Kapitel 26 - Date

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Xenias p.o.v.

Plötzlich rückte Kilian ein wenig von mir ab, und fast schon wollte mir ein Wimmern entschlüpfen. Ich genoss diese Umarmung viel zu sehr, seine Nähe, seine Wärme, die man fast schon als Hitze bezeichnen könnte und sein betörender Duft.
Aber gerade rechtzeitig konnte ich es mir noch verkneifen. Das wäre wohl auch ziemlich armselig. Ich war doch kein Klammeraffe. Zumindest wollte ich keiner sein.

Aber Kilian tat mir einen Gefallen, indem er nur soweit abrückte, dass er mir ins Gesicht sehen konnte.
Fragend hob ich den Kopf und blickte in diese dunkelblauen Tiefen.
Ein vergnügtes Funkeln stand nun darin.
"Dann können wir ja jetzt endlich auf unser erstes Date gehen."

Verblüfft riss ich die Augen auf. Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, aber so früh schon? Ich war darauf ja gar nicht vorbereitet!
Kilian schien meine Unsicherheit zu bemerken, denn er streichelte sanft meine Arme.

"Es muss nicht sofort sein. Ich kann warten, Xenia. Und damit das klar ist: Wir machen nichts ohne dein Einverständnis, okay? Das heißt, wenn dir irgendwas nicht gefällt, dann sag es. Es ist okay. Ich werde dich zu nichts zwingen. Verstanden?"

Überrascht starrte ich ihn an. Er hatte mit ernster Stimme gesprochen und auch jetzt noch sahen seine Augen mich intensiv an, als wollte er, dass ich das verinnerlichte.
Und das würde ich auch gern, aber ich traute dem Ganzen nicht. Vielleicht waren es die Jahre voller Vorurteile, die nun aus mir sprachen, jedenfalls fragte ich mich, ob er mich so manipulieren wollte.

Ob er damit erreichen wollte, dass ich von vorneherein allem zustimmte, was er wollte, weil er mir das Gegenteil so schmackhaft machte.
Ich meine, welcher Junge war schon so? Max zumindest war nicht im Entferntesten so gewesen.
Was Kilian sagte, schien geradezu perfekt zu sein. Aber wer wusste schon.... vielleicht war die Seelenverbindung ja perfekt? Ich hatte keine Ahnung.
Aber ich wollte auch nicht von vorneherein alles abblasen, besonders nicht aus dem Grund, weil Kilian so wunderbar erschien.
Nein, ich hatte versprochen, ihm eine Chance zu geben und das würde ich auch tun. Und wenn sich dann zeigte, dass hinter dieser perfekten Fassade etwas ganz anderes steckte...nun, dann könnte ich immer noch nein sagen. Aber erst einmal würde ich mein Bestes geben, es wenigstens zu versuchen.
Nicht nur zu sagen, dass ich ihm eine Chance gab, sondern es auch wirklich zu meinen. Entgegen aller Vorurteile, die noch in mir schlummerten.

"Was wäre das denn für ein Date?", fragte ich schließlich leicht neugierig. Würde er mich zum Essen einladen? Mit mir im Wald spazieren gehen?
Tatsächlich fiel mir auf, dass es mir ziemlich egal war, was wir machten. Hauptsache, wir waren zusammen. Bei der Vorstellung, Zeit mit ihm zu verbringen, kribbelte alles in mir vor Vorfreude und vielleicht auch einem kleinen Stück Nervosität.

Kilian grinste mich verschwörerisch an.
"Lass dich überraschen", flüsterte er mit einem Funkeln in den Augen.
Und obwohl ich hätte Angst haben sollen, obwohl ich hätte misstrauisch sein sollen, war ich nichts dergleichen. Stattdessen verspürte ich nur pure Vorfreude.

"Wann treffen wir uns?", fragte ich schließlich.

