Kapitel 16

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Pov Koushi Sugawara

Die Nacht war kühl und die kalte Luft ließ meine Lunge schmerzen. Vielleicht war es aber auch mein unregelmäßigen Atem, der das Stechen zu Verantworten hatte.

Ich hatte Angst. Ich wollte das nicht. Ich wollte sofort umkehren und nach Hause rennen, mich in Daichis Arme schmeißen.
Wollte ihm alles beichten und ihn nie wieder loslassen.

Allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass Daichi es nicht so witzig fände, wenn ich mich als Drahtzieher seines Falles enttarne. War aber nur so eine Vermutung.

Tomi gab mir ein Zeichen und schon drückte ich mich, gefolgt von den anderen, noch etwas weiter in die Schatten und betrat das dreckige Gebäude. Für Selina war ein leichtes gewesen, das Schloss unbeschadet zu öffnen und die Tür aufspringen zu lassen.

"Bist du sicher, dass wir hier überhaupt richtig sind?", zweifelte Yasuo und ich nickte.

"Ja natürlich", antwortete ich unwirsch, "Es gibt nicht so viele Bürogebäude hier."

Allmählich verunsicherten mich meine Freunde wirklich mit ihren ständigen Fragen.

Mogli winkte mich zu sich und deutete auf eine Tür, die augenscheinlich in ein Treppenhaus führte.

"Ich kümmer mich mit Gabi, Gina und Kenji hier unten um alles. Kommt einfach runter, wenn ihr so weit seid", sagt er und ich nickte.

Wortlos reichte ich ihm vier Headsets, die er annahm und das Gebäude wieder verließ - Gabi, Gina und Kenji im Schlepptau.

Ich wollte noch etwas sagen, doch Aki zog mich hinter sich her ins Treppenhaus.

"Trödel nicht so herum, Sugawara", keifte sie, bevor sie mich wieder losließ.

Ich musste ein Zittern unterdrücken. Dieser Einbruch musste einfach klappen - ansonsten würden das meine letzten Stunden sein.

Yasuo schloss zu mir auf.
"Ist alles okay bei euch?", wisperte er mir zu, um nicht zu riskieren, dass dir Rothaarige ihn hörte.

Ich seufzte.
Wir hatten mittlerweile die oberste Etage erreicht und liefen an unzähligen Büroräumen vorbei.
Das Gebäude schien wie ausgestorben, doch mir sollte es Recht sein.

"Ich erkläre es dir ein andermal", fertigte ich Yasuo mit einer knappen Antwort ab und widmete meine Aufmerksamkeit Tomi. Dieser war vor einem der Räume stehengeblieben und lugte nun vorsichtig herein.

"Luft rein", murmelte er und stoß die Tür auf.

Der Raum sah ebenso aus wie alle anderen. Zwei Büroschreibtische mit jeweils einem Computer daraufstehend und einem Stuhl davor. Außer noch einigen Regalen und Pflanzen gab es hier nichts Interessantes.

"Passt auf, dass ihr keine Spuren hinterlasst", schärfte Aki uns ein und warf Yasuo und mir einen besonders strengen Blick zu, "Bewegt euch am besten einfach nicht, ich traue es euch auch zu, trotz Handschuhe Fingerabdrücke zu hinterlassen."

Ich sah Yasuo verwirrt an, doch er zuckte nur mit den Schultern.

Selina und Tomi hatten sich derweil hinter die Computer gesetzt und tippten auf den Tastaturen herum.

Ich schloss die Augen, hörte konzentriert dem Tippen zu, in der Hoffnung es würde mich beruhigen. Tat es nicht.
Ich öffnete meine Augen wieder und begann damit, ungeduldig durch den Raum zu wandern.

"Können wir nicht einfach die Computer klauen und dann wieder gehen?", merkte Yasuo verständnislos an und Tomi schüttelte nur kurz abwesend den Kopf.

"Die sind nicht so wertvoll", murmelte Selina abgelenkt, "Es wundert mich sowieso, dass sie in dieser Firma noch mit solchen Dinosauriern arbeiten. Die kriegst du nicht mehr verkauft."

Am Fenster blieb ich stehen und starrte nach draußen in die dunkle Nacht, starrte auf das an sich unscheinbare Museumsgebäude, das uns direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite lag. Ich hasste es. Ich hasste dieses Gebäude jetzt schon.

"Bin drin!", jubelte Selina mit gedämpfter Stimme und auch Tomi ließ wenige Sekunden später ein "Check!' verlauten.

Selina grinste ihn triumphierend an. "Tja, ich war schneller", neckte sie ihn.

Mit einem Satz war ich bei ihnen und blickte auf die Bildschirme, mit denen die Beiden soeben die Kameras des Museums gehackt hatten.
Die Liveaufnahmen flackerten leicht.

"Seht mal", kicherte Yasuo und deutete auf ein Kamerabild, das die Eingangshalle zeigte.

Ein schläfriger Wachmann war gerade in die Aufnahme gelaufen und gähnte gelangweilt.

"Von dem musst du dich jetzt leider verabschieden", erklärte Tomi und tippte schon wieder auf der Tastatur rum.

Yasuo schnappte erschrocken nach Luft. "Du bringst ihn um?!", keuchte er, was Tomi verblüfft aufschauen ließ.

"Was?", fragte er konsterniert, "Ich hab einen Computer vor mir, keine verdammte Bazooka! Wie zur Hölle sollte ich ihn umbringen?! Was hast du denn für Vorstellungen, warum wir uns in die Kameras gehackt haben?!"

"Damit wir das machen können", stoppte Selina seinen Satz und klickte ein letztes Mal.

Für einige Sekunden flimmerten die Kamerabilder auf, dann schien alles wieder normal. Nur der Wachmann war verschwunden.

"Wir ersetzen die Liveaufnahmen durch alte Aufnahmen, die dann im Endlos-Modus gezeigt werden. Ihr werdet also gar nicht erst aufgenommen, wenn ihr in dem Gebäude einsteigt", erklärte Tomi und Yasuo staunte.

Selina deutete auf den zweiten Bilschirm.
"Bei dem hier sind es noch die Liveaufnahmen. Die werden wir erst löschen und ersetzen, wenn ihr wieder draußen seid. Während ihr einbricht, überwachen wir euch euch über die Kameras und warnen euch über die Headsets, falls etwas nicht nach Plan verläuft."

Aki warf mir einen missbilligenden Blick zu.
"Du hast ja wirklich einen Plan ausgearbeitet", stellte sie fest und trotz ihres Tones sah ich die Anerkennung in ihren Augen glitzern.

Ich lächelte. "Sag ich doch", erwiderte ich und Aki verkniff sich ein Grinsen. Wer weiß, vielleicht hatte sie immer noch Vertrauen in mich.

Die Rothaarige schien erraten zu haben, was ich dachte, und wechselte schnell das Thema.

"Dann los jetzt!", befahl sie und griff sich eines der Headsets.

Yasuo und ich taten es ihr gleich, winkten Selina und Tomi noch einmal zu und zu dritt machten wir uns wieder auf den Weg, um das Gebäude zu verlassen.

Bemüht, nicht in den Schein der Straßenlaternen zu treten, hasteten wir weg.

Jetzt wäre noch Zeit.
Zeit wegzurennen.
Nie mehr wiederzukommen. Vielleicht sollte ich einfach alleine abhauen; Daichi nicht noch weiter in die Scheiße mitreinziehen. Grundschullehrer wurden schließlich überall gebraucht.

Mogli, Gina, Gabi und Kenji erwarteten uns schon einige Straßen weiter.

Kam es mir nur so vor oder war die Nacht in diesem Wohnviertel noch dunkler?

Halbblind trat ich auf Mogli zu - und fühlte keinen Boden mehr unter mir.

Ich öffnete den Mund, wollte schreien, als mich jemand auf mich zuschnellte.

Während Mogli mich mit einem Arm auffing, hielt er mir mit der anderen hastig den Mund zu, bevor ein Laut aus diesem hervordringen konnte.

Erleichtertes Murmeln von allen war die Folge.

"Suga, bist du bescheuert?", flüsterte Gina wütend und deutete auf das klaffende Loch im Boden, in das ich fast hineingestürzt wäre. Der Kanaldeckel, der es bis vor kurzem wohl noch verschlossen hatte, lag nutzlos daneben.

Auch Kenji verdrehte die Augen. "Wenn wir die Aufgabe haben, einen Gullydeckel aufzuschrauben, könntest du schon damit rechnen, dass sich hier ein Loch befindet und nicht einfach auf uns zurennen!", schimpfte er leise und ich sah betreten zu Boden.

Ich kam mir vor wie ein dummer Schuljunge, der einen Tadel bekam, und fragte mich, an welchem Zeitpunkt ich eigentlich meine Autorität gegenüber den anderen verloren hatte.

Gabi klopfte mir wortlos auf den Rücken, während Mogli uns nun andeutete, dass wir weitermussten.

"Na dann, bis später", seufzte Kenji und gemeinsam mit Gina machte er sich aus dem Staub.

Sie würden in der Nähe des Museums Stellung beziehen und die Straße im Auge behalten.

Mit einem mulmigen Gefühl sah ich ihnen nach.
Ich brachte sie alle in Gefahr, es konnte zu viel schiefgehen. Die ganze Aktion war irrsinnig, doch ich durfte mir nichts anmerken lassen.
Würde ich zweifeln, würden alle zweifeln.

Ich blickte wieder zu Mogli, dann auf den aufgehobelten Kanaldeckel und mit einem unterdrücktem Seufzer kletterte ich hinein.
Eine rostige Leiter führte in die Tiefen, aus denen ein ekelerregender Gestank aufstieg.

"Passt auf, dass ihr unten nicht in die Brühe steigt", rief Aki uns mit angehaltenem Atem zu, "Links und Rechts sind Steinwege, auf denen müsst ihr bleiben."

Ich hörte, wie Mogli Meter über mir den Kanaldeckel wieder über das Loch zog und fand mich wenige Sekunden später im Stockdunklen wieder.

Renn! Lass sie im Stich! Ihr werdet sonst alle im Gefängnis landen!

Erleichterung durchfuhr mich, als Yasuo eine Taschenlampe anschaltete und mich von meinen Gedanken ablenkte.
Vorsichtig kam ich am Ende der Leiter an und landete auf einem der Steinwege.

"Ich glaube, ich muss kotzen", hustete Yasuo und hielt sich die Nase zu.

Der Gestank war hier unten kaum noch auszuhalten.

"Stell dich nicht so an oder ich schubs dich höchstpersönlich rein", knurrte Aki.

Der Junge zog eine Grimasse, sagte aber nichts mehr.

Ich schaltete derweil mein Headset ein - es knackte, dann stellte sich die Verbindung ein. Die anderen machten es mir nach.

"Sind alle verbunden?", fragte ich ins Mikrofon. Erneutes Knacken.

"Wir können dich hören", bekam ich von Tomi, etwas verzerrt, eine Antwort und auch Gina stimmte zu.

"Wir sind jetzt in der Kanalisation. Wir melden uns, wenn wir im Museum sind", erklärte ich und nickte meinen Gefährten zu.

Widerwillig setzten wir uns in Bewegung, weiter in die Kanalisation.

Das konnte nicht gutgehen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro