01.01: Die Neue - zu viele Gedanken

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Gwen:

Ich hab nichts gegen Schule. Echt nicht.

Die Leute heulen immer über „massenhaft Hausaufgaben" und „viel zu schweren Unterrichtsstoff". Und warum?

Weil sie nicht aufpassen.

Also, an all diese Leute: Ihr seid selbst schuld wenn ihr euch euer Schulleben versaut!

Die Erklärung „Ich bin dumm" stimmt also tatsächlich. Ihr habt nicht mal genug Gehirn um in der Schule aufpassen. Wie glaubt ihr wird das erst NACH der Schule?

Wobei, die Meisten machen sich darüber keine Sorgen. Warum auch? Kann ja nur besser werden, oder?!

Schlau sein ist nicht angeboren. Ist zumindest meine Erfahrung. 

In meiner alten Schule gab es einen Typen, der immer nur Einsen geschrieben hat und ein kompletter Idiot war.

Also wirklich KOMPLETT.

Ich denke aber nicht, dass es so einen hier gibt. Die sehen ehrlich gesagt alle nicht besonders schlau aus.

Zurück zum Anfang: Das Schlimme an Schule ist nicht der Unterricht. Ich hab mehr Probleme mit den Anderen.

Schon immer.

Aber vor kurzem wurde es noch furchtbarer.

Und jetzt stehe ich hier: Neue Schule, neue Stadt. Westinghouse High school, Brownsville.

„Das ist eure neue Mitschülerin. Gwen Smith.", sagt der Lehrer neben mir, der einen wirklich furchtbaren Schnurrbart hat. Sein Name lautet Mr File.

Steht an der Tafel.

„Setz dich doch nach hinten, auf den freien Platz."

Die Aussage ist so unnötig. Als würde ich nicht sehen, dass es nur einen einzigen freien Platz in diesem Raum gibt. 

Ich nicke ihm zu und laufe durch den Mittelgang. Sie starren mich an, alle. Ich versuche sie zu ignorieren und setzte mich hin, den Blick nach unten gerichtet.

Ich sitze genau in der mittleren Reihe, immerhin ganz hinten. 

Vor mir sitzt ein Mädchen mit geflochtenen Zöpfen und blauem T-Shirt, rechts und links zwei übergewichtige Jungs.

„Wollen wir fortfahren?", sagt Mr File vorne. Erleichtert atme ich die angehaltene Luft aus. Keine große Vorstellungsrunde.

Mein Glück ist vielleicht doch nicht komplett verschwunden.

„Unser neues Thema ...", sagt er während er mit der Kreide auf die Tafel hämmert. „Die DNA. Wir fangen einfach an, mit Augenfarben. Kurze Wiederholung: Wie heißen die Färbungspigmente die für die Augenfarbe-"

Melanine.

„- verantwortlich sind?", fragt er und sieht abwartend in die Runde. Ich sehe ebenfalls auf, ich will sehen wer sich meldet. 

Und dann fängt es wieder an.

Wie heißt das?! Ich muss mich melden, ich brauche eine gute Note in Bio! Waren es ... vielleicht ist das eine Fangfrage? Die Stimme kenne ich nicht. Ich tippe auf das Mädchen vor mir.

Wie viel kostet der Burger nochmal ... Soll ich mir lieber Kaubonbons oder Kekse kaufen? Ich zucke zusammen.

Wieder eine unbekannte Stimme. Wieder unbekannte Gedanken. Ich will mir die Ohren zuhalten, aber ich weiß, dass es nichts bringen würde.

Unnötiger Reflex.

Soll ich aufzeigen? Aber vielleicht mag Ashley mich dann wieder nicht, was wenn sie-

Because-when the sun shine we shine together I've told you- Ohrwürmer.

Ich hasse es, wenn Leute in ihren Gedanken singen. 

Das Schlimmste ist aber nicht, dass es schief klingt: Sie kennen meistens nicht die richtigen Lyrics.

Es kommen immer mehr Stimmen dazu, einige brüllen richtig in ihren Gedanken.

Ich höre irgendwelche Beziehungsprobleme, Fragen über Essen, sich überschlagende Gedanken von Noten ... auf einige der Fragen würde ich am liebsten Antworten, aber so funktioniert das Ganze nicht.

Leider.

Dann würde es wenigstens Spaß machen.

„Miss Smith.", sagt Mr File. „Wissen sie die Antwort?"

„Melanine.", antworte ich, während all die Stimmen weiter in meinem Kopf herumschreien. Hinter meiner Stirn pocht es.

„Korrekt.", meint er zufrieden. 

Streberin.

Will die sich über uns lustig machen oder was?

Die hält sich safe für was Besseres!

Interessant, wie schnell Gedanken umschlagen. Ich gucke nach vorne, halte mich davon ab, mich umzusehen um herauszufinden, wessen Stimmen das sind.

Ein Junge mit orange-gelb gestreiftem T-Shirt und roter Sweatjacke dreht sich zu mir um und lächelt mir zu.

Nicht spöttisch, nicht übertrieben freundlich, sondern irgendwie fröhlich, als würde er nur Hallo sagen wollen.

Er bewegt die Lippen, aber zu langsam als das ich die Worte erkennen könnte.

Aber ich höre was er denkt. 

Stanley Barber. Nett dich kennenzulernen.

Ich lächel ihm kurz verwirrt zu, er dreht sich wieder um, ohne jegliche Hektik. 

Und dann, ganz plötzlich verstummen die Stimmen in meinem Kopf.

Endlich.

Erleichtert richte ich meinen Blick wieder nach vorne auf die Tafel. 

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