24 - Nathan - Heroin?!

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Aleyna verlässt das Zimmer, und ich schmunzle. Ein Versuch war es ja wert, und auch wenn Aleyna klar ‚nein' gesagt hat, haben ihre Augen mir was Anderes verraten. Dass sie mich mindestens so heiß findet wie sie habe ich schon bei unserem ersten Aufeinandertreffen im Krankenhaus gemerkt, nur hatten wir da beide noch keine Ahnung, wen wir da vor uns haben.

Ich hielt sie da für ein normales Mädchen mit rebellischem Charakter wegen ihren Haaren, doch dass sie die Tochter des einst größten Dealers in LA und eines Mafiamitglieds war, hätte ich nie erahnen können. Auch als ich ihren Namen auf der Akte gelesen habe, dachte ich mir nichts dabei. Es gibt so unglaublich viele Menschen in Amerika, die Black zum Nachnamen heißen. Doch spätestens als ich erfuhr, dass ihr Vater tot ist, hätte ich etwas stutzig werden sollen.

Bin ich aber nicht, weil ich es weiterhin nicht für möglich hielt, dass Ethan und Aleyna, beide scheinbar so unschuldig, die Kinder von Jonathan Black sein könnten.

Ich schüttle nur den Kopf und will gerade ebenfalls mein Zimmer verlassen, als die Türe mehr oder weniger auffliegt, und ein ziemlich heftig knutschendes Paar in mein Zimmer stolpert. Da keiner von beiden es für nötig hält, den Lichtschalter zu betätigen, sehen sie mich auch nicht, und ich seufze, ehe ich mich laut räuspere. „Es tut mir leid..." fange ich recht kühl an, und das Paar schreckt auseinander. „...aber ich würde heute Abend gerne in einem frischen Bett schlafen. Alleine. Wenn es euch also nichts ausmacht..."

Der Junge sieht mich aus grossen Augen an, während das Mädchen immer noch nicht so richtig zu verstehen scheint, was hier abgeht. „Äh, ja, klar" murmelt der Junge daraufhin nur, und fährt sich durch seine Haare. Ich kann sogar im Dunkeln erkennen, dass sie nicht nur leicht rot, sondern wirklich ampelrot sind, und schmunzle. „Sag mal, bist du nicht Sid?" Der Junge sieht mich wieder an und scheint kurz verwirrt zu sein. Dann jedoch scheint er zu verstehen, woran ich ihn erkennt habe, und er seufzt. „Sidney Hall, um genau zu sein. Scheint so als wären meine Haare doch ein ziemliches Markenzeichen. Aber sogar im Dunkeln?"

Ich zucke mit den Schultern. „Das Rot ist ja schon ziemlich intensiv. Sei froh, dass es nicht leuchtend ist, ich glaube dein Problem wäre da noch viel grösser." Sid verdreht nur die Augen und schmunzelt. Dann bemerkt er das Ziehen seiner Schnecke an seinem Arm und sieht mich entschuldigend an. Ich winke nur ab, und die beiden verlassen mein Reich wieder. Ich lasse mich mit einem lauten Seufzer auf mein Bett fallen und springe fast hysterisch auf, als wieder jemand mein Zimmer betritt.

Diesmal ist es jedoch nur eine Person, und erst als das Licht angeht, erkenne ich Hunter. „Wusste ich doch, dass du hier oben steckst." Er hält mir einen Becher hin und schließt die Türe. Ich leere den Inhalt des Bechers in meinen Rachen und verziehe sofort das Gesicht. „Alter was ist das" zische ich, und höre Hunters leises Lachen. „Irgendeine Mische von Nick. Ich weiss leider noch nicht ob er gut mischen kann, deshalb habe ich ihm einfach mal vertraut." Etwas gequält schaue ich Hunter und schüttle den Kopf. „Ein fataler Fehler. Nick kann nicht mischen."

