21 - Aleyna - Naja, er legt sie flach.

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Es ist mittlerweile schon später Nachmittag, und gerade biege ich mit meinem Motorrad wieder auf den Krankenhausparkplatz ein, um Ray besuchen zu gehen. Ich konnte mich in den wenigen Stunden, in denen ich in der Schule war, nicht wirklich konzentrieren und habe eigentlich nur daran gedacht, was wohl mit Ray los ist und ob es ihm gut geht. Ich bemerkte das schwarze Auto auf dem Parkplatz sofort, doch wirklich wundern tue ich mich nicht. Immerhin hat fast jeder ein schwarzes Auto, nicht?

Ich suche nach einem freien Parkplatz und stelle meine Maschine dann ab. Während ich mir den Helm über den Kopf ziehe merke ich, dass bei dem Auto einige Männer stehen, und langsam wird mir doch etwas mulmig zumute. Es ist zwar noch nicht dunkel, aber die Dämmerung sollte bald anfangen. Eigentlich habe ich keine Angst vor der Dunkelheit, aber man weiß ja nie. Vor allem jetzt, wo Javier Ramírez meinen Namen kennt. Und wahrscheinlich noch viel mehr, immerhin sind meine Daten nicht wirklich verschlüsselt oder so. Mein Alter und mein Wohnort sollten ein leichtes sein.

Ich stecke mit leicht zitternden Händen den Schlüssel meiner Maschine in meine Jackentasche und straffe die Schultern. Die werden schon nicht meinetwegen hier sein, wahrscheinlich warten sie nur auf jemanden. Mit den Kopfhörern auf meinen Ohren laufe ich also so selbstsicher wie möglich los, und versuche die Männer gänzlich zu ignorieren. Nur weil die Typen wie Mensch gewordene Bulldoggen aussehen, müssen sie sich ja nicht auch so benehmen, oder? Genau. Die sind sicher ganz nett.

Ich schlucke und atme kaum, während ich an dem schwarzen SUV vorbeilaufe, doch ich höre deutlich, wie die Gespräche der Männer verstummen. Unbeirrt laufe ich weiter und halte meinen Blick auf den Eingang des Krankenhauses fixiert, mit der Vorstellung im Kopf, dort gleich heil und etwas belustigt über meine Angst hereinzuspazieren. Diese Vorstellung wird jedoch leider sehr schnell zerstört, als ich schnelle Schritte hinter mir höre.

Ich versuche wegzuspringen, doch zwei starke Arme greifen nach mir und halten mich fest. Ich schreie los und fange an um mich zu treten, wobei ich tatsächlich die Weichteile des Mannes treffe, und er mich stöhnend loslässt. Ohne zurückzuschauen laufe ich so schnell wie ich kann auf das Krankenhaus zu, und gerade als ich denke es zu schaffen, werde ich erneut zurückgezogen und mit dem Gesicht gegen die nächste Wand gedrückt.

Ich schreie erneut so laut ich kann und versuche mich aus dem Griff des Typen zu winden, doch dabei schürfe ich mir nur meine Wange auf. „Halt endlich still, sonst tut's richtig weh!" Ich wimmere leise auf und bewege nur noch meine Hände, die irgendwie komisch verdreht auf meinem Rücken liegen und langsam wirklich anfangen zu schmerzen. Wenn der Typ noch weiter dreht, sind meine Handgelenks gebrochen.

Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange um nicht laut zu heulen, denn ich weiß nicht, wie die Männer da drauf reagieren würden. Eine Weile sprechen die Männer auf Italienisch miteinander, bis ein weiterer Mann sich vor mir stellt und mein Kinn in die Hand nimmt. Er dreht meinen Kopf eine Weile lang hin und her, dann nickt er. „Das ist sie. Ganz sicher." Ein hässliches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, und er lässt mein Kinn mit einem Ruck los.

Ich wage es wieder etwas zu atmen, und spucke dem Mann direkt ins Gesicht.

„Ihr könnt mich mal" sage ich nur, und unterdrücke einen Schrei, als mein Handgelenk noch weiter gedreht wird. „Soso, die Kleine ist frech" schmunzelt der Mann, dem ich ins Gesicht gespuckt habe, und lächelt immer noch. „Das gefällt mir. Ich weiß schon, was Caine in ihr sieht. Wenn unsere Männer zu dumm sind um einem Schusswechsel standzuhalten, müssen wir eben mit anderen Mitteln angreifen. Aleyna Black, richtig?"

Ich sage nichts und funkle den Mann nur böse an. „Gut, das sagt genug" meint dieser nur, und deutet dem Mann hinter mir irgendwas. Plötzlich werde ich mit einem Ruck umgedreht und stehe nun mit dem Rücken zur Wand. Der Mann umschließt meinen Hals ganz leicht mit seiner Hand, während ich den kühlen Lauf einer Pistole an meiner Schläfe spüre. Giftgrüne Augen schauen mich abwertend an, und ich schlucke. Ich sterbe doch nicht an helllichtem Tag vor einem Krankenhaus, weil eine Gang mich festhält, oder? Das kann doch nicht sein?

„Du kommst mit uns" sagt der Mann vor mir nur, und umschließt meinen Hals etwas fester. Gerade zieht er mich von der Wand weg, als sich die Türe des Krankenhauses öffnet, und ich direkt wieder gegen die Wand knalle. Zwei weitere Männer haben ihre Waffen gezückt, und ich drehe meinen Kopf ganz wenig nach links. Wer ist da? „Ich rate euch sie direkt wieder loszulassen" knurrt plötzlich eine mir allzu bekannte Stimme, und innerlich schreie ich vor Erleichterung auf.

Caine.

Das war Caine.

„Ach, Caine Collins, ich hätte nicht mit dir gerechnet." Der scheinbare Anführer des Grüppchens, dem ich eben auch ins Gesicht gespuckt habe, läuft auf Caine zu. Ich sehe ihn nicht, aber ich sehe zwei Waffen, die in seine Richtung zeigen. „Und natürlich in Begleitung seines treusten Freundes. Nathan Scott. Ich frage mich, wann du endlich umgelegt wirst. Du bist eine Pest."

Nate?!

Ein raues Lachen ertönt, welches nur von Nate stammen kann. „Lustig, eigentlich wollte ich dasselbe über dich sagen. Wo ist denn euer Boss? Ist er sich zu schade deine Arbeit zu erledigen?" Natürlich provoziert dieser Idiot die Gorillas. Was denn auch sonst? Dass zufällig Waffen auf uns alle gerichtet sind scheint ihm wohl egal zu sein. Der Typ ist lebensmüde, eindeutig.

„Hör mal gut zu, Nathan. Dieses kleine, süße Mädchen da drüben ist deinem Freund sehr wichtig, so weit bist du auch schon, oder?" Ich kann Nates Schmunzeln förmlich hören, und seufze innerlich.

„Naja, er legt sie flach."

Ich verschlucke mich fast an meiner eigenen Spucke, und der Mann, der mich festhält, sieht mich kurz böse an. „So kann man's auch sagen. Freut mich immer wieder, Bekanntschaft mit deiner Direktheit zu machen." Ich verdrehe die Augen. „Meine Direktheit freut sich zwar etwas weniger, aber sie fühlt sich geehrt."

Ich sehe auf dem Gesicht des Anführers deutlich, wie Nate ihm langsam aber sicher auf die Nerven geht, denn er schließt kurz die Augen, ehe er nickt und wieder zu Nate sieht. „Also. Dieses Mädchen ist wichtig. Der Stoff, den ihr immer noch habt, auch. Wir geben euch genau vierundzwanzig Stunden, um uns zu geben, was uns gehört, oder sie ist Mause." Ich wage es nicht mich zu bewegen, geschweige denn aufzuwimmern. Ich weiß genau, dass dieser Mann hält was er sagt.

„Das sagst du vielleicht" ertönt Caines Stimme plötzlich, und ich bete dafür, dass er nicht das Hirn seines Kumpels hat. „Aber das heißt noch lange nicht, dass es auch passieren wird. Ich denke ihr habt immer noch nicht verstanden, mit wem ihr euch hier anlegt, oder?" Wow. Das war ja mal ein bühnenreifer Auftritt. Ich denke, wenn die sogar raussuchen wer genau ich bin, wissen die wohl erst recht, wer Caine und seine Anhänger sind.

„Jungs, das wird mir zu blöd. Einpacken." Bevor ich realisiere, was mit einpacken gemeint ist, wird der Griff um meinen Hals stärker, und ich starre dem Mann vor mir wieder direkt in die Augen. „Gute Nacht kleines Mädchen" flüstert dieser, und drückt die Waffe noch fester an meine Schläfe. Ein Schuss ertönt, und ich merke, wie meine Kraft mich verlässt. Der Griff löst sich sofort, und ich sacke der Wand entlang zu Boden.

Bin ich tot?

Ja, bestimmt.

Aber ich verspüre keinen Schmerz.

Vielleicht fühlt sich der Tod ja so an?

Weitere Schüsse ertönen, und ich kneife die Augen zusammen. Bin ich wirklich tot?

Arme schlingen sich um meinen Körper, und ich öffne vorsichtig ein Auge. Ich sehe nicht viel, da alles viel zu hell ist, doch ich entdecke den Mann vor mir, der in einer Blutlache liegt. Es ist der Mann, der mich festgehalten hat. Ein erstickter Laut entkommt mir, und ich reiße meine Augen auf. Gleichzeitig werde ich hochgehoben, und erst da bemerke ich, wer neben mir saß. Nate. Ich schaue zu ihm hoch, während er mit mir um das Krankenhaus läuft, und als ich etwas sagen will, schüttelt er nur den Kopf.

„Sag nichts. Ich bring dich hier weg."

In seinen Augen kann ich deutlich Wut erkennen, und ich frage mich wie viel Beherrschung es ihn gerade kostet, nicht völlig auszurasten. Ich nicke nur und versuche, das ziehende Gefühl in meiner Brust zu beruhigen. Es geht mir gut, ich lebe. Nate lebt. Caine wohl auch. Der Mann ist tot. Es ist alles gut. Ich schließe kurz die Augen, und mein Kopf fällt gegen Nates Brust. Wir laufen eine ganze Weile lang, bis Nate plötzlich stehen bleibt.

Wir befinden uns vor einer großen Halle, und mit dem Ellbogen tippt Nate einen Code ein. Die große Türe der Halle fängt an, sich zu öffnen, und langsam tritt Nate ein. Drinnen ist es etwas dunkler, doch das kommt mir gerade recht. Ich bin todmüde. Wieder laufen wir kurz, bis Nate eine Türe aufstößt, und ich kurz darauf auf etwas hingelegt werde. Ich öffne meine Augen wieder und erkenne ein Schlafzimmer, welches ziemlich modern eingerichtet ist.

Wo bin ich hier?

„Ich dachte schon du wärst eingepennt." Ich hebe meinen Kopf und sehe Nate, der es sich am Bettende bequem gemacht hat. „Wo bin ich hier?" frage ich leise, und reibe mir meine Schläfe, an der bis eben noch eine Pistole war. „Das hier ist einer unserer Aufenthaltsorte. Wenn jemand von uns in großer Gefahr steckt, bringen wir ihn hier hin. Hier kommt niemand außer uns rein." Ich nicke nur langsam und setze mich ganz auf. „Wieso lebe ich noch?" frage ich leise, und taste mich selbst kurz ab um sicherzugehen, dass mir nichts fehlt.

„Du kannst meinem Bruder danken" murmelt Nate, und ich schaue ihn verwirrt an. „Du hast einen Bruder?" Nate nickt und seufzt. „Ja, Halbbruder." Ich nicke langsam und schaue mich abermals um. „Und was ist mit Caine?" Nate schmunzelt. „Der kann sehr gut alleine klarkommen. Er ist nicht grundlos der Nachfolger seines Vaters." Ich nicke nur und schaue zu Nate. „Wieso wart ihr eigentlich im Krankenhaus?" Nate sieht mich an, und ich sehe kurz den Schmerz in seinen Augen. „Das ist nicht wichtig" sagt er dann, und ich runzle die Stirn. „Nate-"

„Aleyna, es ist egal. Ich will nicht mit dir darüber sprechen." Ich schlucke und verstumme wieder. Nates Stimme war ziemlich harsch, und ich nicke nur. „Ruh dich etwas aus. Ich bin unten und warte auf die anderen." Mit diesen Worten verlässt Nate schnellen Schrittes das Zimmer, und ich lasse mich nach einer Weile in die ausgesprochen weichen Kissen zurückfallen.

Ich weiß sehr genau, dass es mehr als nur wichtig ist, doch, wenn Nate nicht darüber sprechen will, kann ich nichts ändern. Es ist seine Entscheidung wem er vertraut und wem nicht. Nur habe ich bei Nate irgendwie das Gefühl, dass er nicht vertrauen will. Niemandem.

Ich lege meinen Arm über meine Augen und versuche langsam zu verstehen, was genau passiert ist. Die Männer wollten Stoff, der ihnen anscheinend zusteht, und Caine gibt ihn nicht. Aber wieso? Und überhaupt, was für Stoff? Plötzlich setze ich mich ruckartig auf. Sie wollen den Stoff, den Nate mit abgekauft hat. Aber wieso haben sie ihn nickt bekommen? Immerhin steht der Stoff ihnen zu.

Sie haben doch... sie haben nicht gezahlt.

Es war Nates Geld. Natürlich war es das. So hat er dafür gesorgt, dass wir keine Schulden haben.

Ich schließe kurz die Augen und hoffe einfach, dass es Caine gut geht. Vielleicht hat er die Jungs unter Kontrolle, aber was, wenn nicht? Ich dachte auch sie würden mir nichts Böses wollen, und dann wäre ich fast abgemurkst worden. Und noch was - wo zur Hölle war Nates Bruder, wenn er mich gerettet hat? Und wer ist er? Ich habe ihn bei ihm zu Hause nicht gesehen, und bisher hat auch niemand was von ihm erwähnt. Vielleicht ist er ja untergetaucht oder so?

Ich schüttle den Kopf. Dann hätte Nate ihn auch nicht vor mir erwähnt. Es muss eine andere Erklärung geben. Meine Gedanken wandern wieder zu vorhin, wo Nate so wütend auf das Thema Krankenhaus reagiert hat. Irgendwas scheint er mit aller Macht verheimlichen zu wollen. Aber was? Und wieso? Ist es wie bei mir, weil es ihn verletzen könnte? Oder einfach, weil er es hasst? Ist es illegal?

Oder würde es etwa Nates Leben zerstören?

--

Jaa.. würde es etwa Nates Leben zerstören?

Endlich mal wieder bisschen Action hier haha.

Was haltet ihr bisher so von der Geschichte?

Uuund... Ray hat Aleyna gerettet ;)

- Xo, Zebisthoughts

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro