Das Leben geht weiter

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„Ich fasse es nicht!" Windherz peitschte aufgebracht mit dem Schwanz.
„Jetzt sind schon 5 Monde vergangen, seit der Geburt unserer Jungen und das Leben geht einfach so weiter, als wäre nichts passiert!"
Wie kann die Sonne einfach so weiter scheinen, bei all dem Leid das uns widerfahren ist?!
„Und nicht das es es uns einfach machen würde, zu überleben! Ich habe noch nie eine so harte Blattleere erlebt, wie sie nun hinter uns liegt!"
Lichtfleck nickte.
Er starrte so intensiv auf den Boden, als ob er glaubte das sich dort ihre einzige Rettung befände und grub seine Krallen in die weichen
Kiefernnadeln.
„Ich kann nicht glauben, das Himmeljunges in der Welt der Clans jetzt bald Schülerin werden würde!" rief er aus.
Die beiden hatten sich nach der Geburt ihrer Jungen immer im Kiefernwald getroffen, weil es ihnen dort sicherer schien, nicht entdeckt zu werden.
„Ja." miaute Windherz.
„Ich habe sie noch als kleines, hilfloses Bündel in Erinnerung. Aber es ist so viel passiert! Wie kann so viel in nur einer Blattleere geschehen?"
Sie hielt inne und sah nach oben zu den Sternen.
Durch das dichte Dach aus Kiefern war nicht so viel zu sehen, doch genug um sicher zu sein, das ihre Ahnen sie nicht verlassen hatten.
Das tröstete sie ein wenig.
„Ich kann nicht glauben, das ich in solchen Zeiten leben muss! Und auch nicht, das ich eigentlich 2. Anführer bin!"
Lichtfleck zerfetzte nun mit seinen Krallen den Erdboden.
Windherz wandte sich mit verwundertem Gesichtsausdruck wieder ihm zu.
„Stimmt was nicht?" fragte sie besorgt.
„Lindenstern glaubt wohl, das mit seinen Streunern genug Katzen im SturmClan sind und er die alten nicht mehr braucht!" fauchte der Kater aufgebracht.
Der Boden unter seinen Pfoten glich dem eines Schlachtfeldes.
„Was soll das heißen?" fragte Windherz vorsichtig.
Sie hatte ein sehr ungutes Gefühl dabei.
Was hat Lindenstern nun wieder vor?!
Heiliger SternenClan, er wird doch nicht wirklich einen Krieg planen?!
„Er hat heute morgen versucht die Ältesten zu vertreiben." knurrte Lichtfleck.
„Er hat... WAS?!" stieß Windherz hervor.
Wie um SternenClans Willen konnte ein Anführer so tief sinken?!
Doch Lichtfleck nickte nur und fuhr fort.
„Das fanden natürlich einige Katzen im Clan nicht gut. Besonders, weil ich nichts von seinem Plan wusste.
Das ganze hat Lindenstern zusammen mit Finsterkralle ausgeheckt."
Den Namen des dunklen Kriegers spuckte er förmlich aus.
„So, als ob ER 2. Anführer wäre und nicht ICH! Und als ob die Ältesten den Clan Schwächen würden!" fauchte er.
„Und genau das hat er auch als Begründung für das Ganze gesehen! Sie würden dem SturmClan die Beute wegfressen!"
Windherz schnappte nach Luft.
In ihr kochte die Wut hoch.
Sie sah die Szene ganz genau vor sich.
Lindenstern, selbstzufrieden auf dem Großfelsen, Tannengrün und Zweigblüte, die beiden Ältesten, in der Mitte einer Menge aus grinsenden Streunern und Protestierenden SturmClan Katzen.
Es ekelte sie vor Lindenstern!
„Dieser Kater widert mich an!" fauchte sie.
Lichtfleck knurrte zur Bestätigung und fuhr fort.
„Tannengrün war so wütend, das er Lindenstern angegriffen hat und geschrien hat, das er genug von seiner Terrorherrschaft hätte und er dem SturmClan mehr Leid als Nutzen bringe und er ihm sein letztes Leben nehmen würde, denn dann wären wir alle erlöst und Lindenstern wäre da wo er hingehöre."