Hunter sieht auf seinen Becher und dann wieder zu mir, ehe er sich den Inhalt ebenfalls in den Rachen schüttet. Ähnlich wie ich macht er kurz darauf Würgegeräusche, und ich schmunzle. „Ich habe dich gewarnt." Hunter nickt nur mit verzogenem Gesicht und stellt den Becher auf meiner Kommode ab. „Ich versteh das nicht. Ihr schmeißt eine Party in deinem Haus, aber du bist hier oben und gammelst alleine vor dich hin? Willst du nicht runter und bisschen Spaß haben?"

Ich zucke mit den Schultern und halte Hunter einen Controller meiner PS hin, den er annimmt. „Mir war gerade nicht so danach" lüge ich, und schalte meinen Fernseher ein. Hunter nickt nur verwirrt und lehnt sich dann etwas auf meinem Bett zurück. „Aber wieso bist du eigentlich hier oben?" Hunter zuckt mit den Schultern. „Die Leute nerven mich" sagt er dann nur, und sieht mich kurz an. „Partys sind nicht mehr so meins." Ich nicke nur und stelle fest, dass Hunter und ich da was gemeinsam haben. Partys sind nur meins, wenn es kein Drama und viel Alkohol gibt. Und eventuell ein Mädchen.

Wir zocken einige Runden Fifa, wobei ich feststelle, dass Hunter nicht gut verlieren kann, was mich jedes Mal zum Schmunzeln bringt. „Du musst mir das dringend beibringen" sagt Hunter irgendwann erschöpft, und legt den Controller weg. Ich grinse nur und nicke. „Klar, aber so gut wie ich wirst du nie." Hunters linke Augenbraue wandert hoch, und er mustert mich. „Das sehen wir ja dann noch. Ich muss jetzt wieder runter, ich weiss nicht wie gut Nick auf sich aufpassen kann."

Erinnerungen daran, wie Nick bei fast jeder Party über der Schüssel hing, kommen in mein Hirn, und ich nicke heftig. „Du solltest wirklich besser mal nach ihm schauen. Der Typ kennt auch nach zehn Abstürzen noch keine Grenzen. Dreimal war er wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus." Hunters Augen werden groß, und ich gibt einen erstaunten Laut von sich. „Heilige Scheisse, ich geh wirklich runter." Ich lache leise, und Hunter verlässt schnell mein Zimmer. Nicks Babysitter auf Partys zu sein kann sich wirklich schnell zu einem Fulltimejob entwickeln, und ich hoffe inständig, dass Hunter das Gekotze heute erspart bleibt.

Gerade will ich mich wieder in meinem Bett zurücklehnen, als ich einen Anruf bekomme. Augenverdrehend setze ich mich also wieder auf und recke mich nach meinem Handy, welches auf meinem Schreibtisch liegt. Ich schaue auf das Display und sehe, dass ich den Anrufer nicht eingespeichert habe. Eigentlich habe ich gerade überhaupt keine Lust, unbekannte Anrufer anzunehmen, aber irgendwas sagt mir, dass ich es tun sollte. Was, wenn es das Krankenhaus ist und Ray was passiert ist? Oder einer von Ramírez' Leuten? Ich seufze und nehme den Anruf langsam an.

„Nathan Scott" melde ich mich, und werde von einem – definitiv weiblichen – Keuchen begrüßt. „Nate?" fragt die Person am anderen Ende, und ich weite meine Augen. „Aleyna?" frage ich überrascht, und höre, wie sie ihren schnellen Atem zu beruhigen versucht. „Kannst du bitte mal rauskommen?" flüstert sie dann, und es hört sich an, als würde sie gerade etwas Schlimmes erleben. Oder als hätte sie gerade was Schlimmes erlebt. „Wo bist du?" frage ich, und versuche anhand der Geräusche im Hintergrund herauszufinden, ob Aleyna alleine ist.

„Ich glaube auf eine der beiden Seiten des Hauses" sagt diese nur, und ich nicke stumm. „Ich bin gleich da" sage ich nur noch, stecke mein Handy in meine Hosentasche und verlasse mein Zimmer. Ich deute Sid, der ohne Mädchen im Flur steht an, auf mein Zimmer aufzupassen, und verschwinde dann in der Menschenmenge. Ich drücke mich ohne wirklich Rücksicht zu nehmen zwischen den Leuten durch und atme kurz erleichtert auf, als ich endlich die Haustüre erreicht habe.

Draußen sind nur wenige bis gar keine Gäste, was mir die Suche nach Aleyna deutlich erleichtern wird. Ich bleibe kurz unschlüssig stehen, bis ich mich dazu entscheide, zuerst die linke Seite meines Hauses abzusuchen. Ich gehe an einem wild knutschenden Pärchen vorbei, stolpere dabei fast über eine leere Bierbüchse und weiche gerade noch so einem Ast aus. Man könnte meinen, direkt neben meinem Haus wäre der reinste Urwald. Ich bleibe kurz stehen und versuche, etwas zu hören, doch es bleibt still.

„Aleyna?" rufe ich so leise wie möglich, und hoffe auf eine Antwort. Doch die bekomme ich nicht. Ich schlucke und will wieder umdrehen, als ich ein leises Röcheln vernehme. Sofort drehe ich mich in die Richtung und nehme mein Handy hervor, um die Taschenlampe einzuschalten. Sobald ich die Umgebung um mich herum ableuchte, entdecke ich eine Gestalt, die an die Hauswand gelehnt auf dem Boden sitzt, und irgendwie komisch den Kopf hin und her dreht. Ich schlucke kurz und gehe dann langsam auf die Person zu.

„Aleyna?" frage ich abermals, und die Person wimmert. Es ist ein weibliches Wimmern, und als ich mich dem Mädchen noch weiter nähere, erkenne ich deutlich Aleyna. Ich gehe vor ihr in die Hocke und versuche, Blickkontakt mit ihr aufzunehmen, was gar nicht mal so leicht ist. „Aleyna, hörst du mich?" Aleyna nickt langsam, und es sieht so aus, als würde diese kleine Bewegung sie schon Unmengen an Kraft kosten. „Was ist bloss mit dir passiert" murmle ich zu mir selbst, und verschaffe mir einen kurzen Überblick über Aleyna.

Ihre Haare stehen in alle Richtungen ab, und ihr Gesicht ist leichenblass. Ihre Schminke ist völlig verlaufen, und ihre dünne, schwarze Strickjacke hängt halb an ihren Schultern. „Mach mal die Augen auf" fordere ich das Mädchen vor mir auf, und als Aleyna kaum eine Reaktion zeigt, öffne ich ihre Augen selbst. Tatsächlich sind ihre Augen knallrot, und ihre Pupillen sind geweitet.

Das war definitiv mehr als nur eine Droge.

„Mein Arm" murmelt Aleyna, und schließt die Augen sofort wieder, als ich davon ablasse. „Was ist mit deinem Arm?" frage ich leise, und höre deutlich, wie Aleyna schluckt. „Da steckt was drin" flüstert sie, und röchelt nach Luft. Sofort greife ich nach beiden Armen von Aleyna, und tatsächlich: in ihrem rechten Arm steckt eine Spritze.

„Scheisse" fluche ich, und ziehe das Teil sofort raus. „Was ist das?" frage ich, doch Aleyna schüttelt nur den Kopf. „Keine Ahnung." Ich nicke nur und drehe die Spritze im Licht meiner Handytaschenlampe hin und her, doch ich erkenne den Stoff nicht. Das ist doch nicht etwa Heroin? Ich beschließe, das Teil ganz sicher mitzunehmen, und schaue wieder zu Aleyna, die gerade etwas weiter in sich zusammensackt.

„Aleyna, bleib hier" sage ich so ruhig wie möglich, und nehme ihr Gesicht in meine Hände. „Was ist passiert?" Aleyna schlägt sehr langsam ihre Augen etwas auf und sieht mich durch ihre wirklich knallroten Augen lange an. „Da waren Jungs" fängt sie an, und röchelt wieder nach Luft. Schon nur das Wachbleiben scheint sie wirklich viel Kraft zu kosten. „Die wollten meine Kette haben." Verwirrt schaue ich zu Aleyna's Hals, um den tatsächlich eine kleine Kette mit einem Herz hängt.

„Ich habe mich gewehrt und geschrien. Und dann war ich hier." Verwirrt schaue ich zu Aleyna. Wenn sie weggekippt ist, sollten die Jungs doch ihre Kette genommen haben? „Warst du weg, oder erinnerst du dich einfach nicht mehr?" Aleyna schüttelt nur den Kopf und seufzt. „Ich erinnere mich nicht" sage sie dann nur, und ich nicke. „Okay... okay. Komm, ich bringe dich hier raus." Aleyna nickt nur langsam, und ich hebe sie etwas umständlich hoch.

Sofort sackt Aleyna's Kopf gegen meine Brust, und ich nehme die Spritze noch zwischen die Finger, passe aber auf, weder Aleyna noch mich damit zu verletzen. „Bleib wach Aleyna" flüstere ich immer wieder, und entscheide mich dazu, sie ins Krankenhaus zu bringen. Da ich meinen Autoschlüssel heute nicht aus meiner Hosentasche genommen habe, muss ich so nicht nochmal ins Haus, sondern kann direkt mit Aleyna ins Auto. Umständlich öffne ich die Beifahrertüre und verfrachte Aleyna dann auf dem Sitz.

Ich passe auf, dass sie sich den Kopf nicht stößt, und während sie sich immer noch halb an mich lehnt sorge ich dafür, dass sie angeschnallt ist. Dann umrunde ich schnell den Wagen und steige selbst ein. Aleyna hat mich durch die Autotür ersetzt und hängt schlaff im Sitz, und ich starte schnell den Motor. „Aleyna, erzähl mir was" bitte ich das Mädchen immer wieder, als sie mir droht ganz wegzusacken.

Sie redet nur wirres Zeug, von dem ich nur ungefähr einen Viertel verstehe, doch ich habe auch nicht vor ihr zuzuhören. Ich will nur, dass sie spricht, und ich somit weiss, dass sie wach ist. Ich trete ziemlich aufs Gaspedal und ignoriere einige Ampeln, was mir viele wütende Huper einbringt, doch das ist mir gerade ziemlich egal. Immer wieder werfe ich einen Blick rüber zu Aleyna, die nur noch dank dem Sicherheitsgurt aufrechterhalten wird. Das Krankenhaus kommt in Sicht, und ich parkiere direkt vor dem Eingang.

Ich laufe so schnell ich kann erneut um das Auto herum, öffne die Beifahrertüre und hebe Aleyna heraus. Die Spritze lege ich auf den Beifahrersitz, die werde ich den Ärzten gleich bringen, sobald sie mir Aleyna abgenommen haben. Ich trete mit Aleyna in den Armen durch die Schiebetüren und schaue mich dann hektisch nach einer Schwester um, wobei ich nicht lange warten muss – es kommen direkt drei auf mich zu gerannt. „Was ist passiert?"

Eine ruft nach einer Trage, während eine Andere schon anfängt, einige oberflächlichen Tests bei Aleyna durchzuführen. „Ihr wurde etwas gespritzt und ich habe sie dann so gefunden. Die Spritze lag neben ihr, ich habe sie auf dem Beifahrersitz." Die Frau nickt, und als dann endlich eine Trage kommt, lege ich Aleyna drauf und hole schnell die Spritze. Eine Ärztin ist mittlerweile auch dabei, und während sie wild Aufgaben verteilt und mit Aleyna wegfährt, lasse ich mich benommen auf einen Stuhl fallen und taste nach meinem Handy, um Caine anzurufen.

--

Was ist da wohl alles passiert?

Und wer denkt ihr, dass das war?

- Xo, Zebisthoughts

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro