𝐈𝐈. 𝟎𝟓. Die Zukunft von heute ist der gestrige Geist - oder?

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Diese Kurzgeschichte ist im Rahmen des „Elements Short Awards" von der lieben _MaliaFox_ entstanden, an dem ich mit anderen Wattpaddern teilgenommen habe. Meine Kurzgeschichte hat den zweiten Platz erreicht, womit ich, ehrlich gesagt, nicht gerechnet hätte. :D Alle anderen Geschichten sind jedoch ebenfalls sehr lesenswert — insbesondere die von sweet_predator —, sodass ich es euch nur ans Herz legen kann, mal einen Blick in das Buch zu werfen. Der obige Banner wurde auch von _MaliaFox_ entworfen.
Anbei habe ich zum einen die Variante meiner Geschichte für den Award, die exakt 500 Wörter hat (die erste Geschichte), und die "ungekürzte" Variante (die zweite) veröffentlicht. Viel Spaß beim Lesen!

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Award-Kurzgeschichte:

Mateo Trekkers Blick schweift über die wenigen Punkte auf der To-Do-Liste, die er vor Dienstschluss erledigen muss: Die Dokumente bezüglich der Akte „Meta- und Epithalamus" seiner Vorsitzenden überreichen, die Beschlüsse der Sitzung komplettieren und dem forschenden Wissenschaftlerteam zukommen lassen.

Aufseufzend klemmt sich Mateo einen Ordner unter den Arm, den er von der Spezialistin für künstliche Intelligenz in die Hände gedrückt bekommen hat, und läuft eilig durch die verglasten Flure zu seinem Gebäudekomplex.

Von den kühlen Wänden prangt ihm das kühle Firmenlogo und sein Slogan entgegen: Die Zukunft von heute ist der gestrige Geist. Psychologie, damit beschäftigt sich die Institution, allerdings eine sehr fortgeschrittene, die sich Mateo zur eigenen Sicherheit nicht näherbringt.

Plötzlich reißt ihn ein helles Quietschen aus seinen Gedanken. Vor Schreck verschüttet er ein wenig Kaffee aus seiner Tasse. Peinlich berührt bückt sich Mateo, um den Fleck aufzuwischen, als ein erneuter eindringlicher Ton erklingt.

Wie ein kläglicher Schrei. Ein Schrei ohne Resonanz. Gänsehaut.

Es kommt aus dem angrenzenden Labor.
Angespannt richtet sich Mateo auf und geht langsam auf die weiß verglaste, nur leicht angelehnte Tür zu. Drei robuste elektrische Schlösser fallen ihm augenblicklich auf, er bleibt jedoch unbesorgt und wagt einen Schritt auf die Schwelle, um die Quelle zu orten.

Das vor ihm liegende Labor ist groß – mehrere Pulte mit diversesten Geräten reihen sich hintereinander, an den Wänden lehnen dicke, menschengroße Glaskästen.

Mateo rümpft seine Nase. Es müffelt ... elektrisierend? Zögerlich wagt er einen Schritt vor, das kreischende Geräusch wird stets prägnanter.

Wo ist die Quelle? Der grauenhafte Klang kommt aus jeder Ecke, vereint sich als schmerzerfüllte Qual in seinen Ohren.

Rumms.

Ruckartig stolpert Mateo ein paar Schritte nach hinten. Sein Blick schweift hektisch durch den sterilen Raum, bis er etwas findet ... was seine düstere Vorahnung bestätigt.

Eine blassgraue Materie, die sich kontinuierlich verändert, wabert in einem der isolierten Glaskästen und wirft sich gegen sie. Jegliches peinigende Geräusch geht von ihr aus. Kurz meint Mateo, sie hätte die Silhouette eines Mannes angenommen – aber da irrt er sich sicherlich.

Er zieht scharf die Luft ein, will sich an einem Stuhl abstützen, als seine Haut etwas Warmes streift. Erschrocken zieht er seine Hand zurück – und blickt einem eingesunkenen Körper entgegen.

„Sir?" Mateos Stimme ist trocken, rau. Er schluckt, versucht sich selbst zu beruhigen, als er bei dem Mann im Kittel weder Puls noch Atmung findet. Mit schwitzenden Handflächen rüttelt er an dem leblosen Körper, an der leeren Hülle. Keine Reaktion.

Mateos Blick zuckt zur sonderbaren Materie. Hat er sich die Silhouette nur eingebildet?

Ein beunruhigender Gedanke durchdringt sein Bewusstsein. Erschrocken schnappt Mateo nach Luft. Ihm fällt ein zerknülltes Blatt in der Hand des Wissenschaftlers auf, das er hektisch schnappt und versucht zu entziffern: „Experiment: Extraktion Geist"

Das Eigentliche, das Mateo jedoch Sorgen bereitet, ist die Liste der Namen. Der Probanden. Die seine Vermutung bestätigen. Der avernalische Schrei nimmt überhand, Mateo lässt das Blatt fallen und bedeckt schmerzerfüllt die Ohren, als ihm klar wird: Er, Mateo Trekker, ist Proband eben jenes Experiments.

Mit einem Knall schließt sich die schwere Tür. Gefangen.

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Ungekürzte Kurzgeschichte:

Mateo Trekkers Blick schweift über die wenigen Punkte auf der To-Do-Liste, die er vor Dienstschluss erledigen muss: Die Dokumente bezüglich der Akte „Meta- und Epithalamus" seiner leitenden Vorsitzenden Mrs Haught überreichen, die Beschlüsse der Sitzung komplettieren und dem forschenden Wissenschaftlerteam zukommen lassen - und unbedingt die Kaffeebecher aus dem Büro des Sekretariats entsorgen, bevor Mrs Haught ihm erneut eine ganze Woche Kaffeeverbot erteilt, die er sich definitiv nicht leisten kann, dafür ist ihm das Getränk bereits zu oft ein Lebensretter in der Not gewesen.

Aufseufzend klemmt sich Mateo einen Ordner unter den Arm, den er von der Spezialistin für künstliche Intelligenz, deren Namen er immer noch nicht aussprechen kann, in die Hände gedrückt bekommen hat, und läuft eilig durch die verglasten Flure zu seinem Gebäudekomplex.

Von den kühlen, mit Gemälden ausgestatteten Wänden, die anscheinend die Produktivität der Mitarbeitenden steigern sollen, prangt ihm das in moderner Schrift verfasste Firmenlogo und sein Slogan entgegen: Die Zukunft von heute ist der gestrige Geist. Psychologie, damit beschäftigt sich die Institution, allerdings eine sehr fortgeschrittene, die sich Mateo zur eigenen Sicherheit nicht näherbringt.

Plötzlich reißt ihn ein helles Quietschen aus seinen Gedanken. Vor Schreck verschüttet er ein wenig Kaffee aus seiner Tasse, woraufhin ihn ein seriös aussehender Mann missbilligend anblickt. Peinlich berührt bückt sich Mateo, um den Fleck aufzuwischen, als ein erneuter eindringlicher Ton erklingt und sein Trommelfell durchdringt.

Wie ein kläglicher Schrei. Ein Schrei ohne Resonanz. Gänsehaut.

Es kommt aus dem angrenzenden Labor, dessen ist sich Mateo sicher.
Angespannt richtet er sich auf und geht langsam auf die weiß verglaste, nur leicht angelehnte Tür zu. Drei robuste elektrische Schlösser fallen ihm augenblicklich auf, er bleibt jedoch unbesorgt und wagt einen Schritt auf die Schwelle, um dem qualvollen Geräusch auf den Grund zu gehen, um die Quelle zu orten.

Das vor ihm liegende Labor ist groß – mehrere Pulte mit diversesten Geräten reihen sich hintereinander, Laborkittel sind über kleine Stühle geworfen und an den Wänden lehnen dicke, menschengroße Glaskästen. Seltsam.

Mateo rümpft seine Nase. Es müffelt ... elektrisierend? Zögerlich wagt er einen Schritt in den Raum, darauf bedacht, keine allzu eiligen unüberdachten Schritte zu gehen, das kreischende Geräusch wird stets prägnanter.

Woher kommt es? Der grauenhafte Klang stammt aus jeder Ecke und jedem Winkel, vereint sich als schmerzerfüllte Qual in seinen Ohren. Eine grauenhafte Sinfonie aus Schreien Verdammter. Mateo schließt angespannt seine Augen und massiert sich die Ohren, als könnte er dadurch bewirken, dass es nachgibt.

Rumms.

Ruckartig stolpert Mateo ein paar Schritte nach hinten. Sein Blick schweift hektisch durch den sterilen Raum, bis er etwas findet ... was seine düstere Vorahnung bestätigt.

Eine blassgraue Materie, die sich kontinuierlich verändert, wabert in einem der isolierten Glaskästen und wirft sich gegen die Wand, immer wieder. Rumms. Dieses etwas verändert sich kontinuierlich, nimmt feine Nadeln an ihrer Außenseite und elektrisierende Punkte in ihrer Fläche an. Jegliches peinigende Geräusch geht von ihr aus, wie ein Schrei, den sie ausstößt und der durch das ganze Labor reflektiert wird. Kurz meint Mateo, sie hätte die Silhouette eines Mannes angenommen – aber da irrt er sich bestimmt.

Er zieht scharf die Luft ein, will sich an einem Stuhl abstützen, als seine Haut etwas Warmes streift. Erschrocken zieht er seine Hand zurück – und blickt einem eingesunkenen Körper entgegen.

„Sir?" Mateos Stimme ist trocken, seltsam rau.
Keine Reaktion.
Er schluckt, versucht sich selbst zu beruhigen, als er bei dem Mann im Kittel weder Puls noch Atmung findet. Mit schwitzenden Handflächen rüttelt er an dem leblosen Körper, an der leeren Hülle. Vereinzelte schwarze Haarsträhnen, die feucht aussehen, fallen dem mit Runzeln übersäten Gesicht auf die Stirn, allerdings wirkt jedem Körperteil jeglicher Lebenswille entzogen.

Mateos Blick zuckt zur sonderbaren Materie. Hat er sich die sonderbare Silhouette tatsächlich nur eingebildet, hat ihm sein Sehvermögen einen Streich gespielt?

Ein beunruhigender Gedanke durchdringt sein Bewusstsein, nistet sich in seinem Gedächtnis ein und verbreitet sich unangenehm schnell wie ein Virus, unaufhaltsam. Dabei schwant ihm nur ein Teil des Übels, dessen ist er sich bewusst.
Ihm fällt ein zerknülltes Stück Papier in der Hand des Wissenschaftlers auf, das er hektisch aus seinen Fingern schnappt und versucht zu entziffern. In dicken Lettern steht als Überschrift: „Experiment: Extraktion des Geistes."

Er runzelt seine Stirn.
Das Eigentliche, das Mateo jedoch Sorgen bereitet, ist die Liste der Namen, die folgt. Die Liste der Probanden. Die seine Vermutung bestätigen. Der avernalische Schrei nimmt überhand, Mateo lässt das Blatt fallen und bedeckt schmerzerfüllt die Ohren, als ihm klar wird: Er, Mateo Trekker, ist Proband eben jenes Experiments.

Mit einem Knall schließt sich die schwere Tür des Labors. Eine Gewissheit macht sich in Mateo breit. Gefangen.

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