Bonus: Welt F ❣ Nacht bricht an

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Inho F

Eben noch am dösen komme ich in Hyunuks Armen zu mir. Dieser schöne Traum heute will wohl niemals enden. Ist mir nur recht. Ich lehne mich an ihn und atme seinen Geruch ein, ein Glück, das mir so fremd ist und doch irgendwie sehnsüchtig vertraut scheint. Irgendwas halte ich in der Hand, doch das blende ich aus. Es ist leicht, kann ich es fallenlassen? Ich will ihn berühren, auch auf die Gefahr hin, dass er sich dann in Luft auflöst. Behelfsweise drücke ich meine Handrücken und Finger an seinen warmen Bauch, der mir unter seinem Shirt beim einatmen entgegenkommt.

Auf seine Frage hin, ob alles okay ist, nicke ich nur geistesabwesend. Er hält mich immer noch an den Armen fest. Seit wann ist er so groß? Treuherzig sehe ich zu ihm auf. Dieser ernste Blick... das ist schon eher der Hyunuk, den ich kenne. Den ich gern kennen würde, wenn ich dürfte. So nah habe ich ihn sonst nie, außer in meinen Träumen, aber da bin meist ich derjenige, der ihn hält, und ich sehe ihn dabei so ziemlich nie so deutlich wie jetzt. Schließlich kriege ich sein Antlitz so selten zu Gesicht, dass mein Gehirn sich seine Gesichtszüge nur von gestalkten Fotos zusammenspinnen kann.

Vorhin war er so süß... Mir wird etwas mulmig. Auf einen Traum, der näher an der Realität liegt, habe ich nämlich keine Lust. Das ist mir emotional jetzt schon zu anstrengend. "Können wir paar Etappen überspringen und uns gleich küssen?", frage ich daher und schaue ihn gespannt an.

Hyunuk ist nur den Bruchteil einer Sekunde überrascht, dann fängt er sich und hakt nach: "Meinst du denn das wär in Ordnung, hier, vor deiner Frau?"

"Oh?" Sie ist auch hier? Von der Seite her nimmt sie mir mein Gepäck ab. Oje, das sind aber viele Taschentücher... und es riecht plötzlich verdächtig nach- oh. Das ist mir jetzt übel peinlich, dass sie die anfässt, doch bevor mein Hirn richtig schaltet, ist sie damit verschwunden. Wo hab ich die überhaupt her?

Mit einem strengen leisen Räuspern zieht Hyunuk meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Gott, ich werde so schwach, wenn er über mir ist! Auch wenn mein Nacken bereits wehtut, recke ich Hyunuk meine Lippen entgegen und er küsst mich tatsächlich. Kurz, aber sanft. Wohlig seufze ich und halte die Augen geschlossen, bis ich einen weiteren Kuss kriege.

"Wir haben noch viel wiedergutzumachen", brummt der Mann aller meiner Träume leise und gebe ein zustimmendes Summen von mir. "Tut mir leid, was ich dir angetan habe."

Verwirrt ziehen sich meine Augenbrauen zusammen und ich widerspreche sofort: "Du bist nicht derjenige, der sich entschuldigen muss." Mit eher widerstrebend aufeinandergepressten Lippen nickt er. Dann lässt er von mir ab, was mich etwas traurig stimmt.

Er holt sein Handy hervor und nun merke ich beim Blick nach unten, dass wir auf einer Treppe stehen. Aha! Da hat sich also nichts heimlich an unserem eher unwesentlichen Größenunterschied geändert.

Als er mich meine Nummer eintippen lässt, schwillt meine Brust vor Stolz und stößt fast an seinem Bauch an, was Hyunuk mit einem strengem Blick quittiert.

"Ich steh total auf deine Nippel", lässt er mich wissen und tippt einen von ihnen an, was unwillkürlich meinen Bauch vor Kribbeln zusammenziehen lässt. "Also solltest du dich etwas zurückhalten." Er drückt dagegen, damit ich meine Brust senke, doch so schwer, wie mir das Atmen nun plötzlich fällt, lässt sich das eher schlecht als recht bewerkstelligen. Bedächtig lässt er seine Hand sinken und murmelt kaum verständlich: "Wir haben schon mehr als genug angestellt."

Aufgewühlt bleibe ich zurück. Obwohl wir so nahe voreinander stehen, dass sein Atem auf meine Stirn trifft, ist mir die Distanz viel zu weit, und als er Anstalten macht, sich verabschieden zu wollen, bricht mein Herz. Es fühlt sich an, als wolle es aus meiner Brust bersten.

Ich will ihn noch nicht gehen lassen und klammere mich an seiner Kleidung fest, darunter spüre ich den Widerstand seines Körpers. Ansonsten würde ich wohl fallen, so sehr wie ich mich gegen ihn lehne.

"Inho", sagt er neutral, doch in meinen Ohren klingt es wie Engelsgesang. "Ich melde mich bei dir." Ich erhalte einen letzten zärtlichen Kuss, viel länger als die vorherigen. Meine Lippen können sich nur schwer von ihm lösen, doch schließlich lasse ich ihn an mir vorbeigehen und bleibe wie von einem Rausch benebelt zurück.

Ich stehe immer noch in diesem fremden Haus, als meine Frau zurückkehrt und mich an die Hand nimmt. Die Personen, an denen sie mich vorbeiführt, und deren Gemurmel blende ich größtenteils aus. "Oje ... Hat er versucht mit Hyunuk zu reden? ... Ich wusste, das geht nicht gut aus! ... meine Fresse, der sieht ja völlig fertig aus..."

"Ich wusste, das geht nicht gut aus", bleibt mir im Kopf hängen. Leider.

Spätestens in der kühlen Luft draußen kehre ich geistig in die Realität zurück. Ich wusste, das geht nicht gut aus. Was hab ich mir nur dabei gedacht, hier vorbeizukommen?? Es liegt nicht einmal in der Nähe.

Ein Blick von Hyunuk vom anderen Ende des Raumes hat gereicht, mich in derart lebhafte Tagträume abdriften zu lassen. Es war so schön!

Im Auto breche ich spontan in Tränen aus. Ich würd gern in meine Realitätsflucht zurückkehren.

Statt loszufahren, drückt meine Frau meine Hand und sieht mich besorgt von der Seite an.

"Das war der schönste Traum meines Lebens", schluchze ich und sie lehnt sich schmunzelnd herüber, um mich in den Arm zu nehmen. Suyoung ist viel zu lieb für diese Welt.

"Das muss bestimmt ein Schock für dich sein. Du warst dir so sicher, dass er niemals ein einziges Wort mit dir reden würde. Hat er dich denn dann endlich geküsst?", will sie neugierig wissen. Ihre Augen funkeln aufgeregt.

"Ich... ich träume nicht?", hake ich nach. Mein Kopf tut weh. Sie schüttelt ihren. "Er hat doch nicht echt mit mir geredet??"

"Doch!", bekräftigt sie, "ich war selbst da, ich kann es bezeugen!"

Mir ist ein bisschen schlecht und vor meinem inneren Auge huschen zu viele Erinnerungen auf einmal vorbei. Heut ist zu viel passiert. Was davon ist wirklich passiert?

"Hm jaa...", erwidere ich langgezogen. "Irgendwie warst du die ganze Zeit da? Er hat irgendwas von Scheidung gefaselt."

"Natürlich, das haben wir ihm doch erzählt. Du stehst nach der Begegnung mit ihm ja völlig neben dir..." Sie lächelt mich wohlwollend an und drückt noch einmal meine Hand. "Aber ihr habt ja Nummern getauscht und er hat fest vor, bald vorbeizukommen, das hat er mir gesagt, bevor er gegangen ist."

Es dauert noch einen Moment, bis ich es raffe. Während sie schon losfährt, starre ich ungläubig aufs ausgeschaltete Autoradio. Erst dann schaffe ich es allmählich, mein Handy herauszuholen.

Eine Nachricht ist da, von gerade eben, von einer nicht eingespeicherten Nummer. Nun taucht noch eine auf. Der Inhalt ist sachlich und kühl, so gar nicht wie die davor, aus meiner Fantasie heute, aber es ist noch viel aufregender, wenn es echter ist.

"Ich hab heut tatsächlich mit Hyunuk geredet!!???"

"Naja, ich war nicht die ganze Zeit dabei", meldet sich Suyoung hinterm Steuer, "hab euch nur auf dem Flur getroffen, als ihr aus dem Zimmer kamt, aber da wart ihr schon eine Weile weg und ich hab dich eine Weile gesucht, eine halbe, dreiviertel Stunde vielleicht? Oder mehr? Weiß ich nicht genau..."

"Erzähl mir alles! Jedes Detail!"

Sie überlegt kurz. Weil ihre Gedanken immer so hin- und herspringen, hat sie oft Probleme, zusammenhängende Dinge zu erzählen, doch das Konzentrationstraining hilft ihr sehr und nicht zuletzt meine Geduld, die ich mir antrainiert habe. Unser Therapeut hat mich letztens sehr dafür gelobt. Früher wäre mir das sicher auch schwerer gefallen, aber sie ist immer für mich da, da bricht mir doch kein Zacken aus der Krone, ihr genau zuzuhören und mehrmals nachzufragen. Dann erzählt sie eben alles durcheinander. Ist schon nicht so schlimm.

"Also...", meint sie schließlich, "wir haben erwähnt, dass wir uns demnächst scheiden lassen. Und dass dein Vater dich seinetwegen misshandelt hat, bis du ihm beweisen musstest, dass du Hyunuk hasst... ach nein, so ins Detail gegangen sind wir gar nicht. Ich hab das nur kurz erwähnt, aber es schien ihn zu überraschen, also müsst ihr über was anderes geredet haben."

Wenn ich nur wüsste, über was?

"Und du hattest Servietten in der Hand, nein, Taschentücher! Du hast bestimmt viel geweint." Nachdem sie abbiegt, wirft sie mir einen mitfühlenden Blick zu, dann runzelt sie die Stirn. "Wobei, nein, im Nachhinein... die sahen irgendwie nicht so wie durchgeheult aus... Ist das ein wichtiges Detail?"

"Ähm... " Das ist jetzt unangenehm. Tränen sind keine Körperflüssigkeit, die Taschentücher so verkleben, und erkältet oder verschnupft bin ich nicht. Nasenschnodder fällt also auch aus. "Könnte sein..."

"Habt ihr damit vielleicht was aufgewischt?", äußert sie eine Vermutung.

"Sahen die in etwa so aus, wie das eine, das du mal unter meinem Bett gefunden hast?"

"Äähh... ja! Ja genau!"

Wie peinlich. Meine Wangen glühen förmlich. Es tut mir so leid, dass sie das angefasst hat! Außerdem gibt es mir Rätsel auf. "Soweit ich weiß haben wir uns eigentlich nur geküsst..."

"Du meinst... habt ihr noch was anderes gemacht?", hakt sie nachdenklich nach.

"Ich kann mich nicht so genau erinnern. Es verschwimmt alles in meinem Kopf..."

"Wenn es irgendwas mit Sex war, will ich es gar nicht so genau wissen... und das ist bestimmt nur der Schock. Wir sind ja gleich zuhause, schlaf dich erstmal aus."

Das wird wohl das Beste sein.

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