Er zuckte mit den Achseln.
"Wann du willst."
Dann zögerte er kurz, als überlegte er, ob er die Worte in seinem Kopf aussprechen sollte oder lieber doch nicht. Er entschied sich dafür und mit einem leicht gequälten Lächeln, das etwas tief in mir berührte, meinte er:
"Ich wäre dir allerdings sehr dankbar, wenn du mich nicht tagelang warten lässt. Ich bin auch nur ein armer Junge, der am liebsten seine ganze Zeit mit dem tollsten Mädchen der Welt verbringen würde."
Das Lächeln, das er mir schenkte, kombiniert mit diesen süßen Worten, war beinahe zu viel für mich.
Ich musste wegblicken, während meine Wangen wieder etwas an Farbe zunahmen. Mein Zauber war schon längst vergangen. Wenn das so weiterging, würde mein restlicher Körper noch an Blutmangel absterben.

"Wir können uns heute nach der Schule treffen. Ich hab nach der siebten aus, und du?"

"Nach der fünften. Aber ich warte auf dich. Vor der Schule dann?"

Ich nickte. Und damit war es abgemacht. Heute würden wir unser erstes Date haben.
Für einen Moment standen wir nur so da, sahen uns tief in die Augen.
Plötzlich gab es nur noch Kilian und mich und alles andere war unwichtig. Ich sah nicht mehr die Waschbecken, das Fenster oder die Kabinen. Sah nicht mehr die weiße Wand und die Spiegel.
Da waren nur die unendlichen blauen Tiefen von Kilians Augen, wie ein unergründlicher See. Und ich wusste, diese blauen Seen waren tief, ich wusste, darin war so viel mehr verborgen als bloßes Werwolfssein. Da waren Geheimnisse, Gefühle, eine Vergangenheit. Und während ich in diesen wunderschönen Augen versank, wuchs in mir der Wunsch, all diese Dinge zu erfahren. Alles über Kilian zu erfahren. Ich wollte ihn kennenlernen, innerlich wie äußerlich.

Und während ich das dachte, kam er mir plötzlich näher. Ich spürte seinen Atem sanft wie einen Schmetterlingsflügel über meine Wange huschen, spürte seine Hitze, konnte seinen betörenden Duft nach Sommer und Sonne riechen.
Und dieser Blick aus seinen Augen, diese Wärme in ihnen....mein Herz pochte heftig gegen meinen Brustkorb, während sich meine Augenlider flattrig schlossen.
Gleich wird er mich küssen, dachte ich und freudige Erwartung überschwemmte mich.
Gleich....

Doch statt auf meinen Lippen spürte ich plötzlich auf meiner Wange eine zarte Berührung, so weich und zärtlich, wie ich noch nie geküsst worden bin.
Es war süß wie Honig und doch wollte ich mehr.
Gerade als ich Initiative zeigen und den Kopf leicht drehen wollte, gab es plötzlich einen Ruck und wo vorher die Tür gewesen war, war nun nur noch Leere in meinem Rücken.
Ein erstickter Schrei entfloh mir, während ich wie ein Stein nach hinten fiel.
Jemand anderes keuchte erschrocken auf und dann lag ich auch schon auf etwas Weichem und....

"Uff!", hörte ich und mir wurde auch schon klar, was passiert war. Gott, wie peinlich. Jemand hatte die Tür zur Mädchentoilette geöffnet und ich war direkt auf sie gefallen.
In diesem Moment hörte ich ein leises Glucksen. Das konnte doch nicht...! Ruckartig hob ich den Kopf und stützte mich auf dem Boden auf. Und tatsächlich: da stand Kilian am Eingang zur Mädchentoilette und musste sich ein Lachen verkneifen.
Sein Ernst?!

Kopfschüttelnd stand ich von der Person auf, und reichte ihr mit einem entschuldigenden Lächeln die Hand. Um Kilian würde ich mich später kümmern.
"Tut mir so leid, ich ..."
Okay, irgendwie fehlten mir die Worte. Was sollte ich sagen? Ich hatte gerade den Kuss meines Seelengefährten erwartet und deswegen total vergessen, dass ich an der Tür angelehnt stand und so etwas passieren konnte?
Äh ja, gar nicht peinlich.

Das Mädchen sah zwischen mir und Kilian hin und her, und zuckte dann seufzend die Schultern, während sie meine Hand ergriff und sich von mir hochziehen ließ.
"Alles gut, mir ist ja nichts passiert."
Dann fragte sie mit einem Blick aufs Mädchenklo: "Ist da jetzt frei?"

Meine Wangen brannten höllisch.
"Ja, du kannst reingehen, wir sind fertig."
Erst als ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, fiel mir auf, wie das klang. Verdammt.
Das Mädchen nickte nur und ging an Kilian vorbei, der ihr den Weg frei machte.
Und Mann, er trug noch immer ein amüsiertes Lächeln auf dem Gesicht!

Die Hände in die Hüften gestemmt drehte ich mich mit wütendem Gesichtsausdruck zu ihm um.
Er versuchte daraufhin, eine unschuldige Miene aufzusetzen, aber das misslang ihm kläglich.
"Das war nicht lustig!", zischte ich ihn an.
Er hob eine Augenbraue.
"Sorry, meine Hübsche, aber doch, das war es." Und wieder zuckte sein Mundwinkel verräterisch.
Mein Blick wurde noch feuriger.

"Du hättest mich auffangen können!", warf ich ihm vor. Schließlich war er ein Werwolf. Und somit schneller, stärker als jeder Mensch. Warum hatte er es nicht getan?

Ein wenig zerknirscht zuckte er mit dem Schultern.
"Nun ja, ich war selbst überrascht und musste dann noch mein eigenes Gleichgewicht finden."

Okay, dagegen konnte ich nichts sagen. Aber trotzdem...
"Hast du die nicht gehört?", fragte ich leise und deutete mit dem Kopf zur Mädchentoilette.

Sein Blick wurde plötzlich etwas dunkler und er erwiderte leise:
"Unbewusst. Ich war zu abgelenkt."

Okay, wenn das so weiterging, würde mein Gesicht jetzt wohl immer einer Tomate gleichen, so rot wie es war.
Um nicht wieder in Versuchung zu kommen, wich ich Kilians intensivem Blick aus und murmelte:

"Wir sollten wohl wieder in den Unterricht gehen."

Den Blick hatte ich auf Kilians Brust gerichtet, während ich das sagte.
Es dauerte eine Weile, bis er schließlich leise erwiderte:
"Klar. Dann also bis später vor der Schule, ja?"

Ich konnte nicht anders, mein Blick zuckte wieder zu seinen Augen, als würde er von ihnen angezogen.
Da lag eine Wärme in ihnen, die das Blau seiner Augen viel sanfter erscheinen ließ.
Ich wollte jetzt nicht in den Unterricht gehen. Am liebsten würde ich bei ihm bleiben, zusammen mit ihm jetzt unser Date haben.

Aber ich wollte das zwischen uns langsam angehen. Ja, ich würde ihm eine Chance geben.
Aber ich würde mich darin nicht verlieren. Ich würde immer noch ich selbst bleiben, und auch wenn es vielleicht total streberhaft war, gehörte ich nicht zu den Leuten, die mal schwänzten. Ich hatte wegen Kilian heute eine Ausnahme gemacht. Aber zur Gewohnheit wollte ich das nicht werden lassen.

Also schenkte ich ihm noch ein Lächeln, bevor ich mich umwandte und noch schnell in den Unterricht ging, auch wenn ich wusste, dass ich mich bestimmt nicht so gut konzentrieren konnte.
Denn heute hatte ich ein Date.
Eigentlich etwas ganz Normales und auch nichts Neues für mich.

Aber irgendetwas sagte mir, dass es mit Kilian etwas ganz anderes sein würde, dass es besonders sein würde.

Noch wusste ich nicht, ob das gut oder schlecht war.

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