Jetzt gibt's Ärger

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Mit einem Herzschlag, der weit über dem gesunden Durchschnitt lag und zitternden Beinen, trat ich wie ein Verrückter in die Pedalen. Ich ignorierte jegliche Verkehrsregeln und sämtliche Beleidigungen, die mir Fußgänger und Autofahrer gegen den Kopf warfen.
Ist mir sowieso egal, was diese dachten, denn ich durfte keine kostbare Sekunde verschwenden. Lukas war nämlich schon viel zu lange alleine unterwegs. Es machte mich total wahnsinnig, dass seine beste Freundin nicht schon früher bei mir aufgekreuzt war.
Hoffentlich kam ich nicht zu spät, denn Lukas hatte absolut keine Ahnung, worauf er sich da eigentlich eingelassen hatte. Am liebsten wollte ich ihm den Hals dafür umdrehen, dass er so etwas vor mir verheimlicht hatte.

Er konnte und sollte so etwas nicht hinter meinem Rücken organisieren. Wir hatten uns versprochen, dass gemeinsam durchzustehen und da sollte ich auch darüber aufgeklärt werden, wenn er versuchte, jemanden zu beauftragen.
Obwohl ich überhaupt nicht verstand, wie er darauf hereinfallen konnte, denn seine Alarmglocken hätten schon klingeln müssen, als Danny von ihm verlangt hatte, alleine zu kommen und seine Sachen an der Schule zu lassen.
Außerdem ging es nicht in meinen Kopf herein, dass Lukas dem ohne Kompromisse zugestimmt hatte. Er hätte wenigstens Maria Bescheid sagen können, dass er sich mit jemanden traf. Was ist, wenn sie nicht mehr da sind?

Auch wenn ich mich noch nicht am abgemachten Standort befand, konnte ich mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass hinter dem Account niemand geringeres als Ronny steckte. Lukas ist der Gang geradewegs in die Falle gelaufen.
Danny ist nicht mehr als ein Catfish. Keine Ahnung, wie tief Lukas' Verzweiflung mittlerweile saß, dass er das nicht erkannt und es nicht für eine einzige Sekunde hinterfragt hatte. Dabei war es doch so offensichtlich.

Warum sollte so jemand Lukas einfach helfen? Und vor allem warum sollte er ihm jegliche Details in einem Chat mitteilen, mit dem Lukas als Beweis zur Polizei gehen konnte? Warum sollte sich dieser Danny für so eine niedrige Summe verkaufen?

Ich seufzte leise und verfluchte mich innerlich, denn ich hätte es ahnen müssen. Es war viel zu ruhig und wahrscheinlich konnte sich Ronny denken, dass ich Lukas alles Mögliche erzählt hatte. Also musste er zu einer neuen Methode greifen, mit der ich nicht rechnen konnte.
Selbstverständlich würde Ronny es online versuchen, wenn es im echten Leben schon nicht klappte. Schließlich konnte ich Lukas' Handy nicht kontrollieren und wenn dieser keinen Ton sagte, konnte ich auch nicht dahinterkommen.
Klar hatte er sich die Tage etwas komisch verhalten. Doch ich hatte es viel eher auf den Test geschoben, von dessen Stoff er nichts verstand. Woher hätte ich denn wissen müssen, dass er mit einem vermeintlichen Schläger auf Instagram schrieb?

Ich trat etwas mehr in die Pedalen, denn das spielte jetzt keine Rolle. Hauptsache ich kam rechtzeitig an und konnte Lukas retten. Ich betete zu Gott, dass die Gang ihn nicht schon sonst wohin gebracht, oder zusammengeschlagen hatte.
Bei der Vorstellung an einen, völlig reglos am Boden liegenden Lukas, wurde ich automatisch etwas schneller und bog scharf nach links ab, um den Wald zu passieren. Zum Glück hatte Ronny einen Ort ausgesucht, den ich kannte und den ich nicht lange suchen musste.
Ich sprang vom Fahrrad herunter, schloss dieses an einen Baum und sah mich unsicher in der Gegend um. Sofort zog ich mir die Kapuze über den Kopf, machte mein Handy auf stumm und schlich durch den Wald. 

