Kapitel 2: Wo ist mein Morgenkaffee?

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Gegenwart

*Deutschland Pov

Es war Samstag, der entspannteste Tag der Woche. Auf jeden Fall, wenn es nach meiner Meinung ginge. Immerhin hatte man die harten Werktage hinter sich und kann sich auf ein paar Tage Erholung freuen. Na ja, je nachdem, was man unter Erholung versteht. Am Wochenende kann man nun mal das tun, wozu mitten in der Woche nie die Zeit zur Verfügung stehen würde.

Noch etwas verschlafen stand ich in der Küche, während ich auf mein Toast im Toaster wartete. Gleichzeitig ließ ich im Fernseher den Nachrichtenkanal laufen. Vielleicht berichteten Sie etwas Wichtiges. Man weiß nie, was in dieser verrückten Welt als nächstes Passiert, oder ob es gut oder schlecht ist. Wobei dies wahrscheinlich eher im Auge des Betrachters liegt, wie auch alles andere. "Ach scheiße, warum geht meine Denkweise denn schon wieder in so eine verdammt philosophische Richtung." Murmelte ich vor mich hin.

Tatsächlich waren die Nachrichten wie jedes Mal voll mit schlechten Ereignissen. Umweltkatastrophen hier, überhöhte Preise und Steuern da, radikale Gruppen dort und überall. Das einzig buchstäblich Sonnige waren die Wettervorhersagen. Leichte Schauer am Nachmittag, ansonsten klarer Himmel mit wenigen Ausnahmen am nächsten Montag.

Als ich mir auf der Küchentheke den Kopf müde auf meinen Händen stützen wollte, schreckte ich aufgrund eines plötzlichen Geräusches hoch. Der Toaster hatte ein Zeichen gegeben, nur etwas spät. Mein Toast war rabenschwarz aus dem Gerät gesprungen. Na super. "Zu laut und zu spät.." murmelte ich in Richtung des schuldigen Gerätes, welches kein einziges Anzeichen von Schuldgefühlen zeige. Hätte mich auch wirklich gewundert.

Nun vernahm ich von der Seite ein erfolglos unterdrücktes Lachen. Ein Blick zur Seite und ich erkannte Österreich, wie er am Türrahmen stand und sich vor Lachen den Mund zuhalten musste. Ja, wir wohnten zusammen, jedoch nicht nur wir beide. Ich lebte in einer netten kleinen WG, zusammen mit Österreich, Italien und Schweiz. Es war ziemlich angenehm, und besser als alleine in einer kleinen Wohnung zu vergammeln. Jeder hatte ein eigenes Zimmer, es gab genügend Bäder damit langes Warten vermeiden werden konnte, und wir hatten einen Garten. Auch wenn es vielleicht komisch klingt, ich liebte unsere eigene kleine Fläche Grünzeug und damit zu Arbeiten. Selbst wenn es nur um verdammtes Unkraut zupfen ging.

"Wenn man so müde ist, dass ein der eigene Toaster zu Tode erschreckt, sollte man sich vielleicht noch mal etwas hinlegen." Schmunzelte der Österreicher mit leichtem österreichischem Akzent in seinen deutschen Worten, nachdem er sich ein gekriegt hatte. Auch ich musste leicht schmunzeln. Ja ich weiß, zu wenig Schlaf ist nicht gerade gesund, aber denn Tag wollte ich nun auch nicht einfach so verschwenden. Und das erwiderte ich auch.

"Ich weiß ich weiß, du änderst dich nie." Ein kurzer Gähner und mein Mitbewohner schnappte sich seine Cornflakes aus dem Schrank, ebenso eine kleine Schale. Ich wiederum widmete mich meinem verbrannten Weißbrot. Zwar war es mir so doch etwas zu viel an Knusprigkeit, jedoch ist es für den Müll zu schade. Es ist ziemlich prägend, wenn man von den Eltern ständig Sätze wie 'In Afrika verhungern hunderte Kinder, und du wirfst einfach Lebensmittel weg?' zu hören bekommen hatte. Also was soll's, eine Scheibe Käse rauf, und mein Frühstück ist fertig. Etwas mickrig würde jetzt der eine oder andere behaupten. Mir genügt es, zumindest bis zum Mittag, wo eh jemand von uns immer etwas Warmes kochen will.

"Scheiße man, wer sollte als letztes Einkaufen gehen?!" Meckerte Österreich auf einmal und hielt die letzte, nur noch zum Achtel volle Milchverpackung hoch. Falls jemand im Gebäude noch geschlafen haben sollte, tat derjenige mir wirklich leid.

"Schweiz, aber ich geh gleich einfach für sie los." Österreich, der nach seinem finde ich etwas übertriebenen Aktion wieder ruhig wurde, blickte zu mir. "Nein, ich geh, immerhin brauch ich ja was". Ich schüttelte den Kopf. "Ich wäre angezogen und bereit, im Gegensatz zu dir." Mein gegenüber blicke an sich hinunter. Er war immer noch in Schlafklamotten. "Stimmt auch wieder." Gestand er daraufhin etwas verlegen. "Danke dir." Lächelte er mir dankbar zu. Freundlich nickte ich, nahm mir den Rest meines verbrannten Käsetoasts und den Einkaufszettel, welcher am Kühlschrank hing, und ging in den Flur. Mein kleines Frühstück kann ich auch unterwegs aufessen.

Kurz werden die Schuhe gewechselt und eine dünne, dezente Jacke übergezogen, dann konnte es auch schon los gegen. Instinktiv griff ich nach meinem großen Schlüsselbund aus der kleinen Schale, welche auf der Kommode im Hausflur lag und das vertraute klirrende Geräusch von sich gab. Nachdenklich blickte ich auf die kleinen metallischen Werkzeuge in meiner Hand. Oder genauer gesagt auf den Autoschlüssel meines Mercedes. Das Auto wäre für die kurze Distanz unnötig, und Benzin wird eh nur immer teurer. Daher gönnte ich mir doch lieber einen kleinen Spaziergang bis zum Supermarkt. Es war bewölkt, aber regnen tat es zum Glück noch nicht.

Die frische Luft des Morgens gab beim einatmen ein angenehmes Gefühl. Besonders schwül war es diesen Sommer noch nicht, worüber ich mich auch nicht beklagen kann. Keine 10 Minuten später wollte ich gerade eine Ampel überqueren, als ich wieder von der Seite ein Geräusch vernahm. Ein Blick zu Seite und schon hatte ich die Verursacher im Blick. Ich erkannte Polen und Russland, wie sie anscheinend mitten in einem Streit vertieft waren. Da es fast am Eskalieren war, beschloss ich, lieber mal einzugreifen.

*Polen Pov

Schon seit einigen Minuten diskutierte ich mitten auf der Straße mit einer angetrunkenen Rosja (Russland). Sie hatte die ganze Nacht durchgemacht und dabei die eine oder andere Flasche leergetrunken. Die Diskussion wurde schnell zu einem Streit, bei welchem die Russin bloß immer lauter wurde anstelle sich auch nur ansatzweise zu beruhigen. Dabei wollte ich sie doch nur heil nach Hause bringen, damit nicht noch etwas passiert.

Nicht mehr lange und ich erkenne wie sie ausholen wollte, um auf mich einzuschlagen. Reflexartig hob ich die Arme zum abblocken, aber der Schlag kam nie an. Verwundert öffne ich sie wieder und sehe, wie Niemcy (Deutschland) Rosjas Handgelenk ergriffen hat und ihr ernst ins Gesicht schaut. Diese erwiderte ihn. Ein Unwohlsein breitet sich in mir aus, welches mir erschreckend bekannt vorkam. Als wolle mein Körper mir klarmachen, hier weiter stehenzubleiben wäre die schlechteste Idee von allen, die ich haben könnte.

Beide liefern sich weiterhin Blickduelle, äußerlich ruhig, dagegen innen total aufgewühlt. Ich meine fast schon, ihre Augen haben jeweils bedrohlich dabei ausgeleuchtet. Nach einer Weile lässt Niemcy Rosjas Handgelenk wieder los, mit einem viel entspannterem Gesichtsausdruck als eben gerade.

Die Betrunkene will nun ihrem Gegenüber eine verpassen, jedoch bricht sie zusammen, bevor dies passieren kann. Niemcy kann sie noch gerade so aufhalten, auf den harten Boden aufzuprallen "Kurva..." Entflieht es mir, während ich mich zu beiden runter beuge.

*Deutschland Pov

Ein starkes, kühles Gefühl durchströmte eben meinen Körper. Es war etwas, was ich nur mit Wut vergleichen konnte, und doch war es völlig anders. Ich hasste dieses Gefühl. Es kam immer mit einem riesigen Unwohlsein, während der eigene Körper innerlich brodelt und am liebsten alles raus lassen würde, was zur Verfügung stand Mit einer zum Glück noch unter Kontrolle gehaltenen Kraft hielt ich das Handgelenk der Russin fest. Ich war eben kurz davor, Russland selbst eine zu verpassen, bevor sie es bei Polen machen konnte. Ich verstehe ja dass sie betrunken war. Aber eine gute Entschuldigung für dieses Verhalten kann ich es nicht nennen, wir waren immerhin schon seit Jahren Freunde. Nicht, dass man Fremde dagegen so ohne weiteres behandeln könnte, mal davon abgesehen.

Langsam beruhige ich mich wieder und ließ das größten Land wieder los. Ich wollte es lieber friedlich klären, nicht mit Fäusten. Mein Gegenüber schien es anders zu sehen, denn nun holt sie gegen mich aus. Gerade wollte ich in eine Verteidigungsposition gehen, da bricht Russland auf ein Mal ohne Weiteres zusammen. Schnell und gerade noch rechtzeitig fing ich sie auf, woraufhin ich feststellte, dass die betrunkene ohnmächtig geworden war. Ohne weiter darüber nachzudenken, holte ich mein Handy hervor und rief einen Krankenwagen. Glücklicherweise wurde gesagt, die Sanitäter würden sich umgehend auf den Weg machen und so bald wie möglich erscheinen.

"Was ist denn passiert." Fragte ich nun Polen, nachdem der Anruf getätigt wurde. Er schüttelte den leicht Kopf. "Ich weiß es nicht. Szwecja (Schweden) hat mich früh am Morgen angerufen und erzählt, dass es Rosja wohl nicht gut ginge. Und da wir Nachbarn sind, wollte ich sie schnellstmöglich nach Hause bringen. Als wir hier ankamen, nörgelte sie herum und beschwerte sich, da ich sie von der 'Party' weggebracht hätte. Na ja den Rest hast du wohl selbst mitbekommen, als es schlimmer geworden ist." Ich nickte als Antwort.

"Ich danke dir." Bedankt sich der kleinere nun leise bei mir. "Wofür?" frage ich nun leicht verblüfft. "Na fürs einschreiten, sonst wäre die Situation wahrscheinlich eskaliert." Deswegen also. Heute bedankt sich jeder für Sachen, die eigentlich selbst verständlich sein sollten. Wenigstens bei freundlichen Menschen. Mit einem leichten Lächeln wink ich ab. "Ist doch keine Ursache."

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