05.03: Wo die Liebe hinfällt - Lyrics

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Gwen:

Stan ist verrückt.

Keine neue Erkenntnis. Aber vielleicht ist verrückt gerade nicht das richtige Wort dazu.

Die Musik ist laut ihm von einer Band namens Bloodwitch.

Es fing alles an mit folgendem Satz: „Schade eigentlich dass du den Homecoming verpasst hast."

Jetzt tanzen wir.

Meiner Meinung nach kann man das nicht als Tanzen bezeichnen, aber vielleicht sollte ich auch einfach weniger darüber nachdenken.

Jedenfalls sind meine Hände hinter seinem Nacken verschränkt, seine auf meinem Rücken.

Eigentlich warten wir nur.

Wir warten darauf, dass ich seine Gedanken wieder hören kann.

Die Theorie mit den Berührungen habe ich längst wieder verworfen. Er anscheinend nicht.

Am Anfang höre ich nur meinen viel zu schnellen Herzschlag. Aber irgendwie beruhigt er sich, beziehungsweise beruhige ich mich.

Ich weiß nicht wie verliebt sein sich anfühlt.

Also, doch, eigentlich schon.

Aber bisher war es immer nur furchtbar. Verliebt sein hieß für mich immer zu realisieren, dass die Welt mich hasst.

Aber jetzt ist es irgendwie ... warm.

Ich fühle mich nicht mehr so abgewiesen. Vielleicht weil ich nicht abgewiesen werde.

Oh Gott ich klinge wie Bella Swan oder so.

Diese Buchmädchen haben doch keine Ahnung von irgendetwas.

Das Leben ist hart wenn du anders bist.

Alle tun immer so, als würden sie nicht im Strom mitschwimmen, als wären sie was Besonderes.

Und doch sind sie wie alle Anderen. Die gleichen Wünsche, die gleichen Träume, die gleichen Gedanken.

Alles Wichtigtuer.

Als würde irgendjemand von denen wissen, wie sich anders sein wirklich anfühlt.

Auch vor der ganzen Gedanken-les-Sache war ich anders. Ich habe nicht gezählt zu wie vielen Partys ich eingeladen war, sondern zu wie vielen ich eben nicht eingeladen wurde, nicht dass ich gerne hingehen wollte.

Eigentlich bin ich durchschnittlich. Meiner Meinung nach.

Es sind die Anderen, die einen als „anders" bezeichnen. Irgendwann wird dir dann klar, dass du in dem Schwarm wirklich nicht erwünscht bist.

Alle die angeblich freiwillig aus dem Schwarm schwimmen sind Heuchler. Denn genau so bilden sie sich einen neuen Schwarm.

Dann höre ich ihn: Stans Herzschlag.

Und ganz leise dringt seine Stimme in meinen Kopf.

Er singt das Lied mit.

Leise.

Mit dem richtigen Text.

Ich müsste ihm sagen, dass ich seine Gedanken hören kann.

Aber irgendwie ist es angenehm, einfach seine Stimme zu hören. Ich muss nicht antworten, ich kann einfach die Klappe halten.

Wenigstens für ein paar Sekunden.

Natürlich muss er genau jetzt anfangen zu denken.

Vielleicht ist das ein ganz guter Zeitpunkt um sie zu küssen? Ich denke schon. Andererseits -

„Ich höre deine Gedanken.", sage ich sofort.

Stan zuckt heftig zusammen: „Ähm ... okay. Was genau hast du gehört?"

Dabei würde gleich die beste Stelle im Lied kommen, das wäre meine Chance und-

„Ich weiß es klingt extrem gemein aber kannst du vielleicht irgendwie versuchen ... deine Gedanken zu kontrollieren?", frage ich.

„Klar. Okay: Ich denke an etwas und du sagst an was."

„Stan, ich weiß schon DASS ich Gedanken lesen kann, nur-"

„Übung macht die Meisterin.", meint er und setzt sich im Schneidersitz hin, ich mache es ihm nach.

Also, woran soll ich denken? Irgendetwas einfaches oder ... okay. Folgendes Rätsel:

„Bitte keine Rätsel.", sage ich schnell.

Okay. Irgendwie abgedreht, dass wir uns so unterhalten können, ohne-

„Stan! Das kann jeden Moment wieder aufhören!"

Oh, okay. Also: Blaubeeren, Blaubeeren, Blaubeeren, Blau-

„Blaubeeren.", sage ich. „Warum Blaubeeren?"

Du hast gesagt-

„Kannst du BITTE damit aufhören?"

Womit?

Er fängt an zu grinsen.

Okay. Nächstes: Pfannkuchen, Pfannkuchen, Pfannkuchen-

„Kann es sein, dass du Hunger hast?"

„Eigentlich nicht.", sagt er. „Wann hört das wieder auf?"

„Keine Ahnung. Es endet immer plötzlich, und es fängt immer plötzlich an."

„Glaub ich nicht.", sagt er.

Wie könnte das aufhören, welchen Grund könnte es geben?! Es muss einen geben!

„Ich habe eine Theorie.", sagt Stan plötzlich. „Syds Kräfte sind immer verschwunden wenn sie sich beruhigt hat. Du hast meine Gedanken gehört, richtig?"

„Ähm ... jepp."

„Weil du hingehört hast! Aber wenn du sie ausblendest geht das vielleicht wieder weg!"

„Ich soll also bewusst nicht hinhören.", fasse ich zusammen.

„Exakt.", sagt er strahlend.

„Okay.", murmel ich und schließe meine Augen.

Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt? Ich-

„Ich kann deine Gedanken noch hören."

„Oh. Ähm ... okay."

Ich höre, dass es ihm peinlich ist.

Ich atme tief durch und fange an über irgendwelchen Mist nachzudenken.

Schlechtes Essen, Wassermelonen, Explodierende Köpfe, Blaubeerpfannkuchen -

„Und?"

Ich öffne die Augen, Stan sieht mich gespannt an.

„Denk an etwas.", sage ich leise.

Nichts.

„Es funktioniert! Du hast Recht!"

„Jetzt müssen wir nur noch herausfinden wie es anfängt!", meint er. „Es gibt für alles einen Grund! Es MUSS für alles einen Grund geben!"


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