In ihrem Traum stand Windherz auf weiten Feldern.
Nur in der Ferne waren ein paar Felsen zu sehen.
Die Sonne erschien langsam am Horizont.
Oh nein! Der Kampf!
Ihre Vermutungen bestätigten sich, als sie SturmClan Markierungen roch.
Der zweite Traum...
Plötzlich hörte sie Stimmen.
„Endlich bekommt der SturmClan was er verdient!"
„Meine Meinung! Das hätten wir schon viel früher tun sollen!"
Die beiden Stimmen kamen ihr bekannt vor...
Eine dritte meldete sich zu Wort.
„Aber nein, erst musste sie ihre Schwester sterben sehen! Ich frag mich warum Lilienstern so lange gebraucht hat..."
Eine Patrouille schob sich in Windherz Blickfeld.
Die Kätzin erkannte Lilienstern und Froschsprung am Anfang der Patrouille, hinter ihnen Eichenkralle, Goldauge und Mistelblatt und die anderen.
Froschsprung! Er sollte noch in seinem Nest liegen!
Verärgert peitschte sie mit dem Schwanz, als sie den gefleckten 2. LichtClan Anführer sah.
Der drehte sich zu Eichenkralle um.
„Sei still!" fauchte er.
„Oder willst du diese räudigen Fuchsherzen warnen?!"
Eichenkralle schnippte mit dem Schwanz.
„Nein..." murmelte er verlegen.
„Schon gut." miaute Lilienstern.
In ihren Augen funkelte immer noch dieses unheimlich entschlossene Feuer.
„Wir sind da."
Verdutzt blickte Windherz sich um, konnte aber weit und breit keinen schützenden Lagerwall, wie beim LichtClan Lager entdecken.
Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Hagelpfote ebenso überrascht drein blickte.
Silberstreif, seine Mentorin, rief ihn an ihre Seite.
„Silberstreif?" hörte sie ihn murmeln.
„Warum ist hier weit und breit kein Lagerwall zu sehen?"
„Weil sie keinen brauchen!" entgegnete sie.
„Ihr Lager ist in einer Senke, hinter diesen Felsen!"
Hagelpfote blickte ebenso überrascht drein wie Windherz.
Ein gutes Versteck...
Aber was soll ich nur tun, wenn der Kampf losgeht?! Ich bin unsichtbar!
Die Heilerin beschloss sich auf die Felsen zu setzten, wo sie das Geschehen im Blick behalten konnte.
Während die LichtClan Patrouille sich bereit machte, sprang sie die Felsen hinauf.
Oben angekommen, hatte sie einen ungestörten Blick auf das SturmClan Lager.
Noch, lag alles friedlich da, nur aus der Kinderstube hörte sie das gedämpfte maunzen eines Jungen und das leise Schimpfen seiner Mutter.
„Primeljunges! Sei leise, oder du weckst das ganze Lager auf!"
„Ich will aber raus und mit Frostpfote spielen!" beschwerte sich Primeljunges.
Windherz musste unwillkürlich schnurren, als ein dunkler Schatten aus einem Bau, unterhalb eines Felsens in der Mitte des Lagers ihre Aufmerksamkeit beanspruchte.
Das muss Lindensterns Bau sein!
Der muskulöse SturmClan Anführer trat leise aus seinem Bau und sah sich misstrauisch um, dann huschte er zu einem Bau auf der anderen Seite der Senke.
Er miaute etwas, das Windherz nicht verstand, dann beschwerte sich eine krächzende Stimme:
„Lindenstern! Was ist los?!"
„Sei leise Tannengrün! Ich brauche nur Zapfen und Glut." flüsterte Lindenstern eindringlich.
Das muss der Ältstenbau sein!
„Ach und warum?" wollte Tannengrün Neugierig wissen.
„Das geht dich nichts an! Respektiere die Entscheidungen deines Anführers!" fauchte Lindenstern zurück.
„Und jetzt hol sie, aber leise, damit Zweigblüte und Bergschnee nicht aufwachen!"
Tannengrün murmelte etwas verärgertes, doch schließlich krochen zwei weitere Katzen aus dem Bau.
Was will Lindenstern von ihnen?
Doch der SturmClan Anführer redete so leise mit den Beiden, das die Kätzin kein Wort verstand und schließlich kehrte er in seinen Bau zurück und Zapfen und Glut verschwanden in der Nacht.