Windherz bewunderte den Mut des Sandfarbenen Ältesten unwillkürlich.
Doch eigentlich wollte sie gar nicht wissen was Lindenstern mit ihm gemacht hatte...
„Es gab einen kurzen Kampf." sagte Lichtfleck langsam. Seine Stimme stockte.
„Tannengrün hat es Lindenstern wirklich nicht leicht gemacht, aber war altersschwach.
Lindenstern hat ihn getötet."
„Dieses absonderliche Fuchsherz!" fauchte Windherz.
„Das heißt, er hat Zweigblüte alleine und ohne Grund in die Verbannung geschickt?!"
„Nicht ganz..." sagte Lichtfleck und sah Windherz vorsichtig an, als könne sie die Wahrheit nicht vertragen.
„Lichtfleck?! Raus mit der Sprache! Und wehe es ist so schlimm wie ich denke, denn dann zerfetzte ich Lindenstern seinen schimmeligen Pelz!" fauchte Windherz wütend.
Lichtfleck hatte inzwischen den halben Waldboden aufgewühlt und seine Augen funkelten empört als er fortfuhr:
„Danach waren ein paar Katzen, darunter ich, nicht mehr zu halten. Wir haben ihn angeschrien und gefaucht, es war ein richtiger Aufstand! Aber wir waren zu wenige, der Rest war zu verschreckt. Immerhin lag vor unseren Pfoten der sterbende Tannengrün!"
Windherz wollte lieber nicht wissen, was Lindenstern mit ihnen gemacht hatte, aber Lichtfleck erzählte weiter.
„Es waren Blumenschweif, Federsturm, Schneeschweif und ich. Und Lindenstern hat sie mit Zweigblüte in die Verbannung geschickt."
Windherz wollte gerade etwas sagen, da meinte Lichtfleck:
„Ich wünschte, mich hätte er auch weggeschickt! Aber nein, jetzt muss die Arme Primelpfote darunter leiden! Nur wegen Schneeschweif, ihrer Mutter, und mir, weigert Lindenstern sich, sie zur Kriegerin zu machen! Dabei ist Finsterkralle ihr Vater! Der war übrigens ehrlich entsetzt, als seine Gefährtin verkündet hat, es wäre besser wenn sie ginge, denn sonst würde sie ihm den Pelz zerfetzten. Und Federsturm hat sogar gemeint, sie würde mir Vergnügen gehen!"
Lichtfleck hatte nun einen Ausdruck grimmiger Genugtuung auf dem Gesicht.
„Seitdem hasst Dunkelpelz Lindenstern. Federsturm war seine Gefährtin."
Windherz starrte ihn an.
„Und dann sind sie einfach gegangen?!"
Lichtfleck nickte.
Nun sah auch der Boden unter Windherz Pfoten aus wie ein Schlachtfeld.
Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den Beiden.
„Auch dem LichtClan hat die Blattleere Krieger geraubt..." sagte Windherz dann.
Ihr Herz zog sich unangenehm zusammen als sie daran dachte.
„Leopardenfleck ist Gestorben. Es war zu kalt für ihn. Und Entenfeder auch."
Als sie an ihren Vater dachte, traten Tränen in ihre Augen.
Er hatte einen großen Knubbel im Bauch gehabt.
Windherz hatte jedes Heilmittel probiert das sie kannte.
Doch am Ende war alles umsonst gewesen.
Danach war Silberstreif in den Ältestenbau gezogen und Goldauge war ihr gefolgt um ihr Beistand zu leisten.
Nun war Sonnenpelz 2. LichtClan Anführer.
Lichtfleck leckte ihr tröstend die Schulter.
„Naja," schniefte Windherz.
„Wenigstens haben wir Hoffnung auf neue Junge. Flussfell erwartet welche von Sonnenpelz."
Ihr Gefährte verzog das Gesicht.
„Wie kann ein Kater sich in diese arrogante, eingebildete Kätzin verlieben?!"
Er hatte ihr die Sache im LichtClan Lager immer noch nicht ganz verziehen.
Windherz kicherte.
„Seit dem Kampf gegen den Dachs war zwischen ihnen alles anders. Wahrscheinlich ist ihnen klar geworden, was sie wirklich wollen."
Lichtfleck schnaubte nur.
„Ich finde, wir sollten mal wieder etwas Spaß haben!" sagte er plötzlich.
Windherz sah ihn verdutzt an.
„Na, wie hatten so harte Zeiten!" erklärte Lichtfleck.
„Ich finde, wir haben es verdient das wir mal wieder ein bisschen Spaß zusammen haben!"
Er lies sich in eine spielerische Angriffsstellung sinken.
„Oder was macht die GipfelClan Anführerin sonst auf FlammenClan Territorium?"
Windherz grinste, als sie sich daran erinnerte, wie sie vor vielen Monden frisch verliebt einen Scheinkampf ausgefochten hatten.
Sie war Windstern, die GipfelClan Anführerin gewesen und Lichtfleck Lichtstern, der FlammenClan Anführer.
„Spaß mit dem FlammenClan Anführer?" fragte sie mit einem verführerischen Unterton.
„Vielleicht lasse ich mich zu einem Pläuschchen überreden. Aber dazu musst du mir erst zeigen, dass du das verdient hast, Lichtstern!"
Auch sie lies sich in eine Kampfstellung fallen.
Lichtfleck grinste.
„Na dann wollen wir mal sehen, ob ich mir einen Platz in deinem Herzen erkämpfen kann, Windstern!"
Hast du doch längst!
Mit einem Satz sprang Lichtfleck auf sie zu und nagelte sie am Boden fest.
„Willst du es mir so leicht machen?" fragte er gespielt enttäuscht.
„Nö!" gab Windherz zurück, wand sich so das sein Griff sich lockerte und drehte den Spieß um.
Nun lag Lichtfleck unten.
Er sah sie ziemlich stolz an.
„Wie ich sehe hast du deine Kampftechniken noch nicht vergessen!" miaute er.
Windherz lächelte unschuldig.
„Du anscheinend schon!" gab sie zurück.
Doch Lichtfleck lächelte nur, dann begann er mit seinen Krallen leicht, durch Windherz Bauchfell zu fahren.
Die prustete los.
„Das kitzelt!" lachte sie.
„Das soll es auch!" gab Lichtfleck lachend zurück.
Er begann, Windherz noch stärker durchzukitzeln.
Die Kätzin lachte so sehr, das sie Lichtfleck irgendwann losließ und über den Boden rollte.
Lichtfleck sprang ihr hinterher und kitzelte sie weiter.
Den Trick hat er von mir!
„Hör... hahaha...hör auf!!!" kicherte Windherz.
„Du...hihi... hast gewonnen!"
Lichtfleck grinste auf sie herunter und hörte auf.
Windherz kam langsam wieder zu Atem.
Sie lag auf dem Rücken und lächelte zu ihm hinauf.
„Seit Monden hatte ich nicht mehr so viel Spaß!" keuchte sie.
Lichtfleck stand über ihr.
Seine Augen funkelten und waren voller Liebe.
„Ich auch nicht."
„Ich liebe deine Augen!"
„Wie ich sehe, hab ich es doch geschafft mir einen Platz in deinem Herzen zu erkämpfen!"
Lichtfleck beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte in ihr Ohr:
„Aber ich liebe deine Augen auch. Sie sind wie zwei Saphire in der Dunkelheit."
Windherz musste schnurren und flüsterte ihrerseits in sein Ohr:
„Und deine sind wie zwei funkelnde Smaragde."
Lichtfleck schnurrte auch und schleckte ihr einmal kurz übers Gesicht.
„Lichtstern!" kicherte Windherz.
„Du ungezogener Kater! Man schleckt keinen fremden Kätzinnen übers Gesicht!"
Lichtfleck lachte.
„Windstern!" gab er zurück.
„Du ungezogene Kätzin! Man lässt sich nicht von fremden Katern übers Gesicht schlecken!"

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