Und wieder wusste ich, ich musste mich für Alora entscheiden.
Mir blieb kaum eine andere Wahl.
Sie konnte das nicht tun. Ich konnte sie das nicht tun lassen.

Mein Kopf drehte sich. Mir wurde schwindlig.
Keine Option schien mir die richtige zu sein.
Die Frage war, was kam am nächsten an das richtige ran?
Und konnte ich mir gerade überhaupt leisten, an das richtige zu denken?
Hatte ich eine Wahl?
Würde mir Alora jemals verzeihen?
Ich wusste nicht mal genau worum es ging, aber ich wusste das jeder
Auftrag von Denny nur scheiße sein konnte.

Du musst einen klaren Kopf bekommen, Luc. Für Arli.

Ich entschied mich zu tun, was getan werden musste.
Wenn Alora sich dafür entscheiden sollte mir nicht zu verzeihen,
hatte ich sie wenigstens beschützt. Hatte ihr wenigstens das Leben gerettet.
Auch wenn wir dann getrennte Wege gehen würden.
Ich würde sie immer beschützen.
Sie war alles, was ich noch hatte.

Ich wählte Dennys Nummer - und er hob ab.
Er wusste wie ich mich entschieden hatte.
"Schön von dir zu hören, Luc."
Ich hörte sein Auto im Hintergrund. ich hatte also Recht behalten, sie waren nicht
zu Hause geblieben. Zu Hause.
Ein kurzer Schmerz durchfuhr mein Herz.
"Du hast also die richtige Entscheidung getroffen?"
"Luc, du musst das nicht tun." schrie Alora.
Ihre Stimme war aufgelöst, sie klang verzweifelt.
"Halt die Klappe, Süße. Er tut das für dich, wenn du verstehst was ich meine."
Ich versuchte Alora auszublenden. Mich nur auf eine Sache zu konzentrieren.
Meine Sache.
"Ich brauche mehr Details, wenn es in zwei Tagen erledigt sein soll." fuhr ich Denny an.
Er lachte.
Dieser Bastard.

"Ich liebe deinen Optimismus. Triff dich mit Elias. Er wird dir alles erklären. Du denkst doch nicht das ich so dämlich bin, dir irgendwas am Telefon zu erzählen? Während deine Süße gefesselt auf der Rückbank sitzt?" Ich hasste seine Selbstgefälligkeit. Hasste wie er alles bekam was er wollte. Hasste es seine Drecksarbeit erledigen zu müssen.

"Warum übernimmt Elias es dann nicht?" knurrte ich.
"Weil dieser Job explizit für dich bestimmt ist. Man könnte sagen, dein Name steht drauf."
Mein Kopf raste.
Mein Name stand drauf?
Denny wählte seine Worte immer weise.
Sprach in Rätseln die es zu lösen galt.
Was also könnte das bedeuten?

"Okay. An der Halle?"
"Schlauer Junger. Melde dich wenn es erledigt ist. Die Zeit läuft. Tick - Tack."
Ich hoffte, noch ein letztes Mal Aloras Stimme zu hören. Zu hören wie sie meinen Namen sagte.
Doch sie blieb still. Oder Denny brachte sie zum schweigen.
Den Gedanken schüttelte ich genau so schnell wieder ab wie er gekommen war.
Wenn er ihr ein Haar krümmen würde...

Ich lief zu meinem Wangen, stieg ein. Mein Ziel war die Halle. Ich wusste das Elias dort auf mich warten würde. Denny zieht die Strippen. Wir sind nur die Marionetten.
Stille erfüllte das Auto. Beim schalten fiel mir Aloras Haargummi auf. Sie hatte es um den
Schaltknüppel gelegt, damit jedes Mädchen wusste, dass dieser Platz schon vergeben war.
Dabei hat niemals ein anderes Mädchen mein Interesse geweckt.
Ich legte das Haargummi um mein Handgelenk.

Schneller als mir lieb war fuhr ich auf den Parkplatz des alten Fabrikgeländes.
Vorbei an leerstehenden Gebäuden, heruntergekommenen Autos.
Als ich um die Ecke bog stand Elias Auto schon in Sichtweise.
Ich parkte, ließ die Tür laut knallen, damit er wusste, dass ich da war.
Sekunden später öffnete sich das Tor.
Er war allein.

"Ich dachte schon ich seh dich nie wieder, Luc, altes Haus." sagte er.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
Wieso waren diese Wichser alle so glücklich?
"Wäre mir auch lieber gewesen." erwiderte ich trocken.
Das war keine Lüge. Ich hatte gehofft sie alle nie wieder sehen zu müssen.
Aber steckst du einmal drin, kommst du nicht wieder raus.
Denny's Worte hallten in meinem Kopf wieder.

Er reichte mir eine Zigarette. Eigentlich hatte ich aufgehört, aber eigentlich sollte ich auch gar nicht hier sein. Das sollte die Aufgabe eines anderen Typens sein. Also nahm ich sie entgegen und zündete sie an. Der erste Zug kratzte in meinem Hals, aber zu schnell gewöhnte ich mich wieder an das ehemals so vertraute Gefühl.
"Schieß los." drängte ich ihn.
"Immer noch kein Fan von Smaltalk?"
"Mir läuft die Zeit davon, falls du es noch nicht weißt."
Ich nahm einen langen Zug.
"Schon gehört, doch."

Mehr sagte er nicht. Mein Kiefer spannte sich an.
"Sag mir was ich wissen muss Elias. Sonst hau ich dir eine rein."
"Ich habe dir eine Zigarette angeboten." sagte er beleidigt.
Ich schnipste sie ihm vor die Füße.
"Ich hab dich nicht drum gebeten."
Er leckte sich die Lippen, dann zog er einen Zettel aus seiner Hosentasche und hielt ihn mir entgegen.

"Ist das dein scheiß Ernst? Sag's mir doch einfach, wo sind wir denn hier?"
Ich riss ihm den Zettel aus der Hand.
"Vorsichtsmaßnahme. In letzter Zeit hatten wir ein wenig Stress mit den Bullen. Solange ich es nicht ausspreche, ist es nicht mein Problem...-"
Er deutete auf den gefalteten Zettel in meiner Hand.
"Sondern jetzt ganz offiziell deins. Mach ihn schon auf." drängte er mich.

Ich faltete den Zettel auseinander. Mein Blick fiel auf Zahlen. Rote Zahlen.
"Ich soll Geld beschaffen, mehr nicht?"
Mein Herz wurde etwas leichter. Das ist etwas, was Alora mir verzeihen konnte.
Etwas einfaches noch dazu.
"Ließ weiter."
Mein Blick glitt weiter über den Zettel. Ich suchte etwas, dass mir vertraut vorkam, doch da war nichts. Nichts was ich mit mir in Verbindung bringen konnte. War Denny's Spruch doch nur ein dämlicher Spruch gewesen? Ohne tieferen Sinn?
Ich laß jedes Wort, jede Zahl, doch mir erschloss sich der Zusammenhang nicht.

"Bist du eigentlich so dumm oder tust du einfach nur so?" fragte er trotzig.
Mein Blick suchte seinen. Fragend.
"Sagt dir die Firma nichts, die uns eine ganze Menge Geld schuldet? Kommt dir der Name nicht bekannt vor?"
Ich suchte nach dem Namen der Firma.
Mein ebend noch so leichtes Herz wurde wieder schwer.
Ruschte mir in die Hose.

"Nein." flüsterte ich.
"Doch nicht so leicht wie gedacht?" Elias lachte erneut.
Meine Hände begannen zu zittern.
"Das mache ich nicht. Das könnt ihr nicht - habt ihr überhaupt ein Scheiß Gewissen? Ihr seid alle elendiger kleine Wichser."
"Was kann ich dafür, dass wir ihm ein wenig ausgeholfen haben. Er konnte das Geld nicht pünktlich zurückzahlen - und du weißt was das bedeutet."
"Ich soll das Geld nicht eintreiben?"
Elias schüttelte nur den Kopf.

"Nein Luc. Eintreiben reicht da nicht mehr. Er steht auf der schwarzen Liste."
Keine Spur von Mitleid schwang in seiner Stimme mit.
Kein Hauch von Verständnis.
"Ich werd's nicht tun. Niemals."
"Dann wird wohl Alora dran glauben müssen."
"Sie würde mir das nie verzeihen, ich würde mir das nie verzeihen." murmelte ich.
"Seit wann bist du so weich? Seit wann arbeiten wir mit Verzeihung? Kriech zurück in den Schoß deiner Mama - ach warte, da war ja was."
Ich holte aus, doch er fing meine Faust ab.

"Wenigstens kannst du Alora hervorragend trösten. Du weißt doch selber nur zu gut, wie es sich ohne Eltern lebt. Erklär ihr das einfach, wenn du ihre in zwei Tagen um die Ecke gebracht hast."







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