Dabei achtete ich auf jeden Schritt, den ich tat, denn ich durfte nicht erwischt werden. Ich wollte Lukas retten, aber schon bei dem kleinsten Fehler könnte die Gang mich packen und so sehr außer Gefecht setzen, dass ich nichts mehr für ihn tun konnte.
Es ist schon gefährlich genug, dass ich alleine hierherkam. Aber ich konnte niemanden um Hilfe bitten, weil die Aufklärung und Organisation zu viel Zeit kostete. Oh Gott, hoffentlich kam mir Lukas unversehrt in die Arme gelaufen und wir konnten gemeinsam flüchten.
Mein Atem wurde immer flacher, erneut kontrollierte ich meine Umgebung und ging daraufhin einen kleinen Weg entlang. Ich wurde etwas schneller, aber nicht so, dass man mich hören konnte.

Mein Herz raste, meine Knie zitterten und der Brustkorb schnürte mir fast die Luft weg. Das wahrscheinliche Zusammentreffen mit der Gang machte mich total nervös. So lange konnten wir uns verstecken und gleich würden sie wieder vor mir stehen.
Ich hatte Ronny so verärgert und noch wütender gemacht. Wäre ich damals zum Schrottplatz gegangen, würde Lukas nicht in so einer Situation stecken. Die Trennung hätte ihn kaputtgemacht, aber vor so etwas verschont.
Eine Träne lief mir die Wange herunter und sofort wischte ich diese weg, weil es dafür keinen Platz gab. Erstmal musste ich Lukas finden, ihn von der Gang wegbekommen und danach noch viel mehr beschützen als je zuvor. Warum hatte ich nicht besser aufgepasst?

Ich ging den schmalen Weg entlang und blieb dann ganz abrupt stehen. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken und mir stockte der Atem, als ich Ronnys zornige Stimme vom Weitem hören konnte.
Zitternd sah ich mich um und mir knickten mit einem Mal die Knie weg. Bei den Containern stand tatsächlich die Gang und...Lukas! Sofort sprang ich in ein Gebüsch, um mich zu verstecken und beobachtete mit pulsierenden Halsschlagader das Geschehen.
Ähnlich wie bei mir hatten sie ihn umzingelt und gegen einen der Container gepresst, sodass er keine Chance hatte zu entfliehen. Ronny, der vor ihm stand, musterte ihn mit angewiderten Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. Oh Gott, wie ich diesen Typen verabscheue!

Alleine von der Distanz konnte ich die Angst und Sorge von Lukas spüren. Er hatte Tränen in den Augen, zitterte stark und sah sich immer wieder hilfesuchend um, in der Hoffnung, dass ihn jemand retten würde. 
Ich schluckte einmal schwer, klammerte mich an den Ästen fest und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Die Gang war uns eindeutig überlegen. Ich konnte jetzt nicht einfach aus dem Gebüsch springen und auf sie losgehen.
Sie würden mich sofort zusammenschlagen oder fixieren, um Lukas etwas anzutun, was ich mir vollkommen wehrlos mit ansehen musste. Doch ich musste ihn von diesen Typen wegbekommen... Aber wie?

,,Dafür, dass du so ein Streber bist, bist du aber ganz schön dämlich...'', hörte ich Ronny lachen, dem ich am allerliebsten die Augen auskratzen wollte. ,,Wie kann man denn nur glauben, dass die jemand helfen möchte? Du bist mit 'nem totalen Vollversager zusammen!''
,,Aber jetzt, wo du schon mal hier bist, kann ich ja all die versäumten Wochen nachholen, in den denen du dich lieber von Wolbers in den Arsch ficken lassen hast...'', erwiderte Ronny grinsend, aber verzog aufgrund des letzten Teils einmal angewidert das Gesicht. So ein Hurensohn!
,,Sei mal ehrlich, was findest du an dem Typen? Hat er 'nen großen Schwanz, oder was? Am Gesicht kann es ja nicht liegen.'' Lukas verdrehte unauffällig die Augen und schüttelte mit dem Kopf.

In einer anderen Situation hätten mich diese Worte verletzt, aber mittlerweile war es mir eh egal, was Ronny von mir dachte. Seine Meinung hatte kein Gewicht, denn dieser Kerl konnte schließlich nichts Besseres, als andere herunterzumachen.
Lukas und ich passten nicht in sein Weltbild und das stellte er gerne zur Schau. Er wollte Lukas damit einfach nur provozieren, mehr nicht. Ihn genau an dem Punkt treffen, wo es ihn am Meisten triggerte.
Zum Glück war Lukas schlau genug, um sich darauf nicht einzulassen. Denn wenn Ronny erstmal etwas gegen ihn in der Hand hatte, würde er ihn damit nur noch terrorisieren und so lange auf den Punkt drücken, bis Lukas das machte, was er von ihm verlangte. So hatte er mich  schließlich auch bekommen...

,,Ey!'', sagte Ronny wütend, als Lukas keine Antwort von sich gegeben hatte. ,,Ich rede mit dir, du billige Nutte!''
Mein Herz rutschte in die Hose, als Ronny ihn am Hals packte und gegen den Container schubste. Lukas verzog schmerzverzerrt das Gesicht und keuchte einmal leise auf.
,,Hör' auf zu heulen, du Pussy! Du hast den Fehler schon gemacht, als du dich dafür entschieden hast, eine dumme Schwuchtel zu werden!''

Ich fühlte mich wie gelähmt und mein Körper zitterte wie Espenlaub. Ich musste handeln, aber ich wusste nicht wie. Ich konnte mich nicht stellen, sie würden Lukas noch mehr antun und das wollte ich unbedingt verhindern.
Es ist schon schlimm genug, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Da musste ich es nicht erneut provozieren. Hoffentlich hatte Ronny gleich genug und würde Lukas in Ruhe lassen. Warum zur Hölle ließen sie das nicht an mir aus?
Ich würde jetzt wirklich alles auf mich nehmen, damit Lukas nichts passierte. Sie konnten mich zusammenschlagen, treten, anspucken, anschreien - alles scheiß egal, so lange Lukas nicht ein einziges Haar gekrümmt wurde.

,,Okay gut, wenn du das nicht antworten willst...'' Ronny ließ ihn los und musterte ihn einmal nachdenklich von oben bis unten.
,,Dann verrate mir wenigstens, wann und wie dein Hinternstopfer arbeitet. Wie komme ich in dieses verfickte Theater rein?!'', schrie Ronny ihn auffordernd an.
Er sah ihm tief in die Augen, trat näher zu ihm, aber Lukas blieb still. Ich schüttelte fassungslos mit dem Kopf, aber mein Freund hielt ernsthaft die Klappe. 

Am liebsten wollte ich ihn schütteln und sagen, dass er Ronny ruhig alles über mich verraten sollte, was er wissen wollte. Lukas sollte endlich damit aufhören, mich andauernd in Schutz zu nehmen. Ich bin es nicht wert...
Gleichzeitig berührte es mich auch, dass er, trotz dass dieser Dreckkerls direkt vor ihm stand und ihn so einschüchterte, mir nicht in den Rücken fiel. Er sah ihn einfach nur an und machte nicht mal den Anschein, den Mund für eine Antwort zu öffnen.
Es blieb lange still. Selbst Ronny wirkte verblüfft darüber, dass Lukas die Lippen verschlossen hielt. Er ging immer wieder auf und ab, warf ihm einen diabolischen Blick zu, ließ sein Messer schwingen, aber auch das ließ Lukas unbeeindruckt.

,,Ist das dein scheiß Ernst?!'', zickte er ihn irgendwann genervt an. ,,Alter, du hast gerade keinen Schwanz im Mund, also kannst du jawohl mit mir sprechen!''
,,Ich will aber nicht mir dir reden.'', erwiderte Lukas trocken, obwohl seine Unterlippe bebte. Ich spannte mich an leicht an, denn so kannte ich ihn nicht.
Schon damals im Jugendzentrum hatte Lukas kaum etwas gesagt. Er hatte die Beleidigungen einfach über sich ergehen lassen. Und wenn er mal auf etwas reagiert hatte, konnte er sich sicher sein, dass die Gang ihm nichts antun würde, weil ein Mitarbeiter in der Nähe war.

Aber jetzt war er vollkommen alleine. Ronny konnte ihm jederzeit etwas antun, wenn er etwas sagte, was ihm nicht in den Kram passte. Niemand konnte ihm helfen, außer ich, der wahrscheinlich überwältigt wurde.
Ich fand es unglaublich süß, dass Lukas mich nicht verraten wollte. Aber verdammt... Dieser Kerl sollte aufhören mich zu beschützen und alle Fragen beantworten, damit er so schnellst wie möglich wieder freigelassen wurde.
Mit dieser Aktion machte er das Alles nur noch schlimmer. Er sollte damit aufhören Ronny zu provozieren und mir den Rücken zu stärken, denn eine Engelsgeduld ist nicht das, was man dieser Lauchstange zu schreiben würde.

,,Was hast du Hurensohn gerade gesagt?'' Ronny blieb abrupt stehen und finsterte ihn wütend an. ,,Sag' mal, was denkst du, wer du bist, dass du so mit mir reden kannst?!''
,,Du sagst mir jetzt gefälligst, wie Tim arbeitet! Oder ich sorg' dafür, dass das Theater mit ihm zusammen in die Luft fliegt! Haben wir uns da verstanden?!''
Ronny trat so nah an ihn heran, sodass Lukas seinen Atem auf seiner Haut spüren konnte. Er ließ sein Messer in der Sonne glitzern, aber Lukas schüttelte still den Kopf.
,,Nein!''
,,Nein?!'', wiederholte Ronny seine Worte irritiert. ,,Hast du gerade Nein gesagt?! Zu mir?!'' Lukas nickte stumm. 

,,Jetzt pass' mal auf, du kleine Schwuchtel!'' Ich zerbiss mir die Zunge, als Ronny wieder nach seinem Hals packte, ihn gegen den Container drückte und die Anderen seine Hände und Füße fixierten. Oh Gott Timi, denk' nach...mach' irgendwas!
,,Du machst gefälligst das, was ich von dir verlange! Diesen devoten Scheißkram , kannst du mit Wolbers machen, aber nicht mit mir! Du hast auf mich zu hören, du Fotze!'' Ronny beschallte den kompletten Wald mit seiner tiefen, wütenden Stimme.
Mein Körper bebte und alles zitterte. Ich wollte aufspringen, aber ich konnte nicht. Es sammelten sich Tränen in meinen Augen und alles pulsierte. Mein Atem wurde flacher und alles drehte sich. Ich wollte, aber ich war nicht in der Fassung aufzustehen. So eine Scheiße!

,,Sag' mir jetzt alles, was ich wissen will, verdammte Scheiße! Ich hab' langsam wirklich keine Geduld mehr für deine dummen Späße! Dafür habe ich dich nicht hierhergeholt!'' Ronny packte fester an seinem Hals zu.
Lukas, dem tausende Tränen die Wangen herunterliefern und der hastig nach Luft schnappte, schüttelte immer noch mit dem Kopf. Ach du scheiße, was macht er denn? Ich wollte mich so gerne losreißen, aber es fühlte sich an, als hätte mich jemand festgekettet. Man ich will zu ihm!
,,Also jetzt hab' ich die Schnauze voll! Da will man einmal was mit Worten klären und dann so eine Scheiße!'', schrie Ronny vollkommen wutentbrannt und sein Kopf lief rot an. Er holte einmal weitaus und verpasste Lukas eine schallende Ohrfeige.
,,Sprich' jetzt, du Arschloch, oder es gibt direkt noch eine!''

Mein Freund schrie schmerzverzerrt auf, verzog das Gesicht und bekam für dieses Rumjammere sofort die Nächste. Ronny hörte gar nicht mehr damit auf ihn zu schlagen und würde wohl so lange weitermachen, bis er sein Schweigen brach.
Jetzt wurde es mir langsam zu viel. Ich spürte die Wut in mir kochen, setzte mich auf, trat den Busch zusammen und streifte mir die Kapuze vom Kopf. Fass' ihn noch einmal an und ich schneid' dir die Finger ab!
,,Du lässt die Finger von ihm, du Hurensohn!'', rief ich mit drohender Stimme und kam aus dem Versteck heraus. Die Gang sah in meine Richtung und allen entglitt mit einem Mal alles aus dem Gesicht. Tja, damit habt ihr wohl nicht gerechnet...
,,Was willst du denn hier, du Penner?! Woher weißt du davon?!'', fragte Ronny, der sehr überrascht von meiner Anwesenheit wirkte.
,,Kann dir doch scheiß egal sein, woher ich das weiß! Lass' Lukas los! Ich gebe dir eine Chance!'', herrschte ich ihn wütend an und stellte mich zu Ronny.
,,Tzzz, als ob ich auf so jemanden wie dich höre!'', lachte dieser, musterte Lukas und streichelte ihm über die gerötete Wange.
,,Bist du etwa eifersüchtig, weil ich deinen Freund anfasse? Oh Gott, schaut euch Wolbers an, der rennt ernsthaft so einem weinerlichen Waschlappen hinterher...'', grinste Ronny hämisch und machte einige Kotzgeräusche.

,,Aber wo ich dich schon mal hier habe...'', fing Ronny an und warf einen Blick zu seinen Jungs. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatten sie mich an Händen und Füßen gepackt und gegen den Container gedrückt.
Ich versuchte mich zu wehren, aber kassierte dafür einen Tritt zwischen die Beine. Ich keuchte schmerzverzerrt auf und wollte mich dafür verfluchen, schon wieder so unüberlegt gehandelt zu haben.
Doch ich konnte das nicht mit ansehen. Die verbalen Angriffe hatten schon gereicht, aber das Ronny auch noch handgreiflich wurde, hatte das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Hoffentlich ließen sie Lukas gehen, wo sie mich schon hatten...

,,Richtig schön, euch endlich zu sehen, Timi und Lukas...'', lächelte Ronny und musterte uns einmal. ,,Zwei Schwuchteln auf einem Streich, da ist mir die Falle perfekt gelungen.''
,,Lass' Lukas gehen, verdammte Scheiße! Was willst du von ihm?'', zickte ich ihn von der Seite an und den weiteren Tritt, den ich kassierte, ignorierte ich.
,,Seit gibt du denn den Ton an?!'', fragte Ronny genervt. ,,Ich hab' dir eine Chance gegeben, schon vergessen?''
,,Du lässt ihn gehen!'', widersprach ich ihm, weil ich das nicht mehr aushalten konnte. Alles ist meine Schuld...
,,Ansonsten was, Wolbers?! Was willst du von mir, hast du mal gesehen, wie ausgeliefert du bist?! Versuch' es nicht erst!'', keifte Ronny.

Ronny wendete den Blick von mir ab und der Griff um meine Beine und Arme wurde verstärkt, als ich erneut versuchte, mich zu wehren. ,,Eigentlich auch ganz nett, dass du dir die Show mit ansehen kannst...'', lächelte dieser Hurensohn zufrieden und streichelte über Lukas' Gesicht.
Dieser warf mir einen hilfesuchenden Blick zu, doch Ronny packte ihn grob am Kinn, damit er ihm in die Augen schauen musste. ,,Wo bin ich stehengeblieben? Ach ja stimmt, du musst dir noch deine Strafe abholen...''
,,Aber Ohrfeigen sind etwas zu harmlos, findest du nicht auch, Tim?'', fragte er mich und strahlte mich mit seinen ekelhaften Augen an. ,,Sag' mal Schwuchtelinchen was hältst du von Smokey Eyes? Damit gebt ihr euch doch immer zu erkennen!''

Ronny tätschelte seine Wange, verpasste ihm eine weitere Ohrfeige und musterte Lukas einmal von oben bis unten. Dann trat er einige Schritte zurück, ballte seine Hand zu einer Faust und holte weit aus.
Lukas schloss die Augen, zitterte noch viel stärker und wartete auf den Schlag, der ihn jeden Augenblick treffen würde. Ich versuchte mich weiterhin zu befreien und konnte spüren, wie die Wut mit einem Mal überkochte.
Ich sammelte all meine Kräfte zusammen und konnte tatsächlich aus den Zwängen fliehen. Ronnys Sippschaft musterte mich mit großen Augen, versuchte mich zu packen, aber ich schlug sie alle von mir weg. Nicht mit mir!

,,Du scheiß Dreckspenner, ich habe dich gewarnt! Lass' deine verdammten Finger von ihm!'' Ich packte Ronny an den Schultern, krallte mich an ihm fest und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen einen der Container, der leicht ins Schwanen kam.
Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, holte ich einmal weit aus und verpasste ihm einen Schlag Mitten ins Gesicht. ,,Du kannst deine Zahnbürste morgen zum Arbeitsamt schicken, du elendiger Penner!'', schrie ich ihn an und schlug erneut zu.
Ich kam ihm sofort hinterher, als er auf dem Boden zusammensackte. ,,Hör' auf jeden zu terrorisieren, du Hurensohn! Du hast mein Leben zerstört!'' Ich verpasste ihm eine Kopfnuss und schnappte mir sein Messer, welches ich nachdenklich musterte.

Ich gab es Lukas, der mich mit riesigen Augen musterte und noch immer zitterte. Auch Ronnys Jungs wirkten von der Situation sichtlich überfordert und trauten sich gar nicht, mir einen Schritt näherzukommen.
,,Du lässt uns in Ruhe, hast du mich da verstanden?!'', schrie ich ihn vollkommen wutentbrannt an und haute seinen Kopf gegen das Stück Metall. Ich verpasste ihm noch eine Ohrfeige, dann erhob ich mich von ihm und versuchte herunterzukommen. Obwohl ich ihn umbringen wollte...
Ronny verzog schmerzerrt das Gesicht, keuchte leise auf und wischte sich mit dem Handrücken über die blutende Nase. Er musterte seine Hand, setzte sich langsam auf, richtete sich seine Klamotten und kam mir gefährlich nah. 

,,Das wird dein Ende, Wolbers...'', flüsterte Ronny leise und formte die Augen zu Schlitzen. Plötzlich erwachten alle aus ihrer Starre und Lukas und ich wurden wieder gegen die Container gepresst. Fuck, was hatte ich nur getan?



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