Windherz begann sich schon zu fragen, ob Lilienstern den Angriff vielleicht abgeblasen hätte, doch plötzlich hörte von der anderen Seite der Senke ein Jaulen.
„Angriff, LichtClan, Angriff!!!"

Die Katzen des LichtClans strömten in verbundener Einigkeit und Entschlossenheit über die Felsen hinein in das feindliche Lager.
Innerhalb von Sekunden war die Senke mit kämpfenden Katzen gefüllt.
Windherz wusste nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte.
In der Mitte des Lagers, hatte sich Adlerflug in Finsterkralles Hinterbein verbissen, was die Kätzin ihr unwillkürlich gönnte.
Das geschieht ihm recht!
Goldauge und Eichenkralle attackierten einen Weißen Krieger und Mondfell hatte sich eine rostrote Kätzin vorgenommen.
Apfelpfote! Obwohl sie nun Kriegerin sein muss...
Sie war nicht die Einzige die es gesehen hatte.
Ein Weiß-Orange gefleckter Blitz stürzte sich von der Seite in Mondfells Flanke und warf sie von Apfelpfote weg.
„Lichtfleck!" jaulte Windherz, doch sie wusste, er würde sie nicht hören.
Mondfell flog durch die Luft und blieb benommen liegen.
„Apfelblüte!" keuchte Lichtfleck. „Bist du verletzt?!"
„Nein..." murmelte Apfelblüte mit einem verstörten Ausdruck im Gesicht.
Eine Katze kreischte wütend auf und Aschenschweif krachte in Lichtfleck hinein. Mistelblatt folgte.
Windherz konnte nicht hinsehen und wandte sich ab.
Ich kann nicht hinsehen!
Unter ihr wimmelte es von kämpfenden Katzen und Sie konnte keine bestimmte ausmachen.
Ein panischer Schrei ertönte.
„Wolkenpelz!"
Sonnenpelz drängte zusammen mit Flussfell zwei Schüler in die Ecke.
Ein dunkelgrau bis fast schwarzer Kater hatte geschrien.
Neben ihrem drängte sich eine honigfarbene Schülerin.
Der weiße Kater, der gegen Goldauge und Eichenkralle gekämpft hatte, riss sich von ihnen los und stürzte, gefolgt von einem schwarzen Kater auf Sonnenpelz und Flussfell zu.
Der Schwarze! Aus meinem letzten Traum!
Als die Katzen aufeinander krachten, duckte sich die Schülerin ängstlich zu Boden.
„Dunkelpelz!" wimmerte sie, während ihre Augen groß und aufgerissen waren.
„Frostpfote, Honigpfote!" rief Wolkenpelz.
„Lauft zur Kinderstube und bringt Schneeschweif und Primeljunges in Sicherheit!"
Frostpfote stieß die Schülerin energisch an und sie preschten zur Kinderstube vor der
Eulenschrei gegen Silberstreif kämpfte.
Gebannt verfolgte Windherz das Geschehen, als ein durchdringendes Jaulen ihre Aufmerksamkeit weckte.
„Lindenstern!" schrie Lilienstern, das besessene Funkeln in den grünen Augen.
„Komm raus, du Feigling! Hast du noch nicht genug?! Komm raus und kämpfe wie ein Anführer!"
„Da!" rief Froschsprung ihr zu, während er eine Schildpatt Katze in die Büsche jagte und deutete mit dem Kopf zum Rand des Lagers, wo eine große Gestalt stand und auf eine kleine, weiße Katze eindrosch.
Hagelpfote!
Lilienstern preschte so schnell durch die Menge, wie Windherz es noch nie gesehen hatte.
Lindenstern lies von Hagelpfote ab und preschte über die Felsen davon, Lilienstern hinterher.
Die Gestalten der Anführer wurden kleiner und verschwanden hinter den Felsen.
Nur Liliensterns wütendes Jaulen war zu hören.
„Erst sie, dann er, jetzt Minzblatt!!!"
Windherz wusste nicht was sie damit meinte.
Irgendetwas sagte ihr, das sie Lilienstern folgen sollte.
Sagte ihr, das irgendetwas faul war.
Das hier irgendetwas falsch lief...